gear-special
AMP
© PPVMEDIEN 2010
SOUNDFILES auf www.guitar.de
MARSHALL 4X12“-BOXEN
Verblüffende Resultate
Was unterscheidet eine Rock’n’Roll-Bühne von der Tanztee-Veranstaltung
am Sonntagnachmittag? Klare Antwort: Mindestens ein Marshall-Turm muss
auf der Bühne stehen, damit man den langhaarigen Gitarrero überhaupt
ernst nehmen kann.
Aus dieser Weltsicht entwickelte sich besonders
in den achtziger Jahren eine wahre Epoche des
Wettrüstens zwischen Eddie, Yngwie und all den
anderen Rock-Dinos. Selbst heute ist bei vielen
Bands immer noch bei besonderen Anlässen die
obligatorische Marshall-Wand Pflicht. Dabei geht
es meistens jedoch gar nicht darum, ob dort auch
wirklich Lautsprecher eingebaut sind.
Hauptsache, die armen Roadies zersprengen
sich irgendwie ihre Bandscheiben. Wer als Kind
nicht genug geübt hat und bei wem es nicht
zur großen Karriere gereicht hat, der ist halt
selbst schuld und muss nun die Konsequenzen,
äh, vielmehr die Marshall-Türme tragen. Aber
mal Hand aufs Herz, liebe Gitarristen. Gibt es
überhaupt ein erhebenderes Gefühl, als mit der
Axt vor einem amtlichen Fullstack zu stehen und
donnernde Riffs zu schmieden?
Da so eine 4x12er Box bekanntlich ein ziemlicher
Kühlschrank und verdammt sperrig ist, stellt sich
jedoch ein bekanntes Problem. Nein, nicht der
Transport mit dem gerade mühsam ersparten
Kleinwagen, sondern vielmehr die Verfügbarkeit
beim Musikhändler selbst.
Weg mit dem Staub!
Wenn man nicht gerade das Glück hat und bei
einem der großen Läden um die Ecke wohnt, wird
man die Boxen wohl niemals alle auf einmal so
richtig miteinander vergleichen können. Leider
ist auch auf fast keiner Homepage ein wirklicher
A/B-Vergleich verschiedener Lautsprechertypen
zu finden. Lediglich auf Youtube findet man
ein paar gar nicht mal so schlechte Gegenüber-
stellungen in einer Studio-Umgebung.
Genau das war der Anstoß für dieses Special.
Nach monatelangen Tests bin ich zu dem Ergebnis
gekommen, dass der Lautsprecher einen ebenso
prägenden Einfluss auf den Gesamtsound hat wie
der Amp selbst. Ich war lange Zeit bei Aufnahmen
ziemlich enttäuscht von einem bestimmten Amp,
der seit Ewigkeiten verstaubt, bis ich endlich
einmal eine andere Box angeschlossen habe. Und
siehe da: Auf einmal war genau der Sound zu
hören, nach dem ich so lange gesucht hatte.
Umgekehrt heißt das natürlich, dass der
falsche Speaker euren Sound komplett zerstören
kann. Dabei sollten wir aber so ehrlich sein und
die Live- und Studio-Situation voneinander
trennen. Live sollte man mit so ziemlich jedem
der getesteten Lautsprecher klarkommen. Im
Studio können die kleinen Unterschiede jedoch
Welten bedeuten.
Testbedingungen
Damit ihr die Möglichkeit habt, die bekanntesten
Lautsprecher-Typen in einem fairen Vergleich
zu hören, habe ich meine eigenen Bandscheiben
bis aufs Äußerste strapaziert und für einen
Vergleichs-Test alles abgeholt, was Marshall
gerade in Sachen Lautsprechertechnik zu bieten
© Marshall, Korg USA
128
guitar 8/10
AMP
hat. Dafür sind alle zur Zeit erhältlichen 4x12er
Boxen hübsch in Reih’ und Glied im Studio
nebeneinander platziert worden.
Als Referenz-Amp dient ein Marschall 1959
HW. Hierbei handelt es sich um einen der Ur-
Marshalls, ohne den die Rockgeschichte wohl
komplett umgeschrieben werden müsste. Damit
die Vergleichsmöglichkeit noch genauer ist, habe
ich je nach Disziplin immer dasselbe Riff und
dieselbe Gitarre verwendet. Beim cleanen Testlauf
kam hierfür eine Fender ’57 Reissue Stratocaster
(Hals-Pickup) zum Einsatz. Das verzerrte Riff
ist mit einer Gibson Les Paul ’59 Reissue (Steg-
Pickup) gespielt. Als Verzerrer habe ich vor dem
Plexi einen Fulltone OCD gehängt, der im High-
Power-Modus arbeitet (Drive-Regler etwa auf
zehn Uhr). Sonst sind keine weiteren Effekte oder
Master-Plugins verwendet worden. Also alles
furztro-cken für den ehrlichsten Vergleich.
