SpeCial: BaCking VoCalS Teil i
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inhalt
Sing Together
Chorgesang- und Backingvocals-Abnahme
Mit dem Frontmann oder der Frontfrau ist das eigentlich ganz einfach –
ein gutes Mikrofon auf dem Stativ, den persönlichen Monitorsound auf
und ist damit praktisch das Aushängeschild eurer Band. Verständlicherweise
kümmert man sich hier um jedes, noch so kleine Detail. Und der Rest der
Band? Naja, der singt Background und das klappt schon irgendwie ...
Sing Together
SpeCial
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Chorgesang- und Backing-
vocals-Abnahme
Die 7 goldenen Regeln
der Backingvocals
dem Ohr und die Show kann losgehen. Eine Person steht im Rampenlicht
Auf zum Kauf
Von der Quelle an
Uli Hoppert
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Im studio kann jede einzelne Backgroundstimme separat
aufgenommen und nachbearbeitet werden.
dingungen zu schaffen, sieht es auf der Bühne in
der regel ganz anders aus – es muss rocken, es
muss live spielbar, besser singbar sein und es
muss zur performance passen. Nebenbei soll das
ganze dann auch noch geil klingen! Drei sachen
auf einmal? Wie geht das?
Klauen bei den Großen
Chor- oder Backgroundgesang gibt es, seit
Musik gemacht wird.
Wir gehen mal nicht ganz
so weit zurück und schauen uns an, wie es ein
paar topstars aus den letzten dreißig oder vierzig
Jahren so mit der gesanglichen Begleitung ge-
halten haben. Der klassische Backgroundchor für
moderne musik, meist aus zwei oder drei sän-
gern und/oder sängerinnen bestehend, die nicht
nur singen können, sondern in der regel auch
noch schmuck aussehen, stammt aus der Zeit, in
der soul und Blues praktisch erfunden wurde.
Zum typisch rauchigen Hauptgesang brauchte es
einen gegenpart, was lag also näher, als diesen
gegenpart gravierend anders zu gestalten als
sein gegenüber? Der Chor soll ja schließlich nicht
untergehen, sondern ergänzen. Hinter Joe Cocker
und seiner reibeisenstimme standen früher zum
Beispiel rita Coolidge (Interpretin des Bond-
Films „octopussy“), Nichelle tillmann oder auch
schon mal die schwestern Durga und Lorelei
K
ommt euch das szenario bekannt vor? Hof-
fentlich nicht, denn mit dieser Herange-
hensweise an das thema Backing Vocals –
oder etwas altbackener auch Chorgesang – ver-
schleudert ihr ein ganz beachtliches pfund für
euren Bandsound. Warum das thema trotzdem
irgendwie immer noch recht stiefmütterlich be-
handelt wird, hat häufig einen ganz einfachen
grund: Keiner weiß so wirklich, wie mans richtig
rüberbringt und als Konsequenz wird einfach was
zusammengestöpselt. auf den folgenden seiten
erfahrt ihr, wie es richtig funktioniert.
Bevor wir diesmal ins Thema einsteigen, tei-
len wir das Thema erst mal auf.
Und zwar in
die Bereiche Live und studio – denn verständli-
cherweise unterscheiden sich die Herangehens-
weisen in beiden Fällen ganz gravierend. Wäh-
rend man im studio wohl in erster Linie darauf
aus sein wird, möglichst optimale aufnahmebe-
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Backgroundgesang haben sie die aufgabe, das
ganze etwas „anzuzuckern“. Wer sich entspre-
chende scheiben anhört, stellt fest, dass das ganz
fantastisch funktioniert.
Einen gänzlich anderen Ansatz hat der Back-
groundgesang bei den Vertretern der etwas
härteren Gangart.
Hier ist weniger ein gegen-
part zum Hauptgesang gefragt, sondern vielmehr
M
Phase
Pan
S+
Phase
Pan
S-
Phase
Pan
Master
L
R
so decodiert ihr die mikrosignale am pult für eine
ms-mikrofonierung.
geht es hier um stimmliche Unterstützung – denn
häufig singt der Frontmann hier gegen eine be-
achtliche Wand aus gitarren an. Dummerweise
sägt die gitarre in aller regel ziemlich genau im
Frequenzband der menschliche stimme und folg-
lich kommt es hier gerne mal zu problemen. Will
sagen – der gesang setzt sich einfach nicht
durch. Hier muss nicht „angezuckert“, sondern
handfest „angedickt“ werden. entsprechend fin-
det man in diesen gefilden recht selten zarte
stimmen, sondern weitaus häufiger die echten
Kerle. oft auch in personalunion mit gitarristen,
Bassisten und vereinzelt auch Drummern. schließ-
lich sind mehr als fünf mann auf einer Bühne ja
schon lange kein rock´n´ roll, in einer klas-
sischen Besetzung bleibt also fast schon nichts
mehr anderes übrig, als den Chor aus den bereits
aktiven Bandmitgliedern zu formen.
Bevor wir jetzt schließlich einen Blick auf die
Bühne oder ins Studio werfen, machen wir
jetzt noch einen kleinen Ausflug zu Bands wie
den Revellers oder später die Comedian Har-
monists betitelt.
auch die legendären aber lei-
der fiktiven „soggy Bottom Boys“ – die Band aus
dem Film „o Brother, Where art thou“ – gehören
»
zu dieser gattung. Diese a-capella-truppen ver-
zichteten zwar mit ausnahme eines pianos auf
Instrumente, perfektionierten aber den Chorge-
sang schon damals beeindruckend. Wer sich die
aufnahmen dieser Formationen anhört, der wird
alles das finden, was guten Chorgesang aus-
macht – mal als akustischen Kontrapunkt, dann
als mehrstimmiger gesang mit fetter Breite und
dann wieder als reizvolles, abwechslungsreiches
Dummerweise sägt die Gitarre ziemlich genau im
Frequenzband der menschliche Stimme.«
spiel mit melodien und stimmlagen. ganz ne-
benbei gibts dann auch noch das dazu, was man
heute Beatbox nennt – aber das ist ein anderes
thema. Wir sehen jetzt erst mal zu, wie wir den
Chor auf oder über die Bühne bringen.
Mut zur Mitte
Backing Vocals im Studio aufnehmen kann ei-
ne ebenso spannende wie nervtötende Angele-
genheit sein.
Keiner weiß so richtig, wie es gehen
soll, wer singen soll und wie man das ganze dann
aufs Band bringt. Das rumexperimentieren mit
mikrofonen und positionen kostet Zeit und die er-
gebnisse lassen sich nur schwer wirklich objektiv
vergleichen. Dabei sind wie so oft die einfachen
Lösungen die besten. ein mikro in die mitte, die
Band darum gruppiert und lossingen. Doch selbst
bei so einfachen Dingen gibt es stolpersteine, wo
man sie nicht vermuten mag. Für diese Variante
benötigt ihr ein einzelnes mikrofon, am besten ein
großmembran-Kondensatormikro, ein stativ und
erst mal nicht viel mehr. Die methode eignet sich
sehr gut für eine Chorrunde, das ergebnis ist we-
nig filigran und plastisch, dafür aber erfreulicher-
weise absolut monokompatibel und klingt irgend-
wie organisch und echt. achtet bei der aufstellung
mcBroom, die später auch bei pink Floyd für ei-
nen augen- und ohrenschmus sorgten. allen
Vieren gemein ist eines – die gänzlich unter-
schiedliche stimme im Vergleich zu Cocker. auch
wenn sie alle Vier ordentlich röhren können, als
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Praxistipp
Background als Plan B
Schon mal erlebt:
Das saallicht geht aus, die scheinwerfer an, die Band
rockt los und die stimme ist weg? an der stelle ist guter rat teuer – und
eine Lösung, die niemand im publikum bemerkt, geradezu unbezahlbar.
