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Cubase Zone
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Tipps & Tricks zum neuen Cubase-Update 5.5
M
it dem kostenlosen Update auf die
Versionsnummer 5.5 bringt Stein-
berg für alle Cubase 5-Anwender
einige interessante Neuerungen. Wir ge-
ben Ihnen auf den folgenden zwei Seiten
zahlreiche Informationen und Tipps zur
neuen Version.
Neuer Look
Steinberg hat an vielen Stellen dem Pro-
gramm optische Detailverbesserungen
spendiert. Trotz einer insgesamt übersicht-
licheren Darstellung finden sich einige alt-
bewährte Funktionen nicht auf Anhieb:
Die Schalter für Medien- und Mixerfenster
im oberen linken Fensterbereich zur Direkt-
anwahl von Mixer etc. sind standardmäßig
ausgeblendet. Ein Rechtsklick in den Be-
reich blendet die korrespondierenden But-
tons wieder ein.
Der neue Schalter „Fensterlayout ein-
blenden“ öffnet ein Kontextfenster zum
Einblenden des Inspectors, der Infozeile
sowie der Übersicht. Die ehemaligen de-
dizierten Schalter hierfür wurden wegrati-
onalisiert.
Das generelle Design der Schalter hat sich
geändert. Wenn Sie sich nicht sicher sind,
welche Funktion ein bestimmter Schalter
hat, lassen Sie Ihren Mauszeiger kurz dar-
auf verweilen, so dass die genaue Funk-
tionsbezeichnung im Kontextmenü ein-
geblendet wird.
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KEYS 07/2010
Möglicherweise überrascht Sie beim Auf-
rufen der „Spur hinzufügen“-Funktion die
neue Darstellungsweise, welche an die
neue MediaBay angepasst wurde. Die
Funktionalität ist aber dieselbe wie vorher,
Sie können aber schon direkt auf die Me-
diaBay zugreifen (Button: „Durchsuchen“),
um beispielsweise Spurpresets zu laden.
Die Infozeile ist durch die Trennung der
einzelnen Anzeigen viel übersichtlicher
lesbar.
Das „Liste der Bearbeitungsschritte“-Fens-
ter ist jetzt als Floating-Fenster beliebig auf
dem Bildschirm positionierbar.
Sie möchten eine individuellere Farban-
passung? In den Programm-Einstellungen
können Sie unter Darstellung -> Allge-
meines mit dem Farbton-Schieberegler
Cubase optisch modifizieren.
Festplatten erneut scannen lassen. Kli-
cken Sie dazu im linken Bereich auf „alle
Medien“ und anschließend den Button
„Erneut scannen“. Jetzt ist Zeit für eine
Kaffeepause!
In der linken unteren Ecke finden Sie drei
neue Schalter. Mit dem ersten Button kön-
nen Sie die angezeigten Teilbereiche der
MediaBay definieren, der zweite Button
blendet die Programmeinstellungen für die
MediaBay ein, während der dritte Button
die korrespondierenden Tastaturbefehle
anzeigt.
Haben Sie bei den „Treffern“ ein VST-In-
strumentenpreset angewählt, können Sie
es wahlweise über ein angeschlossenes
MIDI-Keyboard oder sogar Ihre Computer-
Tastatur spielen und eine kurze Sequenz
aufnehmen. Das geschieht automatisch.
Wahlweise lässt sich auch ein MIDI-File
zur Wiedergabe laden. Das alles geschieht
unabhängig von Ihrem Sequenzer-Projekt.
Die Auswahl der Attribute findet ab sofort
im Attribut-Inspector rechts statt. Klicken
Sie dort zunächst auf „Definiert“. Mit dem
entsprechenden Button „Definierte Attri-
bute einrichten“ wählen Sie aus, welche
Attribute angezeigt und editierbar sein sol-
len. Mit dem „Plus“-Button erzeugen Sie
eigene Attribute.
