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WORKSHOP: SONGWRITING
Songwriting und Arrangieren – Teil 1
Songwriting im Schnelldurchlauf
Herzlich Willkommen zur neuen Workshop-Reihe in SOUNDCHECK. Wir werden uns
mit den Themen Songwriting und Arrangieren beschäftigen. Es wird dabei einerseits
um Kreativ-Techniken gehen, andererseits aber auch um handwerkliche Tipps zur
Umsetzung eurer bereits bestehenden Ideen.
I
Da wären zum einen die handwerklichen Fähig-
keiten wie Harmonie- und Stillehre zu nennen. Es
ist natürlich ungemein hilfreich zumindest ein grund-
legendes Verständnis von Akkorden & Tonleitern zu
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Foto: ShutterStock
n der ersten Folge des Songwriting-Workshops
werde ich euch einen Überblick darüber geben,
was euch in den kommenden Ausgaben erwar-
ten wird. im nächsten Heft geht es dann bereits
richtig los. Wir werden uns anschauen welche
Hilfsmittel uns beim Songwriting und beim Arran-
gieren zur Verfügung stehen:
haben wenn man Songs schreiben will. Klar, es gibt
auch Autodidakten, die ohne jegliches Verständnis
von Harmonielehre Hit auf Hit geschrieben haben,
aber das ist doch eher die Ausnahme. Genauso sollte
man als Arrangeur einer Big Band wissen in welchen
Tonarten sich ein Bläsersatz wohl fühlt. Will heißen,
man muss sich in der Stilrichtung in der man arbeiten
will auskennen. Dazu kann man beispielsweise die
wichtigsten Künstler und Interpreten dieses Genres
analysieren um zu schauen mit welchen Mitteln sie
arbeiten. Dann wiederum hat man eine Chance selbst
gute Arrangements in dieser Richtung zu schreiben.
Zum anderen will man gute Ideen natürlich aber
erst einmal festhalten.
Die schönste Melodie nützt
einem nichts wenn man sie sofort wieder vergisst.
Wir werden uns daher überlegen mit welchen Gerä-
ten man schnell und unkompliziert Ideen festhalten
und später ausarbeiten kann. Dabei wird es vom ein-
fachen MP3-Recorder bis hin zum kompletten Com-
puterstudio für jeden das richtige Setup geben. Und
auch für das eigentliche Schreiben von Musik wer-
den wir Hilfen kennen lernen. Wir verraten euch was
ihr gegen Schreibblockaden tun könnt oder wie ihr
aus einer kleinen Idee einen ganzen Song gestalten
Foto: Frank Seifert
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könnt. Falls ihr euch fragt, wie ihr
einen Text auf eine Melodie
oder umgekehrt eine Melo-
die für einen Text ab-
stimmen könnt,
wird dies genauso
behandelt. Außer-
dem werden wir
überlegen, inwie-
fern es hilfreich sein
kann, zum Komponieren auf
ein anderes Instrument zu
wechseln um dem Trott zu ent-
gehen die immer gleichen Akkorde oder Riffs zu
spielen, an die ihr mit eurem Hauptinstrument ge-
wöhnt seid.
Danach folgt dann jeden Monat ein Musikstil
den wir gemeinsam analysieren werden.
Dazu werden je 1 bis 2 Songs aus diesem Genre
exemplarisch untersucht. Dabei durchleuchten wir
welche Akkorde verwendet wurden und welche
Tonleitern und Melodien eingesetzt wurden. Zudem
zeigen wir euch wie ihr durch verschiedene Arran-
gements euren Songs neues Leben einhauchen
könnt. Zu so einer Analyse gehört natürlich auch
die Frage, aus welchen Musikern sich die (Beispiel)-
Band zusammensetzt. Oder was für Instrumente
zum Einsatz kamen?
Gedächtnisstütze:
Mit den sogenann-
ten Handyrecordern
gehen keine Ideen mehr
verloren.
tens in den 80er-Jahren damit unzählige Einzel-
Spuren aufzunehmen und die Songs bis ins Detail
auszuproduzieren.
•
Soul, Funk und RnB
Soul, Funk und rnB sind weitere Musikstile aus den
USA die zunächst von der schwarzen Bevölkerung
erfunden und geprägt wurden. Vor allem das legen-
däre Detroiter Label Motown prägte in den 60er-
und 70er-Jahren den Begriff Soul mit Künstlern wie
den Temptations, Marvin Gaye oder natürlich Ste-
vie Wonder. Als Synonym für Funk dagegen wird
man immer wieder den „Godfather of Funk“ James
Brown anführen. Dessen Platten wiederum haben
nicht zuletzt auch den Hip Hop maßgeblich beein-
flusst – doch dazu später mehr. Später wurden
dann RnB als Weiterentwicklung des Souls bekannt.
