Workshop guitar recording Line 6 POD Farm
© PPVMEDIEN 2009
gear-workshop
guitar-recording
Line 6 POD Farm
Nachdem wir im letzten Workshop tiefer in
den Effekteinsatz im Studio eingestiegen
sind, soll es heute wieder um den Einsatz
modellierter Verstärker im Studio gehen.
Der Line 6 POD ist bekannt wie ein bunter Hund.
Man mag dabei digitale Verstärkersimulationen
mit offenen Armen begrüßen, ihnen mit ge-
mischten Gefühlen gegenüberstehen oder diese
völlig ablehnen. Eines darf man jedoch nicht:
dem POD seine Relevanz absprechen – dieses
Gerät hat die Modeling-Welle erst richtig in
Schwung gebracht. Jeder kennt die rote Bohne,
die bühnentaugliche Live-Version oder die Studio-
version im Rackformat. Tatsächlich umfasst die
Line 6 Produktpalette aber noch deutlich mehr.
Während man sich auf der Bühne längst auch
mit echten Verstärkern wie Vetta II und Spider Valve
austoben kann, gibt es den POD-Sound seit vielen
Jahren auch als reine Software. Unter dem Namen
Amp Farm gab es die Verstärkersimulationen der
ersten POD-Generation auch im Plug-in-Format –
allerdings ausschließlich für die Signalprozessoren
des Pro-Tools-TDM-Systems.
Perfektes Team: POD X3
Modelingverstärker und die
kompatible POD-Farm-Software
Virtueller POD
Nicht allzu lange her ist die Portierung der
XT-Sounds auf universelle Prozessoren. Das
Produkt hört auf den Namen Gearbox und
stellt gewissermaßen einen virtuellen POD für
den Rechner da. Kostenpflichtig konnte man
hierzu das Gearbox-Plug-in erwerben, das in
Kombination mit bestimmter Line-6-Hardware
genutzt werden konnte und somit eine Einbindung
in die gängigsten Sequenzer nach den Plug-in-
Standards VST, AU und RTAS ermöglichte.
Inzwischen geht Line 6 mit der neuen POD
Farm einen Schritt weiter. POD Farm ist ein
virtuelles Abbild der X3-Gerätegeneration. Wie
die Gearbox läuft die Software ausschließlich
auf der CPU eures Rechners, stand-alone oder als
Windows-/Mac-Plug-in in den Formaten VST,
AU und RTAS. POD Farm ist für Besitzer der X3-
Geräte kostenfrei, für XT-Besitzer kostenpflichtig.
Dazu gibt es unterschiedlich umfangreiche Ver-
sionen für die Tone-Port-Audio-Interfaces.
Dabei gilt zunächst: Wer die POD Farm
einsetzen möchte, sollte eine entsprechende Line-
6-Hardware über USB an seinem Rechner an-
geschlossen haben. Allerdings gibt es auch eine
reine kostenpflichtige Plug-in-Version, die auf
einen iLok-USB-Stecker als Kopierschutz setzt.
Mit diesem Angebot ist Line 6 zu einem
starken Anbieter softwarebasierender Verstärker-
simulationen geworden, der die Konkurrenz aus
dem reinen Softwarelager nicht zu scheuen braucht.
Im direkten Vergleich bietet die POD Farm Platinum
die umfangreichste Anzahl an Verstärkermodellen,
die um etliche Bassverstärkermodelle und Emulatio-
nen von Mikrofonvorstufen ergänzt werden.
Wir schauen uns die POD Farm in dieser
Workshopfolge näher an. Vorab jedoch ein paar
Worte zur Installation. Wer ein kompatibles
Line-6-Gerät der POD-X3-Serie besitzt, sollte
unbedingt auch die zugehörige Software ins-
talliert haben. Hierfür benötigt es eigentlich
nicht viel mehr als einen Internetzugang, das
Einrichten eines Benutzerkontos sowie eine Re-
gistrierung eurer Hardware. Ganz nebenbei er-
haltet ihr durch dieses Prozedere Zugriff auf die
aktuellsten Treiberversionen, eventuelle Updates
für die POD-Geräte und natürlich auch auf die
POD Farm. Hier kann euch die Software Line 6
Monkey behilflich sein, die auf Wunsch die
Aktualität eurer Konfiguration prüft. Wer über
keine Line-6-Hardware verfügt, dem steht eine
15 Tage gültige Demolizenz unter http://de.line6.
com/podfarm/faq.html zum Download bereit -
hierfür wird allerdings ein iLok benötigt.