Wenn ihr euch auf solche eventualitäten vorbereitet habt, dann könnte
eine möglichkeit so aussehen, dass ihr euch verschiedene Varianten für
den Chor draufgeschafft habt. Im schlimmsten Fall kann das so weit
gehen, dass der gesangspart gänzlich wechselt, oft ist es aber schon
ausreichend, wenn eure Backingvocals euch effektiv entlasten und stüt-
zen können. Zum Beispiel dadurch, dass der Chor den gesamten refrain
übernimmt oder in der strophe immer schön aufdoppelt. Das entlastet
die stimmbänder merklich und hilft gerade bei stimmlicher
Überanstrengung erst mal schnell und effektiv weiter.
cappella-stück. Lustiges Detail dabei: Niemand außer dem Bandleader
wusste vorher, was im Chor gesungen werden sollte.
2.555 Stimmen – ein Chor
Da staunt auch gotthilf Fischer sicher nicht schlecht: mit 2.555 sängern und
sängerinnen dürfte der Chor zur Uraufführung der „10 gebote“, zu den größten
Chören weltweit gehören. Zusätzlich gab es in der Dortmunder Westfalenhalle
noch einen zweiten, 70-köpfigen elitechor sowie neun solisten. Und wie wird so
ein gigantischer Chor abgenommen? sicher nicht mit 2.555 gesangsmikros,
sondern mit insgesamt 20 Kondensatormikrofonen, die jeweils paarweise auf
einzelne abteilungen des Chors ausgerichtet waren.
Chor ganz klassisch –
mikrofoniert wird nach Stimmlagen
Chor als Special
Lange bevor mtV die Idee mit dem „Unplugged“ hatte, gab es bei gigs
mit Huey Lewis und seiner Band immer ein ganz besonderes special – die
ganze Band legte für ein stück die Instrumente beiseite (nur sean
Hopper, der Keyboar der, durf te eine triangel schlagen) und sang ein a-
ein klassischer opernchor wird anders als ein moderner Chor abgenommen.
Bei klassischen Chören werden die einzelnen stimmlagen mit mikrofonen
versehen, man nimmt also einzelne Klangkörper auf, unterteilt nach ihren
stimmlagen. Für einen gemischten Chor gibt es also mindestens je ein
mikrofon für sopran, tenor, alt und Bass. Bei größeren Chören werden je
nach Bedarf natürlich auch mehr mikros pro stimmlage eingesetzt.
darauf, dass alle möglichst gleich weit vom mikro entfernt stehen – inso-
fern die einzelnen stimmen annähern gleich laut sind. Falls die eine oder
andere stimme zu laut heraussticht, müsst ihr die Kollegen in etwas größe-
rem abstand zum mikro positionieren. so gibts keinerlei Überbetonungen
einzelner stimmen. Nachteil dieser methode – es gibt kaum staffelung und
absolut kein panorama. Das aufgenommene ergebnis könnt ihr also später
beim mix nicht einfach in ein reales stereoabbild einbetten, ohne in die
technische trickkiste zu greifen.
Wer mehr Zeit und Spuren in den Chorgesang investieren möchte,
der kann natürlich einzelne Backingspuren aufnehmen.
Im Zeitalter
der computergestützten recordingsysteme spielt die anzahl der spuren
ja kaum noch eine rolle. auch hier tut ein einzelnes, hochwertiges Kon-
densatormikro gute Dienste. ebenfalls gute Dienste tut hier ein soge-
nannter poppschutz, der gleichermaßen den abstand zwischen sänger
und mikro regelt und zudem auch popp- und explosivlaute vom mikrofon
wirkungsvoll fernhält. sowas kann man fertig kaufen oder schnell impro-
visieren: ein metallener Kleiderbügel und ein strumpf reichen dafür aus.
Übrigens – gesangsprofis schwören auf das mikrofon von oben, sodass
ihr bei der aufnahme mehr leicht zur Decke als nach unten schaut.
Ein direktes Stereosignal stellt das XY-Verfahren zur Verfügung.
Bei
dieser methode werden zwei mikrofone mit Nierencharakteristik oder su-
pernierencharakteristik in einem Winkel von etwa 120° bis 130° zueinander
auf einer stereoschiene angebracht, das ganze Konstrukt zeigt von vorne
oben auf den Chor. Weiterer Vorteil dieser methode – euer stereosignal ist
monokompatibel, ihr könnt die Backingspur also sehr gut im panorama
positionieren. trotzdem gibt es auch bei diesem Verfahren ein paar schat-
tenseiten, denn häufig klingt so eine Choraufnahme leicht steril – was spä-
ter durchaus noch zu bereinigen ist. Nicht mehr zu bereinigen ist hingegen
das mögliche „Loch“ in der mitte, verursacht durch einen zu großen Winkel
zwischen den mikrofonen. Hier fehlt einfach etwas bei der aufnahme, was
nur durch eine neue spur zu bereinigen ist. andersrum gehts natürlich
auch, wenn ihr die mikrofone zu steil aufeinander einstellt, presst ihr das
panorama unverhältnismäßig zusammen. Insgesamt bleibt bei dieser mi-
krofontechnik die gesamte Lokalisation etwas zurück; weswegen sich ein
kluger Kopf eine alternative ausgedacht hat: Das ms-Verfahren.
Ein echter Schritt nach vorne in Sachen Lokalisation und Stereoabbil-
dung ist die sogenannte MS- oder Mitte-Seite-Methode.
auch hier
braucht ihr zwei mikros, einmal ein mittenmikrofon mit möglichst kugelför-
miger Charakteristik, es klappt aber auch mit einer Hyperniere. Dazu ein mi-
kro für den seitenkanal, dieses mikro sollte eine acht als richtcharakteristik
haben. Beide stehen in einem Winkel von 90° zueinander. Bevor daraus eine
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stereoaufnahme wird, müsst ihr jetzt noch ein
wenig am pult patchen. Das signal der Kugel in
der mitte kommt natürlich auch in die mitte, das
signal der acht wird gedoppelt, einmal in der
phase gedreht und schließlich auf zwei Kanäle
mit hartem panning nach links und rechts ver-
teilt. Ihr belegt also drei Kanäle mit dieser me-
thode und könnt dafür das ergebnis wunderbar
im panorama verteilen und durch die regelbaren
seitenkanäle seid ihr völlig frei in der Breite der
stereoabbildung. ein Chor, der so aufgenommen
wird, klingt zudem extrem räumlich, manchmal
sogar unnatürlich räumlich, dafür aber mit einer
sehr guten staffelung. Nachteil ist wie gesagt
das etwas aufwändige patching, was aber im
Zeitalter digitaler mischpulte fix erledigt sein
sollte. Übrigens – monokompatibel ist so eine
aufnahme übrigens ebenfalls.
mit einem poppschutz haltet ihr zum einen den sänger auf abstand zum mikro und zum anderen unterdrückt ihr plosivlaute.
Ab auf die Bühne
Bis hierhin war alles dem Studio vorbehalten,
aber wie klappts live?
Hier sind die Vorzeichen
nämlich etwas anders. Natürlich solls gut klin-
gen, aber es muss auf der Bühne auch noch gut
aussehen und unbedingt funktionieren. mit den
bisherigen Denkansätzen kommt man zudem auf
der Bühne auch nicht wirklich weiter, denn auf
grund der Bühnenlautstärke hilft das gemein-
same Chormikro in gebührendem abstand par-
tout nicht weiter. Was also tun?
Backingvocals stehen und fallen auf der Büh-
ne mit dem richtigen Mikrofon.
