PRAXIS
SAMPLITUDE ZONE
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sern, wo es auch wirklich nötig und sinn-
voll ist.
Also selektieren wir nur den Clip (das Objekt)
in der Spur, den wir bearbeiten wollen und
gelangen per Doppelklick in den Objektedi-
tor, der für diesen Part die nötigen Effekte
bereithält. Hier könnten wir unserem Lead-
Part beispielsweise den Effekt „Dynamics“
Samplitude Zone
>Effekte richtig einsetzen >Die Effekte von Samplitude
I
n Studioproduktionen gehören Effekt-
genutzt werden soll, müssen Sie den Pfad
zuweisen und ihm somit an der zu dünnen
Plug-ins schon lange zur Standardaus-
hier entsprechend anpassen. Nach Klick auf
Stelle zu etwas mehr Druck verhelfen.
rüstung. Wie VST-Effekte in Samplitude
den schwarzen Button rechts neben „Plug-
für weit mehr als Hall oder Chorus einge-
ins“ können Effekte frei zugewiesen wer- Der richtige Effekt für jeden Anlass
setzt werden können, erfahren Sie in dieser
den – jeweils als Pre- oder Posteffekte. Pre-
Viel schwieriger als das Einbinden gestaltet
Ausgabe der Samplitude Zone. Außerdem
Effekte werden virtuell vor den eigentlichen
sich oft die Wahl des passenden Effekts. Al-
zeigen wir Ihnen anhand der gängigsten Ef-
Eingang geschaltet, wie ein Effektpedal bei
lein die SE-Version von Samplitude kommt
fekte, für welche Anwendung Sie welchen
einer Gitarre. Post-Effekte hingegen werden
gleich mit einer ganzen Armada an Effekten
Effekt am besten einsetzen – von A wie
hinter das Eingangssignal gelegt, also direkt
daher – ganz zu Schweigen von den unzäh-
Amp-Simulation bis V wie Vocoder.
in den Mix.
ligen anderen Plug-ins, die sich möglicher-
Spureffekte
Ordner tummeln.
Wie man Effekte in
Fakt ist: Die Effektab-
Samplitude einbindet,
teilung von Samplitude
können Sie in den letz-
SE wird nicht nur Home-
ten Zones nachlesen.
recording-Ansprüchen
Zur
Erinnerung:
Um
gerecht, sondern stellt
Samplitude verfügbar sind. Dazu muss in
plette Spur breiter zu machen. In unserem Amp-Simulation – der Gitarrenfreund
den Optionen (Taste Y) unter „VST/DirectX/
Fall wollen wir aber nur einen Teil der Spur
Der Amp-Simulator arbeitet wie eine Gitar-
ReWire“ der richtige Pfad auf das Plug-in-
bearbeiten, da für den Rest eine Anhebung
ren-Box, die dem Instrument den entspre-
Verzeichnis hinterlegt sein. Sollten Sie einen
ja nicht nötig ist.
chenden Klangcharakter verleiht und ist
zentralen Plug-in-Ordner auf Ihrem Rechner
Samplitude bietet hier durch die Objekt-Ef-
damit maßgeblich für den Sound der Gitarre
haben, der auch von anderen Anwendungen
fekte die Möglichkeit, nur dort auszubes-
verantwortlich. Einmal angeschaltet, lässt
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KEYS 08/2009
weise in Ihrem Plug-in-
Viel schwieriger als das Einbinden gestaltet sich oft die Wahl
des passenden Effekts. Allein die SE-Version von Samplitude
kommt gleich mit einer ganzen Armada an Effekten daher.
beispielsweise eine Vocalspur mit etwas Objektbezogene Effekte
mehrere hochwertige Plug-ins zur Verfü-
Delay oder Chorus anzureichern, aktivieren
Tatsächlich gibt es aber noch mehr Mög-
gung, die sich direkt in die Produktion ein-
Sie die entsprechende Spur im Projektfens-
lichkeiten, Effekte ins Projekt zu integrie-
bauen lassen. Wofür welcher Effekt am
ter und wählen links in den Spurinfos un-
ren. Nehmen wir einen aufgenommenen
besten einsetzbar ist, zeigt die folgende
ter „Plugins“ den gewünschten Effekt aus.
Gitarrenlead-Part, der in der Mitte etwas zu
Übersicht.
Achten Sie darauf, dass alle Plug-ins für
dünn klingt. Üblich wäre es jetzt, die kom-
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VON SASCHA BECKMANN
Signalen wie einem Drumloop und einer
String-Fläche. Achten Sie darauf, dass das
Träger-Sample tonal einigermaßen zum Mo-
dulator passt, da es sonst zu unsauberen
Übergängen kommen kann. Aus diesem
Grund eignen sich auch am besten gehal-
tene Flächen als Trägersignale.
Man kann auch mit aufeinander abge-
stimmten Samples aus bestehenden Ar-
rangements zum Beispiel ein hübsches
Intro oder eine Bridge kreieren.
Dazu kombiniert man beliebige Ele-
mente des Songs miteinander (Bass-
lauf als Modulator, Strings als Träger)
und schafft somit mit dem Vocoder
neue, frische Loops, die sich perfekt
in das Stück integrieren lassen.