© PPVMEDIEN 2010
gear-special
1960A
Wie bei allen Marshall-Boxen ist das Gehäuse
verzapft, um auch unter härtesten Tour-Be-
dingungen ein optimales Resonanz-Verhalten zu
entwickeln. Diese Box mag es am liebsten, wenn
man sie richtig aufreißt. Im Beispiel hört man
deutlich, dass die Bässe sauber und differenziert,
aber nicht überbetont sind. Auffallend ist auch
der crispe Sound in den Höhen. Das macht die
Box auf jeden Fall lebendig und in jeder noch so
lauten Band durchsetzungsfähig genug.
Die Mikrofonierung
Ein weiteres Thema, das wohl schon jedem Gi-
tarristen gewaltig Kopfzerbrechen bereitet hat,
ist die Wahl und Positionierung des Mikrofons.
Da stellt man tagelang die wildesten Experimente
an, meint, den Wahnsinns-Sound schlechthin
gefunden zu haben, indem man drei Mikros
gleichzeitig in einem bestimmten Winkel vor der
Box platziert, um dann schließlich doch wieder
zu einem einzelnen Shure SM57 zurückzukehren.
Genau dieses Mikro habe auch ich benutzt, weil
es wohl am weitesten verbreitet ist. Dabei ist es
exakt auf die Mitte eines Lautsprechers im 90-
Grad-Winkel gerichtet.
Für den Test habe ich ausschließlich schräge
Ausführungen der Boxen verwendet. Darüber,
ob und wie drastisch der Unterschied zwischen
beiden Varianten überhaupt zu hören ist, streiten
sich Gitarristen seit Jahrzehnten. Ich persönlich
sehe den Unterschied vor allem im Abstrahl-
Verhalten. Live ist eine schräge Box immer von
Vorteil, da der Sound eher in Richtung Ohren als
nur um die Hosenbeine flattert. Natürlich gilt bei
Lautsprechern dasselbe wie bei Instrumenten:
Keiner klingt wirklich exakt wie der andere.
Hinzu kommt, dass die benutzten Test-Boxen
allesamt nagelneu sind. Wie auch bei Gitarren
braucht es schon einige Zeit, bis die Lautsprecher
richtig eingeschwungen sind.
Die Soundfiles
zum Test findet ihr auf www.guitar.de.
FACTS
Modell
Bauform
Mono/Stereo
1960A
schräg
ja
„Vintage 30“ erhielt. Dieser Speaker wurde
aber die Jahre über immer wieder von Celestion
modifiziert und wird seit einiger Zeit in China
gebaut, wohingegen Marshalls „Vintage“-Spea-
ker weiterhin in Original-Konfiguration aus den
englischen Celestion Werken kommt.
Inzwischen ist auch dieser Speaker zum echten
Klassiker herangereift. Klanglich unterscheidet er
sich vom G12/T75 vor allem durch die präsenten
Mitten, etwas sattere Bässe und die detaillierte
Oberton-Wiedergabe. Das macht ihn selbstredend
für moderne Sounds im Dropped-Tuning zur
ersten Wahl. Dieser Lautsprecher ist auch Slashs
Favorit und baugleich mit der einst erhältlichen
„Slash Limited Edition“.
Die 1960AV-Box ist sowohl mono als auch
stereo einsetzbar und wird an der Rückseite um-
geschaltet. Mit insgesamt 280 Watt und einem
aus Birkensperrholz gefertigten Gehäuse, das die
Klangeigenschaften der Celestions unterstreicht,
ist man so schnell nicht zu überhören. Allerdings
muss man die fetteren Bässe auch mit vier
Kilogramm mehr Gewicht in Kauf nehmen. In
den Klangbeispielen ist die Mittenbetonung deut-
lich wahrnehmbar. Aber Achtung: Was hier fast
schon etwas zu mittig klingt, bringt die Box im
Bandgefüge frequenztechnisch genau dahin, wo
ein Gitarrensound hingehört.