Dazu steht euch die komplette Verwaltungsebene
des Sequenzers zur Verfügung, der alle Plug-in-
Einstellungen mit dem Song speichert und darüber
hinaus sogar Parameter für Parameter im Zeitver-
lauf automatisiert bewegen kann.
Am Anfang steht die leere Pro-Tools-Session.
Hier legt ihr über das Track-Menü in einem
Rutsch gleich mehrere Audiospuren an – in
diesem Fall vier monofone Gitarrenspuren und
zwei stereofone Playbackspuren.
Abb. 2: In der neuen Pro-Tools-Session legt ihr
eine Reihe neuer Audiospuren an
Abb. 1: Die Line 6 POD Farm ist kostenlos online
für alle registrierten Besitzer der POD X3-
Hardware verfügbar und gehört zum Lieferumfang
der POD Studio Audio-Interfaces
Wir nutzen in diesem Fall die RTAS-Version
der POD Farm für Pro Tools LE – natürlich
in der brandneuen Version 8. Die folgenden
Arbeitsschritte stellen wir dabei zwar anhand
von Pro Tools dar; sie sind aber in den meisten
anderen Sequenzern sehr ähnlich.
Im nächsten Schritt sucht ihr euch einen Drum-
loop auf eurer Festplatte, der als Playback
fungieren soll. Wir haben diesen Loop in die
Regionsliste importiert (rechts von der Timeline)
und von dort per Drag’n’drop auf eine der beiden
Playbackspuren gezogen.
Da wir eine sogenannte REX-Datei geladen
haben, ist diese im Tempo variabel und passt
sich dem Songtempo an. Natürlich könnt ihr
das Songtempo aber auch jederzeit an den
Loop anpassen. Hierzu braucht ihr lediglich den
Tempowert in der Tempospur (obere Markierung)
zu ändern.
Elementarer Vorteil
Warum solltet ihr aber überhaupt ein Plug-in
nutzen, wenn ihr doch die schöne Hardware
besitzt? Hierfür gibt es eine Reihe von Gründen.
Das POD-Farm-Plug-in könnt ihr im Unterschied
zum POD X3 mehrfach nutzen – so oft sogar, bis
euer Rechner nicht mehr mitspielt. Zumindest auf
einem aktuellen Rechner könnt ihr diverse Spuren
aufnehmen und mit eigenen Verstärkern und Ef-
fekten versehen. Ein elementarer Vorteil ist dabei
ist die Möglichkeit, Verstärker, Boxen und Effekte
jederzeit austauschen zu können.
Im Unterschied dazu fixiert ihr euren POD-Sound
aus der Hardware schon direkt bei der Aufnahme.
Abb. 3: Für ein schnelles Playback importiert ihr
einen Drumloop, den ihr anschließend als Loop
vervielfacht
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guitar 3/08
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Als nächstes klickt ihr den Loop mit der rechten
Maustaste an und wählt die Option „Loop Until
End of Session“. So habt ihr ein kontinuierliches
Playback erzeugt.
Nun soll die POD Farm zum Einsatz kommen.
Hierfür blendet ihr die zusätzliche Pro-Tools-
Mischpultdarstellung ein. Ihr klickt in den obersten
Insert-Slot der ersten Monospur und wählt dort
das POD-Farm-Plug-in – es versteckt sich in der
Kategorie „Other“. In unserem Fall haben wir uns
für die Variante Mono-in-Stereo entschieden,
damit eventuelle Chorus, Hall- und Echoeffekte
mit voller Intensität rüberkommen.