Wir werden uns hier anschauen mit welchen Har-
monien die Songwriter und Arrangeure den be-
die Produktion und das Arrangement ei-
ne nicht unwesentliche Rolle. Versucht
man im Blues oder Jazz oft noch eine realisti-
sche Aufnahme der Band einzufangen, so darfs
im Pop-Bereich gerne mal etwas „Larger than Life“
klingen. Wie aber entstehen solche überlebensgroße
Sounds? Welche Tricks gibts dazu für die Bühne und
fürs Studio? Wir verraten es euch natürlich.
•
Rock
Während ein typischer Pop-Song meist auf der Ab-
folge von drei oder vier Akkorden beruht, ist beim
Eingeplant sind zunächst
folgende Stile:
•
Blues und Rock ´n´ Roll
Den Anfang macht eine Folge über die Ursprünge
unserer heutigen Pop-Musik. Um die letzte Jahrhun-
dertwende entstand im Süden der USA der Blues aus
dem letztendlich der Rock ´n´ Roll hervorgegangen
ist. Ausgehend vom simplen 12-taktigen Blues-
Schema werden die Zutaten des Blues seziert und
aufbereitet. Wir verraten euch was das „call and re-
sponse“-Prinzip, was eine „Blue note“ und was ein
„turnaround“ ist. Schließlich werden wir sehen wie
aus dem Blues Rock´n´Roll wurde. Aber auch Bands
wie Cream oder Led Zeppelin bedienten sich hem-
mungslos bei ihren Vorbildern und schufen damit
eine ganz neue Musikrichtung – den Blues Rock.
•
Pop
Mit Pop sind hier grob alle Songs gemeint, die so
tagein tagaus im Radio laufen und oft die immer
gleichen wiederkehrenden Akkordfolgen, Songab-
läufe und Spannungsbögen haben. Viele davon
stehen ganz simpel in C-Dur und können von je-
dem Anfänger auf der Gitarre – nach ein bisschen
üben – nachgespielt werden. Schaut man sich di-
ese Hits einmal genauer an, dann ist man oft ver-
blüfft, wie oft sich hier immer wieder die gleichen
Akkorde nur durch Kleinigkeiten unterscheiden
und damit einen Hit unverwechselbar machen.
Gerade im Pop-Bereich spielt aber natürlich auch
Neutrale Meinung:
Produzenten haben den Vorteil euren Song als außenstehender und als Fachmann zu beurteilen und
auf eventuelle Schwächen aufmerksam zu machen.
Rock meist ein einprägsames Riff die Grundlage des
Songs. Als Beispiel seien hier Led Zeppelin („Whole
Lotta Love“) oder die Rolling Stones („Satisfac-
tion“) genannt. Ursprünglich waren diese Bands
vom Blues inspiriert und entwickelten dann daraus
nach und nach den Rock, woraus dann später wie-
derum der Hard Rock wurde. Zu dessen Erfindern
ruhig Led Zeppelin gezählt werden können. Beson-
ders die Rockmusik hat sich noch auf sehr viele
(extreme) Unterarten wie Heavy Metal, Speed Me-
tal, Death Metal, usw. spezialisiert. Da es im Rock
eine so große Bandbreite an Künstlern gibt variie-
ren natürlich auch die Produktionsmethoden und
damit der Sound der Bands. Während in den 60er-
und 70er-Jahren noch vorwiegend live eingespielt
wurde, etwa bei Deep Purple, begann man spätes-
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rühmten Motown-Sound kreierten und was für
Musiker, Instrumente und Sounds daran beteiligt
waren. Außerdem werden wir natürlich schauen
was die Magie an den Grooves von James Brown
und Konsorten ausmachte.
•
Hip Hop
Hip Hop entstand in den 80er-Jahren des letzten
Jahrhunderts in den Ghettos von New York. Rhyth-
mische Grundlage waren zu Beginn oft gesamplete
Loops, also von Platten aufgenommene, Schlag-
zeug-Grooves von Funk-Platten. Diese Grooves
kombiniert mit dem typischen Sprechgesang waren
das Fundament für den weltweiten Siegeszug des
Hip Hops. Später ging man dann dazu über die Beats
selbst mit Drumcomputern zu programmieren. Ob-
wohl Hip-Hop-Songs harmonisch oft relativ über-
schaubar sind und oft nur aus einem einzigen 4-tak-
tigen Pattern oder Loop bestehen, schaffen sie es
viele Leute in ihren Bann zu ziehen. Da durchleuch-
ten wir die Frage, wie man die Spannung in einem
Hip Hop Track hält und welche Sounds für die Beats
und Bässe in Frage kommen?
