PRAXIS

LOGIC ZONE

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Logic Zone

>Der Hyper-Editor >Hyper Sets zur Drum-Programmierung

Um den Hyper Editor aufzurufen,

können Sie ihn entweder im Menü

„Fensterauswählen oder das vor-

definierten Tastaturkommando „Be-

fehlstaste (Apfel) 5 verwenden.

Eine der nützlichsten Anwen-

dungen des Hyper Editors ist

das Programmieren von Drums.

Man könnte einwenden, dass man

dafür doch auch den Ultrabeat-

Sequencer benutzen könnte. Aller-

dings hat dieser gegenüber dem

Hyper Editor drei entscheidende

Nachteile: Ultrabeats Raster ist

eine globale Einstellung, die r alle

Drum-Komponenten

gleichzeitig

gilt. Eine Mixtur aus Achtelnoten

für die Kick, Viertel für die Snare

und Achteltriolen für die HiHat ist

nicht möglich. Außerdem zeigt der

Ultrabeat-Sequencer immer nur

die Sequenz einer Drum-Kompo-

nente zur Zeit an, der Hyper Editor

demgegenüber so viele, wie auf

dem Bildschirm Platz finden. Und

zu guter letzt kann der Hyper Editor

verschiedene Hard- und Software-

Instrumente gleichzeitig ansteuern,

so dass man sein Drumset ohne

Probleme aus vielen verschiedenen

Quellen zusammenstellen kann.

Wenn man sich die Mühe macht

und die Hyper Sets entsprechend

vorbereitet, sind die wildesten Kom-

binationen möglich.

Der schnellste Weg zum eige-

nen Drum Hyper Set führt über

das von Apple vorgefertigte

GM-Drum-Kit-Hyper-Set. Sie fin-

den es im im Hyper-Menü des Edi-

tors. Wählen Sie einfach per Klick

aus, welche Event Definitionen Sie

nicht benötigen (Shift-Klick zur Aus-

wahl mehrerer) und benutzen Sie

anschließend die Funktion „Event

Definitionen löschen“, ebenfalls im

Hyper Menü.

Sie können die Anordnung der

Reihen nach Ihrem Geschmack

ändern. Dazu müssen Sie die be-

desto größer der Wert des MIDI-

Events. Ein ganz besonderer Vor-

teil gegenüber den anderen Edi-

toren liegt darin, dass jede Reihe

ihr eigenes Quantisierungsmuster

haben kann. Außerdem kann die

Darstellung pro Reihe jederzeit

umgestellt werden, um zum Bei-

spiel neue Daten in einem ande-

ren Raster hinzuzufügen. Dabei

bleiben die vorhandenen Daten

selbstverständlich unberührt.

Die Anordnungen von Reihen wer-

den als sogenannte Hyper Sets

organisiert, so kann man sich leicht

eine Zusammenstellung von MIDI-

Informationen bauen, die man häu-

fig benötigt. Werksmäßig sind zwei

Hyper Sets bereits vorkonfiguriert:

„MIDI Controls“, zur Anzeige von

MIDI-CC, Pitch Bend und After-

touch und GM Drumkit, bei dem

jede Reihe einer anderen MIDI-Note

zugewiesen ist, dem GM-Standard

entsprechend.

pples

Logic

versteht

sich seit vielen Jahren

darauf, MIDI-Daten auf

verschiedene Arten auf-

zunehmen/zu programmieren und

anschließend zu bearbeiten. Jeder

der vorhandenen Editoren (Score,

List, Matrix und Hyper) gibt einem

die Möglichkeit, die Daten aus

einem etwas anderen Blickwinkel

zu betrachten. Mit Abstand der

speziellste und auch am häufigs-

ten übersehene MIDI-Editor ist

der Hyper Editor. Grundsätzlich

werden in diesem Fenster MIDI-

Daten in verschiedenen Reihen

Event-Definitionen genannt un-

tereinander angeordnet. Wie viele

Reihen es gibt und welche Daten

sie anzeigen, kann man selbst de-

finieren. Dieser Editor basiert wie

das Arrangement und der Piano-

Rollen-Editor auf der Timeline und

zeigt die MIDI-Daten als vertikale

Balken an. Je höher der Balken

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KEYS 11/2008

A

treffende Event Definition einfach

nur per Drag & Drop verschieben.

Außerdem kann es sinnvoll sein,

manche Reihen zu duplizieren,

um die gleiche Drum-Komponen-

te in zwei verschiedenen Rastern

bearbeiten zu können, etwa für

Flams oder andere spezielle Spiel-

techniken.