Der Mischpultkanal in Pro Tools wird dabei
automatisch so konfiguriert, dass es zwar
nur einen Eingang gibt, der Ausgang aber
stereofon ausgeführt ist – ein echter Segen der
Digitaltechnik.
Eigentlich seid ihr nun aufnahmebereit. Bevor es
aber an die erste Aufnahme geht, überprüft bitte,
wie euer Signal in den Rechner gelangen soll. Ihr
erinnert euch: Die elektrische Gitarre liefert ein
hochohmiges Signal mit geringem Pegel. Sie ist
daher weder an einem Mikrofon- noch an einem
Line-Eingang richtig platziert.
Für den adäquaten Transfer benötigt ihr also
eine entsprechend angepasste Schnittstelle. Diese
befindet sich in Form einer Hi-Z-Buchse bereits an
etlichen modernen Audio-Interfaces. Dort, wo diese
Buchse fehlt, kann eine D.I.-Box helfen. Besonders
sinnvoll ist eine D.I.-Box, die einen Line-Ausgang
bietet. Auf diese Weise geht euch kein wertvoller
Mikrofoneingang verloren. Gute Geräte gibt es von
Radial Engineering (www.radialeng.com), Little Labs
(www.littlelabs.com) oder – für die Studiofraktion
– von Herstellern wie Avalon, Universal Audio,
Groove Tubes oder Ridge Farm.
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Regelbarer Gitarreneingang
Ein weiteres schönes Gerät für die Projektstudio-
anwendung stammt von Waves und wurde in
Kooperation mit Paul Reed Smith entwickelt – das
PRS Interface www.wavesgtr.com. Diese spezielle
batteriebetriebene D.I.-Box bietet einen regelbaren
Gitarreneingang und einen umschaltbarem Mic-
/Lineausgang, den ihr mit eurem Audio-Interface
verbindet.
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Abb. 4: In der ersten Monospur ruft ihr das POD-
Farm-Plug-in auf
Obwohl das Plug-in nun bereits zu sehen ist,
könnt ihr euch leider noch nicht der POD Farm
widmen. Zunächst gilt es, das Monitoring
einzurichten – ihr wollt schließlich hören, was
ihr spielt.
In der Gitarrenspur aktiviert ihr hierfür die
Aufnahmebereitschaft – den Taster mit dem
Aufnahmesymbol oberhalb des Kanalfaders
(linker Screen). Ergänzend ist noch im Track-
Menü der Eintrack Input-Only-Monitoring zu
aktivieren (rechter Screen).
Abb. 6: Eine D.I.-Box dient der optimalen Pegelauf-
bereitung elektrischer Gitarren und Bässe
Bevor ihr in die Einzelheiten der POD Farm ein-
steigt, solltet ihr zunächst ein paar Sounds antesten.
Dazu drückt ihr links in der Benutzeroberfläche
auf den großen Preset-Taster. Sogleich steht
euch eine umfangreiche Klangauswahl zur
Verfügung, geordnet nach Instrumentengattung
(Gitarren-, Bass-, Preampsounds), Stilistik oder
Verzerrungsgrad. Wir haben uns in diesem Fall für
Abb. 5: Für ein Monitoring ist die Aufnahme-
bereitschaft im Kanal sowie die Option „Input
Only Monitoring“ im Track-Menü einzuschalten
Abb. 7: In den Presets der POD Farm finden sich
etliche vorprogrammierte Klänge
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Für die zweite Gitarrenspur wiederholt sich
das Prozedere. Ihr fügt POD Farm in die
nächste Monospur ein und schaltet diese auf
Aufnahmebereitschaft. Bereits jetzt nutzt ihr den
Vorteil der Plug-in-Technik – ihr nutzt mehrere
sogenannte Instanzen. Dabei wäre es natürlich
ebenso denkbar und möglich, dass ihr mit einem
entsprechenden Audio-Interface mit mehreren
Gitarristen gleichzeitig aufnehmt – jeweils mit
einem eigenen Verstärker.
