IntervIeW: kISS
Die fetteste
Show der Welt
Wenn es eine Rockband auf diesem Planeten gibt, die das Thema Marketing
und Show maximal ausreizt, dann sind das Kiss. Jetzt ist das Quartett wieder
Bassist Gene Simmons, Gitarrist Tommy Thayer und Schlagzeuger Eric
Singer vor ihrem Auftritt bei „Wetten, dass...?“ und fanden heraus,
was euch bei den Live-Shows erwartet.
einmal in deutschen Landen unterwegs. Wir trafen Sänger Paul Stanley,
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ten Starchild und Co. ganz unmaskiert wieso es
Kiss auch noch in 100 Jahren geben könnte und
warum sie auf die „Rock And Roll Hall Of Fame“
pfeifen.
SOUNDCHECK: Hallo Jungs, ihr reist mit der
Deutschen Bahn durchs Land. Das Rock-’n’-
Roll-Leben hatte ich mir anders vorgestellt.
Paul Stanley:
Ha! Wir haben den Zug gekauft!
Eric Singer:
Es ist jetzt ein KISS-Space-Zug.
Gene Simmons:
Wir sind sonst ständig in Li-
mousinen unterwegs. Da ist das mal eine Mög-
lichkeit, Land und Leute kennenzulernen.
SC: Freut ihr euch auf die deutschen Fans?
GS:
Wir haben immer eine tolle Zeit hier. Der
großartigen Geschichte des Landes werden wir
uns immer bewusst, wenn wir hier sind. Aus
diesem Land kommen Einstein und Karl Marx,
tolle Musik, Technologien und Wissenschaft.
Wir haben viel Respekt und Bewunderung für
Deutschland. Wir betrachten es als Ehre, dass
unsere Fans es uns ermöglichen, hier auf die
Bühne gehen zu können. Und die Frauen sind
sehr schön. Das ist das Wichtigste. Das ist der
Grund, warum wir spielen.
PS:
Wir haben die Reputation als eine der groß-
artigsten Bands der Welt. Und deshalb machen
wir auch die beste Show der Welt. Viele Bands
wollen Kiss sein. Aber die gibt es nur einmal.
SC: Wie hat sich denn euer Publikum über
die Jahre verändert?
ES:
Unsere Zielgruppe reicht von 3 bis 73 Jah-
ren. Eltern nehmen ihre Kinder mit. Das ist das
Schöne an der Band. Kiss ist zu etwas gewor-
den, dass jeder zumindest ein Mal in seinem
Leben gesehen haben muss – wie die Freiheits-
statue, den Grand Canyon oder den Eifelturm.
PS:
Rock ’n’ Roll wird oftmals als etwas gese-
hen, dass nur für Junge bestimmt ist. Bei Kiss
geht es aber um die Geisteshaltung – man kann
von einer Stammeszugehörigkeit sprechen. Kin-
der und Menschen um die 70 erleben Kiss ge-
meinsam. Es ist kein Rock ’n’ Roll, der wie so oft
nur von einer bestimmten Personengruppe ge-
hört wird. Kiss gehört uns allen.
SC: Wie wird eure neue Show aussehen?
GS:
Im Detail wollen wir das nicht verraten, um
die Überraschung nicht zu verderben. Aber es
gibt diesmal mehr Pyrotechnik, Licht und Spe-
zialeffekte als je zuvor. Das ist etwas, worauf
wir sehr stolz sind. Wir haben so viel mehr Geld
in die Show investiert, in neue Technik, um das
Kiss-Erlebnis noch besser zu machen. Es wird
das „Avatar“ unter den Konzerten.
PS:
Und wir werden uns dafür blau anmalen.