Zum richtigen
mikrofon gehören in diesem Kontext nicht nur
die akustischen Qualitäten, sondern ganz beson-
ders auch solche punkte wie Handling und prak-
tikabilität. Wirft man einen Blick auf die unter-
schiedlichen szenarien, dann wird schnell klar,
dass es das mikro für den Backgroundgesang
nicht gibt. genau so wenig, wie es das mikrofon
für die mainvocals gibt. Freilich ist zunächst ein-
mal ein gutes gesangsmikrofon auch für Backing
Vocals gut, die Industrie hat hier neben vielen
Innovationen natürlich auch ein paar unverrück-
bare standards hervorgebracht. Doch was, wenn
das akustisch geeignete mikro nicht zur show
passt? Der monitor hupt ständig, weil die richt-
der klassischen Niere. Für ein Backgroundduo
zum Beispiel bedeutet das, dass ein mikro mit
super- oder Hyperniere die bessere Wahl ist, so-
lange sich die beiden akteure einen monitor tei-
len. Die einsprechrichtung ist so praktisch immer
irgendwie von schräg vorne und passt damit
nicht unbedingt zur Niere. gänzlich anders liegt
der Fall, wenn sich mehrere akteure ein mikrofon
»
Backingvocals stehen und fallen auf der Bühne
mit dem richtigen Mikrofon.«
teilen – auch so ein szenario ist durchaus denk-
bar. Hier punktet die Niere sogar in zwei Diszipli-
nen. einmal passt so ein mikro besser zum moni-
tor frontal, außerdem erlaubt die breitere Niere
auch ein besseres einsprechen von schräg vorne.
Wenn also mal im eifer des gefechts zwei oder
mehr Bandmitglieder gemeinsam in mikro röh-
ren, kommt hier keiner zu kurz.
Realistisch betrachtet unterscheidet sich der
Backgroundgesang in Sachen Bearbeitung am
FoH kaum von den Mainvocals.
Häufig fasst
man, um Kanäle und outboard zu sparen, die Ba-
ckingvocals gerne auf gruppen zusammen und
erledigt die klangliche Bearbeitung dort gemein-
sam. auf den ersten Blick erspart das natürlich
viel aufwand, zusätzliche Kompressoren oder an-
deres gerät, raubt sich selbst aber im gleichen
atemzug auch einiges an Kreativität und mög-
lichkeiten zur Klangbearbeitung. Daher der tipp,
ruhig für jede einzelne stimme einen separaten
Kompressorkanal zu aktivieren. spätestens, wenn
Leadgesang und Backgroundsänger mal die rol-
len tauschen, zeigt sich sehr schnell, dass diese
methode unschlagbare Vorteile bietet.
✖
charakteristik nicht passt, der galgen ist dem
gitarristen ständig im Weg und für den singen-
den Drummer muss das geeignete stativ gefun-
den werden, welches lang genug wäre, um mit
dem mikro an allen trommeln vorbei bis vor den
mund des Drummers zu kommen. Zieht bei der
suche nach eurem mikro für die Backings also all
diese Überlegungen mit ein – und löst damit die
probleme. manchmal reicht schon ein anderes
stativ, damit genügend Bewegungsfreiheit bleibt,
an anderer stelle ist vielleicht ein Headset eine
probate möglichkeit. Viele Drummer oder Key-
boarder arbeiten mittlerweile mit solchen mikro-
fonen – und selbst pink hat mit ihrer aktuellen
tour das ohrbügelmikrofon als alternative zum
Handmikro salonfähig gemacht.
Kein ganz einfaches Thema ist beim Back-
groundgesang das Monitoring.
genau wie
beim Hauptgesang kommt es hier auf das Zu-
sammenspiel zwischen der position des monitors
und der richtcharakteristik des mikros an. auch
hier gelten die beiden bekannten Faustregeln:
monitor an der seite passt zur super- oder Hy-
perniere, monitor frontal funktioniert besser mit
R
Die XY-mikrofonierung bietet eine natürliche
stereoabbildung die monokompatibel ist.
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Alles zur Abnahme der Backingvocals und Chorknaben
Backgroundgesang wird allzu oft recht stiefmütterlich behandelt. Das fängt
manchmal schon beim Arrangement an – „sing halt einfach was dazu“ –
und geht dann meist auch auf der Bühne oder im Studio weiter. Dabei ist
ein guter Backgroundchor nicht nur ein gutes Stilmittel, sondern auch ein
kleines Detail, das euch und euer Repertoire besonders macht.
inhalt
Wählt die Mikros
gewissenhaft aus!
Was für eure Sängerin oder den Frontmann
selbstverständlich ist, dass sollte für die Ba-
ckingvocals ebenfalls klar sein.
Denn das „Uni-
versaleinheitsgesangsmikrofon“ ist leider kaum
mehr als ein Marketingmärchen. Darum hat euer
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der Backingvocals
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Auf zum Kauf
Von der Quelle an
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amit ihr nicht die gleichen Fehler macht
wie alle anderen, gibts wie gewohnt un-
sere bewährten 7 goldenen Regeln. Beim
Lesen werdet ihr feststellen, dass nicht alle Tipps
universell anwendbar sind – einige sind für die
Bühne gedacht, andere fürs Studio. Nur das The-
ma Arrangement lassen wir an dieser Stelle aus;
darum sollen sich andere Workshops kümmern.
Wir schnappen uns jetzt Stativ und Mikrofon und
schwingen den sprichwörtlichen Dirigentenstab.
Regel 1
Chorgesang- und Backing-
vocals-Abnahme
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Schlankes und leichtes Gesangsmikro
für die Ladys:
AKG Elle C
nach neunzig Minuten Hüftschwung immer
noch gut und federleicht in der Hand liegt.
Ganz nebenbei bemerkt sollte das Gesangs-
mikrofon ohnehin eine grundsätzlich persön-
liche Angelegenheit sein – alleine aus hygie-
nischen Gründen.
Gänzlich gratis und zudem
völlig universell an dieser Stelle noch ein kleiner
Tipp: Pflegt eure Gesangsmikros! Wer regelmä-
ßig den Korb und das Vlies darunter mit warmem
gesangliches Fundament unbedingt
das perfekte Mikrofon verdient. Die
richtige Wahl ist deshalb so wich-
tig, weil das menschliche Gehör
seit Urzeiten auf den Klang der
menschlichen Stimme geeicht ist
und gerade bei diesem „Instrument“
selbst auf kleinste Ungereimtheiten
sehr sensibel reagiert. Der wahllose
Griff in die Mikrofonkiste und der
Einsatz der restlichen Mikros, die
niemand sonst mehr brauchen woll-
te, führen also sicherlich nicht zum
erwünschten Ziel.
Wenn ihr plant, eure Band mit Background-
gesang aufzupeppen, dann investiert die not-
wendige Zeit für der Auswahl der richtigen
Mikrofone.
Im Idealfall führt der Weg zum Mu-
sikalienhändler eures Vertrauens; dort könnt ihr
in Ruhe und noch besser unter möglichst realen
Bedingungen austesten, welches Mikrofon zu
eurer Stimme passt. Und nicht nur das, fast ge-
nauso wichtig ist die Frage, welches Mikrofon
zu eurem Part auf der Bühne passt. Womöglich
gibt ein Headset dem singenden Drummer oder
Keyboarder erst die richtige Bewegungsfreiheit,
der Gitarrist freut sich über ein Standardmodell
auf dem Stativ und eure potentiellen Back-
groundladys suchen ein Mikrofon aus, dass
nicht nur zur Stimme passt, sondern auch noch
Wasser und milder Seife, Babyshampoo oder
Ähnlichem reinigt, kann den Erfolg nicht nur
hören, sondern auch riechen. Trocknen lassen
nicht vergessen und für den Fall eines Falles
vielleicht auch noch eine Sprühflasche Sagrotan
oder ein anderes Desinfektionsmittel im Mikro-
koffer bereithalten. Wenn mal wieder nicht ge-
reinigt wurde, ist so eine antibakterielle Dusche
besser als nichts.
