Ordnung hält nur, wer zu faul zum
Suchen ist: Über die MediaBay finden
Sie Mediendateien schnell und einfach
© PPVMEDIEN 2009
>Die MediaBay verstehen
ie MediaBay ist eines
der Kernfeatures der Cu-
base 4-Serie. Bei optima-
ler Nutzung erspart sie
Zeit und Mühe bei der Arbeit an
Musikprojekten. Auf den ersten
Blick als biedere Datenbank ge-
tarnt, offeriert sie beim genaueren
Hinsehen unzählige Möglichkeiten
um Arbeitsabläufe entscheidend
Zone demonstriert, wie Sie die
MediaBay für Ihre Musikprodukti-
onen gewinnbringend einsetzen.
Was macht die
MediaBay eigentlich?
Die MediaBay bietet eine Orga-
nisationsstruktur und Datenver-
waltung für Audio-, MIDI- und
Preset-Daten auf allen Festplat-
tenbereichen Ihres Computers.
Das Gesamtkonzept dieser Daten-
verwaltung bezeichnet Steinberg
als VST Sound (ehemals Sound-
Frame), wobei die MediaBay ei-
nen Teilaspekt dieses Konzepts
darstellt. Grundsätzlich leistet die
MediaBay folgendes:
1. Suchen und Vorhören von Me-
diendaten aller Art (Audio, MIDI,
VST3-Presets, Videodateien) in-
klusive umfangreicher Filterfunk-
tionen.
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KEYS 02/2009
diendaten durchsucht, um diese
zu indizieren. Dieser Vorgang dau-
ert je nach Datenumfang relativ
lange, sollte aber einmal komplett
durchgeführt werden. Es gilt zu
beachten:
1. Arbeiten
Sie während dieses
Scanvorgangs nicht mit Cubase,
sondern lassen die MediaBay in
Ruhe ihre Scans durchführen.
Machen Sie stattdessen eine
Kaffee- oder Mittagspause.
2. Sie können den Arbeitsfort-
schritt im Browser der Media-
Bay verfolgen. Gelbe Ordner
wurden noch nicht gescannt,
blaue Ordner sind schon indi-
ziert und der rote Ordner wird
gerade aktiv durchsucht. Wenn
Sie die Indizierung manuell un-
terbrechen (durch Schließen
• Projektdateien von Cubase (.cpr)
und Nuendo (.npr)
• Spur Presets (.trackpresets)
• VST3-Presets (.vstpresets)
• MIDI-Loops (Kombination aus
MIDI-Pattern und virtuellem Ins-
trument)
Über das Menü Medien
Media-
Bay öffnen (alternativ: Funktions-
taste F5) öffnet sich die MediaBay.
Sie besteht aus insgesamt vier
Teilbereichen, von denen sich der
Browser, Scope und der Tag-Editor
durch Klicken auf einen der kleinen
Buttons am linken unteren Fenster-
rand auch ausblenden lassen.
Die Vorbereitung
Wenn die MediaBay zum ersten
Mal geöffnet wird, werden alle
Festplatten automatisch nach Me-
2. Organisation von Mediendaten
auf Festplatten, Partitionen und
Ordnern in einem Fenster.
3. Kategorisieren von Medien-
daten mittels vorgegebener
und frei definierbarer Attri-
bute.
Folgende Daten werden von der
MediaBay erfasst und angezeigt:
• Audiodaten in den Formaten:
Wave (.wav), Wave64 (.w64), Au-
dio Interchange File Format (.aiff),
REX-Files (.rex, .rx2), MP3 (.mp3),
Ogg Vorbis (.ogg), Sound Designer
II (.sd2) und WMA (.wma; nur Win-
dows)
• MIDI-Dateien (.mid)
• Videodaten in den Formaten: AVI
(.avi), MOV (.mov), Quicktime (.qt),
MPEG (.mpg), WMV (.wmv; nur
Windows)
Die Suchfunktionen der MediaBay beinhalten Daten-
Die automatische Vorhörfunktion passt
filtersymbole, Kategorieauswahl und Volltextsuche
Audiodaten selbsttätig an das Songtempo an
PRAXIS
CUBASE ZONE
Cubase Zone
>Arbeiten mit Kategorien
/
zu verbessern. Diese Cubase
D
Preset per Drag & Dr
in die
Spurliste des Projektfensters.
