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Special: Keyboards in der Band
des Keyboardspiels in der Band
So bringt ihr euer Keyboard zur Geltung
Es ist leicht, Keyboards so schlecht
zu spielen, dass das Szene-
Publikum weiterhin jedes
Unplugged-Projekt rühmen wird.
Aber es geht auch anders, wenn
man spielen kann und nicht jeden
Song mit beidhändig gegrätschten
Preset-Sounds zukleistert. Wir ver-
raten euch worauf es ankommt.
Regel 1
Inhalt
Haltet die Hand richtig
und lernt zu spielen
Fangt mit der richtigen Fingerhaltung an:
Hierbei
sollten die Finger krallenförmig weit in die Tastatur
greifen, der Daumen unter der Hand Platz für stumme
Fingerwechsel machen, bei der der Handrücken waa-
gerecht statt schief ist und die Fingerspitzen im rech-
ten Winkel auf die Tasten schlagen. Ellenbogen nach
außen und die Finger parallel zu den Tasten! Die Fin-
ger müssen so weit angehoben sein,dass die Knöchel
nicht hervortreten. Das erscheint dem Anfänger unbe-
quem, ist aber die Methode, die ein Fortkommen und
schnelles Spiel erst ermöglicht. Das Ganze natürlich
ohne hinzugucken, die Unabhängigkeit beider Hände,
ein möglichst gleichmäßiger Anschlag von Ring- und
kleinen Finger im Vergleich zu Zeige- und Mittelfinger,
ein optimierter Fingersatz mit stummen Wechseln und
eine Linke, die auch Akkorde greifen kann, anstatt im-
mer nur den Grundton.
Special
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FOTOS : I M A G O, B E U G - R A P P, S H U T T E R S T O C K
Back To The Roots
Das ideale Keyboard für eure
Band
Die 7 goldenen Regeln
des Keyboardspiels in der Band
Auf zum Kauf
Das richtige Keyboard
Jan-Friedrich Conrad
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V
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ieles von dem, was falsch gemacht wird,
hängt damit zusammen, dass das Spiel der
Tasteninstrumente nicht systematisch er-
lernt wird, sondern dass man sich mit Sounds-Abru-
fen und Tastendrücken zu behelfen versucht. Mehr
als bei der Gitarre läuft der Keyboarder Gefahr, sich
eine falsche Handhaltung anzugewöhnen.
Regel 2
Benutzt die Linke nicht als
Krücke und denkt polyphon
In einer Band gibts meistens einen Bassisten.
Das
heißt, dass es nicht angezeigt ist, dessen Töne mit-
zuspielen, geschweige denn um seine Lage herum
Soundcheck 03 | 09
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Handlich und übersichtlich mit vier
Stereokanälen:
Mackie U.420
irgendwelche Dauer-Grundtöne zu klopfen. Auch
nicht oktaviert. Es sei denn, es geschieht mit Ab-
sicht, als Akzent. Ansonsten sind Matsch, Mulm und
Gedröhne garantiert. Genauso falsch ist es, die Linke
jeden Akkord drei- oder vierstimmig mitspielen zu
lassen, womöglich in so tiefen und engen Lagen,
dass die Terzen sich zu einem fiesen Interferenzge-
witter verdichten.
Polyphonie heißt nicht, viele Noten zu spielen –
im Gegenteil.
Polyphon ist ein Arrangement, wo ihr
euch um eure eigene Stimme kümmert und diese
nicht willenlos mit der eurer Mitmusiker zusam-
menfällt. Wenn viele einstimmige Linien gemein-
sam ein komplexes Ganzes ergeben, dann ists poly-
phon, und dann matscht es nicht. Bei C-Dur heißt
das: Einer spielt das C, ein anderer das E und ein
weiterer das G. Und aus den einzelnen Stimmen
sollen sich schöne Linien ergeben.
Wissen
Submixer für Keyboards
Zwei, drei Stereo-Eingänge und eine einfa-
che Klangregelung, sowie zwei identische
Stereoausgänge und ein einziger Aux-Send
tun es bereits.
Wenn die Programme der
Keyboards im Pegel gut angepasst sind, muss
man den Submixer im Konzert kaum anfassen.