S
eit über 35 Jahren sind KISS eine Instituti-
on des Glamrock! Das haben die Pla-
teausohlenträger in erster Linie ihren ex-
orbitanten Liveshows zu verdanken, bei denen
Fans von Pyrotechnik und Kunstblut voll auf ih-
re Kosten kommen. Ab 25. Mai ist das Quartett
mit seiner „Sonic Boom Tour 2010“ für vier Kon-
zerte in Deutschland. Ende Februar rührten
Sänger Paul Stanley, Bassist Gene Simmons, Gi-
tarrist Tommy Thayer und Schlagzeuger Eric
Singer dafür bei „Wetten, dass...?“ die Werbe-
trommel. Wir trafen die Band bei ihrer Durch-
reise in Frankfurt zum Gespräch. Dabei verrie-
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Kiss entstanden im Laufe des Jahres 1972 und
spielten ihr erstes Konzert unr dem neuene
Namen im Kanuer 1973 vor drei zahlenden
Zuschuern. Danach ging es aber steil bergauf,
und es waren vor allem die exzessiven Live-
Shows, die die Band bekannt machten. Kein
Wunder also, dass Kiss ihren Ruf als eine der
beliebtesten Rockbands mit den drei Live-
Alben "Alive I“ 1975 und „Alive II“ (1977) ze-
mentierten. Nach einer Phase in der Kiss un-
maskiert auftraten sind sie seit einigen Jahren
wieder ganz klassisch maskiert unterwegs.
(lacht) Als wir vor zwei Jahren durch Europa
tourten, spielten wir das „KISS Alive!“-Album
und ein paar andere Songs. Aber diesmal geht es
um die Geschichte der Band, vom ersten Album
bis zur neuen Platte. Wir decken alle Phasen der
Band ab und spielen alle Stücke, die die Leute
hören wollen auf einer State-Of-The-Art-Bühne.
Die USA haben wir damit im Sturm erobert.
SC: Also werdet ihr den Schwerpunkt nicht auf
euer aktuelles Album „Sonic Boom“ legen?
TT:
Wir lieben die Platte. Aber wir machen eine
Kiss-Show. Wir können nicht alle Songs von
„Sonic Boom“ spielen, weil wir so viele Klassiker
haben. Es ist schwierig, da die Balance zu finden.
GS:
Das europäische Set und die Show sind de-
signt für Europa. Ihr hört und seht also nicht die
gleichen Songs wie in Amerika. Denn dies ist
schließlich auch ein besonderer Platz.
SC: Paul, bei der letzten Tour bist du in einem
Trapez über die Menge geflogen. Das muss
Spaß gemacht haben!
PS:
Es ist der Versuch, die Barriere zwischen den
Fans und uns zu brechen. Ich bin ja nicht be-
rühmt geworden, um mich abzuspalten von den
Leuten, die mich berühmt gemacht haben! Die
Idee ist also, sich ihnen anzunähern. Das ist
wichtig, wir möchten den Kontakt zu unseren
Fans. Wir sind eine Band, die dem Publikum ent-
sprungen ist. Wir waren einst selbst die Leute,
die eine großartige Show sehen wollten. Und ir-
gendwann stellten wir uns auf die Bühne und
sagten: „So macht man das!“
SC: Fühlt ihr euch nicht manchmal zu alt für
das Hardrockbusiness?
PS:
Nein, wir sind auf der Höhe der Zeit. Wir waren
nie besser. Und unsere Fans wissen das. Wer sowas
denkt, hat bei unseren Konzerten nichts verloren.
ES:
Wer hätte damals ahnen können, dass die
Rolling Stones heute immer noch touren? Die
ursprüngliche Idee von Rock war Rebellion und
das es keine Regeln gibt, außer der, den Geist des
Rock ’n’ Roll am Leben zu erhalten, indem man
Grenzen überwindet. Das tun wir.
GS:
Es ist interessant, dass nur weiße Menschen
Musiker nach ihrem Alter fragen. Wenn ein Far-
biger B.B. King fragen würde, ob er sich zu alt
fühlt, wäre das doch höchst seltsam. Meistens
sind es Frauen, die so was fragen. Nein, wir sind
Männer, wir denken an so was gar nicht.
SC: Bei eurem Konzert im kanadischen Win-
nipeg soll ein Lichtträger Feuer gefangen ha-
ben! Kann euch so was schocken?
ES:
Es war gar kein richtiges Feuer! Die Pyro-
technik war außer Kontrolle. Aus Sicherheits-
gründen mussten wir die Bühne verlassen. Das
war keine große Sache.
PS:
Als Band, die so viel Pyrotechnik benutzt,
haben wir natürlich Verantwortung. Sicherheit
steht an oberster Stelle. Und selbst, wenn mal
etwas falsch läuft, darf das nur ein kleiner Fehler
sein. Wir beschäftigen die besten Pyrotechniker
überhaupt. Sie stellen sicher, dass wir sicher sind
und dass das Publikum sicher ist. Und dass es
trotzdem zu einem Erlebnis für sie wird.
