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In den letzten beiden Ausgaben habt ihr ja schon gesehen, was
mit dem richtigen Equipment bei E-Drums so alles machbar ist.
Hier geht es jetzt um die grundlegenden Einstellungen am
E-Drum-Soundmodul, damit auch wirklich alles so funktioniert,
wie ihr euch das vorstellt.
W
Glossar
er sich ein komplettes E-Drum-
set mit zugehörigen Pads einer
Firma XY kauft, hat die wenig-
sten Probleme mit der Feinab-
schon auf normales Spiel voreingestellt. Gott
sei Dank spielt aber jeder Drummer anders,
und erst recht beim Einsatz verschiedener
Padtypen oder Triggerpickups muss der Ein-
gang neu auf das ankommende Triggersignal
justiert werden, weil jeder Pickup seinen ganz
eigenen Impuls rausdrückt, ähnlich wie ver-
schiedene Mikrofone an einem Mischpult.
Die Basics
Auf dem großen Vollgrafikdisplay eines
Highend-Moduls habt ihr gleich mehrere
Werte richtig gut im Blick.
In Abb. 1 seht ihr
eine Triggerbank, in der erst einmal für jeden
Input ein Pad- oder Pickuptyp definiert wird.
In unserem Beispiel des Roland TD-20 also
zum Beispiel ein KD-120 als Bassdrumpad am
Eingang 1. Auch für Fremdfabrikate oder ein-
fache Triggerpickups gibt es in der Regel pas-
sende Voreinstellungen. Da es mehrere dieser
Triggerbänke gibt, die auch alle weiteren
wichtigen Einstellungen speichern, kann man
sein E-Drum auch ganz bequem in verschie-
Abb. 3: Einstellung des Schwellwerts, ab dem das
Pad anspricht (Threshold)
DrumHeads!! 5/06
Abb. 1: Die Triggerbank im Display eines E-Drum-
Moduls, zeigt, welcher Padtyp am Eingang liegt.
stimmung, denn die Hersteller gleichen so gut
es geht alles aufeinander ab. Die Pads werden
also einfach an die passenden Eingänge ange-
schlossen (das Kickpad z. B. an den Eingang
„Kick“, meist die Nr. 1) und schon kann es los-
gehen. Echtes Plug ’n’ Play, denn auch die so
genannten Triggerparameter für jeden einzel-
nen Triggereingang am Soundmodul sind
Abb. 2: Justierung der Eingangsempfindlichkeit
Pad Gain
Empfindlichkeit eines Triggereingangs
Sensitivity
Englisch für: Empfindlichkeit
Threshold
Englisch für: Schwellenwert. Bestimmt,
ab welchem Pegel der Eingang eines Pads anspricht.
Triggerbank
Matrix, die die Einstellung von Trigger-
oder Padtypen ermöglicht.
Velocity Curve
Anschlagdynamikkurve. Je steiler die
Kurve ansteigt, desto schneller spricht das Pad auch
bei leisen Schlägen an.
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denen Situationen benutzen,
ohne jedesmal die ganzen
Grundeinstellungen erneuern
zu müssen. Bank 1 könnte das
Padset für ein komplettes
Drumset speichern, während
Bank 2 die Padkombination
verwaltet, wenn man sein Live-
Set mit einigen gleichen Gum-
mipads um Sounds erweitern
will, die die Eingänge anders
fordern.
Nach diesem ersten Schritt
geht es zur Feinjustierung je-
des Eingangs
auf die Seite
Basics (Abb. 2), bei Yamaha
TrgSens1 genannt. Hier legt ihr
mit dem Wert Sensitivity (oder
Pad Gain) zunächst die Emp-
findlichkeit fest. Je höher der
Wert, desto sensibler spricht
das Pad an, und das Modul
spuckt auch lautere Sounds
aus. Wer eh schon kraftvoll
spielt, sollte also lieber etwas
kleinere Werte wählen, um
nach oben Luft zu haben. Mit
Threshold (Abb. 3) bestimmt
ihr dann den untersten Level
als Schwellenwert, ab dem das
Pad ansprechen soll. Bei zu ho-
hen Werten würde bei zartem
Spiel kein Sound mehr ertönen,
zu niedrig eingestellt würde das
Pad schon von vorbei fliegen-
den Insekten aktiviert. Hier
trotzdem bloß nicht zu arg die
Dynamik beschneiden!
Dynamikkurven
Als dritter wichtiger Punkt kommt die
Velocity Curve ins Spiel, mit der ihr die
Dynamik ebenso massiv beeinflusst.
In li-
nearer Einstellung (Abb. 4) werden die
Schläge aufs Pad eins zu eins ganz natürlich
umgesetzt, andere Werte lassen auch schon
zarte Anschläge in einer Mindestlautstärke
lauter klingen (Abb. 6), oder halten die
Dynamikkurve selbst bei harten Anschlägen
recht flach und damit leiser (Abb. 5).
Spätestens hier solltet ihr viel experimentie-
ren, was am besten zu eurer Spielweise passt.
Wahrscheinlich habt ihr auf den Abbildun-
gen schon gesehen, dass es noch einige
DrumHeads!! 5/06
Abb. 4: Auswahl einer linearen Anschlagdynamikkurve
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Abb. 5: Laut nur bei sehr harten Schlägen. Auswahl einer flach
steigenden Anschlagdynamikkurve.
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Abb. 6: Laut auch bei sanften Schlägen. Auswahl einer steil stei-
genden Anschlagdynamikkurve
Abb. 7: Thema der nächsten Folge: erweiterte Einstellungen
Unterordner im Menü der Triggereinstellun-
gen gibt, mit denen sich spezielle Sachen wie
Scan Time, Retrigger Cancel oder X-talk
Cancel regeln lassen (Abb. 7). Sinn und Un-
sinn dieser fortgeschrittenen Parameter so-
wie Tipps, wie man Sounds intern abmischt
und dann mit Effekten versieht, werden die
nächsten Themen dieser Serie sein. Je besser
ihr euch mit den Innereien der Elektronik
auskennt, umso leichter und effektiver könnt
ihr euch dann selbst bei kleineren Displays
durch das umfangreiche Menu solcher Teile
hangeln. Denn nur richtig feinjustiert bringt
so ein E-Drumset auch das rüber, was ihr
darauf spielt.
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Carsten Buschmeier