Für diese zweite Aufnahme wählt ihr ein
anderes Preset. In diesem Fall haben wir einen
Crunch-Sound gewählt. Allerdings stört uns dabei
der etwas zu intensive Hallanteil. Das lässt sich
leicht ausbessern: Ihr wählt das entsprechende
Gerät in der unteren Bildschirmhälfte per
Doppelklick an – schon öffnet sich darüber das
zugehörige Bedienfeld.
In diesem Fall handelt es sich um den Hall-
effekt „Standard Spring“. Hier könnt ihr be-
quem den Hallanteil herunterregeln. Natürlich
gelangt ihr per Doppelklick auch an die anderen
Komponenten des POD-Farm-Sounds heran,
etwa an den Verstärker, um dessen Equalizer zu
justieren. So lassen sich die Presets blitzschnell
modifizieren. Sobald ihr euch mit der Maus
über einer Komponente befindet, erscheinen
zudem Symbole, mit denen ihr die Geräte auf
Bypass schalten (linke Markierung) oder aus der
Signalkette entfernen könnt (rechte Markierung).
Neue Komponenten könnt ihr ergänzen, indem
ihr diese aus dem Bereich Gear (zwei Taster
über Presets) wählt und in die Signalkette zieht.
Zieht ihr ein Gerät auf ein bereits existierendes,
etwa einen Verstärker, so wird dieses einfach
ausgetauscht. Das gesamte Equipment ist dabei
auf einer Art virtuellem Karussell verfügbar.
Über zusätzliche Taster, oberhalb der Geräte-
darstellung, springt man schnell in die ge-
wünschten Sektionen für Verstärker oder die
unterschiedlichen Effektkategorien.
einen verzerrten Sound auf Plexibasis entschieden.
Der Klick auf das Preset ruft dabei die komplette
Signalkette aus Noisegate, Pedaleffekten und Ver-
stärker mit Box auf.
Es geht an die erste Aufnahme. Hierfür drückt
ihr im Pro-Tools-Transportfeld den globalen
Aufnahmetaster und startet das Playback. Zum
laufenden Playback spielt ihr nun, solange ihr
möchtet. Bereits während der Aufnahme zeigt
euch Pro Tools dabei eine Wellenformdarstellung
dieses ersten Takes.
Anschließend stoppt ihr die Aufnahme, spult
über das Transportfeld zurück und hört euch das
Ergebnis an. Wenn ihr einen zweiten Versuch
benötigt, löscht ihr die Aufnahme einfach mit der
Entfernen-Taste und wiederholt den Vorgang.
Wenn ihr schließlich mit eurem Take zufrieden
seid, vergesst nicht, die Aufnahmebereitschaft
der Spur zu deaktivieren. Nichts ist ärgerlicher,
als eine gelungene Aufnahme versehentlich zu
überspielen.
Abb. 10: Alle Geräte der POD Farm sind auf einem
Karussell aufgereiht
In unserem Beispiel ist nunmehr das obligatori-
sche Gitarrensolo an der Reihe. Wieder eine neue
Spur mit POD-Farm-Plug-in. Wer noch nicht
Abb. 8: Während der Aufnahme zeichnet Pro Tools
eine Wellenform des Eingangssignals
Abb. 9: Per Doppelklick öffnet man die
Detaildarstellung einer POD-Farm-Komponente
Abb. 11: Mit aktivierter Loop-Funktion könnt ihr
bestimmte Passagen ausgiebig proben
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weiß, was er spielen wird, kann den Menüpunkt
Loop-Playback in Pro Tools aktivieren. Hierbei
wird ein zuvor festgelegter Bereich der Timeline
fortwährend wiederholt. So könnt ihr euch vor
der eigentlichen Aufnahme ein paarmal an der
entsprechenden Passage versuchen.
durch „Einzeichnen“ von Kurven erzeugen. Damit
ihr diese Steuerung später auch hören könnt,
setzt ihr anschließend den Status auf „Read“.
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Umgestaltung nach der Aufnahme
Ein elementarer Vorteil des Plug-ins gegenüber
der POD-Hardware ist die Möglichkeit, auch nach
der Aufnahme den Gitarrensound völlig umzu-
gestalten. Der Grund dafür ist einfach: Das POD-
Farm-Plug-in wird nicht aufgezeichnet. Vielmehr
wird das unverzerrte D.I.-Box-Signal auf der
Festplatte abgelegt und die Verstärkersimulation
erst im Playback „angewendet“.