Um sich mit der Arbeit am und im

Hyper Editor vertraut zu machen,

ist es eine gute Übung ein Hyper

Set von null aufzubauen. Nehmen

Sie zunächst im Arrange-Fenster

die Noten auf, die im Hyper Set

verwendet werden soll. Am besten

spielen Sie sie gleich in der Rei-

henfolge, die auch im Hyper Set

benutzt werden soll (auch wenn

ein nachträgliches Umsortieren

im Hyper Editor jederzeit möglich

ist). Öffnen Sie anschließend die

Event Liste und wählen Sie alle

Noten („Apfel A“) aus. Öffnen Sie

anschließend den Hyper Editor

und wählen Sie den Befehl „Hyper

Set für aktuelle Events erzeugen“

im lokalen Menü „Hyper“aus. An-

schließend werden automatisch

Event Definitions für alle Noten

erzeugt. Um Voreinstellungen für

alle Reihen gemeinsam festzule-

gen, wählen Sie aus dem „Hyper“-

© PPVMEDIEN 2009

Menü den Eintrag „Alle Event-De-

finitionen auswählen“ und stellen

Sie zum Beispiel die Notenlänge

auf 50 Ticks ein, da die meisten

Drumsamples ja als „One Shots“

abgespielt werden. Deshalb gibt

es keinen Grund längere Noten

zu programmieren. Als Default-

Raster eignen sich Achtelnoten

für alle Drum-Komponenten, bei

Bedarf kann man diesen Wert für

jede Reihe einzeln ändern. Be-

nennen Sie die Event Definitionen,

indem Sie auf die Namen auf der

linken Seite klicken. Wenn Sie

eine HiHat verwenden, können

Sie den Hi-hat-Modus sicherlich

gut gebrauchen. In diesem Modus

spielt immer nur eine Note aus der

Gruppe, also entweder die offene

oder die geschlossene HiHat. Um

einzelne Reihen in den Hi-hat-Mo-

dus zu schalten, verwenden Sie

bitte die kleinen Punkte am linken

Rand. Im Hyper Set GM Drums

ist dieser Modus schon für die

verschiedenen HiHat-Spielweisen

definiert. Besonders praktisch:

Selbst wenn man schon die ge-

schlossene HiHat in Achtelnoten

über das gesamte Pattern durch-

programmiert hat, ist es kein Pro-

blem die offenen HiHat-Schläge

nachträglich zu ergänzen. Die

überlappenden Schläge mit der

geschlossenen werden dann au-

tomatisch gelöscht.

Der Inspektor bestimmt die Darstellungs-

optionen pro Reihe (Event Definition)

Etwas komplexer ist ein Hyper Set

über die sogenannten Mapped In-

struments aus dem Environment

zu erstellen. In diesem Prozess

werden die Reihen des Hyper Sets

automatisch aus den Namen des

Mapped Instruments übernommen

(oder umgekehrt).

Jetzt können Sie mit dem Program-

mieren Ihres Beats beginnen. Sie

werden schnell feststellen, dass

man eine wesentlich bessere Über-

sicht gegenüber dem Piano-Rollen-

Editor hat und so leicht überprüfen

kann, ob im Programming alles sei-

ne Ordnung hat.

Die verschiedenen Event-De-

finition-Parameter stellen wir

hier kurz im Detail vor.

Jede Reihe (Event-Definition) kann

im Inspektor-Bereich mit eigenen

Voreinstellungen versehen werden.

Die Parameter haben folgende Be-

deutung:

Raster: Hiermit legt man das Ras-

ter für diese Reihe fest. Der Hyper

Editor kann nämlich wie bereits

beschrieben für jede Reihe ein an-

deres Quantisierungsmuster ver-

wenden.

Stiftbreite: Dieser Parameter be-

stimmt, wie breit die Balken der

einzelnen Events sind. Logic ist

so voreingestelt, dass die Breite

die Notenlänge symbolisiert. Man

kann aber auch andere Werte

verwenden. Im übrigen ist diese

Einstellung ohnehin relativ und ver-

ändert sich mit dem Zoom-Faktor,

den Sie r den Hxper Editor einge-

stellt haben.

PRAXIS

VON MARK ZIEBARTH

Das lokale Menü „Hyper“ im

Hyper Editor enthält die Befehle,

die es nur im Hyper Editor gibt

Stil: Die Balken können entweder

mit oder ohne Rahmen angezeigt

werden. Der Rahmen setzt eine

Begrenzung und manche Nutzer

können die Werte dadurch besser

erkennen. Das ist aber reine Kos-

metik ...

Delay: Entspricht dem Delay-Pa-

rameter im Arrangierfenster. Die

Events einer Reihe können global

verzögert oder nach vorne ver-

schoben werden. Diese Funktion

ist besonders gut geeignet, um das

Mikro-Timing innerhalb einer Drum-

Performance zu justieren oder CC

Messages kurz vor den Noten zu

senden.

Length: Der hier eingestellte Wert

gibt vor, wie lang die in dieser Rei-

he erzeugten Noten werden. In

der Logic-Voreinstellung sind es

Sechzehntelnoten. Es kann jedoch

sinnvoll sein, längere Notenwerte

zu benutzen. Wenn die Snare aus-

schließlich auf der zweiten und

vierten Viertelnote gespielt wird,

reicht das Raster „1/4“. Mit diesem

Kunstgriff verbessert man nicht

zuletzt die Bedienbarkeit, da die

Wahrscheinlichkeit, dass man sich

mit dem Stift verklickt, deutlich ge-

ringer wird.

Die letzten drei Parameter sind die

wichtigsten, denn sie definieren

welchen Typ Daten die Reihe dar-

stellt. Die Parameter sind abhängig

voneinander (Kontext-sensitiv).

Status: Wählen Sie aus dem Menü,

ob Sie Noten, Fader, CC Messages

oder ähnliches bearbeiten wollen.

Kanal: Hier legen Sie fest, ob nur

die Daten eines bestimmten MIDI-

Kanals angezeigt werden sollen. In

der Voreinstellung ist dieser Para-

meter nicht aktiv. Sie müssen erst

ein Häkchen setzen, bevor Sie dort

etwas einstellen können.

Nummer/Tonhöhe: Für Noten legt

man hier fest, welche Tonhöhe

angezeigt werden soll. Für andere

Parameter, wie CC Messages, die

Mit dem Hyper Set „GM Drums“ hat man einen sehr übersichtlichen Drum-Editor zur Verfügung

K

111

genaue Controller-Nummer.

www.keys.de