Logic Zone Quicktime Movies richtig einbinden
PRAXIS
LOGIC ZONE
© PPVMEDIEN 2009
Logic
Zone
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Quicktime-Movies
richtig einbinden
>
Taktraster geschickt
ausrichten
In dieser Folge zeigen wir Ihnen ein paar Tricks,
wie man in Logic mit Quicktime-Movies arbeitet
Verriegelt man den O-Ton an einer bestimmten
SMPTE-Position, bleibt die Synchronisation zum
Bild immer erhalten, auch bei Tempowechseln
L
ogic eignet sich sehr gut
für die Musikkomposition
zum bewegten Bild. Trotz-
dem gibt es ein paar Stol-
persteine bei der Quicktime-Mo-
vie-Integration, vor allen Dingen
wenn man einen importierten
O-Ton zu berücksichtigen hat.
Wir zeigen Ihnen, wie man es am
besten macht.
Die Problemstellung
Bei der Filmmusikkomposition
in Logic besteht ein wesent-
liches Problem: Man muss das
Taktraster des Sequencers an
einer vorgegebenen Quelle (dem
Film) ausrichten. Besteht der
importierte Film aus mehreren
Szenen, für die verschiedene
Musiken komponiert werden
müssen, stellt sich diese Pro-
blematik noch deutlich häufiger.
Leider existiert auch noch keine
Technik, die einem diese lästi-
ge Arbeit abnimmt. Aber: Wenn
man die Anpassungen an den
richtigen Stellen im Programm
vornimmt, unterstützt Logic den
Anwender.
Die Lösungen
Importieren Sie einen Quicktime-
Movie in Logic, beginnt er zu Be-
ginn des ersten Takts. Normaler-
weise ist die SMPTE-Zeit eines
Logic-Songs für die Taktposi-
tion 1 „00:00:00:00:00“ (Stun-
den : Minuten : Sekunden : Fra-
mes : Subframes). Das hat einen
entscheidenden Nachteil: Da es
keine negativen SMPTE-Zeiten
gibt, kann man den Film nicht
früher starten lassen, ihn also
nicht nach links auf der Time-
line verschieben. Deshalb wählt
man als SMPTE-Startzeit einen
größeren Wert, beispielsweise
„10:00:00:00:00“. Eingestellt wird
die SMPTE-Zeit am besten in der
Tempo-Liste. Mit Logic 8 erreicht
man die über „Listen“-Eintrag in
der Symbolleiste oben.
Dazu ein praktisches Beispiel:
Der von Ihnen zu vertonende Film
hat noch einen Vorspann, den Sie
nicht vertonen sollen. Das erste
Bild der zu vertonenden Szene
soll jedoch genau auf der Eins
des ersten Taktes liegen. Der
Film muss also vor der SMPTE-
Zeit „10:00:00:00:00“ beginnen.
Eine Lösung: Setzen Sie Logics
Wiedergabe-Cursor auf die Posi-
tion 1.1.1.1 und verändern Sie in
den Video-Projekteinstellungen
den Filmstart so lange, bis das
erste Bild der zu vertonenden
Szene erscheint. Die SMPTE-
Zeit ist in diesem Beispiel klei-
ner als „10:00:00:00:00“, also
„09:xx:xx:xx:xx“. Das war noch
nicht sehr schwer.
Komplizierter wäre es, wenn
der O-Ton des zu vertonenden
Films als Audiospur in Logic an-
gelegt ist und später auch lip-
pensynchron zurück überspielt
werden muss. Durch das Ver-
schieben des Filmstarts hätten
der O-Ton und das Bild nämlich
Ihre Synchronisation verloren.
Und da sich in Logic 8 einiges
am Film-Handling geändert hat,
wäre es auch nur mit enormem
Fingerspitzengefühl möglich, den
Zeitbezug
wiederherzustellen.
