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Workshop:Bandvocals
Bandvocals – Teil 12
Gut gehört ist halb gesungen
Für eine gute Gesangsdarbietung ist es notwendig, dass ihr euch gut hört. Wir verraten euch, auf was
ihr alles achten müsst, damit es im Proberaum, auf der Bühne und im Studio rund läuft mit dem so
genannten Monitoring. Außerdem geben wir Tipps für geeignetets Equipment.
E
gal ob im Proberaum, auf der Bühne oder
im studio: Wenn ihr als sänger vernünftig
intonieren wollt, müsst ihr euch hören! Na­
türlich ist auch ein sicherer umgang mit eurer
stimme von Nöten. Gehen wir jetzt aber mal da­
von aus, dass ihr eure stimme unter kontrolle habt.
Monitoring ist für gutes Hören bekanntlich das
Zauberwort.
hier gibt es unterschiedliche syste­
me für unterschiedliche Anwendungen. Zunächst
wollen wir erst mal ein paar grundsätzliche Dinge
klären. hören will gelernt sein: es macht nämlich
durchaus einen unterschied ob man sich über
kopfhörer, In­ear­hörer oder Monitoringbox hört.
Zunächst müsst ihr euch mit dem verwendeten
system auseinander setzen. schließlich wollt ihr ja
völlig losgelöst und enthemmt losrocken. und das
geht nur, wenn ihr mit den klanglichen
eigenschaften vertraut seid. Auch
die richtige hörlautstärke spielt
eine nicht unerhebliche rolle.
Wenn ihr nämlich euer Mo­
nitormix zu laut ist, ermü­
det euer Gehör schneller
und ihr müsst immer
lauter drehen um die­
sem effekt entge­
gen zu wirken.
Im richtigen Verhältnis
Eine entscheidende Rolle spielt auch die Laut­
stärke eurer Stimme im Mix.
Wenn ihr nämlich
zu laut abgemischt seid, nehmt ihr euch un­
ter umständen zurück und klingt weni­
ger stimmgewaltig. Der Vorteil dabei
ist, dass euch die Intonation leichter
fallen wird. Wenn ihr zu leise in den
Mix integriert seid, gibts logischer­
weise den gegenteiligen effekt. Ihr
werdet lauter und energiegeladener
Geschlossener Kopfhörer für Recording:
Der Beyerdynamic Dt770 Pro
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WWW.soundcheck.de
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singen, jedoch Probleme bekommen, den rich­
tigen Ton zu treffen. Der folgenreichste Nachteil
dürfte aber folgender sein: Wenn ihr andauernd
zu laut singt, besteht die Gefahr einer Überbelas­
tung des Stimmapparats und eine Heiserkeit ist
wahrscheinlich. Deshalb ist es sehr wichtig, ge­
nug Zeit aufzubringen um den Mix euren Bedürf­
nissen anzupassen. Wenn ihr im Studio seid oder
zu drehen ist, um
das Problem zu
lösen. Wenn ihr
selbst für den
Sound verant­
wortlich seid, müsst
ihr euch selbst damit
auseinandersetzen
Wedges mit 12“­Speaker sind
ideal für Gesangsmonitoring:
HK Audio Premium Pro 12MA
werden können. So eine
Box macht demnach als
Gesangsanlage im Pro­
beraum und auf der Büh­
ne als Monitor Sinn.
Beim In­Ear­Monitoring habt ihr alle Si­
gnale direkt im Ohr.
Dies setzt einen ausführ­
licheren Soundcheck voraus, da Außengeräusche
hier stark abgedämpft werden – und daher idea­
lerweise mit in den Mix müssen. Der Vorteil ist,
dass ihr hier perfekte Stimmkontrolle erreichen
könnt und falsche Töne schon korrigieren könnt,
bevor ihr sie zu Ende gesungen habt. Jedoch än­
dern sich damit die Hörgewohnheiten, weil der
wuchtige Bühnenklang gegen einen transpa­
renten Monitormix getauscht wird.
Im Studio werdet ihr in der Regel mit geschlos­
senen Kopfhörersystemen arbeiten.
Hier gelten
ähnliche Regeln wie beim In­Ear­Monitoring. Im
Normalfall werdet ihr jedoch mehr Zeit für einen
ordentlichen Mix aufbringen können
Markus Beug­Rapp
Beim In­Ear­Monitoring habt ihr alle
Signale direkt im Ohr.«
Bühnen- und
Studiomonitoring
Auf der Bühne gibt es zwei (vernünftige) Mög­
lichkeiten sich zu hören.
Entweder ihr verwen­
det einen Monitorlautsprecher oder arbeitet mit
In­Ear­Monitoring. Monitorlautsprecher zeichnen
sich in der Regel durch ihre Bauform aus. Wedges
(zu deutsch: Keil) sind Spezialisten was Monito­
ring angeht, weil sie zielgerichtet auf eure Ohren
abstrahlen. In diesem Fall soll ja der Monitor nur
euren Arbeitsplatz und nicht die ganze Bühne
beschallen. Die Generalisten sind Universalboxen
in Multifunktionsgehäuse, die für FoH­ und Mo­
nitoringanwendungen gleichermaßen verwendet
auf der Bühne steht, müsst ihr dem Tontechniker
präzise Informationen geben. Denn einfach ein
lapidares „irgendwie klingt alles komisch“ hilft
nicht direkt weiter. Da kann der zuständige Tech­
niker dann bestenfalls an irgendeinem Knopf dre­
hen und hoffen, dass es sich irgendwie bessert.
Natürlich verlangt niemand, dass ihr präzise
bestimmen könnt wo der Fehler liegt, aber eine
sachliche Beschreibung kann hier sehr hilf­
reich sein.
Mit der Ansage, dass die Stimme zu
näselnd klingt oder die Gitarre zu leise ist kann
jeder kompetente Tontechniker
etwas anfangen
und wird dann auch wissen, an welchem Knopf