PRAXIS
ABLETON LIVE ZONE
© PPVMEDIEN 2010
Mit Buffer Shuffler und einem Step-
Sequencer erweitert Max for Live gezielt
das interne Geräte-Repertoire von Live 8
und erfüllt Usern den Wunsch nach einer
traditionellen Lauflichtprogrammierung.
Ableton Live Zone
>
Max for Live Teil II
>
Buffer-Shuffler und der Step-Sequencer
die wir uns beide in dieser Folge
genauer ansehen werden.
oder auch völlig neuartiges Mate-
rial generieren.
Sie können Buffer-Shuffler so-
wohl zur Bearbeitung von Audio-
Clips auf einer Audio-Spur als
auch zur Bearbeitung des Audio-
signals eines virtuellen Instrumen-
tes auf einer MIDI-Spur einsetzen.
Ziehen Sie Buffer-Shuffler dazu
wie gewohnt aus dem Geräte-
Browser auf die entsprechende
Audio-Spur oder auf eine MIDI-
Spur, wo Sie den Audio-Effekt im
Signalfluss der Spur hinter und
damit rechts vom Instrument aus
platzieren. Über den Parameter #
of Steps rechts oben neben den
Shuffling-Grids wird die Anzahl
der Schritte bestimmt, in die
Buffer-Shuffler das Audiomate-
rial zerteilt. Bei einem Wert von
acht wird der Takt automatisch in
Achtelnoten unterteilt. Das Um-
arrangieren und Erzeugen von
Variationen erfolgt mit Hilfe der
Grids, die jeweils einen Takt re-
präsentieren: Durch Klicken kön-
nen aus dem gegenwärtigen Pat-
tern neue Muster erzeugt werden,
indem festgelegt wird, welche
Achtelnote zu welchem Zeitpunkt
wiedergegeben werden soll. Die
Charakteristik des Überblendens
zwischen den Schritten kann da-
bei über den Smoothing-Regler
festgelegt werden. Interessant ist
die Aufsplittung von linkem und
rechtem Kanal, denen jeweils ein
eigenes Grid entspricht. Bei akti-
viertem Duplicate-Taster wird das
Muster des einen Grids automa-
tisch auf den anderen übertragen
und beide Grids sind synchroni-
siert. Durch ein Deaktivieren des
Duplicate-Tasters können beide
Grids allerdings auch voneinan-
der entkoppelt werden, um ein
unabhängiges Shuffling pro Ka-
nal zu realisieren, wodurch sich
überaus komplexe Klanggebilde
formen lassen.
Mit Buffer-Shuffler lässt sich
neben der Abspielposition
auch die Abspielrichtung
eines jeden Takt-Abschnit-
tes separat kontrollieren,
wodurch das Audiomaterial
ie bereits im ersten Teil
zu Max for Live darge-
stellt wurde, bietet Max
for Live die Möglichkeit, eigene
Geräte zu erstellen, sich eine
individuelle Musik-Softwareum-
gebung einzurichten und neue
Software-Steuerungsmethoden
zu entwickeln. Darüber hinaus
beinhaltet Max for Live auch eine
Vielzahl an fertigen Max-Gerä-
ten, die zum sofortigen Einsatz
unter Live 8 bereitstehen. Hierzu
gehören sowohl aufbereitete De-
vices aus der Pluggo-Kollektion
von Cycling ‘74 als auch speziell
für Max for Live entwickelte Ge-
räte wie der Audio-Effekt Buffer-
Shuffler und ein Step-Sequencer,
W
Audiomaterial shufflen
Buffer-Shuffler ist ein äußerst viel-
seitig einsetzbarer Audio-Effekt,
mit dem sich beliebiges Audio-
material flexibel neu arrangieren
lässt. Hierzu wird das eingehende
Signal in einzelne Abschnitte zer-
teilt, die anschließend entweder
in einer zufälligen oder zuvor fest-
gelegten Reihenfolge abgespielt
werden können. Auf diese Art
und Weise lässt sich aus einem
Beat, einer Bassline oder dem
Pattern eines Lead-Synths im
Handumdrehen eine Vielzahl von
abwechslungsreichen Variationen
Was ist MAX FOR LIVE?