Deshalb sollte man zunächst
den Film korrekt anlegen und
erst anschließend die Audiospur
des Films über die Funktion „Au-
dio in Arrangierfenster impor-
tieren“ in den Arrange-Bereich
integrieren.
Falls Sie noch Logic 7 verwen-
den, können Sie bei verlorener
Synchronisation zwischen Vi-
deo und Audiospur folgenden
Workaround verwenden:
Stellen Sie im Movie-Fenster ne-
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KEYS 09/2008
© PPVMEDIEN 2009
PRAXIS
VON MARK ZIEBARTH | BR
ben dem Eintrag SMPTE genau
die Zeit ein, die Sie unten als
Movie-Start eingestellt haben.
Unter „Position“ wird Ihnen nun
genau die Taktposition ange-
zeigt, auf die die O-Ton-Regi-
on verschoben werden muss.
Schreiben Sie sich die Position
am besten auf, da sich die An-
zeige „Position“ beim Anfassen
einer Region sofort verändert. In
unserem Beispiel müssen wir die
Audio-Region O-Ton vor Logics
Taktposition 1 verlegen. Dazu
muss zunächst der Beginn des
Logic-Songs vorverlegt werden.
In unserem Beispiel reicht die
Erweiterung um den Takt 0. Ver-
schieben Sie nun den O-Ton an
die ermittelte Position.
Öffnen Sie anschließend die
Event-Liste und stellen Sie
„SMPTE-Position verriegeln"
ein. Nun können Sie das Tem-
po Ihres Songs beliebig verän-
dern, die Synchronisation zwi-
schen dem O-Ton und dem Bild
bleibt erhalten.
Die andere Lösung: Verriegeln
Sie gleich zu Beginn die SMPTE-
Position des O-Tons, wie eben
beschrieben. Bewegen Sie die
SMPTE-Anzeige im Movie- oder
Transport-Fenster an die Posi-
ge, bis die gewünschte SMPTE-
Zeit auf der Taktposition zu lie-
gen kommt. Das ist manchmal
ein ganz schönes Gefummel und
selbstverständlich auch dann
nicht möglich, wenn die neue
Musik genau anschließt und ei-
gentlich „kein Platz“ für Tempo-
Changes vorhanden ist.
Verzögerungen
der Video-Hardware
Auf einem ganz anderen Blatt
stehen noch die Verzögerungen,
die beim Einsatz von Video-
Hardware auftreten können. Ein
Beispiel: Gibt Ihr Videogerät eine
Szene zu spät wieder, wird der
Ton später bei einer Rücküber-
spielung auf den ursprünglichen
Video-Datenträger ebenfalls zu
spät sein. Auch auf diesen Um-
stand ist Logic jedoch vorbe-
reitet: Mit den Parametern „Vi-
deo zu Projekt“ für das interne
Movie-Fenster und „Externes
Video zu Projekt“ für externe
Videolösungen (zum Beispiel
Firewire-Konverter), kann der Ver-
satz in Viertel-Frames ausgegli-
chen werden. Trotzdem kann es
sein, dass die Einstellmöglich-
keiten für ältere Firewire-Konver-
K
ter nicht ausreichen.
In den Logic Video-Einstellungen gleicht man zum Beispiel die Latenz der Videohard-
ware aus und stellt die Darstellungsoptionen für den Video-Thumbnail-Track ein
tion, an der das erste zu ver-
tonende Bild liegt. Öffnen Sie
anschließend die Tempo-Liste
und klicken Sie auf „Erzeugen“.
Löschen Sie den alten Eintrag für
die Position 1.1.1.1. Nun können
Sie in der Tempo-Liste einstellen,
dass der neu erzeugte Eintrag
zum Beispiel an der Taktposition
1.1.1.1 liegt. Der gelockte O-Ton
bewegt sich wiederum brav und
synchron mit und Ihre Komposi-
tion kann auf der Eins beginnen.
