CUBASE ZONE
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Cubase Zone
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Arbeiten mit externen Effektgeräten und MIDI-Instrumenten
aus dem Effektgerät zurück in Ihre Audio-
hardware.
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Legen Sie zum Testen der Verbindungen
eine Audiospur an und importieren eine Au-
diodatei. Laden Sie den externen Effekt (der
ab sofort in Ihrer Effekt-Plug-in-Liste zur
Verfügung steht) als Insert oder Send-Effekt
(über einen Effektkanal) und richten diesen
entsprechend ein.
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Im Bedienungsfeld für den externen Effekt
können Sie mit dem Verzögerungsregler eine
Latenz der externen Hardware ausgleichen
und mit Send- und Return-Gain die Pe-
gel anpassen. Ein Klick auf den Button im
oberen mittleren Bereich erzeugt ein kurzes
Test-Signal zur automatischen Bestimmung
der Latenz für den externen Effekt. Diese
Funktion sollten Sie in jedem Fall nutzen.
Die optimale Aussteuerung eines externen Effektgeräts
erledigen Sie im dazugehörigen Bedienungsfeld.
V
iele Cubase-Anwender ergänzen
ihre Software mit Hardware-Effekt-
geräten oder MIDI-Klangerzeugern.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese bequem in
den Signalfluss von Cubase einbinden und
in Echtzeit nutzen.
Integration von
Hardware-Effektgeräten
Cubase bietet ein latenzfreies Einbinden
externer Hardware (Effektgeräte, Kompres-
soren etc.). Voraussetzung hierfür ist ein
Multi-I/O-Audiointerface mit mehreren Ein-
und Ausgängen. Das Grundprinzip der Ver-
kabelung ist eine klassische Send-Return-
Konfiguration, wie man sie auch bei vielen
Mischpulten findet, erklärt am Beispiel eines
Effektgeräts:
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Verkabeln Sie einen Line-Ausgang Ihres
Audiointerfaces mit dem Eingang des Effekt-
gerätes. Die meisten Effektgeräte haben ei-
nen Mono-Eingang, hier sollten Sie auch nur
mit einem Monokanal arbeiten.
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Verbinden Sie den Ausgang des Effekt-
gerätes mit einem freien Line-Eingang Ihrer
Audiohardware. Die meisten Effektgeräte
besitzen einen Stereo-Ausgang, hier sollten
Sie entsprechend auch einen Stereokanal
verwenden.
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Alternativ können Sie natürlich auch digi-
tale Verbindungen (SPDIF, ADAT) verwenden,
müssen dabei aber für eine Clock-Synchro-
nisierung ihres gesamten Systems sorgen.
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Öffnen Sie die VST-Verbindungen im Menü
„Geräte“ und wählen dort den Tab „Externe
Effekte“.
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Fügen Sie den externen Effekt entspre-
chend Ihrer physikalischen Verkabelung für
die externe Hardware ein. In unserem Bei-
spiel ein Digitech StudioQuad (Mono Send,
Stereo Return). Benennen Sie den Effekt.
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Unter „Geräte-Port“ wählen Sie aus dem
Aufklappmenü die von Ihnen verkabelten
physikalischen Send- und Return-Busse
aus. Der Send-Bus geht aus Ihrem Interface
in das Effektgerät, der Return-Bus kommt
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Bedenken Sie, dass ein externer Effekt
nur einmal als Inserteffekt oder Effektkanal
zur Verfügung steht, da er durch seine Hard-
ware limitiert ist. In den VST-Verbindungen
wird ein bereits verwendeter Externer Effekt
mit einem X gekennzeichnet. Möchten Sie
also einen externen Hall auf mehreren Spu-
ren nutzen, sollten Sie diesen unbedingt als
Send-Effekt einrichten.
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Externe Effekte werden beim Audio-Ex-
port automatisch via Echtzeitexport in das
Gesamtsignal mit aufgenommen und einge-
rechnet. Sie brauchen hierzu keine geson-
derten Einstellungen zu machen. Cubase
weist Sie in diesem Fall darauf hin.
Integration von Hardware-
MIDI-Klangerzeugern
Neben externen Effekten können über die
VST-Verbindungen auch externe MIDI-Ins-
trumente wie Synthesizer in Cubase einge-
bunden werden. Sie können dabei viele Vor-
züge eines VST-Instruments nutzen.
In den VST-Verbindungen legen Sie die physikalischen Ein-
und Ausgänge eines angeschlossenen Effektgeräts fest.
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KEYS 06/2010
MIDI-Klangerzeuger können über die externen Instrumente
bequem in den Signalfluss von Cubase eingebunden werden.
www.keys.de
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Hierzu gehen Sie wie folgt vor:
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Verbinden Sie den Audio-Ausgang des
MIDI-Klangerzeugers mit einem freien Line-
Eingang Ihrer Audiohardware. Bei Bedarf
können Sie auch eventuell vorhanden Ein-
zelausgänge Ihres Klangerzeugers zusätz-
lich anschließen.