Max for Live ist ein gemeinschaft-
liches Produkt von Ableton und
Cycling ‘74, das über einen
Zeitraum von mehr als zwei Jah-
ren entwickelt wurde, um die
Möglichkeiten von Max/MSP/
Jitter, einer objektorientierten Pro-
grammiersprache für Audio- und
Multimedia-Anwendungen,in Live 8
zu integrieren. Hierdurch eröffnen
sich neue Welten, indem Anwender
ihre eigenen Effekte, Instrumente,
Kompositionswerkzeuge und
Systeme zur Softwaresteuerung
entwickeln können. Zusätzlich
hält Max for Live ein großes
Repertoire an mitgelieferten Max-
Anwendungen bereit, die Live 8
erweitern. Hierzu zählen über 50
neue Instrumente und Effekte,
Erweiterungen für Hardware-
Controller und neue Software-
Steuerungsmöglichkeiten, sowie
vieles weitere mehr. In der
eingerichteten Max for Live Com-
munity unter http://maxforlive.
com/library/index.php besteht da-
rüber hinaus die Möglichkeit, Max-
Anwendungen mit anderen Usern
auszutauschen.
Max for Live ist im Fachhandel
und im Ableton Web Shop (www.
ableton.com) für 249 EUR erhält-
lich. Anwender, die bereits Max 5
besitzen, können Max for Live
zu einem reduzierten Preis von
79 EUR erwerben. Max for Live
setzt Ableton Live 8.1 oder neuer
voraus.
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KEYS 04/2010
© PPVMEDIEN 2010
PRAXIS
von Maike Paessens
Actice-Spalte daneben werden
Definition der Notenlänge hinge-
zusätzlich rhythmisch beein-
Schritt für Schritt
die einzelnen Sequencen für die
gen erfolgt im Duration-Modus.
flussbar wird. Hierzu kann je-
zum Klangmuster
der einzelne Schritt auf vorwärts,
Mit dem Step-Sequencer lassen
Wiedergabe aktiviert. Neben dem
Neben den üblichen Standard-
rückwärts und stumm gestellt
sich in altbewährter Tradition ein-
Timing einer Sequence kann über
Angaben verfügt der Editor noch
werden, was mit Hilfe der Taster
zelne Noten durch die Angabe
das Direction-Menü auch die
über einen Probability-Modus,
unterhalb der Shuffling Grids er-
von Tonhöhe, Notenlänge und
Abspielrichtung jeder Sequence
in dem wiederum für jede Note
folgt. Sobald das Einstellen von
Anschlagsgeschwindigkeit pro-
festgelegt werden. Zur Auswahl
eine Abspielwahrscheinlichkeit
Wiedergaberichtung und -reihen-
grammieren, wodurch sich Se-
stehen vorwärts, rückwärts, vor
angegeben werden kann. Insbe-
folge der einzelnen Abschnitte ein
quencen von maximal 16 Noten
und zurück, vorwärts und rück-
sondere diese Option macht den
interessantes Ergebnis hervor-
erzeugen lassen. An Sequenzen
wärts im Wechsel, sowie zufällig.
Step-Sequencer interessant und
gebracht hat, können Sie das er-
wiederum stehen insgesamt vier
Als letzter Bestandteil des Se-
vielseitig einsetzbar, da die Se-
zeugte Muster mit den Pfeiltasten
zur Verfügung, die gleichzeitig
quence-Setups folgt die Loop-
quencen abwechslungsreich pro-
grammiert werden können
oberhalb der Grids auch
und sich keineswegs einfäl-
als Ganzes in alle vier Him-
tig wiederholen müssen.
melsrichtungen verschie-
Neben den beschriebenen
ben, was wiederum neue
Editierungs-Modi zur ma-
Variationsmöglichkeiten
nuellen Programmierung
schafft. Darüber hinaus sind
verfügt der Editor zu-
sowohl die Shuffling-Grids
sätzlich über einen Ran-
als auch die Taster zur Kon-
trolle der Abspielrichtung
Deaktivierbare Abspielpositionen sorgen im Constraints-Modus für Endlos-Variationen.
