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Beruflicher
Vorsorgecheck
für Musiker
In diversen Ländern sind die Interessen von
Künstlern durch staatliche oder selbstgebildete
Organisationen übergreifend vertreten. Diese
Verbände kümmern sich um die Bereiche wie
Krankenkasse, Rente, Arbeitslosigkeit usw. In
Deutschland gibt es natürlich auch Möglich-
hier gezielt umschauen. Eine dieser Anlauf-
stellen ist das Paul Klinger Künstlersozialwerk,
das wir euch hier vorstellen wollen.
FOTO: SHUTTERSTOCK
keiten sich zu organisieren, nur muss man sich
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G
egründet wurde das Paul-Klinger-KSW
1974 im Gedenken an den Schauspieler
Paul Klinger, der einen engagierten
Kampf für die soziale Absicherung von Schau-
spielern geführt hat. Der Schauspieler Paul
Klinger ist vielen nicht nur aus den Kästner-
Verfilmungen der 50er Jahre bekannt (Pünkt-
chen & Anton, Das fliegende Klassenzimmer),
sondern vor allem durch seine markante Syn-
chronstimme, als „die Stimme“ von Clark Gable
und Cary Grant.
Hat sich ein junger Mensch dazu entschieden,
seine künstlerische Begabung zum Beruf zu
machen, dann steht er (nach dem Studium)
einer Vielzahl von Problemen gegenüber.
schon in jungen Jahren aus allen staatlichen Ab-
sicherungsmodellen entlassen und muss sich
selbst um Krankenkasse, Rente, Absicherung ge-
gen Berufsunfähigkeit etc. kümmern. Was das
bedeutet, verdrängen viele, weil sie vordringlich
damit beschäftigt sein müssen, ihr berufliches
Fortkommen, ihre künstlerische Entwicklung, ih-
re Kontakte zur Kulturwelt weiterzuentwickeln.
Wie schwer es ist, mit künstlerischer Leistung
den Lebensunterhalt zu bestreiten, zeigen die
Zahlen der Künstlersozialkasse. Danach beträgt
das durchschnittliche Jahreseinkommen von
Künstlern weniger als 20.000
EUR
im Jahr. Musiker
passen in kein Schema, weder für die Kranken-
Das Paul-Klinger-Künstlersozialwerk bietet
diverse Angebote für nur 60
EUR
Mitgliedsbei-
trag im Jahr.
Es begleitet Künstler mit Rat und
Tat durch die wechselhaften Stationen ihres Le-
bens und arbeitet daran, dass für ihre Mitglieder
bereits in jungen Jahren die richtigen Weichen
gestellt werden können. Das Paul-Klinger-Küns-
tlersozialwerk hat ein Beraternetz mit kompe-
tenten Fachleuten gefunden, die den Künstlern
zur Verfügung stehen, wann immer sie Bedarf
haben. Das reicht von großen Dingen, wie der
Vermittlung von juristischem Beistand, über
kleine Hilfestellungen, wie der Unterstützung
beim Ausfüllen von Formularen, bis zu den täg-
lichen Fragen des Lebens: Vereinbarkeit von
Künstlersozialkasse und Festanstellung, Mutter-
schaft und Krankenkasse etc.
len Rentenberater, Versicherungs-Experten,
Steuerberater, Sozialpädagogen und Juristen.
Die Arbeit von Musikern, Künstlern und Kre-
ativen findet meist unter besonderen Bedin-
gungen statt:
Vor allem, weil es sich hier oft um
„Freigeister“ handelt und sich diese Gruppe
kaum übergreifend politisch ins Spiel bringt zu-
dem scheinen ihnen „trockene“ Themen wie
Krankenversicherung, Rente & Co. meist recht
fern zu liegen. Bis dann der „Ernstfall“ eintritt –
hier hilft dann das Paul-Klinger-Künstlersozial-
werk seinen Mitgliedern. Das Künstlersozialwerk
berät und unterstützt seit 1974 Berufstätige aus
diesem Bereich. Im zweimal jährlich erschei-
nenden Klinger Report werden aktuell wichtige
Themen rund um KSK, Versicherungen, Altersab-
sicherung, und Rechtliches aufbereitet. Auch die
Möglichkeiten, Kontakte branchenübergreifend
zu knüpfen und für die künstlerische Arbeit zu
nützen, wird durch die Aktivitäten des Vereins
gefördert. So kann ich nur jedem Raten sich dort
zu Informieren, um so den realen und absolut
notwendigen (im reinsten Sinne des Wortes)
Bedürfnissen im Musikerleben zu begegnen.
Weitere Infos rund ums Paul-Klinger-KSW fin-
det ihr auch auf www.paul-klinger-ksw.de
Jacques Bono
»Das Paul-Klinger-KSW hat ein Beraternetz
mit kompetenten Fachleuten.«
kassen noch für die Rentenversicherung, deshalb
finden Künstler aller Richtungen und Musiker
dort keine adäquate Beratung und empfinden die
Behörden und leider oft auch die Künstlersozial-
kasse, die eine in Europa einmalige Absiche-
rungsmöglichkeit für Künstler bietet, als feind-
liches Gegenüber. Berufsanfänger genauso wie
erfahrene Kollegenleben arbeiten deshalb viele
Berufsjahre ohne das Wissen um die Möglich-
keiten der Künstlersozialkasse. Künstler leben
und denken hier oft zu individualistisch, als dass
sie sich unter gewerkschaftlichen Schutz stellen
wollen, sie misstrauen oft ihren eigenen Berufs-
verbänden und Organisationen. Das Paul-Klin-
ger-KSW ist deshalb besonders stolz, durch täg-
lichen Einsatz Vertrauen schaffen zu können und
von Künstlern als Partner anerkannt zu werden,
dem sie vertrauen können. Leider gibt es oft die
Klage, dass zu wenige das Paul-Klinger-Künstler-
sozialwerk kennen, das Mitglieder erst zu spät
zum Paul-Klinger-KSW finden, weil es ohne Wer-
bebudget nur auf Mundpropaganda angewiesen
ist. Dem wollen wir hiermit Abhilfe leisten.
Das der Wohlfahrtspflege verpflichtete
Paul-Klinger-Künstlersozialwerk
versteht
sich ganz nach seinem Motto „Künstler für
Künstler“ als bundesweites Netzwerk für
Kreative.
Hier können sich rund 1.400 Künstler
aller Richtungen informieren über wichtige Be-
reiche wie Altersabsicherung, Interessenver-
tretungen; hier werden Netzwerke geknüpft,
gemeinsame Projekte entwickelt, und insbe-
sondere Ältere, die nach einem langen unsi-
cheren Leben als Künstler oftmals finanzi-
ell schlecht gestellt sind, unterstützt.
Es bietet Information zu allen
Fragen der beruflichen und
persönlichen Absicherung,
wie zur Künstlersozialkasse,
der privaten und gesetz-
lichen Renten- und Kranken-
versicherung, Berufsunfä-
higkeit sowie allen Sach-
und Berufsversicherungen
und steuerlichen Angele-
genheiten. Auskunft ertei-
Von der Hand in den
Mund:
Als selbstständiger
Musiker muss man
schauen, wo man bleibt.
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