»
fällt das sofort und sehr deutlich auf. Was bei
der Gitarre als „Sound“ bezeichnet wird, klingt
beim Gesang einfach ungewöhnlich – und wird
damit als unecht, störend oder schlicht falsch
identifiziert. Spart ihr nun an der nötigen Auf-
merksamkeit für eure Backingvocals, lauft ihr
fast schon automatisch Gefahr, genau dieses
Problem zu bekommen. Ein falsches Mikrofon
haben wir hoffentlich schon mit unserer ersten
Regel ausgeschlossen; damit sollte also schon
Sobald die menschliche Stimme abseits der Norm
klingt, fällt das sofort und sehr deutlich auf.«
mal die Quelle gut und richtig klingen. Entspre-
chend kommt es jetzt auf das an, was ihr am
Pult daraus macht: Nehmt euch Zeit für den Ge-
sangssound, findet die Stärken und Schwächen
der Stimme raus und nutzt die Klangregelung
am Pult, um die Chorstimmen in den Gesamt-
sound eurer Band einzubetten. Also nicht den
Chor grundsätzlich nach hinten mischen, son-
dern zunächst gleichberechtigt mit den Main-
vocals mischen. Setzt dazu ruhig einen Kom-
pressor ein, mit dem ihr die Backing Vocals
leicht ankomprimiert, analog zum Hauptgesang
verdichtet ihr damit die Stimme und schafft
mehr Durchsetzungskraft im Mix. Bitte nicht
übertreiben, sonst klingt das ganze matt und
glanzlos und wird sehr schnell uninteressant.
Später beim Gig könnt ihr dann die optimalen
Grundvoraussetzungen nutzen, um die Backing
Vocals so zu pegeln, dass die Verhältnisse zum
Hauptgesang passen.
Regel 2
Gönnt eurem Chor
viel Aufmerksamkeit
Nochmal, das menschliche Gehör ist ganz be-
sonders auf die menschliche Stimme sensibi-
lisiert –
ganz gleich, ob diese nun spricht, singt
oder „nur“ eine zweite Stimme singt. Sobald die
menschliche Stimme abseits der Norm klingt,
Kompressoren können auch eingesetzt werden, um die Dynamik eines abgemischten Chors zu reduzieren, damit das Signal letztendlich druckvoll im Mix platziert werden kann.
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Regel 3
Nutzt Panorama und Effekte
Backingvocals sollen nicht platt klingen, son-
dern euren Bandsound aufpeppen – also bloß
nichts langweiliges daraus mischen.
Erster
Schritt auf diesem Weg: Bettet die Gesänge pas-
send zur Show in das Panorama ein und verteilt
die Quellen im Stereomix. Der singende Gitarrist
auf der linken Bühnenseite kommt auch von links
aus der PA, die beiden schmucken Backgroundla-
dys rechts neben dem Schlagzeug erklingen ent-
sprechend natürlich auch von da aus der Anlage.
Wichtig dabei, keine extreme, sondern eine wohl-
dosierte Zuordnung vornehmen: Schließlich sollen
alle in den Genuss eures Chores kommen. So klin-
gen eure Backingvocals nicht nur interessanter –
denn es passiert ja was auf der Seite – sondern
lassen gleichzeitig auch Platz für die Mainvocals,
die ja in der Regel aus der Mitte kommen. Wenn
ihr jetzt noch euer Programm entsprechend zu-
sammenstellt, dann formen eure Backingvocals
Hall arbeiten, den ihr beim Hauptgesang einsetzt.
Setzt der Chor hingegen nur kleine, punktuelle Ak-
zente, dann passt hier die Hallfahne der Mainvo-
cals eventuell absolut nicht ins Bild – das typische
„scoob scoobeedoo“, vom Chor akzentuiert auf ei-
ner einzelnen Phrase gesungen, ist ein ideales Bei-
spiel dafür, dass ausladende Hallfahnen schlicht
nerven können. Hier solltet ihr lieber einen kurzen,
prägnanten Hall einsetzen. Und: Finger weg von
allzu künstlich klingenden Hallräumen. Sowas
klingt immer schauerlich.
Regel 4
Nicht am Monitor sparen!
Essentiell wichtig für alle Sänger ist perfektes
Monitoring!
Background und Chor machen da kei-
ne Ausnahme, auch die sind auf optimale Abhör-
möglichkeiten angewiesen, um sich gegen die rest-
lichen Instrumente auf der Bühne durchsetzen zu
können. Also tut am Pult alles, damit sich der Chor
auch gut hören kann. Ein eigener Monitormix ist da
»
Essentiell wichtig für alle Sänger ist ein
perfektes Monitoring!«
natürlich perfekt und sollte wo möglich auch reali-
siert werden. Auch der Griff zu einer zweiten, par-
allel geschalteten Box ist kein Luxus, sondern be-
rechtigt, wenn es um mehr als eine Person im
Background geht. Der Klassiker mit extra Showef-
fekt ist zum Beispiel ein Trio als Backgroundchor,
da kann es schnell zu eng hinter einem Wedge
werden, wer zu weit außen steht, der riskiert deut-
lich schlechtere Kontrolle der eigenen Stimme.
Sauberes Intonieren wird damit zum Glücksfall.
Eine Alternative zum klassischen Wedge kann
natürlich ein In-Ear-Monitoring-System sein.
Pro Chorsänger braucht es da in der Regel nur
einen Weg mit Sender und der entsprechenden
Anzahl an Empfängern, alle Chorsänger teilen
sich dann eine Mischung, genau wie bei der Lö-
sung mit dem Wedge. Bleibt die Frage: Was muss
drauf sein auf dem Monitorweg? Bei der Antwort
darauf scheiden die Geister besonders gerne: Ei-
ner möchte alles, der Nächste einen schlanken
Mix, wieder ein Anderer mag den Monitorsound
trocken und dann sind da noch die Kollegen, die
gerne auch den Gesangseffekt mithören. Eine
Faustregel ist also schwierig, aber es gibt durch-
aus ein paar hilfreiche Tipps: Da in der Regel
Rhythmus und Melodie über die Backline laut
genug übertragen werden, sollte man erst mal
mit einem schlanken Gesangsmix auf den Moni-
toren anfangen. Auf vielen kleinen und mittleren
Bühnen genügt das bereits, um sauber intonieren
zu können. Selbstverständlich gehören alle Ge-
sänge zu dieser Mischung – schließlich will man
ja mit den Mainvocals singen und nicht gegen
diese. Effekte sind meist fehl am Platz, da sie oft-
mals die Kontrolle erschweren. Trotzdem solltet
ihr hier eurem Chor das letzte Wort lassen und
bei Bedarf etwas Effekt zum Monitor geben. Und
was nun, wenns nicht der klassische Background-
chor ist, sondern Gitarrist, Bassist und Keyboar-
der ran müssen? Dann müsst ihr selbstverständ-
lich auch auf den Monitorwegen dieser Kollegen
für optimale Selbstkontrolle sorgen.
zusammen mit dem Hauptgesang schon mal so-
was wie eine sehr abwechslungsreiche „Vocal-
wand“ – Hauptgesang und Chorgesang zusam-
men wirken durch die Staffelung im Panorama
sehr breit, fett und plastisch. Abwechselnd erzeu-
gen mehrere Gesänge durch die Staffelung ein
sehr lebendiges und dynamisches Bild.
Mindestens ebenso wichtig wie das Panorama
ist ein guter Gesangshall, der dem Background
genau so gebührt, wie den Mainvocals.
Im Mix
ist ein schöner Gesangshall manchmal sowas wie
ein Kleister, der die ganze Geschichte zusammen-
hält. Überprüft mal, was der Backgroundgesang
im Vergleich zum Hauptgesang singt und leitet
daraus den perfekten Effekt dafür ab. Wird nur ge-
doppelt? Dann könnt ihr getrost mit dem gleichen
Regel 5
Achtet auf das Übersprechen
Insbesondere, wenn es auf der Clubbühne mal
wieder kuschelig eng wird, habt ihr ganz schnell
ein Problem mit Übersprechen.
