E Drums Teil 6
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Solche und ähnliche Reaktionen begnen einem beim Thema MIDI
leider häufig. Wer aber erst mal MIDIfiziert ist, weiß diese
Technik echt zu schätzen. Wir erklären, was ihr mit der MIDI-
Schnittstelle im E-Drum-Soundmodul so alles anstellen könnt.
Glossar
MIDI-Out
Hier gehts raus mit den Daten, wenn ex-
terne Geräte angesteuert werden sollen.
MIDI-In
Hier gehts rein mit den Daten, wenn ex-
terne Geräte das Modul ansteuern sollen.
MIDI-Thru
Hier liegt unverändert das Signal vom
MIDI-In an. So können mehrere Geräte in Reihe ge-
schaltet werden. Das MIDI-Steuergerät könnte auf
mehreren Kanälen senden, Empfänger 1 übernimmt
aber nur alles auf Kanal 1, Empfänger 2 sucht sich
die Daten von Kanal 2 usw.
GM Mode
Ein Versuch, die vielen Möglichkeiten bei
MIDI zu standardisieren. Standard MIDI Files klin-
gen so auf jedem GM-fähigen Modul in etwa gleich.
Local on/off
aktiviert bzw. deaktiviert den inter-
nen Klangerzeuger.
MIDI-Sequenzer
Im Sequenzer können ähnlich wie
bei einem Tonband alle Daten des Spiels aufge-
zeichnet werden. Hier hat man allerdings viel mehr
Möglichkeiten, die Daten beliebig zu verändern, zu
verschieben, zu löschen und anders zu bearbeiten.
Das muss jedoch vorher abgeglichen werden.
So lassen sich prinzipiell durch dieses eine
MIDI-Kabel 16 verschiedene Instrumente
steuern, die alle verschiedene Noten spielen
können. Dafür muss man nur noch wissen,
welche Programmnummer den gewollten
Klang im Modul auslöst. Dafür sind in den Be-
dienungsanleitungen meist detaillierte Ta-
bellen enthalten.
Warum ihr MIDI braucht
Ein E-Drumset ist zunächst ein in sich ge-
schlossenes System.
Wer also nur ein paar
Pads zum Erzeugen einiger Drumsounds der
Hersteller braucht, ist damit schon bestens
bedient. Per MIDI lässt sich z. B. aber auch ein
Abb. 1
M
IDI ist die Abkürzung für Musical
Instrument Digital Interface, ei-
ne Technik, auf die sich die In-
dustrie bei der Einführung 1983
herstellerübergreifend geeinigt hat. MIDI hört
man nicht, denn MIDI sind nur reine Steuer-
daten, mit denen sich verschiedene elektroni-
sche Musikinstrumente unterhalten können.
Ähnlich passiert das ja auch bei E-Drums: Ein
Pad wird angeschlagen, das integrierte Trig-
gerinterface wertet diese Daten aus und sagt
dem Soundmodul, wie es welche Sounds aus-
spucken soll. Solche Controller-Daten können
allerdings auch per MIDI über ein Kabel mit
den 5-poligen Steckern (Abb. 1) empfangen
und versendet werden. So lassen sich alle
Klangerzeuger, die mit MIDI ausgestattet sind,
ansteuern. MIDI Daten können auf bis zu 16
Kanälen (MIDI-Channels) gleichzeitig emp-
fangen und gesendet werden. Wichtig ist, dass
das empfangene Gerät weiß, auf welchem
Kanal ein bestimmter Befehl gesendet wird.
5-poliges MIDI-Kabel
DrumHeads!! 3/07
Fotos: Carsten Buschmeier, Christian Wenzel
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externer Sampler (Abb. 2) ansteuern, auf
dem ganz eigene Soundsamples oder gan-
ze Phrasen gespeichert sind. Jetzt könnt ihr
euch für jedes angeschlossene Pad einzeln
aussuchen, ob ihr nur den Sound des inter-
nen E-Drum-Moduls hören wollt oder
eben zusätzlich damit per MIDI einen
Sound des externen Gerätes aktiviert. Wenn
es sich dabei um alternative Drumsounds
handelt, kann man auch den internen
Sound stummschalten. Das geht global mit
der Local-on/off-Funktion, mit der die in-
terne Klangerzeugung einfach (de-)akti-
viert wird.
Drumsounds per Taste
Manchmal möchte man sein Set mit noch
mehr Pads erweitern.
Genau hier kommt
ein weiteres Beispiel für MIDI ins Spiel: Die
zusätzlichen Pads können in ein kleines
(und günstiges!) Trigger-to-MIDI Interface
gestöpselt werden, das dann per MIDI die
Spieldaten ans Soundmodul schickt. Die-
ser MIDI-Eingang am E-Drummodul kann
auch mit einem MIDI-Keyboard genutzt
werden (Abb. 3), um über die Tastatur die
integrierten Sounds zu spielen, meist sind
da ja neben den Drumsounds auch noch
Begleitinstrumente zu finden. Wenn ein in-
tegrierter Sequenzer im E-Drum-Modul
vorhanden ist, kann man so ganze Songs
zum Mittrommeln speichern.
Auch die Anbindung von E-Drums an ei-
nen PC/MAC ist heute dank schneller In-
terfaces kein Problem mehr.
So lässt sich
bei einer Aufnahme mit einem Software-
Abb. 2
Sequenzer das komplette MIDI-Datenpaket mit
allen spieltechnischen Details aufzeichnen und
sogar am Rechner editieren. Mit der Maus könnt
ihr ganz leicht Schläge löschen, verändern oder
verschieben. Selbst ein Notenausdruck ist kein
Problem. Beim Abspielen lassen sich mit diesen
Daten dann wiederum verschiedene Sounds an-
wählen, oder man nimmt halt per MIDI wieder
das E-Drum als Soundmodul und hört die
Originale. Möglichkeiten ohne Ende! Und dazu
bietet MIDI noch diverse MIDI-Steuerbefehle, mit
denen sich Sequenzer starten und stoppen und
sogar komplette Lichtanlagen steuern lassen.
Carsten Buschmeier
Abb. 3
Dank MIDI könnt ihr mit Tasten Drumsounds abrufen
Zusätzliche Klänge mit einem externen Sampler
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