domize-Taster, mit dem
sich Tonhöhen-, Velocity-,
mit den Edit-Tastern Reset
Notenlängen- und Wahr-
und Randomize ausgestat-
scheinlichkeits-Angaben
tet. Während ein Klick auf
auch nach dem Zufallsprin-
die entsprechenden Reset-
zip generieren lassen. Über
Taster den ursprünglichen
die Richtungspfeile ober-
Zustand wiederherstellt,
dienen die Randomize-Tas-
Per Noten-Wahrscheinlichkeit lassen sich im Step-Sequencer vielfältige Klanggebilde
realisieren.
halb des Editors können
programmierte Sequencen
ter der zufälligen Variation
als Ganzes verschoben
von Wiedergabereihenfolge
und -richtung.
abgespielt werden können. Aus
Spalte, in der die Sequence-Län-
werden, um ein Sequence-Mus-
heutiger Sicht mag sowohl die
ge angezeigt wird. Diese kann im
ter beispielsweise in einer ande-
Programmierweise als auch die
Editor anhand der Loop-Klammer
ren Oktave abspielen zu lassen.
Den Zufall steuern
Last but not least ist der Step-
Und hiermit wären wir bei der Zu-
Beschränktheit an Sequenzen,
definiert werden.
fallsfunktion des Buffer-Shuffler
sowie der Anzahl der Steps pro
Die Noten-Programmierung
Sequencer mit einer eigenen
angelangt, die noch wesentlich
Sequenz gewöhnungsbedürftig
erfolgt mit Hilfe der verschie-
Swing-Sektion ausgestattet: Hier
mehr zu bieten hat als eine ein-
erscheinen. Trotzdem sollten die
denen Modi im Editor: Dazu
kann für bestimmte Notenlängen
fache Random-Option: Durch
Möglichkeiten und vielseitigen
wird im Noten-Modus die Tonhö-
ein prozentualer Swing-Faktor
einen Klick auf den Taster Edit-
Einsatzbereiche eines solchen
he jeder Note durch einen Klick
angegeben werden. Insgesamt
Mode können Sie vom bisherigen
Step-Sequencers nicht von vorn-
in das Piano-Raster festgelegt,
empfiehlt sich der Step-Sequen-
während im Velocity-Modus pro
cer bestens zur Programmierung
Grid-Bearbeitungsmodus in den
herein unterschätzt werden.
Constraints-Modus wechseln,
Prinzipiell gesehen kann der
Note die Anschlagsgeschwindig-
von groovenden Basslines und
der ein Ausklammern von Posi-
Step-Sequencer in Verbindung
keit eingestellt werden kann. Eine
tighten Minimal-Beats.
tionen und Schritten ermöglicht.
mit jedem beliebigen Instrument
Hiermit können Sie insbesondere
eingesetzt werden, egal ob Sie
im Zusammenspiel mit zufällig
ihn vor ein Drum-Rack, einen
erzeugten Variationen bestimmte
Synthesizer oder ein akustisches
Abspielpositionen der Grids de-
Piano platzieren. Entscheidend ist
aktivieren, um zum Beispiel nur
nur, dass Sie den Step-Sequen-
zu bestimmten Taktschlägen Va-
cer innerhalb einer MIDI-Spur auf
riationen zu zulassen – einfach
Grund des Signalflusses vor dem
genial! Komplettiert wird die Zu-
Instrument platzieren und an-
fallsfunktion des Buffer Shufflers
schließend den Sequencer star-
noch durch zwei Dice-Taster,
ten, um die Ergebnisse der Step-
einer zur Änderung der Wieder-
by-Step-Programmierung hören
gaberichtung und einer zur Ände-
zu können. Die im Editor darge-
rung der Wiedergabereihenfolge.
stellte Sequenz ist im Sequence-
Sind diese aktiv, werden nicht
Setup des Step-Sequencers in
wie beim Randomize-Taster pro
der Edit-Spalte farblich markiert.
Klick, sondern dauerhaft mit je-
Hier kann zwischen den Sequen-
dem neuen Taktdurchlauf zufälli-
cen für die Noten-Programmie-
rung umgeschaltet werden. In der
ge Variationen erzeugt.
www.keys.de
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