Dieses besondere
Ärgernis gibt es schon, seit dem Musik elektrisch
verstärkt wird – benachbarte Instrumente streuen
ihren Schall auch in Mikrofone ein, die eigentlich
etwas ganz anderes wiedergeben sollen. In aller
Regel steht euer Sänger vor dem Rest der Band
und hat recht häufig das Drumset im Rücken – das
von hinten ins Gesangsmikro knallt. Der Bass
rechts und das Gitarrenstack links tun ihr übriges
dazu, um den eigentlichen Vocalsound zu beein-
trächtigen. Was hat das nun mit dem Chor zu tun?
Ganz einfach: Mit jedem Chormikro verdoppeln
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sich die Probleme mit dem Übersprechen. Es ist
jetzt nicht mehr nur der Sänger, dessen Mikrofon
unbeabsichtigt den Bühnenlärm mit überträgt,
sondern es sind die Sänger. Liebenswerte Ausnah-
me davon sind vielleicht die netten Ladys im Back-
ground, die womöglich auf den ersten Blick weni-
ger von Bass und Gitarre mitbekommen, dafür
aber umso lieber als ungeplantes Zusatzmikro für
Snare oder Ride funktionieren.
Um einen Eindruck zu bekommen, wie stark das
Übersprechen tatsächlich ist,
fangen viele Band-
mischer beim Soundcheck mit den Gesangsmikros
an und kümmern sich erst dann um die restliche
Band. Wichtig dabei – diese Gesangsmikros müs-
sen während des gesamten Soundchecks offen
bleiben, nur so könnt ihr abschätzen, wie stark das
Übersprechen ist und wie groß entsprechend eure
Soundprobleme werden können.
Eine kleine Drehung hilft; und zwar die Dre-
hung eurer Chormikros weg von der direkten
Störsignalquelle.
Natürlich sollten eure Mitsän-
ger sich dann passend dazu positionieren. Nutzt
die Charakteristik der entsprechenden Gesangs-
mikrofone aus und postiert alles, was Chor mit-
singt, lieber seitlich um die Bühnenmitte herum,
als frontal zur Bühnenkante. Damit blendet ihr je
nach Richtcharakteristik der Chormikros ein
Übersprechen aus der Hauptrichtung schon mal
sehr wirkungsvoll aus
Keine Phasenprobleme:
Da sich die Mikros nicht genau gegenüber stehen, gibts auch keine hörbaren Auslöschungen.
»
um 180° – der Effekt kann bereits ausreichen, um
die Probleme zu lösen. Besonders krasse Züge
kann dieser unschöne Effekt bekommen, wenn ihr
ein schmachtendes Duett auf der Bühne habt –
euer Sänger und die schicke Backgroundlady seh-
en sich auf der Bühne in die Augen und singen
sich voller Inbrunst an. Was die Herzen anrühren
sollte, tut womöglich in den Ohren weh – weil das
jeweils andere Mikrofon auch noch das aufnimmt,
was der Gegenüber singt, eben nur um 180° in der
Mit einem, zwei oder drei Großmembran-Konden-
satormikros lassen sich ganze Chöre aufnehmen.«
Phase gedreht. Der Druck auf den Phasendreher
schafft hier wirkungsvolle Abhilfe. Alternativ
könnt ihr natürlich auch nach alter Rocker Sitte
das Mikrofon teilen und alle grölen im Kreis auf
ein Mikro ein. Kann schön aussehen und klingt
dann auch gut, ist tatsächlich aber mehr für eine
Session oder Zugabe zu empfehlen.
Im Studio lässt sich so ein Effekt noch auf ganz
andere Art und Weise eliminieren, hier werden
die einzelnen Tracks einer Aufnahme zeitlich in
die richtige Position gerückt.
Genau genommen
fügt man dem Signal oder mehreren Signalen ein
entsprechend kurzes Delay hinzu, so lange, bis al-
les wieder auf einer Linie ist. Noch einfacher um-
gehen lässt sich das Problem im Studio durch die
entsprechende Mikrofonierung des Chors. Nir-
gendwo steht geschrieben, dass jeder Chorsänger
ein Mikro haben muss – im Gegenteil. Mit einem,
zwei oder drei geeigneten Großmembran-Konden-
satormikros lassen sich im Raum verteilt ganze
Meisterchöre aufnehmen, ohne dass die Phasen-
probleme überhand nehmen. Wers nicht glauben
will, dem sei das Studium von Videos wie „Artists
United Against Apartheid“ mit „Sin City“ oder „We
Are The World“ von „USA for Africa“ empfohlen –
letzteres wurde mit vier Neumännern aufgenom-
men. Eines (mit Cindy Laupers legendär gewor-
denem Strumpf vor dem Solomikro) für die Soli,
drei für die 36 Chorsänger. Rund 25 Jahre später,
beim Projekt für die Flutopfer von Haiti, teilte sich
ein 90-köpfiger-Chor sechs Mikrofone für die Auf-
gabe. Bei den Parts, bei denen der verstorbene Mi-
chael Jackson nochmal zu sehen und zu hören ist,
ist übrigens auch der mittlerweile legendäre
Strumpf wieder im Bild.
Regel 6
Die Phase macht den Druck
Zugegeben, diese Regel gilt weit häufiger im
Studio, als auf der Bühne.
Der gefürchtete Ef-
fekt tritt immer dann auf, wenn der Chor den
Leadgesang doppelt: Eigentlich sollte es lauter,
fetter werden, stattdessen fällt das Klangbild
förmlich in sich zusammen, es drückt nicht und
die Mitten klingen schauerlich. Wie kann sowas
sein, denn eigentlich sollten sich ja die Stimmen
addieren. Tatsächlich tun sie das auch, jedoch tre-
ten im Audiosignal Phasenverschiebungen auf
und erzeugen übel klingende Kammfiltereffekte.
Gegensteuern am Equalizer bringt hier keine Ver-
besserung, stattdessen solltet ihr probieren, ob ihr
die Phasenverschiebung nicht irgendwie egalisie-
ren könnt. Auf der Bühne gibt es dafür verschie-
dene Möglichkeiten; die wohl einfachste ist es,
den Phasendreher am Mischpult zu versuchen.
Genau gesagt dreht ihr die Polarität des Signals
Regel 7
Tauscht einfach mal
Sologesang und Chorgesang!
Das hat zum Schluss rein gar nichts mit Tech-
nik, sondern mit Wertschätzung zu tun.
euer Chor jetzt klingt – und davon gehe ich aus
– dann hat euer Chor bestimmt auch mal ein
Solo oder gleich ein ganzes Stück verdient! Im-
merhin hat euer Publikum den Chor jetzt einen
Abend lang gehört und freut sich bestimmt
auch mal darauf, die Sänger und Sängerinnen
mal im Rampenlicht zu sehen. Also tauscht ru-
hig mal die Rollen und gönnt eurem Gesangs-
rückgrat die Show. Wie unglaublich groovy so-
was sein kann, zeigt das Trio aus Durga
MCBroom, Sam Brown und Claudia Fontaine bei
„Money“ von Pink Floyd – sowohl auf dem Live-
album „Delicate Sound Of Thunder“ als auch bei
der DVD zu „Pulse“; ein echter Ohren- und Au-
genschmaus!
✖
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SoundCheCk 06
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10
49
SpeCial: abnahme akuStiSCher inStrumente
Von der Quelle an
Genau wie beim Haupt- oder Sologesang sind vernünftige Quellen das Fundament für ein
optimales Ergebnis. Deshalb kümmern wir uns im Folgenden auch in erster Linie um die
richtigen Mikros, die gelungene Auswahl und die Frage, welcher Chor welche Mikros braucht.