GS:
Wir hatten noch nie einen Unfall. Darauf sind
wir stolz. Niemand außer Kiss kann auf diese Büh-
ne. Denn nur wir wissen, wo die Leitungen liegen.
SC: Was entgegnet ihr Leuten, die sagen, bei
Kiss ginge es allein ums Entertainment und
nicht um die Musik?
ES:
Schön!
PS:
Danke!
ES:
Musiker, die nichts tun, um optisch zu be-
geistern und zu unterhalten, sind doch belanglos
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– egal, wie gut sie spielen. Wer sind denn die
größten Performer? elvis. und natürlich Gene
simmons! die menschen mochten elvis, weil er
so wundervoll anzuschauen war. mit seiner Vi-
sualität riss er mauern ein.
PS:
man sagt ja auch, man sieht ein Konzert. es
geht also um etwas fürs auge. Wir sind entertai-
ner und stolz drauf. aber bevor wir zu diesen
entertainern wurden, schrieben wir songs.
GS:
als wir Kids waren, haben wir uns Bands an-
gesehen, die wirklich gut singen und spielen
konnten. und wir langweilten uns zu tode. die
saßen rum und zupften an einer akustikgitarre.
das war nichts für uns. Wenn ihr die staus vor
den Konzerten vermeiden wollt, oder menschen,
TT:
Für unsere usa-tour gab es tickets für 25
dollar. also berücksichtigen wir schon die, die
nicht so viel Geld haben. Jeder soll sich unsere
show leisten können. natürlich sind die Plätze
dann nicht direkt vor der Bühne. aber man kann
immer noch eine großartige show sehen.
PS:
Wir sind uns bewusst, dass nicht jeder den
gleichen Preis bezahlen kann. Wer diesmal nicht
das beste ticket hat, wird danach streben, es
sich nächstes mal leisten zu können und viel-
leicht mehr arbeiten – so ist das nun mal. Wir
wollen aber jedem das Feeling der ersten Reihe
geben. Wir haben nicht umsonst ein super Video-
system. Jeder bekommt die Kiss-experience! du
wirst bei uns geblendet, taub gemacht, durchge-
immer: „Kiss sind Genies im Geldmachen.“ aber
wir hören einfach nur gut zu. Wenn Leute Gür-
telschnallen von uns wollen oder spielzeug, las-
sen wir das herstellen. andere Bands, die diese
möglichkeit nicht haben, sind nur neidisch.
SC: Kiss sind auch ein Franchise-Unterneh-
men. Jüngst habt ihr sogar das erste Kiss-
Kaffeehaus in Myrtle Beach in Mittelamerika
eröffnet. Werdet ihr damit auch die Welt
überziehen?
Gene:
Wir haben schon einen Preis für das beste
Kaffeehaus damit gewonnen. das nächste ist für
melbourne, australien in Planung. Kiss ist nun
mal eine weltweite marke. es dürfte die einzige
Du wirst bei uns geblendet, taub
"
gemacht, durchgeschüttelt!"
die euch auf die Füße treten, dann bleibt zu Hause
und kauft euch irgendeines unserer alben. aber
wenn du zu einem Kiss-Konzert kommst, dann
feiere das Leben! Wenn das Licht ausgeht, bleibt
bei uns niemand sitzen. alle springen hoch!
SC: Bei eurem letzten Konzert in Hamburg
spielten die Scorpions Luftgitarre im Publi-
kum. Besteht da noch reger Kontakt?
TT:
die scorpions sind nach der show noch mit
uns ins Hotel gefahren. Wir meinten zu ihnen:
„Wir wollen jetzt sehen, wie ihr die Pyramide
macht!“ die, die es immer am ende bei ihren
shows gibt, wenn sie alle aufeinander steigen.
sie machten die Pyramide und brachten uns da-
zu, das auch zu tun. das war ein spaß!
PS:
Wir haben sie 1975 mit auf tour genommen.
es war ihre erste tour und niemand von ihnen
sprach damals viel englisch. Wir sind immer noch
gute Freunde. sie sind das Beste, was deutsch-
land musikalisch hervorgebracht hat. Ihr müsst
sie euch alle noch mal anschauen. sie sind Kult!