Elegant ist es, für zwei Monitorboxen einen
anderen Mix abliefern zu können als den Mix,
der zum Hauptmischpult geht. Dazu muss man
für Stereosignale immer zwei Mono-Kanalzüge
investieren und zwei Post-Fader-Ausspielwege
für den Keyboarder-Monitor verwenden. Dann
Hammond oder eines Flügels – ganz ohne Effekte. Da-
mit kann man richtig spielen, in die Tasten hauen und
grooven. Und es bleibt immer noch Platz für Gesang
und die anderen Instrumente. Schaltet die Layer aus
und regelt die Effekte zurück. Ach was, schaltet die
Effekte ganz aus. Dauer-Chorus und Zwangs-Nachhall
sind bei Keyboards eben so nervig wie bei der Gitarre.
Missbraucht den Synthesizer nicht als Orchester
aus der Dose.
Insbesondere Sample-Player liefern
Tasteninstrument-Fremdes, etwa Bläser- und Strei-
chersounds, aber auch Pads mit allerlei Gebimsel,
kann man über
den Hauptaus-
gang die gemisch-
ten Keyboards zum
Saalpult schicken. Und vom
Saalpult kommt ein Monitor-Aux-
Send, der in den Submixer gesteckt wird, der
dann allerdings nicht auf den Hauptausgang
geroutet wird, sondern nur auf die Monitore.
Dann kommt man mit zwei Boxen aus, und
hat Gesang und alle anderen Instrumente auf
dem Monitor – und sendet mit dem Submixer
dennoch nur die Keyboards zum Saalpult.
Nicht vertippen, sonst droht eine elektronische
Rückkopplung.
Glocken, Vibraphone und alle möglichen Instrumen-
talklänge. Damit füllt der Keyboarder Lücken im Ar-
rangement, die nur ein Keyboarder füllen kann, wenn
man keine Big Band oder ein Orchester zur Verfügung
hat. Es ist eine große Herausforderung an das Arran-
gement, hier nicht zu übertreiben. Bei Sample-Sounds
und fulminanten Effektklängen stellen sich nämlich
zwei Probleme: Erstens ist das Original immer besser
als ein Ersatz – etwa bei Bläsern. Saxophone, mit dem
Keyboard imitiert, kann man beispielsweise völlig ver-
gessen, sonst klingts gleich entsetzlich nach Allein-
unterhalter. Zum anderen ist das Risiko groß, das Ar-
Regel 3
Arbeitet mit schlichten
Sounds
Vergesst die Glitzer- und Blubber-Mauschel-
Sounds.
Sucht Sounds, die so einfach, rein und klar
sind wie der Ton eines Rhodes, eines Wurlitzer, einer
Die richtige Handhaltung:
Mit den
Fingerspitzen greift ihr krallenartig
und tief in die Tastatur.
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Special: Keyboards in der Band
rangement zu überladen und mit Layern zuzuklei-
stern. Selbst bei Pink Floyd standen neben den
Alleskönner-Keyboards von Kurzweil Orgel, E-Piano
und Synthesizer. Die Trennung der verschiedenen
Tasteninstrumente war also auch hier systematisch
und nicht nach der Devise „eines für alles“ gelöst.
das bei der Hammond nur anspricht, nachdem man
alle Tasten abgesetzt hat & neu anschlägt. Spielt die
Orgel ohne Anschlagdynamik. Spielt Pianos mal piano,
mal forte. Deswegen heißt das Instrument ja Pianofor-
te – weil es anschlagdynamisch ist. Macht euch das
Pitch-Bend-Intervall bewusst und wisst, wo ihr es ein-
stellt. Jeder hat mal Pause. Das gilt auch für Gitarri-
sten, Bassisten und Drummer. So entsteht Dynamik.
Manche Passagen werden nur vom Piano begleitet,
andere nur von den Klampfen, und im furiosen Finale
spielen alle zusammen.
Regel 4
Programmiert
euer Instrument
Lernt euer Instrument zu programmieren und zu
registrieren.
Beschäftigt euch mit der Drawbar Or-
gan und lernt, welche Registrierungen üblich und
bewährt sind. Eignet euch an,wie man Gospel oder
Hardrock spielt. Trefft auch Entscheidungen: Und
zwar, dass ihr euch bei der Orgel zwischen Leslie
oder Chorus-Vibrato entscheidet und nicht beides
gleichzeitig anwerft. Beherrscht auch immer die
Regel 6
Komfortabel registriert, auch mit dem Keyboard:
Roland VK-8M
Überschätzt keine
Masterkeyboards
Masterkeyboards sind Tastaturen ohne Klanger-
zeugung.
Masterkeyboards bieten auf der Bühne
eine Menge Verwaltungsfunktionen zum gemeinsa-
Expander ökonomisch. Andererseits sind Keyboards
mit Klangerzeugung billiger, und die Bedienelemente
sind besser mit der Klangerzeugung verbunden als bei
einer Kombination von Masterkeyboard und Expander.