Impedanz Mono
300 Watt an 4/16 Ohm
Impedanz Stereo
2 x 8 Ohm
Lautsprecher
Celestion G12T75
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
36,4 kg
76 x 83 x 36 cm
Modell
Bauform
Mono/Stereo
1960AV
schräg
ja
FACTS
Impedanz mono
280 Watt an 4/16 Ohm
Impedanz Stereo
2 x 8 Ohm
Lautsprecher
Celestion Vintage
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
40,6 kg
76 x 83 x 38 cm
Empf. VK-Preis
710,- €
Modell: 1960AV
Optisch ist diese Box bis auf das kleine
Typenschild identisch zur 1960A. Dennoch sorgt
die Bezeichnung „1960 Vintage“ immer wieder
für Missverständnisse. Der Grund dafür ist die
Bezeichnung für die Celestions, die offiziell
„Marshall Vintage“ lautet. Diese wurden Mitte
der Achtziger speziell für die in puncto Leistung
und Gain immer weiter aufgemotzten Amps
entwickelt und unter der Bezeichnung „Marshall
Vintage“ vorerst exklusiv für Marshall gebaut.
Über die Jahre brachte Celestion übrigens auch
einen Vintage-Speaker für den restlichen Markt
heraus, der den berühmt-berüchtigten Namen
Empf. VK-Preis
805,- €
Greenbacks
1960AX
Vor lauter Legenden gehen mir so langsam die
Superlative aus. Wie heißt es doch schon in der
Bibel: „Ganz am Anfang war der Greenback …“
– oder so ähnlich. Deshalb ist die 1960AX auch
nicht unbedingt für brachiale Metal-Sounds,
sondern eher für cleane und klassisch-knurrige
Overdrive-Sounds die erste Wahl. Aber auch
hier gilt: Es gibt keine Regeln!
Charakteristisch für diese Box sind die
ausgedünnten Mitten und silbrigen Höhen.
Besondere Vorsicht ist bei der Belastbarkeit
geboten, da die G12M25 Greenbacks nur mit
jeweils 25 Watt zu quälen sind. Die Greenbacks
sind deutlich leiser, was sich jedoch als Vor-
teil entpuppt, da sie ihre Stärke erst an der
Leistungsgrenze voll ausspielen. Dort kom-
primieren sie den Sound und sind somit für
cleane und angezerrte Gitarren der Standard.
Die Box hebt sich durch die karierte Be-
spannung vom inzwischen Marshall-typischen
Schwarz ab. Bei der 1960AX steigt der Sound
qualitativ spürbar zur Lautstärke an. Im
Neuere Klassiker
Modell: 1960A
Die 1960 in ihrer Ur-Form ist die am weitesten
verbreitete Marshall-Box überhaupt und der
Allrounder, wenn es um druckvollen Sound mit
spezieller Betonung im Hochmittenbereich geht.
Die vier Celestion-G12T/75-Speaker sind speziell
für High-Gain-Sounds entwickelt worden und
addieren sich insgesamt auf eine Leistung von
300 Watt an 16 (4) Ohm. Dank eines kleinen
Schalters auf der Rückseite ist es möglich, die
Box in einem Stereo-Setup zu benutzen. Damit
lassen sich also zwei Amps oder eine Stereo-
Endstufe mit dem Lautsprecher verbinden, der in
diesem Fall 150 Watt pro Seite bereitstellt.
MR1960AV
129
gear-special
AMP
© PPVMEDIEN 2010
Ein Name wie Donnerhall
Marshall ist seit Jahrzehnten ein Synonym für britischen
Vollröhren-Sound. Jim Marshalls Schriftzug ziert die
größten Bühnen der Welt und inzwischen auch den
kleinen Übungscombo im Wohnzimmer. Dabei war Jim
Marshall selbst gar kein Gitarrist, sondern Drummer …
Anfang der sechziger Jahre begann er mit der
Unterstützung zweier Techniker, selbst Gitarren-
verstärker zu bauen. Zu dieser Zeit kamen die
populärsten Amps noch aus Amerika. Man wollte diese
jedoch klanglich weiter optimieren und zu einem bes-
seren Preis anbieten. Es ist kein Geheimnis, dass die
Schaltung der ersten Marshall-Amps nahezu identisch
zu der eines Fender Bassman war. Völlig neu war
allerdings die daran angeschlossene Lautsprecherbox.
Diese unterscheidet sich bis heute vor allem dadurch,
dass die 12“-Lautsprecher in einem separaten Gehäuse
untergebracht sind, dessen Rückseite geschlossen ist.