SC: Wenn man euch nach euren Konzerten
treffen möchte, muss man 1.000 Euro für ein
VIP-Ticket hinblättern. Was sagt ihr Fans, die
sich das nicht leisten können?
PS:
diese tickets sind meist am schnellsten aus-
verkauft. die Leute zahlen, um uns zu treffen.
denn obwohl sie ihr hart verdientes Geld hin-
blättern, bedanken sie sich, wenn sie gehen.
Wenn also Geldausgeben auch noch glücklich
macht, dann machen wir doch was richtig!
ES:
Im Flugzeug gibt es auch economy-tickets
und First- bzw. Business-class-tickets. das ist
deine entscheidung. niemand zwingt dich in die
erste Klasse. Für solche Leute, die die Band tref-
fen wollen, ist das eine option.
schüttelt! Kiss macht das alles – egal, ob du in
der ersten oder der letzten Reihe stehst.
TT:
und um ehrlich zu sein: Bei der neuen show
gibt es überhaupt keinen schlechten Platz. du
kannst am hinterletzten Platz der arena sitzen,
und du wirst immer noch den Pickel auf unserem
Gesicht sehen. so unglaublich sind unsere Video-
screens.
PS:
den Pickel auf deinem Gesicht! (lacht)
GS:
man sieht so auch, wie gut wir aussehen!
SC: Wie viel von eurem Merchandising be-
sitzt ihr eigentlich selber?
ES:
Gene hat alles!
PS:
es ist ein Weg für die Fans sich mit uns zu
verbünden. die tatsache, dass das so erfolgreich
läuft, basiert nicht darauf, dass wir eine Waffe
an die Köpfe der Leute halten. Wir geben den
menschen nur, wonach sie verlangen. man sagt
Rock-’n’-Roll-marke sein, die es derzeit gibt.
niemand reicht da nur annährend an uns ran.
SC: Paul, ich las ein Statement von dir, das
besagte, Kiss könnten bis in alle Ewigkeit be-
stehen, wenn ihr immer wieder Mitglieder
austauschen würdet. Bedeutet das, dass sich
Kiss als Band selber franchisen?
PS:
Franchise ist das falsche Wort. Weil es die
Herz und seele von dem wegnimmt, was wir
sind. Wir sind eine Idee. Wir sind ein Konzept für
das Publikum, dem du nie genug geben kannst.
du musst die größte show bieten. und du musst
dankbar sein dafür, wer du bist und was das Pu-
blikum dir gibt. dafür braucht es aber nicht mich,
tommy, eric oder Gene. es braucht vier Leute, die
an das Konzept glauben. ein tolles Fußballteam
besteht auch weiter, selbst wenn top-spieler es
verlassen. Wir sind eine armee. und die Idee ist,
Mit ihrem 2009er Album „Sonic Boom“
zeigen Kiss, dass sie es auch nach knapp 40
Jahren im Musikbusiness immer noch ver-
stehen, energiegeladene Stadionrock-Songs
zu schreiben und das sie weit mehr sind als
ihre bombastische Live-Show. Anspieltippps
sind beispielsweise das treibende „Modern
Day Delilah“, das sich bei ersten
Hördurchlauf im Kopf festsetzt oder auch
das groovige „I#M An Animal“. In dieser
Form dürfen Kiss gerne nochmal ein paar
Jahrzehnte an ihre Karriere anhängen, die
Fans werden es ihnen danken.
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dass jeder von uns ersetzbar ist. das haben wir
bereits bewiesen, dass das so ist. und vielleicht
kommt irgendwann der Punkt, dass niemand von
uns mehr hier verweilt, aber Kiss wird bleiben.
Kiss sind Ikonen. Kiss werden immer da sein.
SC: Also könntet ihr euch vorstellen, dass in
100 Jahren eine anders besetzte Band Kiss
immer noch besteht?
PS:
auf alle Fälle! und wir würden uns so geehrt
an. sie haben ein tolles Image, und die musik ist
echt gut gemacht. Wir mögen sie. aber der na-
me ist absolut bekloppt für eine deutsche Band.
das macht doch keinen sinn.