D
en Anfang machen wie so oft die ein-
fachen Dinge – klassische Gesangsmikro-
fone. Ob das SM58 hierbei jemals den
Status verlieren wird, den es sich in seiner 40-jäh-
rigen Geschichte erarbeitet hat, wage ich nicht zu
prophezeien, darum starten wir mit der Übersicht
auch genau an dieser Stelle. Richtcharakteristik
Niere, durch eine leichte Mittenanhebung und
Basskorrektur für die Gesangsstimme optimiert,
dank Metallkorb und Metallschaft praktisch un-
verwüstlich und mit einem UVP von rund 145 g
durchaus erschwinglich. Ich selbst verbürge mich
für eine Lebensdauer von 21 Jahren – so alt ist
mein ältestes Shure SM58 im Bestand. Einen le-
gitimen Nachfolger bietet Shure übrigens auch
an, nämlich das Beta58, eine Hyperniere mit er-
weitertem Frequenzumfang und etwas noblerem
Finish, dafür werden rund 201
g
aufgerufen.
Noch einen Schippe drauf legt man bei Shure mit
dem Beta87 – C als Niere und A als Superniere.
Beide Varianten haben eine hörbare Bassabsen-
kung und eine Präsenzanhebung und sind für
355
g
erhältlich.
Auch aus Deutschland kommt ein Traditions-
hersteller für Mikros, die Firma Sennheiser.
Auch hier werdet ihr in allen Preislagen fündig:
Zum Beispiel für 70
g
beim Sennheiser e 822, mit
einer Niere, wahlweise mit und ohne Schalter er-
hältlich. Das Metallgehäuse ist sehr gut gegen
inhalt
Sing Together
SpeCial
Seite 40
Seite 46
Seite 50
FOtOS: SUttERStOCk
Chorgesang- und Backing-
vocals-Abnahme
Die 7 goldenen Regeln
der Backingvocals
Auf zum Kauf
Von der Quelle an
Uli Hoppert
50
SoundCheCk 06
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10
WWW.SoundCheCk.de
© PPVMEDIEN 2010
Gesangsmikro mit Hypernierenrichtcharakte-
ristik:
Audio-technica AE 6100
körperschall entkoppelt, über-
tragt also kaum Handgeräusche mit.
Mit dem Sennheiser e 945 (Superniere)
bekommt ihr für 244
g
eines der top-
modelle aus dieser Range, das e 945
überzeugt ebenfalls durch seine hohe
Rückkopplungsfestigkeit. Allen bisher
genannten Mikros gemeinsam ist übrigens
das Funktionsprinzip, es handelt sich um
dynamische Wandler, denen man noch immer
nachsagt, sie wären robuster als kondensat-
ortypen und damit besser für die Bühne geeignet.
In den letzten Jahren hat sich dies aber geändert
und mittlerweile sind auch kondensat-
ortypen Bühnentauglich – doch da-
zu später mehr.
Beyerdynamic schickt zum Bei-
spiel mit dem TGX58 eine sehr
gut klingende Superniere ins
Rennen.
Insbesondere der erwei-
terte Hochtonbereich lässt das Mikro
schön crisp klingen. Auch die Ent-
kopplung ist sehr gut gelöst. Der Preis
ist zudem mit 99
g
durchaus moderat.
Auch bei Audio-technica habt ihr die
Wahl: Bereits für 165
g
bekommt ihr
mit dem AtM 610 ein sehr gut klin-
gendes Mikro mit Hypernierencharak-
satormikrofon auf den Markt gebracht, dass ex-
plizit für die Bühne entwickelt wurde. Noch heu-
te werden die gut erhaltenen Bk1 in diversen
Foren und Auktionshäusern für zwischen 70 und
100
g
gehandelt.
Deutlich neueren Datums sind folgende Be-
werber von Electro-Voice Microphones:
Wäh-
rend das RE 410 (Niere) für bereits 189
g
ein sehr
robustes Bühnenmikro ist, bietet das Electro-
Voice Microphones Cardinal für 205
g
zusätzlich
eine echt abgefahrene Form – ob das für den
Chor das richtige ist, mag jeder selbst entschei-
den, aber dieses Nierenmikro in taschenlampen-
form klingt auch noch richtig gut und verträgt
gigantische 150 dB.
Wesentlich klassischer kommt man mit dem
Neumann KMS 105 daher.
Ganz Neumann-ty-
pisch ist die hochwertige Mikrofonkapsel hinter
einem doppelten Metallkorb. Der Frequenzbereich
liegt bei schnurgeraden 20 Hz–20 kHz und die
kapsel verdaut als Superniere 135 dB Schalldruck.
Preis für die Normalausführung: 589
g
– Edelme-
tall- oder Schmuckapplikationen sind aufpreis-
pflichtig. Weitere traditionsschmieden hatten wir
schaltbaren Pads und Lowcuts ausgestattet. 452
g
(AE 5400) beziehungsweise 380
g
(AE 3300) sind
für diese Mikros fällig. Zwischen den nächsten bei-
den Micros liegen ein paar Jahrzehnte, aber das
zeigt wohl nur, dass nicht alles ganz so falsch sein
kann, was schon mal da war. Die Rede ist von den
beiden AkG Mikros C535 und Elle C, nicht nur, dass
beides Nieren mit einer kondensatorkapsel von
AkG sind, beide haben auch einen superschlanken
Schaft und sind damit wie gemacht für alle, die
keine Pranken haben und trotzdem ihr Mikro lange
in der Hand behalten müssen – also wie
gemacht für alle Backgroundladys.
Das modernere gibts zudem auch
noch in verschiedenen Farben, da-
mit wirds perfekt für jedes Outfit.
Zwischen 239
g
für das moderne
Elle C und 329
g
für das C535 sind
einzuplanen; letzteres verfügt zusätz-
lich noch über einen zuschaltbaren Pad
und einen zuschaltbaren Lowcut.
Die Problemlöser
So weit, so gut, aber was, wenn ihr die
Hände nicht frei habt und kein Stativ
weit und breit zu sehen ist?
Für diesen
Fall gibt es eine reiche Auswahl an Head-
set-, kopf- oder neuerdings Ohrbügelmi-
Gesangsmikro mit Supernieren-
charakteristik:
Beyerdynamik tGX58
Mikro mit ausgeprägtem
Nahbesprechungseffekt:
Audix OM6
teristik. Für 233
g
habt ihr die Wahl zwischen
dem AE 4100 (Niere) oder dem AE 6100 (Hyper-
niere). Beide Mikrofone sind klanglich sehr ausge-
glichen und robust –auf diese Schallwandler ste-
hen häufig Metalacts. Womöglich sind auch die
15 Jahre Garantie, die man bei Audio technica
gewährt, ein Grund dafür. Wir schließen die Ab-
teilung „dynamische Mikrofone“ mit der Marke
Audix. Dort gibt es neben dem Audix OM3, einer
schlanken, auf maximale Stimme getrimmten Hy-
perniere für 172
g
auch das Audix OM6 für 308
g.
Dieses Mikro (auch Hyperniere) verträgt nicht nur
massive Schalldrücke, sondern hat auch noch ei-
nen sehr deutlichen Nahbesprechungseffekt.
»
Das AKG Elle C gibts auch noch in verschiedenen
Farben, damit wirds perfekt für jedes Outfit.«
krofonen, die mittlerweile echt Showtauglich sind.
keine Bange, diese Modelle sind weit weg vom
„Fräulein vom Amt“-Look, den solche Mikros frü-
her hatten. Viele dieser Mikros sind sogar absolut
galatauglich. klein und fein ist
zum Beispiel das t-Bone Ear-
mic 500; diese Hausmarke
des Musikhauses tho-
mann gibt es mit unter-
schiedlichen Anschlüssen
für verschiedene Herstel-
ler von taschensendern.
Fast schon selbstverständ-
lich setzt man solche Mikros
idealerweise zusammen mit Sen-
dern ein. 159
g
ist für das Earmic mit
kugelcharakteristik zu bezahlen und das
hautfarbene Finish lässt das teil fast un-
sichtbar werden.