•
Disco und Dance
Disco-Musik entstand in den 70er-Jahren und war,
wie der Name schon vermuten lässt, vor allem als
Tanzmusik in den Discotheken sehr beliebt. Später
entwickelte sich daraus die verschiedenen und
mittlerweile unübersichtlich vielen Dance-Stile:
Von House über Techno bis hin zu Electro. Das be-
sondere bei diese Musik ist sicherlich ihre Konzent-
ration auf eine Funktion: Menschen zum Tanzen zu
bringen. Ähnlich wie beim Hip Hop analysieren wir,
mit welchen Rhythmen man Menschen dazu bringt,
stundenlang zu tanzen.
Aufs Wesentliche reduziert:
oft bietet es sich an Songs nur mit einem Instrument zu schreiben um
die Instrumentierung letztendlich der gesamten Band zu überlassen.
Songwriter und Arrangeure
Aber was genau versteht man denn nun über-
haupt unter Songwriting und arrangieren?
Eine einfache Antwort wäre, dass ein Songwriter
Songs schreibt und ein Arrangeur diese eben ar-
rangiert – natürlich sind hier die Grenzen flie-
»
Ein Songwriter wird sich auch mit der Instrumen-
tierung auseinander setzen müssen.«
ßend. Ein guter Songwriter wird sich nämlich
mehr oder weniger auch mit der Instrumentierung
und Songstruktur auseinander setzen müssen. In
unserem Fall gehen wir davon aus, dass der Song-
writer einfach derjenige in der Band ist, der eben
die Songs schreibt und gemeinsam mit dem Rest
der Band arrangiert. Und damit wären wir schon
mitten drin im Thema.
Wie so oft, gibt es natürlich auch hier keine
einfache Antwort sondern vielmehr beliebig
viele unterschiedliche Ansätze:
etwa den Ein-
zelkämpfer, der im stillen Kämmerlein auf der
Akustik-Gitarre seine Songs bis zur Perfektion
ausarbeitet, bevor er sie seinen Bandkollegen
vorstellt. Andere entwerfen nur eine grobe Skizze
von Akkorden und Melodie und arbeiten den Rest
mit anderen Leuten aus. Auch gibt es in der Ge-
•
Jazz
Der Jazz entwickelte sich, ähnlich wie der Blues, zu
Beginn des letzten Jahrhunderts im Süden der Ver-
einigten Staaten. Als eine gelungene Mischung von
europäischer Harmonik und afrikanischer Rhythmik
ist Jazz das Synonym für den viel beschworenen
„Melting Pot“ USA. Für viele Pop- und Rockmusiker
gilt Jazz aber als kompliziert und kopflastig. Die im
Gegensatz zum Pop ausgefallenen Harmonien und
exotische Skalen erschweren dem Anfänger zu-
nächst den Zugang. Einfach mitspielen wie etwa
bei einem Blues ist meist nicht möglich. Aber
nichtsdestotrotz hat der Jazz auch in der Popmusik
seine Spuren hinterlassen. Und sei es nur, der
Wunsch eine Nummer etwas jazziger klingen zu
lassen. Dafür gäbe es mehrere Möglichkeiten, etwa
die Verwendung jazziger Akkorde oder eines Swing-
Feelings im Rhythmus.
schichte der Popmusik viele Songwriter die fast
immer als Duo gearbeitet haben. Stellvertretend
seien hier die Herren Mccartney/Lennon oder Jo-
vi/Sambora genannt. Wieder andere Bands
schreiben Songs in dem sie gemeinsam im Probe-
raum jammen und hoffen dass daraus gute Ideen
entstehen. Oder einzelne Mitglieder kommen
schon mit einem Riff, das dann als Grundlage
dient. Aber auch fremdes Material, etwa ein Loop
aus einem bestehenden Stück kann der kreative
Auslöser für einen neuen Track sein. Um dieses
Loop herum kann man beispielsweise neue Ideen
schichten, bis der Loop selber vielleicht gar nicht
mehr gebraucht wird.
Oft ist auch der Produzent einer Band als Ar-
rangeur tätig und hilft den Musikern im Studio
das Beste aus ihren Songs herauszuholen. Etwa
indem er die Struktur ändert und neue Parts oder
Instrumente hinzufügt. Unabhängig davon, wo
ihr euch in diesem Zusammenhang seht, soll die-
ser Workshop euch Anregungen, Hilfsmittel und
Inspiration fürs Songwriting und Arrangieren bie-
ten, und euch dabei einen tieferen Einblick in das
vermitteln, was ihr da so treibt. ich wünsche euch
schon jetzt einmal viel Spaß mit diesem Work-
shop und freue mich über Anregungen, Fragen
und Kommentare (info@soundcheck.de).
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Moritz Maier
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