Benutzen Sie als Beispiel eine be-
liebige Schlagzeugspur mit dem
Vocoder und kombinieren Sie sie
bis zum gewünschten Ergebnis. Auf diese
Weise lassen sich auch Stimmen in Rich-
tung Flüstern verfremden. Dazu stellt man
den Stereokanal als Trägersignal ein, regelt
„Sample“ weit nach unten und erhöht dann
leicht das Rauschen. Damit wird ein Vocal-
Take „geflüstert“ – je nach Material hört sich
das nicht ganz natürlich an, kann aber doch
durchaus brauchbar sein. Mithilfe der By-
pass-Funktion können Sie übrigens jeder-
sich das Plug-in in Klangcharakteristik, EQ
und Lautstärke einstellen. Einige nützliche
Presets sind ebenfalls gleich mit an Bord, wie
beispielsweise klassische Lead- oder Stack-
Sounds. Außerdem lassen sich Distortion-
und Lautsprecher-Anteil regeln.
Dehisser – der Rauschunterdrücker
Der Dehisser ist immer dann das Werkzeug
der Wahl, wenn es um das Thema Rausch-
unterdrückung
geht.
Vor
allem
beseitigt er gleichmäßige Rausch-
anteile im Audiosignal, wie sie von
Mikrofonvorverstärkern oder A/D-
Wandlern verursacht werden.
Delay/Reverb –
das Allzweckwerkzeug
Gerne und schnell eingesetzt, wenn
es darum geht, Vocals oder Instru-
mente spannender oder flüssiger zu
gestalten. Samplitude bringt bereits
eine brauchbare Auswahl an Pre-
sets mit, die nach Bedarf angepasst
werden können. Aber auch hier gilt:
weniger ist manchmal mehr …
Vocoder – der Verfremder
Der Vocoder in Samplitude ist ein
kleines Highlight, jedoch nicht ganz
einfach zu bedienen. Grob betrach-
tet arbeitet ein Vocoder nach fol-
gendem Prinzip: Zwei Eingangssig-
nale (Trägersignal und Modulator)
werden so miteinander verschmol-
zen, dass ein neues Signal entsteht.
Die charakteristischen Frequenz-
merkmale des Modulators (wie
Sprache oder Gesang) werden dazu
anteilig auf den Träger (etwa einen
Flächen-Sound)
übertragen
und
lassen so den Eindruck einer „spre-
chenden Orgel“ oder „singender
Streicher“ entstehen.
In den 30er Jahren vom US-Militär
zur Stimmverschlüsselung entwi-
ckelt, gehört der Vocoder spä-
testens seit Electro-Pionieren wie
Kraftwerk mit zu den begehrtesten
Effekten elektronischer Musik.
In Samplitudes Vocoder kann sowohl
ein beliebiges Wave-File als Träger-
signal innerhalb des Effekts dienen,
aber auch stufenlos zumischbares, weißes
Rauschen. Weißes Rauschen (White Noi-
se) enthält sämtliche vorkommende Fre-
quenzen und kann damit auch prima zur
Erhöhung der Sprachverständlichkeit ein-
gesetzt werden.
Dazu vertauscht man Träger- und Modula-
torsignal (unten rechts im Fenster unter Op-
tionen) und erhöht langsam das Rauschen
Äußerst kreatives Spielzeug: per Vocoder können zwei völlig
unterschiedliche Audiosignale miteinander kombiniert werden.
In den Spurinfos lassen sich gelungene FX-Setups
abspeichern und später wieder verwenden.
mit einem der Preset-Träger („Lite“).
Dadurch wird unser Drumloop im
Handumdrehen in eine rhythmische
Sweep-Fläche verwandelt. Bei solch
bewussten
Veränderungen
des
Eingangsmaterials sollte Rauschen
sehr niedrig beziehungsweise ganz
ausgeschaltet werden. Das Fre-
quenzspektrum des Träger-Samp-
les sollte hier ruhig „ungehemmt“
auf das Material einwirken können.
Zwar etwas unauffällig, aber nicht
zu unterschätzen im Studio-Alltag
ist die Preset-Auswahlleiste im obe-
ren Teil des Vocoder-Fensters. Hier
erzielt man mit Voreinstellungen wie
„Ambient“ oder „Vocoded Voice“
gute Vocoder-Effekte, ohne dabei
viel an Knöpfen zu drehen. Probie-
ren Sie zum Beispiel „Ghost Voice 1“
als Parametereinstellung für Ihren
Drumloop – und verfremden Sie ihn
zu einem „Spaceloop“.
Die richtige Kombination
Neben den hier vorgestellten gibt
es weitere nützliche Effekte inner-
halb von Samplitude, die wir Ihnen
in der nächsten Samplitude Zone
vorstellen werden. Und natürlich
zeit das bearbeitete Signal mit dem Origi-
nal-Signal vergleichen.
Auch bei Drum-Spuren kann das Zumischen
von etwas Rauschen sehr effektiv sein. Vor
allem Loops mit längeren Pausen zwischen
den einzelnen Beats wirken auf diese Weise
oft geradliniger und voller.
Drumloop und Strings –
ein ungleiches Paar
Richtig Spaß macht der Vocoder aber erst
beim Einsatz von zwei völlig heterogenen
lassen sich auch fremde VSTs in das virtu-
elle FX-Rack schrauben. Oft wirken Effekte
auch erst in Kombination mit anderen Ef-
fekten. Dazu lassen sich gleichzeitig meh-
rere Plug-ins für eine Spur oder ein Objekt
aktivieren, die im Rack von oben nach un-
ten abgearbeitet werden. Speichern Sie
gelungene FX-Setups ruhig auch mal ab.
So kommen Sie vielleicht beim nächs-
ten Projekt zum Einsatz. Insgesamt gilt in
puncto Effekte der Grundsatz: Experimen-
K
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tieren erlaubt!
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