Kondensatormikro für die Bühne:
Electro-Voice Microphones Cardinal
Mythos Kondensatormikro
Wie schon erwähnt: Kondensatormikros gel-
ten klanglich als erhaben, dafür aber als an-
fälliger und nicht unbedingt für die harte
Bühne geeignet.
Seltsam, denn mit dem fast
schon legendären Bk1 hat Electro-Voice Micro-
phones Ende der 70er-Jahre bereits ein konden-
ja bereits oben erwähnt. Selbstverständlich bauen
auch Shure und Sennheiser sehr gute Gesangsmik-
ros mit kondensatorkapsel unter dem korb. Das
Shure Beta 87 zum Beispiel; für 355
g
habt ihr die
Wahl zwischen der C- (Niere) oder der A-Ver-
sion (Superniere). Beide Mikros
klingen mit ihrer auf Gesang
optimierten Bassabsenkung
und einer leichten Prä-
senzanhebung echt fein für
Gesang. Gleiches gilt auch
für das e 865 von Sennhei-
ser, mit 300
g
etwas günsti-
ger, dafür nur als Superniere
erhältlich. klanglich treffen wohl
die Attribute „crisp“ und „klar“ am
Besten den Charakter dieses Mikros.
Bei Audio-Technica empfehlen sich
wahlweise das AE 5400 oder das AE
3300 (beides Nieren).
Sie sind sehr li-
near abgestimmt und beide mit zu-
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SoundCheCk 06
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SPECIAL: BACKINGVOCALS TEIL 1
Kondensatormikrofon mit
optimierter Bassabsenkung
für den Bühneneinsatz:
Shure Beta87 C
© PPVMEDIEN 2010
drücke. 524
g
werden für das bei Theater und
Rundfunk sehr beliebte Headset aufgerufen.
Im Studio ist
alles anders?
Grundsätzlich unterscheidet man im
Studio zwischen den sogenannten Groß-
membranmikros und den Kleinmembran-
mikros.
Alles oberhalb von einem Mem-
brandurchmesser von einem Zoll gehört zu
den Großmembranen, alles darunter zählt
man zu den Kleinmembranen. Nachdem ein
Klassiker aus frühen Studiotagen irgendwie
nach einer Flasche aussah, hat sich für die
Großmembranmikros hie und da auch der Slang
„Flasche“ eingebürgert, bei Kleinmembranmik-
ros spricht man auch gerne von Stäbchen. Wie
immer gibt es natürlich Vor- und Nachteile bei-
der Varianten, während man zum Beispiel den
Großen geringeres Rauschen, größeren Einfluss
der Einsprechrichtung und immer noch einen
geringeren Frequenzumfang zuschreibt, spricht
man bei den Kleinen über eine niedrigere Emp-
findlichkeit und einen höheren Dynamikbereich,
dafür aber auch über ein höheres Eigenrau-
schen. Selbstverständlich sind das keine unver-
rückbaren Dogmen, sondern Momentaufnah-
men. Das ein oder andere Mikro weicht sicher
davon ab, ihr solltet also ausprobieren.
Fangen wir mit den Kleinen an:
Diese Mikrofon-
gattung eignet sich besonders für die unter-
schiedlichen Richtungsaufnahmen oder als Stütz-
mikrofone im Raum verteilt. Wer aufs Budget
Auch das Earset E61 von
der Edelschmiede Country-
man ist nahezu unsichtbar.
Mit 19 Gramm ist dieses Teil zu-
dem auch noch ein echtes Flie-
gengewicht. Erhältlich ist das Mi-
nimikro mit Kugel- oder Nieren-
charakteristik für 787
g.
Auch hier
könnt ihr unter verschiedenen An-
schlusssystemen für verschiedene
Sender wählen. Als klassisches Head-
set kommen die Modelle C 555 (129
g)
und C 520 L (199
g)
von AKG da-
her. Beide Mikros haben eine nieren-
förmige Charakteristik und sitzen – so
AKG – auch bei sportlicher Perfor-
mance sicher am Kopf. Sennheiser
schickt in dieser Disziplin zum Bei-
spiel das HSP 4 EW ins Rennen, das
beige Kopfbügelmikro mit Nierencha-
rakteristik hat einen sehr weiten Fre-
quenzbereich und lässt sich individuell
und sicher an den Kopf des Trägers an-
passen. Mit nur 9 Gramm ist es wohl eines der
leichtesten Mikros dieser Art, mit 150 dB verträgt
es gleichzeitig aber auch den wohl höchsten
Schalldruck aller Mitbewerber. Qualität hat ihren
Preis – und der liegt bei 602
g.
Eine Alternative
dazu ist das HS 2, bei diesem Nackenbügel kommt
Liga spielt das T-Bone EM800, auch hier gibts mit
111
g
für ein Mikro den Poppschutz und die Klam-
mer dazu. Ebenfalls ein echtes Schnäppchen kann
ein Pärchen Samson CO2 sein – zwei dieser Nie-
renmikros kosten nebst Zubehör 117
g.
Geboten
bekommt ihr dafür zwei sehr
rauscharme Mikros mit einem Fre-
quenzbereich von 40 Hz–20 kHz,
vertragen wird ein Grenzschall-
druck von beachtlichen 134 dB.
Schon etwas teurer, dafür aber
auch besser in der Verarbeitung,
ist zum Beispiel das M3 von Rø-
de.
Das Mikrofon mit �½“-Membra-
ne und nierenförmiger Charakteris-
tik bietet einen Frequenzgang von
40 Hz–20 kHz und einen Grenz-
schalldruck von 130 dB. 119
g
sind
für ein M3 fällig. Ein echt heißer
Tipp ist übrigens das NT5, ebenfalls
von Røde. Gleicher Übertragungs-
bereich wie das M3, dafür mit 143-
dB-Grenzschalldruck auch was für
harte Brocken – darum wird dieses
Mikro auch gerne mal Live einge-
setzt. Im Kästchen als Stereopaar
mit Klammern und Poppschutz für
329
g
erhältlich.
Preiswertes Kleinmembran-Kondensatormikrofon
für Studio und Bühne:
AKG C1000
»
Das sehr robuste Shure Beta54 mit Nieren-
charakteristik ist auf Gesangsstimmen optimiert.«
achten muss, der wird wie so oft bei Behringer
fündig. 82
g
kostet ein Pärchen der Kleinmembran
Kondensatormikros C2, inklusive Koffer, Popp-
schutz und Klemmen. Sogar eine Stereoschiene ist
mit dabei, alleine dieses Zubehör ist bei anderen
Produkten oft schon 80
g
wert. In einer ähnlichen
die bekannte MKE-2-Kapsel von Sennheiser zum
Einsatz. Sitzt nicht ganz so fest, ist aber ein Stück
unauffälliger und zudem mit 490
g
auch noch
günstiger in der Anschaffung. Als letztes schickt
Shure einen Bewerber aus seiner Beta-Serie ins
Rennen: Das Beta 54. Das sehr robuste Headset
mit Nierencharakteristik ist auf Gesangsstimmen
optimiert und verträgt mit maxi-
malen 149 dB ebenfalls
beträchtliche Schall-
Der österreichische Dauerbrenner C1000 von
AKG wird mittlerweile in der Version Mk III
verkauft.
Und es gibt wohl kaum ein Studio, das
nicht mindestens eines dieser Mikros im Bestand
hat. Wahlweise mit Nieren- oder Hypernieren-
charakteristik und einem Frequenzbereich von 50
Hz–20 kHz kostet das C1000 179
g.
Mit dabei ein
Kästchen, die Klammer und ein Poppschutz.