SC: Und was haltet ihr von Kiss-Coverbands?
PS:
es gibt mehr Kiss-coverbands als andere
coverbands. und wir könnten uns nicht mehr
geschmeichelt fühlen. es gibt doch nichts Bes-
seres, als dass dir jemand tribut zollt, was dein
wenn versucht wird, es auf ein anderes Level zu
bringen.
TT:
Wir kopieren uns ja sogar selber. Wir haben
einen neuen Werbespot für „dr. Pepper“ gedreht,
darin sieht man uns doppelt. das belegt also,
dass wir gegen mehrere ausgaben von uns gar
nichts einzuwenden haben.
SC: Im vergangenen Jahr wurdet ihr für die
„Rock And Roll Hall Of Fame“ nominiert. Aber
Kiss wird bleiben. Kiss sind Ikonen.
"
Kiss werden immer da sein."
fühlen, wir wären so stolz, zu wissen, dass wir
Recht hatten.
SC: Aber ihr würdet die Mitglieder vorher
noch selbst auswählen!
PS:
natürlich!
SC: Wie wäre es denn mit Tokio Hotel?
ES:
Keine schlechte Idee. das erste mal haben wir
von ihnen gehört, als wir in deutschland waren.
GS:
tokio Hotel kommen auch gut in amerika
Äußeres betrifft. und die tatsache, dass es Leute
gibt, die Kiss so unbedingt sehen wollen, dass sie
auch mit einer coverband glücklich sind, emp-
finden wir als ehre.
ES:
es gibt auch einige, die versuchen, weg von
der traditionellen coverband zu gehen. da gibt
es the Paul stanleys, wo gleich vier typen wie
Paul aussehen. oder Genes addiction, wo alle
wie Gene aussehen. dann ist da noch so ein typ,
der heißt elvis simmons, der Genes make-up
trägt, aber die Klamotten von elvis. es ist toll,
ihr habt es letztendlich nicht reingeschafft.
War die Enttäuschung groß?
GS:
das ist schon oK. Wir haben jetzt die „Rock
and Roll Hall of Fame“ für die „Kiss Hall of
Fame“ nominiert. mal gucken, ob die es bei uns
reinschaffen!
PS:
unsere Fans hatten es sich so sehr ge-
wünscht, dass sie forderten, dass wir endlich mal
nominiert werden. das ist ihnen gelungen, wir
wurden berücksichtigt. aber das Leben geht
weiter. Kiss ist wichtiger als ein museum.
SC: Aber Madonna hat es reingeschafft!
PS:
nun, das sagt doch alles. Wenn Persönlich-
keiten, die nichts mit Rock’n’Roll zu tun haben,
da drin sind, dann muss man sich fragen, ob das
wirklich eine „Rock and Roll Hall of Fame“ ist.
GS:
alles Glück der Welt für sie. Wir gratulieren
jedem, der darin aufgenommen wird. aber unse-
re Fans sind unser größter Preis. davon gibt es
millionen und das seit 35 Jahren. also viel Glück
allen disco-Künstlern, Rapkünstlern und count-
rymusikern in der „Rock and Roll Hall of Fame“.
und natürlich auch den deutschen schlager-
stars. Wir sind nämlich dafür, dass auch Leder-
hosen in der „Rock and Roll Hall of Fame“ ver-
treten sind. es gibt ja nichts, worüber wir uns
beklagen müssten. Wir sind die glücklichsten
Bastarde der Welt. Wir haben die beste Zeit der
Welt, wann immer wir auf die Bühne gehen –
und alle sind neidisch auf uns. denn alle wollen
mitglied bei KIss sein. niemand sagt, er
wünschte, er wäre bei Radiohead.
SC: Was hättet ihr gerne auf euren Grabstei-
nen stehen?
PS:
unsterblich!
GS:
mein spruch wäre: thank you and good
night!
ES:
Vermutlich würde bei Gene aber ein blinken-
des display darüber angebracht sein mit den
Worten: come down, baby!
Katja schwemmers
Special Guests: Wolfmother
25.05.
26.05.
31.05.
01.06.
Leipzig, Arena
Berlin, O2 World
Hamburg,
Colorline-Arena
Oberhausen,
König-Pilsener-Arena
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