In Kombination mit einem Laptop als einzigem
Klangerzeuger wirds jedoch wieder reizvoll.
Regel 7
Unterschätzt keine
Software-Instrumente
Ein Thema für sich ist der Einsatz von Computern
als Live-Musikinstrument auf der Bühne.
Laptops
gelten mittlerweile als hinreichend zuverlässig, um
auf der Bühne eingesetzt zu werden – wenn ihr die
erforderliche Computer-Hygiene sowie mechanische
Empfindlichkeit und die richtige Verpackung ernst
nehmt. Wo im Studio DAWs (Digital Audio Worksta-
tions) eingesetzt werden, unter denen die Plugin-
Instrumente laufen, verwendet man live eine Host-
software, die für den Live-Betrieb angepasst wurde.
Bekannteste Vertreter dürften Ableton Live, Native
Instruments Kore, die zum Logic-Paket gehörende
Apple Main Stage und das Steinberg V-Stack sein.
VST- und AU-Plugins sind außerordentlich reizvoll
und leistungsfähig.
Computer liefern eine Rechenleistung, die in der
musikalischen Performance Spitzenklangerzeugern
in nichts nachsteht.
Bedenkt man den Mehrwert ei-
nes Computers, ist eine solche Lösung auch sehr preis-
wert. Zudem ist die Verwaltung umfangreicher
Sampling-Libraries auf dem Computer viel besser zu
lösen als in einem Keyboard mit kleinerem Bildschirm.
Die Installation sowohl der Software als auch der Auf-
und Abbau der Hardware bei jedem Konzert ist aber
komplizierter. Software-Instrumente und Computer
hängen Hardware-Instrumente in punkto Speicher-
auslastung ab. Das Sample-basierte Piano-Plugin
„Synthogy Ivory“ kommt beispielsweise mit 40 Giga-
byte Samples und einer 32-Bit-Audio-Engine. Die Ar-
beitsspeicher von Laptops sind nämlich meist größer
✖
als die ROMs der dicksten Digitalpianos.
Keyboard-Burg auf der Bühne:
Für jeden Einsatz gibt es hier das richtige Instrument.
Hüllkurvengeneratoren und wie ihr beim Synthesizer
Attack-, Decay- und Release-Zeiten dem Songtempo
anpasst. Achtet darauf, dass keine Töne durch zu viel
Release Time oder Nachhall alles zukleistern. Passt
die Filterfrequenzen an, um das rechte Maß an Bril-
lanz erzielen. Passt die Pegel der Presets so an,dass
beim Umschalten keine Lautstärkesprünge auftreten.
Für eine Show solltet ihr auch alle maßgeblichen
Sounds und Presets in eine Bank speichern - vergesst
nicht abschließend vernünftige Namen zu vergeben.
men Umschalten von angeschlossenen Klangerzeu-
gern, ihrer Zuweisung zu Tastaturzonen und zur
Fernsteuerung von Parametern mit Hilfe eingebau-
ter Controller. Dabei ist folgendes zu bedenken: Vie-
le gewöhnliche Keyboards bieten selbst ausreichen-
de Masterkeyboardfunktionen. Aber auch bei Ex-
pandern und Soundmodulen lässt sich oft einstellen,
in welchem Tastaturbereich (und ohnehin auf wel-
chem Midi-Kanal) sie empfangen.
In vielen Fällen sind Masterkeyboard-Funktionen
an der Tastatur also gar nicht nötig.
Deshalb gibt es
ja auch Masterkeyboards nur als Eingabeinstrument,
so ganz ohne weitere Steuerfunktionen. Allerdings ist
die Kombination einer Hammermechanik mit allerlei
Schiebern, Spielhilfen und Pitch Bender sowie Modu-
lationsrad oft nur bei Masterkeyboards zu finden. Ex-
pander gibt es fast von jedem Klangerzeuger. Fast je-
des Instrument gibts wahlweise mit oder ohne Tasta-
tur. Da man nur ein oder zwei Tastaturen braucht, sind
Regel 5
Wisst, was ihr spielt und
wann Pause ist
Wenn ihr Orgel spielt, lasst den Fuß vom Sustain-
Pedal, benutzt ein Expression Pedal und gebraucht
die Leslie-Simulation mit Geschmack.
Macht euch
mit den Eigenheiten des Perkussionsregisters vertraut,
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