Das erste Fullstack hat Jim Marshall exklusiv für Pete
Townsend von The Who gebaut, dem eine einzelne
4x12er Box anscheinend nicht genügte. Statt jedoch
zwei Cabinets aufeinanderzustapeln, wie es heute
üblich ist, baute Jim ihm eine riesige Box, die mit
insgesamt acht Lautsprechern bestückt war. Die armen
Roadies protestierten prompt, und Pete musste Jim
bitten, die Box auseinanderzusägen.
Glücklicherweise ist man heute anderer Ansicht
und bietet alle Modelle sowohl in schräger als auch
in gerader Ausführung an. Damit wären wir dann beim
Anblick, der alle Gitarristen-Herzen höher schlagen
lässt: Das klassische Marshall-Fullstack, wie es Jimi
Hendrix, Jimmy Page, Slash und der Rest der Hall of
Fame benutzt haben oder es heute noch tun.
1960AX
1960TV
Modell
Bauform
Mono/Stereo
425A
schräg
nein
FACTS
Impedanz mono
100 Watt an 16 Ohm
Impedanz Stereo
–––
Lautsprecher
Celestion G12C25
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
36 kg
76 x 83 x 36 cm
Empf. VK-Preis
790,- €
Direktvergleich zur ähnlichen 1960AHW hat
die 1960AX bei Wohnzimmerlautstärke keine
Schnitte. Bei hoher Lautstärke hingegen liefern
sie sich klanglich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Alle Greenback-Beispiele sind deshalb laut
eingespielt!
FACTS
Modell
Bauform
Mono/Stereo
1960TV
schräg
nein
FACTS
Modell
Bauform
Mono/Stereo
1960AX
schräg
nein
Impedanz mono
100 Watt an 16 Ohm
Impedanz Stereo
–––
Lautsprecher
Celestion G12M25
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
39 kg
76 x 91 x 38 cm
Impedanz mono
100 Watt an 16 Ohm
Impedanz Stereo
–––
Lautsprecher
Celestion G12M25
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
37,7 kg
76 x 83 x 38 cm
Empf. VK-Preis
805,- €
1960AHW
Zeitlich liegen diese Greenbacks sogar noch vor
den G12-M25, wie sie in der 1960AX zu finden
sind, und klingen noch etwas rauer und sprit-
ziger. Die Boxen sind übrigens auch in Schwarz
zu haben.
1960AHW
Und wieder ist Greenback nicht gleich Greenback.
Die 1960AHW ist die passende Box zum 1959-
HW-Topteil, das ich für die Beispiele eingesetzt
habe. Laut Celestion ist der darin verwendete
G12H30 auf jeder Hendrix-Scheibe zu hören.
Aber gerade in Bezug auf Jimis Sound gibt es ja
mehr Sagen als bei den alten Griechen. Und jeder
will es genau wissen. Im Gegensatz zum G12M,
den man in der 1960AX findet, ist der Magnet
hier etwas größer. Das ist vor allem für die Bässe
und Hochmitten von Vorteil. Wer genau gelesen
425A Vintage Modern
Empf. VK-Preis
805,- €
425A Vintage Modern
In dieser Box finden sich Greenbacks mit der
Bezeichnung G12C25, die frisch aus der Hendrix-
Epoche in die Neuzeit gebeamt worden sind.
Greenback-Variationen
1960TV
Die 1960TV („Tall Vintage“) ist, wie der Name
schon sagt, etwas höher und hat somit auch
ein größeres Gesamtvolumen. Durch die höhere
Box ist das Topteil nicht nur besser zu bedienen,
sondern sorgt auch für den gleichen Bassdruck
wie bei einer 1960BX-Konstruktion – und das
in abgeschrägter und somit in der Bandprobe
besser hörbarer Bauweise. Die Box ist im übrigen
wie alle Greenback-Boxen ein wahrer Segen,
um mumpfenden Amps oder Gitarren zu einem
klaren und direkten Sound zu verhelfen.
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guitar 8/10
AMP
hat, wird sich daran erinnert fühlen, dass genau
dort die Stärken des Celestion Vintage 30 liegen.