Cubase erzeugt automatisch
eine Instrumentenspur und öff-
net das dem Sound zugeord-
nete virtuelle Instrument.
Arbeiten mit Kategorien
Eine Spezialität der MediaBay ist
das umfangreiche Kategoriensys-
tem, welches Sie auch für Ihre eige-
nen Mediendaten nutzen können.
Hierzu gehen Sie wie folgt vor:
1. In unserem Beispiel wollen wir
einen Drumloop mit sinnvollen
Tags versehen. Wählen Sie die-
sen aus und schauen zunächst
die Tags an, die im Tag-Editor
angezeigt werden. Einige Tags
(wie Bitrate, Samplerate etc.)
werden schon automatisch ein-
getragen. In unserem Fall wol-
len wir aber weitere Attribute
hinzufügen.
2. Im Tag-Editor (Ansicht: Verwal-
tet) finden Sie diverse voreinge-
stellte Attribute.
3. Klicken Sie auf das Wertefeld von
Sub Category und wählen Sie im
Pop-Down-Menü Drum&Perc
Beats. Klicken Sie dann auf das
Wertefeld von Character, um im
Eingabefenster die markanten
Attribute wie Single, Clean, Elec-
tric, Percussive, Dark oder Dry
zu setzen.
4. Ale Tags werden im Audiofile
selbst gespeichert (ohne des-
sen Funktionalität in anderen
Applikationen zu beeinflussen),
so dass diese auch in der Media-
Bay auf einem anderen Compu-
ter direkt angezeigt werden und
PRAXIS
VON HOLGER STEINBRINK
für die Kategoriesuche verfüg-
bar sind.
5. Sie können auch mehrere Au-
diofiles gleichzeitig kategorisie-
ren, indem Sie die gewünschten
einfach komplett selektieren.
Tipps und Tricks
zur MediaBay
In den folgende Abschnitten ge-
ben wir Ihnen ein paar allgemeine
Tipps & Tricks zur MediaBay:
• Wenn Sie neue Mediendaten auf
Ihre Festplatte kopiert haben (etwa
Audiodateien), sollten Sie die Me-
diaBay
manuell
aktualisieren.
Wählen Sie dazu im Browser den
Ordner aus, in dem sich die neuen
Daten befinden, öffnen Sie durch
Klicken der rechten Maustaste das
Kontextmenü um hier den Eintrag
Aktualisieren anzuwählen.
• Um Presets von VST2-PlugIns
in der MediaBay verfügbar zu
machen, müssen Sie diese in das
VST3-Format konvertieren. Dazu
können Sie im geladenen PlugIn
über die Preset-Auswahl die Funk-
tion FXP/FXB importieren aufrufen.
Tipp: Viele konvertierte VST3-Pre-
sets der gängigsten PlugIns finden
Sie hier: www.dhoop.de
• Wenn Sie im Scope-Bereich
die Funktion Im Projektkontext
wiedergeben aktivieren, werden
Audiodateien
automatisch
an
das Songtempo angepasst. Dazu
sollten die Daten aber sauber ge-
schnitten sein. Durch Drag & Drop
ziehen Sie eine Audiodatei dann
an eine beliebige Songposition.
Das synchronisierte Tempo wird
des MediaBay-Fensters), wird
der gerade gescannte Ordner
orange dargestellt.
3. Klicken Sie im Browser auf den
Haken links neben einem Ord-
ner, um ihn vom Suchvorgang
auszuschließen. Im Viewer der
MediaBay können Sie durch
ihre Mediendaten scrollen. Bei
Aktivierung der entsprechenden
Filtersymbole (in der Reihen-
folge Audiofiles, MIDI-Dateien,
MIDI-Loops, Spur-Presets, VST-
PlugIn-Presets,
Videodaten,
Projekte) wird nur die angewähl-
te Datengruppe angezeigt.
4. Lokalisieren Sie Daten auf Ihrer
Festplatte durch Rechtsklick auf
einen Datensatz und Anwahl des
Punkts Im Explorer öffnen (Win-
dows) oder Im Finder anzeigen
(Mac OS) im Kontextmenü.