Benötigen Sie an einer anderen
Stelle (SMPTE-Zeit) des Films
eine „1“, müssen Sie wiederum
mit der Tempo-Liste operieren.
Leider erlaubt Logic nicht die
freie Definition eines neuen Takt-
beginns. In vielen Fällen empfiehlt
es sich deshalb, aufzuschreiben,
zu welcher SMPTE-Zeit der neue
Takt beginnen soll. Erzeugen Sie
einen Tempo-Listen-Eintrag für
den in Frage kommenden Takt.
Setzen Sie nun noch ein Tempo-
Event kurz vor diesen Takt und
verändern Sie das Tempo so lan-
Bildintegration für Einsteiger
Statt Logic mit einem Videorecorder
zu synchronisieren und ständig
an die zu bearbeitende Stelle zu-
rückspulen, arbeiten die meisten
Komponisten seit vielen Jahren mit
Quicktime-Movies, einem Bestandteil
der Mac-Betriebssysteme mit langer
Geschichte. Falls man die Filme noch
selbst digitalisieren muss, benutzt
man dazu einen Firewire-Konverter.
Sehr beliebt sind zum Beispiel die
Geräte der Firma Canopus, die über das
Apple-Filmprogramm iMovie bedient
werden können. Die digitalisierten
Szenen speichert man in iMovie als
Quicktime-Film, den man in Logic als
Movie importieren kann. Doch Vorsicht
mit der Filmqualität: Ältere Rechner
können durch die Videowiedergabe
so stark belastet werden, dass kaum
noch Rechenleistung für PlugIns und
virtuelle Instrumente übrig bleibt.
In solchen Fällen sollte man einen
kleineren Quicktime-Film erzeugen.
Die wesentlichen Parameter, die
die Filmqualität und damit auch
den Rechenleistungsbedarf eines
Films bestimmen, sind die Anzahl
der Bildpunkte und der verwendete
Video-Codec. Je weniger Bildpunkte
ein Film enthält, desto weniger
Rechenleistung wird beim Dekodieren
in Anspruch genommen und desto
weniger Platz auf der Festplatte wird
benötigt. Hocheffiziente Codecs, wie
beispielsweise MPEG-4, erzeugen
zwar erstaunlich kleine Filmdateien
bei hoher Qualität, haben jedoch
den Nachteil, dass sie dem Rechner
beim Dekodieren recht viel Leistung
abverlangen. Für Arbeitsvideos in Logic
ist das wenig effiziente DV-Format
gut geeignet: Die Dekodierung des
Films verlangt kaum Rechenleistung.
Leider sind DV-Filmdateien jedoch
sehr groß.
Das Filmfenster bleibt in Logic
automatisch immer sichtbar, auch
wenn man andere Fenster an die
gleiche Bildschirmposition bewegt.
Mit aktuellen Rechnern ist es ohne
Performance-Einbußen möglich, die
Filmwiedergabe über Firewire und
einen entsprechenden Konverter
auf einen Fernseher zu übertragen.
Der Film sollte dafür in DV-Qualität
vorliegen, damit das Bild nicht in
Echtzeit umgewandelt werden muss –
Der Video-Codec DV-PAL hat sich mehr oder weniger als Standard
für die Bildintegration bei Filmkomponisten eingebürgert
das würde wiederum Rechenleistung
fressen. Am flexibelsten ist man,
wenn man dem Mac (Pro) eine weitere
Grafikkarte spendiert und sich einen
dritten Bildschirm gönnt. Dann können
Videos in skalierbarer Größe und
in verschiedenen Formaten angezeigt
werden. Diese Methode wird über
kurz oder lang die Firewire/Fernseher-
Anzeige ablösen, weil sie viel flexibler
ist. Mit einem iMac oder einem Macbook
hat man diese Möglichkeit leider nicht,
weshalb man auf die Firewire-Varianten
zurückgreifen muss.
www.keys.de
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