Workshop Kleinpercussion im Drumset Teil 3
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© PPVMEDIEN 2009
Elektrosounds
ganz akustisch
Matthias Philipzen
Nach eher klassischen Kleinpercussioninstrumenten in den
ersten beiden Folgen dieses Workshops, dreht sich auf diesen
Seiten alles um ziemlich junge und recht exotische Sounds. Die
verschiedenen Typen der Crasher klingen allesamt erdig und
etwas schmutzig – ideal für Techno und verwandte Grooves.
Rhythmus-Module
Beginnt mit einem Basis-Drum-’n’-Bass-
Groove in mittlerem Tempo von etwa 135
bpm (Beispiel 1).
Nun gebe ich euch fünf
Rhythmusmodule an die Hand.
Modul A
Effektsounds führt. Alle modernen Grooves
aus den Stilbereichen Techno, Drum ’n’ Bass,
New Jack Swing oder auch Jungle werden elek­
tronisch produziert. Für uns Drummer und
Percussionisten ist es immer wieder aufs Neue
eine spannende Herausforderung, diese teil­
Matthias Philipzen
Der Schlagzeuger/Percussionist
Matthias Philipzen,
geboren 1966, lebt in München. Neben seiner inter­
nationalen Tätigkeit als Workshop­Dozent, tourt er
im Herbst mit Gadu Gadu durch Europa, in deren Mu­
sik verschiedene Elemente aus Folk, Jazz und Latin
verschmelzen (www.gadugadu­music.com). Mehr
Infos findet ihr unter
www.matthias-philipzen.de,
E­Mail:
m.philipzen@t-online.de
H
erzlich willkommen zum dritten
Teil meiner Workshopreihe Klein­
percussion im Drumset, die euch
diesmal in die Welt der Spezial­ und
weise stark verfremdeten Sounds mit unserem
akustischen Drumset zu reproduzieren.
Modul B
Instrumente
Bevor es an die Rhythmen geht, möchte
ich euch vier meiner Lieblingsinstrumente
vorstellen.
Abbildung 1 zeigt euch drei ver­
schieden große Woodencrasher, lose auf­
einander montierte Holzplatten, die ihr mit
Rods, Drumsticks oder den Händen anschla­
gen könnt. Wie diese Instrumente klingen,
hört ihr im CD­Titel 31. Das Gegenstück in
Metall, Crasher genannt, seht ihr in Abbildung
2 (CD­Titel 32). Ziemlich verrückt sehen
die Instrumente von Factory Metal aus. Die
Cross Crasherz (Abbildung 3) erzeugen beim
Anschlagen mit Stöcken einen hell­scharfen
und durchsetzungsfähigen Klang (CD­Titel
33). Der Gothic Radius (Abbildung 4) ist ein
dünnes, biegsames Blech mit einem sehr spe­
zifischen, trashigen Klangbild (CD­Titel 34).
Modul C
Modul D
Modul E
Abb. 1: Dreiersatz Woodencrasher
DrumHeads!! 5/07
Auf der DrumHeads!!-CD hört ihr die
Übungsbeispiele dieses Workshops
© PPVMEDIEN 2009
Titel 31-49
Beispiel 1
Titel 35
Swingbeat genannt. Beginnt zunächst
wieder mit dem Basisgroove (Beispiel 9).
In den folgenden fünf Beispielen (10­14)
zeige ich euch einige Anwendungen der
Effektsounds. Wie so oft gilt: Beginnt lang­
Beispiel 2
Titel 36-37
sam. Achtet auf den richtigen Handsatz,
der immer RLRL lautet, auch wenn ihr zwi­
schen verschiedenen Instrumenten – den
Effekten und der Snare – hin­ und her­
springt. In Beispiel 11 sind die Snareschläge
auf 2 und 4 mit der linken Hand zu spielen.
Ich hoffe, ich habe euch mit diesen
Beispielen Lust auf neue Klänge und
Rhythmen gemacht. Gebt nicht auf und
seid innovativ!
Euer
Beispiel 3
Titel 38
Beispiel 4
Titel 39
Fügt nun die ersten beiden Module in die
Zählzeit 4 des Basis­Grooves ein (Beispiel 2).
Ich habe diesen Rhythmus zwei Mal aufge­
nommen und in der zweiten Version Rods statt
Stöcke benutzt, den Teppich der Snare abge­
hoben und Woodencrasher angeschlagen. Bei­
spiel 3 ist mit demselben Setup eingespielt. Die
Rhythmusmodule 1 und 2 stehen an Zählzeit 1
und 4. In Beispiel 4 verwendet ihr Metalleffekte
bei den Zählzeiten 3 und 4.
Abb. 2: Crasher aus Metall
Doppelt doch mal
Fahrt das Tempo ein wenig runter (115 bpm).
Spielt einen Technogroove auf Hi­Hat und
Snare nur mit der rechten Hand. Die Bassdrum
läuft auf allen vier Vierteln durch (Beispiel 5
im Download­PDF unter www.drum­heads.
de). Mit der linken Hand legt ihr sozusagen
Melodien auf den Effektsounds darüber.
Erneut bedient ihr euch dabei der Rhythmus­
Module (Beispiele 6­8).
New Jack Swing ist eine Mischform des Hip
Hop und des Rhythm & Blues.
Er wird auch
DrumHeads!! 5/07
Abb. 3: Cross Crasherz
Abb. 4: Gothic Radius