5. Durch Aufrufen des Kontextme-
nüs können Sie auch Daten ko-
pieren oder verschieben. Klicken
Sie im Kontextmenü einfach auf
Kopieren, wählen Sie dann im
Browser den gewünschten Ord-
ner an und mit Rechtsklick die
Funktion Einfügen. Im Fenster-
dialog entscheiden Sie, ob die
Daten kopiert oder verschoben
werden sollen.
6. Auf diese Weise können Sie
schnell Daten zur Weitergabe an
Mitmusiker oder für ein Backup
zusammenstellen.
7. Schalten Sie das Audiodaten-
Filter ein und suchen Sie Au-
Literaturtipp:
Cubase Composers Guide
Das neueste Werk von Cubase Zone- und Buch-Autor Holger Steinbrink
(„Cubase Profi Guide“) ist der Cubase Composers Guide. Zusammen mit
dem Musiker und Arrangeur Gunther Gerl bietet der Composers Guide einen
umfangreichen Einblick in die Themen Songwriting und Arrangement – wie
gewohnt knapp und präzise formuliert und sehr praxisnah.
Mit den zahlreichen Cubase-Projektbeispielen auf der
beiliegenden CD-ROM wird der Leser Schritt für Schritt
von der Idee bis zum finalem Mix und Mastering geführt
und lernt, alle relevanten Arbeitsweisen zu verstehen
und auf seine eigenen Produktionen anzuwenden. Ob
Pop, Rock oder elektronische Musik wie Minimal oder
HipHop – für jeden Interessierten ist etwas dabei. Das
Praxis-Buch für den ambitionierten Homerecorder!
Erhältlich bei PPVMEDIEN: www.ppvmedien.de,
ISBN: 978-3-937841-73-1, Umfang: ca. 270 Seiten,
inkl. CD-ROM mit Beispielproduktionen
www.keys.de
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op
2
4
1
3
Der Browser-Bereich (1) auf der linken Seite ähnelt dem Windows-Explorer und zeigt
sowohl die eigene Festplattenstruktur als auch automatisch die Preset-Ordner von
Cubase 4 an (VST Sound). Der zentrale Viewer-Bereich (2) stellt alle Mediendaten mit
den entsprechenden Attributen dar und verfügt über umfangreiche Filterfunktionen
sowie eine Volltextsuche. Der Scope-Bereich (3) im unteren Abschnitt bietet
eine Wellenformanzeige für Audiodateien sowie eine intelligente Vorhörfunktion.
Der Tag-Editor (4) im rechten Abschnitt dient zur detaillierten Anzeige und Vergabe
von Attributen, welche dann in der entsprechenden Datei gespeichert werden.
/
Ziehen
diodateien entweder mit der
Volltextsuche, manuell in der
Liste oder nach enthaltenen
Kategorien.
8. Klicken
Sie hierzu auf Kate-
gorie und wählen Sie unter
File-Type die entsprechenden
Formate aus (zum Beispiel
Wave- oder AIFF-Datei).
9.
Sie per Drag & Drop
das entsprechende File direkt
in Ihr Projektfenster an die ge-
wünschte Songposition.
10. Alternativ können Sie im Kon-
textmenü (Rechtsklick auf den
Datensatz) das Audiofile an
einer gewünschten Stelle im
Projekt einfügen.
11. Verwenden Sie die Kategorien-
suche, um einen Sound oder
eine Soundgruppe einzugren-
zen (beispielsweise Category
Bass, Sub Category Synth
Bass, Character Percussive
und Dark).
12. Klicken Sie eines der Presets in
der Viewer-Liste an. Im Scope-
Bereich können Sie jetzt durch
Anklicken des Punktes MIDI-
Eingang Ihre eingerichteten
MIDI-Inputs aktivieren und auf
Ihrem
MIDI-Masterkeyboard
den entsprechenden Sound
anspielen, ohne dass das vir-
tuelle Instrument wirklich ge-
laden wird.
13. Wählen
Sie auf diese Weise
bequem den gewünschten
Sound aus und ziehen Sie das
K
beibehalten.