>
Verbinden Sie dann den MIDI-Ausgang
Ihres MIDI-Interfaces mit dem MIDI-Eingang
des Klangerzeugers. Eine Verbindung vom
MIDI-Ausgang des Klangerzeugers zum
MIDI-Interface ist nur nötig, wenn Sie auch
Steuerdaten von Reglern in Cubase auf-
zeichnen möchten.
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Öffnen Sie die VST-Verbindungen im Menü
„Geräte“ und wählen den Tab „Externe Ins-
trumente“.
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Erzeugen Sie ein neues externes Gerät
und benennen es sinnvoll. In unserem Bei-
spiel haben wir einen Waldorf Blofeld an ein
RME Fireface 400 angeschlossen.
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Unter „Geräte-Port“ wählen Sie aus dem
Aufklappmenü die von Ihnen verkabelten
physikalischen Return-Kanäle aus.
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Falls Sie für Ihr Gerät eine MIDI-Device-
Map oder Mixer-Map besitzen, können Sie
dieses unter der MIDI-Geräte-Verwaltung
im Menü „Geräte“ einrichten. Hier lassen
sich Geräte aus einer langen Preset-Liste
installieren oder Mixer-Maps importieren.
Ist Ihr Gerät nicht in der Preset-Liste dabei,
schauen Sie einfach einmal bei www.dhoop.
de vorbei. Hier finden Sie eine große Aus-
wahl an Mixer- und Device-Maps für viele
gängige Geräte. Vergessen Sie nicht, Ihrem
MIDI-Gerät den physikalischen MIDI-Aus-
gang zuzuweisen. In den VST-Verbindungen
wählen Sie anschließend im Aufklapp-Menü
der MIDI-Geräte Ihr MIDI-Gerät aus.
Um Ihr neues Instrument zu testen, laden Sie
dieses in eine Instrumentenspur oder über
VST-Instrumente im Menü „Geräte“. Dieser
Vorgang ist identisch mit dem Laden eines
normalen VST-Instruments.
Im Externen-Instrument-Bedienungsfeld
können Sie mit dem Verzögerungsregler
eine eventuell auftretende Latenz des ex-
ternen Klangerzeugers ausgleichen und den
Return-Gain-Pegel anpassen.
Jetzt lässt sich das externe Instrument über
Ihr MIDI-Masterkeyboard spielen. Das Au-
Auch externe Instrumente werden beim Au-
dio-Export automatisch via Echtzeitexport in
das Gesamtsignal mit aufgenommen und in
das Export-Signal eingerechnet. Sie brau-
chen auch hierzu keine gesonderten Einstel-
lungen zu machen und Cubase weist Sie in
diesem Fall darauf hin.
Optimieren des MIDI-Timings
Da es bei einem Windows-PC für MIDI kein ASIO-Pendant gibt, werden die MIDI-
Schnittstellen über den „Umweg“ Betriebssystem in Cubase zur Verfügung gestellt.
In der Praxis funktioniert das
meist einwandfrei, jedoch kann
es in einigen Fällen zu Timing-
Problemen kommen. MIDI-Noten
werden bei einer Aufnahme
hinter oder sogar vor (!) ihrer
eigentlichen Position gesetzt. In
diesem Fall öffnen Sie im Menü
„Geräte“
->
Geräte konfigurieren
und dort die MIDI-Anschluss-
Einstellungsfenster. Hier lässt
sich im unteren Bereich die
Systemzeit für die Windows MIDI-
und/oder die „DirectMusic“-
Eingänge aktivieren. Setzen Sie einen Haken und bestätigen Sie Ihre Eingabe. Ab sofort
sollte das MIDI-Timing wieder stimmen. Apple-Anwender benötigen diese Prozedur
übrigens nicht, die Eingabe der System-Zeit wird dort erst gar nicht angezeigt.
diosignal liegt direkt im Cubase-Mixer an.
Sie können Insert- und Send-Effekte oder
den Equalizer verwenden. Arbeiten Sie mit
Automationen, beispielsweise um die Laut-
stärke zu steuern.
Bedenken Sie, dass ein externes Instrument
natürlich nur einmal zur Verfügung steht. In
den VST-Verbindungen wird ein bereits ver-
wendetes externes Instrument unter „Ref.“
mit einem X gekennzeichnet.
Wenn Sie eine MIDI-Device-Map oder eine
Mixer-Map definiert haben, können Sie im
entsprechenden Editorfenster das externe
Instrument komplett über Cubase steuern.
Die Reglerstellungen werden beim Abspei-
chern des Projekts übernommen und die
Daten beim nächsten Start automatisch an
das angeschlossene externe Instrument ge-
schickt. Auf diese Weise lassen sich auch
Sounds „recallen“.
Holger Steinbrink