Workshop Kleinpercussion im Drumset Teil 2
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© PPVMEDIEN 2009
Matthias Philipzen
Tierisches Vergnügen
Nicht nur in den Alpenländern, da wo Kühe für die beste
Schokolade sorgen, ist die Kuhglocke Teil der Musikkultur.
Weltweit veredeln diese schlichten Instrumente Rhythmen mit
ihrem durchdringenden Klang. Einige Ideen für Drumgrooves
mit Cowbell hat Matthias Philipzen für euch zusammengestellt.
shops) dürfte die Cowbell das am weitesten
verbreitete Kleinpercussioninstrument im Be-
sitz von Drummern sein. Mit der Kuhglocke be-
reichert ihr Rhythmen jeglicher Musikstile. In
euer Drumset integriert nimmt sie durch ihren
markanten Sound eine tragende Funktion ein.
Matthias Philipzen
Der Schlagzeuger/Percussionist
Matthias Philipzen,
geboren 1966, lebt in München. Er ist als Workshop-
Dozent international tätig. Im Frühjahr 2007 ist er
auf Deutschland- und Österreich-Tournee mit NuNu,
die mit ihrer Musik verschiedene Traditionen wie
Folklore und Jazz verschmelzen lassen. Mehr Infos
findet ihr unter
www.matthias-philipzen.de,
E-Mail:
m.philipzen@t-online.de
H
erzlich willkommen zum zweiten Teil
meiner Workshopreihe Kleinpercus-
sion im Drumset. Neben dem Tam-
burin (siehe erste Folge dieses Work-
Aufbau im Set
Es gibt verschiedene Cowbell-Adapter,
mit deren Hilfe ihr die Glocke mühelos an
einem Beckenständer oder auf dem Bass-
drumspannreifen befestigen könnt (Abb. 1).
Grundsätzlich solltet ihr über möglichst kurze
Wege nachdenken. Daher habe ich die Glocke
zwischen Hi-Hat und hohem Tom montiert.
Sie lässt sich aber genauso gut unter dem
Ridebecken befestigen (Abb. 2).
Abb. 1: Befestigung der Kuhglocke an der Bassdrum
Spielweise
Je nachdem, wo ihr die Kuhglocke anschlagt,
erhaltet ihr verschiedene Sounds.
Abbil-
dung 3 zeigt euch das Spiel am Rand, dem so
genannten Mouth der Cowbell. Der Sound ist
laut und voll, insbesondere wenn ihr mit der
Schulter des Stocks schlagt. Das Spiel auf dem
Körper (Abb. 4), dem Body der Kuhglocke, ruft
einen helleren und leiseren Sound hervor. Die
ersten vier Beispiele stellen euch beide Sounds
Abb. 2: Montage der Cowbell unter dem Ridebecken
auf der Glocke vor. Auf dem Mouth gespielte
Schläge sind mit einem Akzent gekennzeich-
net. Einsteiger können bei den ersten beiden
Beispielen die Hi-Hat-Beats per Pedal weg-
lassen. Spätestens wenn ihr mit einem Dop-
pelpedal liebäugelt, solltet ihr aber auch das
Treten auf dem Hi-Hat-Pedal beherrschen.
DrumHeads!! 4/07
Auf der DrumHeads!!-CD hört ihr die
Übungsbeispiele dieses Workshops
© PPVMEDIEN 2009
Titel 12-26
Beispiel 1
Titel 12
des Latin. Mozambique (Bsp. 8 und 9) ist
ein treibender Latingroove, der oft in Rock
und Funk adaptiert wird. Der wohl viel-
seitigste 6/8-Rhythmus, der sowohl in der
traditionellen afro-kubanischen Musik als
Beispiel 2
Titel 13
auch in Jazz und Pop zum Einsatz kommt,
ist der Afro Cuban (Bsp. 10).
Rudiments
Dass Rudiments keine reinen Snaredrum-
übungen sind, beweisen die nächsten vier
Rhythmen.
Die Beispiele 11-13 verwenden
den Paradiddle und eine Umkehrung auf
Kuhglocke und Snare. Zur Verdeutlichung
des Zusammenspiels von linker und rech-
ter Hand findet ihr diese Beispiele in zwei
Schreibweisen. Beispiel 14 basiert auf ei-
nem Double Paradiddle.
Beispiel 4
Titel 15
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Beispiel 3
Titel 14
Zum Abschluss gibt es noch ein kleines
Bonbon.
Ihr spielt auf der Cowbell die Cas-
cara, eine weitere sehr wichtige Figur der
Latin-Musik, die ursprünglich auf dem Kes-
sel der Timbales geschlagen wird (Bsp. 15).
Ich habe diese Figur mit einem Poprhythmus
kombiniert. Wenn ihr diese Grundform be-
Der Music Store....ca. 13.000m2 Lager,
Service-, Demofläche
[n
eu]
Beispiel 5
Titel 16
herrscht, könnt ihr Snare und Bassdrum vari-
ieren. Nun aber viel Spaß beim Üben.
Euer
Die Beispiele 3 und 4 besitzen ein spezielles
Fußpattern, das oft Sambabass genannt wird.
Versucht die Bassdrum wie euren Herzschlag
zu spielen. Die Ferse bleibt dabei auf dem Pe-
dal liegen (Heel down). Betont den zweiten
Schlag, also das letzte 16tel jeder Zählzeit. Die
Hi-Hat wird mit der Heel-up-Technik getreten,
was einen kurzen Chick-Sound unterstützt.
[n
eu]
Latin
Weiter gehts mit vier klassischen Latinrhyth-
men, die eine Cowbell in der Führhand ver-
wenden.
Cha-Cha (Bsp. 5) ist bei uns als Stan-
dardturniertanz bekannt. Populäres Beispiel
ist „Oye como va“ von Tito Puente, das in der
Version von Carlos Santana weltweit Berühmt-
heit erlangte. Ein recht junger Rhythmus ist
der Songo (Bsp. 6 und 7 des Download-PDFs
unter www.drum-heads.de), der in den 70er-
Jahren in der New Yorker Latinszene entstand
und erstmalig das Drumset zum Einsatz kom-
men ließ. Bis dahin waren Congas, Bongos
und Timbales die Hauptschlaginstrumente
DrumHeads!! 4/07
Abb. 3: Anschlag auf Rand der Kuhglocke
Abb. 4: Anschlag auf Körper der Kuhglocke