Das gibt euch die Möglichkeit, jederzeit einen
virtuellen Plexi-Marshall gegen einen Rectifier
auszutauschen, am EQ zu drehen oder, auch mit
einem zusätzlichen Booster, den Ton mehr zum
Singen zu bringen. Natürlich könnt ihr eine Gitar-
renspur jederzeit duplizieren und mit zwei POD-
Farm-Plug-ins in die Mangel nehmen. Echtes
Doppeln ist zwar lebendiger, aber mit zwei un-
terschiedlichen Verstärkern aus dem linken und
rechten Kanal klingt auch die schnelle Demoauf-
nahme schön fett.
Das Ganze funktioniert natürlich wesentlich
differenzierter, indem ihr die Spuren zuerst in
sinnvolle Abschnitte wie Intro, Strophe, Refrain,
Solo zerschneidet und dann auf unterschiedliche
Spuren verteilt, die ihr jeweils mit einem anderen
Gitarrensound verseht.
Abb. 13: Mit der Parameterautomation lässt sich
jeder Parameter der POD Farm wie motorisiert
steuern
Doch zurück zum eigentlichen Verstärkerklang.
Im Unterschied zur Gearbox unterstützt die POD
Farm auch den Dual-Tone-Modus der X3-Geräte.
Hier wird euch die Möglichkeit geboten, bereits im
Plug-in zwei komplette Verstärkersimulationen
samt Effekten zu kombinieren.
Den Dual-Modus aktiviert ihr durch einfachen
Druck auf den Dual-Taster (obere Markierung).
Hierdurch wird die Standard-Klangkette dupliziert.
Damit der Sound eine entsprechende Breite erhält,
haben wir die Panorama- und Lautstärkepositionen
für die beiden Verstärkersimulationen direkt an-
gepasst (untere Markierungen). Um dem Sound
noch mehr Präzision zu verpassen, wurde aus
dem Gear-Bereich eine virtueller Tubescreamer
vor den Amp gezogen. Kostet schließlich nichts!
Mit den hier gezeigten Tricks solltet ihr eine
ganze Weile beschäftigt sein. Das Schönste zum
Schluss: Alle Klänge, die ihr in der POD-Farm
erstellt, sind voll kompatibel zu den Geräten der
X3-Geräteserie. Ihr könnt eure Studiosounds also
mit auf die Bühne nehmen und umgekehrt eure
banderprobten Live-Settings als Ausgangsbasis im
Studio nutzen. Bis zum nächsten Mal ...
Ulf Kaiser
Abb. 12: Eine Gitarrenaufnahme kann man in
sinnvolle Einheiten zerschneiden und jeweils mit
individuellen Plug-ins versehen
Ebenfalls undenkbar für die Hardware ist die
dynamische Automation. Der POD ist zwar
ein speicherbarer Verstärker, das Plug-in geht
aber weit über das Aufrufen kompletter Presets
hinaus: Jeder Parameter der POD-Farm lässt sich
wie von Geisterhand automatisch im Zeitverlauf
bewegen. Für diese Aufgabe stellt jeder moderne
Sequenzer eine Parameterautomation zur Ver-
fügung. So verleiht ihr eurem Solofinale mit einer
zusätzlichen Mittenanhebung mehr „Ton“ und
setzt die Akzente mit dem virtuellen Wah-Pedal
punktgenau in Referenz zum Schlagzeugbeat.
Wie genau ihr hierfür verfahren müsst, ist
abhängig vom eingesetzten Sequenzer.
In Pro Tools wird der entsprechende Parameter
zuvor für die Automation „freigegeben“. An-
schließend setzt ihr in der zugehörigen Spur den
Automations-Status auf „Write“ (Markierung).
Nun könnt ihr entsprechende Automationskurven
durch Bewegen der virtuellen Regler oder auch
Abb. 14: Im Dual Mode bietet POD Farm gleich
zwei Signalwege