Ebenfalls ein Dauerbrenner ist das C451B von
AKG, auch dieses Mikro dürfte älter sein, als eini-
ge Leser. Darum hat man beschlossen, dieses
Wissen
Der Naheffekt
Der Naheffekt bewirkt eine mehr oder weniger
starke Betonung tiefer Frequenzen. Dieser
Effekt wird gerne eingesetzt, damit die Stimme
bassbetonter wird und mit mehr Druck rüber-
kommt. Bei hohen Lautstärken leidet allerdings
die Sprachverständlichkeit und die Texte
werden unverständlich. Auf lauten Bühnen sind
aber geringe Mikrofonabstände fast ein Natur-
gesetz. Falls dabei der Naheffekt zum Problem
wird, sollte man Gesangsmikrofone einsetzen,
die mit einem Basswahlschalter ausgestattet
sind, um störende Bassanteile abzuschwächen.
Auf leisen Bühnen (In-Ear-Monitoring) kommt
dies nicht so sehr zum tragen, da ihr mit dem
Mikrofonabstand gezielt arbeiten könnt und
somit das Optimum aus eurem Stimmklang holt.
Hochwertiges
Bühnengesangsmikrofon:
Sennheiser e 945
52
SOUNDCHECK 06
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10
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SpeCial: BaCkingVoCalS Teil 1
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baren Aufsätze, welche die Richtcharakteristik
bestimmen. 385
g
sind hierfür auszugeben.
Think big
Kommen wir zum heiligen Gral jedes
Studios – den Großmembranern.
Nicht selten definieren sich manche
Studios durch ihren Bestand an sol-
chen Aufnahmewerkzeugen. Aufge-
merkt, solche Mikros haben ein paar
ganz besondere Eigenheiten: Zunächst
haben all diese Mikros eine definierte Einsprech-
richtung, also eine Vorder- und eine Rückseite.
Wer das verwechselt, der hört es schnell. Außer-
dem sind die hauchdünnen Membranen dieser
Mikrofone höchst empfindlich. Darum: Niemals
ohne Poppschutz! Der Einstieg kann günstig sein,
zum Beispiel mit dem T-Bone SC 400. Mit 99
g
am unteren Ende der Skala angekommen, be-
kommt man bei diesem Mikro sogar schon eine
Spinne, also eine sehr stark dämpfende Aufhän-
gung für diese Mikrofongattung, dazu. Ein Detail,
auf das ihr immer achten solltet. Das Mikro mit
der nierenförmigen Charakteristik rauscht er-
freulich wenig und klingt recht neutral. Auch
noch in der Schnäppchenecke zu finden ist das
AT 2020 von Audio Technica. 140
g
werden für
dieses Nierenmikro aufgerufen, mit einem Fre-
quenzgang – und das bei einem Grenzschalldruck
von immerhin 138 dB. Da darf der Chor auch mal
schmettern.
Für 309
g
gibt es mit dem Røde NT2-A ein
Großmembran Kondensatormikro mit um-
schaltbarer Charakteristik.
Je nach Aufnahme-
methode ein wichtiger Vorteil, das NT2-A bietet
die Varianten Kugel, Niere und Acht. Damit seid
ihr für alle Varianten gerüstet. Zusätzlich gibts
ein zuschaltbares Trittschallfilter und einen drei-
stufigen Pad. Ebenfalls den schaltbaren Luxus
aller drei wichtigen Charakteristika gibts beim
Audio-Technica AT 4050SM. Auch dabei ein zu-
schaltbarer Pad und ein Trittschalfilter. Klanglich
erhaben, darum nicht nur im Studio, sondern
auch gerne auf anspruchsvollen Bühnen zu fin-
den. Kostenpunkt: 784
g.
Günstiges Einsteiger-Kleinmembranmikrofonset
für Studio und Bühne:
Samson C02
Mikro neu aufzulegen – die Features sprechen
für sich: Schaltbarer Hochpass in zwei Stufen,
Schaltbarer Pad in zwei Stufen, sehr rauscharm
und absolut linear. 879
g
sind für so ein Pär-
chen fällig.
Im noblen Holzkästchen kommt das Paar
Neumann KM 184 daher; nobel ist auch der
Preis:
1.307
g
kostet dieses Set mit Poppschutz
und Klemmen. Kein Schnäppchen, dafür aber
eine über jeden Zweifel erhabene Mikrofon-
wahl. Manche Sprechen von einer Legende –
wer es mal gehört hat, ist in der Regel über-
»
Explizit für die Chorabnahme wurde das
Sennheiser e 914 entwickelt.«
quenzumfang von 20 Hz–20 kHz und einem
Grenzschalldruck von 144 dB wurde hier be-
stimmt nicht am Falschen Ende gespart.
Ebenfalls vom Typ Niere ist das AKG C3000,
auch hier gibts eine Spinne und ein Kästchen
dazu.
Dieses Mikro verfügt zusätzlich über einen
zuschaltbaren Pad. Damit verträgt es bis zu 150
dB Schalldruck. Für einen Verkaufspreis von
empfohlenen 269
g
ein gutes Angebot. In
ganz ähnlicher Preisregion spielt das
Shure PG42, mit Richtcharakteristik Nie-
re, optimiert für Sprache und Gesang und
mit einem Grenzschalldruck von 145 dB.
Ein zuschaltbarer Pad ist an Bord und zu
zahlen sind 236
g
für dieses Mikro. Das
KSM 44SL aus gleichem Hause bietet
deutlich mehr, ist aber mit einem Preis
von 950
g
auch nicht mehr in der
Schnäppchenecke zu finden. Ebenfalls auf
die Stimme optimiert und mit einem um-
schaltbaren Aufnahmebereich (Kugel,
Niere, Acht) versehen, überzeugt dieses
Mikro durch ein vernachlässigbar geringes
Eigenrauschen und einen sehr linearen Fre-
Ideales Einsteiger-
Studiomikrofon:
T-Bone SC 400
zeugt. In einer ganz ähnlichen Preisregion spie-
len die Mikros der Sennheiser MKH-Serie. Niere,
Superniere oder Kugel sind erhältlich, die ent-
sprechenden Bezeichnungen lauten MKH 8040,
MKH 8050 oder MKH 8020, für die Niere oder
Superniere sind jeweils 1.288
g
zu entrichten,
die Kugelvariante schlägt mit
2.429
g
zu Buche – hier je-
doch direkt für ein Stereo-
paar. Für einen stolzen Preis
erhält man beeindruckende
Qualität, einen erhabenen
Frequenzgang und einen be-
achtlichen Grenzschalldruck
von bis zu 138 dB. Natürlich
gibt es auch von Sennheiser
eine preiswerte Alternative – in
Form des e 914. Explizit für die
Chorabnahme wurde dieses Mikro
entwickelt. Lowcut und Pad sind
dreistufig ausgeführt, pfiffig an die-
sem Mikro sind zudem die auswechsel-
Hochwertiges Kondensatormikrofon für den
Studioeinsatz:
Neumann TLM 102
Ein Neumann gibt es bereits für 630
g
–
das
TLM 102 (Niere) bietet akustischen Hochge-
nuss für ein vergleichsweise überschaubares
Budget.
Ebenfalls mit Nierencharakteristik ist
das TLM 103, hier kommt erstmals die legendäre
Mikrofonkapsel U87 zum Einsatz. 1.165
g
müsst
ihr für dieses Mikro aufbringen. Wegen seiner
besonderen Linearität und dem geringen Eigen-
rauschen gehen mit diesem Mikro
besonders kniffelige Aufnahmen
besonders gut von der Hand – Ge-
räuschaufnahmen, Hörspiele, na-
türlich Chor als Haupt- oder
Stützmikro. Das Optimum für den
Gesang, so man den Profis glauben
mag, ist das TLM 49 von Neu-
mann; ebenfalls eine Niere, dies-
mal mit der legendären U47-Kap-
sel. 1.600
g
sind für den Aufnah-
metraum fällig.
✖
Verträgt auch hohe
Schalldruckpegel von 145 dB:
Shure PG42
54
SoundCheCk 06
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