Der G12H30 ist also irgendwo zwischen dem
klassischen Greenback (G12M25) und einem
Vintage 30 zu finden. Laut Hersteller sind die
in der 1960AHW verwendeten Lautsprecher
© PPVMEDIEN 2010
Modell
Bauform
Mono/Stereo
1960ADM
schräg
ja
gear-special
FACTS
Das bleibt hängen
Nach einem kompletten Studio-Tag mit ins-
gesamt sieben Marshall-Boxen stößt man auf
unerwartet deutliche Unterschiede. Denkt immer
daran, dass sich solch eine Gitarrenbox in einer
Band immer noch etwas anders anhört als
komplett isoliert. Welche 4x12er nun für euch die
Richtige ist, entscheidet nur die eigene Sound-
Vorstellung. Eine Bitte: Lasst euch nicht zu sehr
von Verkäufern belabern, welche Box denn nun
angeblich von Gitarrist X im Studio gespielt wor-
den ist. Entscheidend ist, mit welchem Sound ihr
euch wohlfühlt.
Gerrit Hoß
Impedanz mono
280 Watt an 4/16 Ohm
Impedanz Stereo
2 x 8 Ohm
Lautsprecher
Celestion Vintage 30
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
49 kg
76 x 83 x 38 cm
FACTS
Modell
Bauform
Mono/Stereo
1960AHW
schräg
nein
Impedanz mono
120 Watt an 16 Ohm
Impedanz Stereo
–––
Lautsprecher
Celestion G12H30
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
37,7 kg
76 x 83 x 36 cm
Empf. VK-Preis
950,- €
spielen. Damit der individuelle Look lange
erhalten bleibt, ist ein Schonbezug für den
Transport dabei.
M412A
Diese Box ist mit Eminence-AX-75-Lautsprechern
ausgestattet und preislich um mehr als die
Hälfte günstiger als die bisher vorgestellten
Boxen. Statt in England wird die M412A
kostengünstig in Vietnam gebaut. Rollen sind
nicht im Lieferumfang enthalten, können aber
problemlos nachgerüstet werden. Statt des sonst
üblichen Birkensperrholzes baut man die M412A
aus Spanplatten zusammen. Die Box enthält
zwar Eminence-Kopien des Celestion G12T75,
kann aber aufgrund der deutlich günstigeren
Spanplattenkonstruktion natürlich nicht mit den
Sound einer echten 1960A-Box mithalten. Wie
auch bei Hifi-Boxen hängt der Klang nun mal
auch bei Gitarrenboxen zu 90 Prozent von der
M412A
Empf. VK-Preis
950,- €
einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen
worden, damit sie klingen, als wären sie schon
jahrelang gespielt worden.
Die neue Generation
1960ADM
Die momentan einzige Signature-Box im Pro-
gramm ist Dave Mustaine gewidmet und kommt
im stilgerechten Metal-Look. Statt des sonst
üblichen Leder-Imitats ist die Box mit einem
„Carbo-Kevlar“-Bespannstoff bezogen. Die Front
wird durch ein Gitter ersetzt.
Guter Nebeneffekt: Die Box ist sofort mikrofo-
niert, ohne erst mit der Taschenlampe die richti-
ge Mikrofonposition suchen zu müssen. Die Griffe
mit den futuristisch geformten Fingermulden
könnten allerdings eine kleine Umgewöhnung
für den alteingessenen Roadie sein.
Die Vintage-30-Speaker weichen mit ihrem
Dave-Mustaine-Logo auf der Rückseite von der
Serienproduktion ab. Tatsächlich sind die Laut-
sprecher im Direktvergleich etwas spritziger in
den Höhen, was wohl auch daran liegt, dass sie
nicht durch eine Textil-Front gedämpft werden.
Die Bässe stehen etwas weniger im Vordergrund
als bei der 1960AV. Ich finde die 1960ADM
insgesamt lebendiger als den Klassiker. Auch die
Signature-Box lässt sich im Stereo-Betrieb
Das verzapfte Gehäuse ist eines der vielen Garanten für
den wuchtig-perkussiven Sound der Marshall-Boxen
Der Carbon-High-Tech-Look der 1960ADM Dave
Mustaine Signature-Box im Detail
FACTS
Modell
Bauform
Mono/Stereo
M412A
schräg
ja
Impedanz mono
300 Watt an 16 Ohm
Impedanz Stereo
–––
Lautsprecher
Eminence AX-75
Gehäuse
Rollen
Gewicht
Maße
Birkensperrholz
ja
36,3 kg
77 x 76 x 37 cm
Empf. VK-Preis
350,- €
Gehäusekonstruktion ab. Wer jedoch eine gute
4x12“-Box im Einsteigersegment sucht, sollte die
M412-Boxen unbedingt mal ausprobieren.
1960ADM
90% des Sounds kommen vom Gehäuse, und deshalb wird
seit 1962 jede Box bei Marshall in Handarbeit gefertigt
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