Neuerungen bei den Plug-Ins
Klein aber fein: Ab sofort besitzt jedes
EQ-Band im Kanal-Equalizer (direkt neben
dem Einschalter für das entsprechende
Band) und im Studio-EQ (Inv-Button) einen
Performance-Optimierung
bei Cubase 5.5 (nur PC)
Um Windows-Rechner mit Cubase per-
formanter laufen zu lassen, können Sie
unter Geräte -> Geräte konfigurieren ->
VST-Audiosystem die Funktion „Disable
CPU Energy Saving“ aktivieren. Dabei
passt Cubase automatisch das aktive
Powermanagment von Windows so
an, dass eine optimale Leistung ge-
währleistet ist. Nach Beenden von
Cubase wird das Powermanagement
wieder in seinen letzten Zustand zurück-
versetzt.
Falls Ihr Rechner im BIOS die Einstellung
„CPU C States“ (oft auch als „Disable
CPU Idle State for Power Saving“
bezeichnet) anzeigt, sollten Sie diese
deaktivieren, vor allem, wenn es sich
bei der CPU um einen aktuellen Intel i7
oder i5 handelt.
MediaBay 2.0
Die MediaBay hat wohl die umfangreichs-
ten kosmetischen und funktionellen Ände-
rungen im neuen Update erfahren.
Der Browser heißt ab sofort „Scan-Orte de-
finieren“, der Tag-Editor „Attribut-Inspec-
tor“. Der ehemalige Viewer-Bereich ist in
der neuen Version unterteilt in die „Scan-
Orte“, die Filter, den Treffer-Bereich sowie
die Vorschau.
Da Steinberg mit Version 5.5 auch einige
Datenbankänderungen gemacht hat, soll-
ten Sie nach der Installation zunächst Ihre
www.keys.de
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Die Symbolleiste bietet einige neue Funktionen und ist vom Anwender frei gestaltbar.
Schalter zum Spiegeln der EQ-Kurve. Nut-
zen Sie diese Funktion, um analytisch den
Klang eines bestimmten Frequenzbereichs
zu optimieren.
Der Faltungshall Reverence arbeitet jetzt
noch ressourcenschonender. Der etwas
versteckte „Smooth Parameter Changes“-
Button direkt links neben dem Recall-
Schalter sorgt für ein schnelleres und un-
hörbareres Editieren der Hall-Parameter.
Für die Power-User: True-Stereo-Impul-
santworten werden jetzt optimal unter-
stützt.
GrooveAgent One beinhaltet 19 neue
Drumkits mit Vintage-Drumsounds. Die
neue Export-Funktion ermöglicht das
Speichern eigener Samples zum Aus-
tausch mit anderen Cubase-Anwendern.
Interne Werkpresets können nicht expor-
tiert werden.
Loopmash hat auch einige neue Funkti-
onen spendiert bekommen, unter anderem
einen separaten und automatisierbaren
Lautstärkeregler für jede der achte Spu-
ren. Das ermöglicht eine bessere Perfor-
mance innerhalb eines Sequenzerprojekts.
Ein globaler Schieberegler oberhalb der
Trackregler ermöglicht die Definition eines
Thresholds zum Abspielen ähnlicher Sli-
ces. Auch die Anzeige oberhalb der Slices
ist jetzt besser lesbar und ermöglicht einen
musikalischeren Einsatz von Loopmash.
nen Sie wohl kaum Bildszenen anfahren.
Der Sample-Editor bietet im „Definition“-
Modus eine eigene Timeline-Anzeige im
Kontext zur Projekt-Anzeige. Das ermög-
licht eine bessere und effizientere Anpas-
sung und Bearbeitung von Audiomaterial.
Die Hitpoint-Erkennung wurde optimiert,
ebenso die Bearbeitung. Ab sofort kann
mit den horizontalen Pfeiltasten der Com-
putertastatur zwischen den einzelnen Sli-
ces hin- und hergesprungen werden.
Das Automationspanel wurde mit dem
überarbeiteten Trim-Modus ausgestattet,
welcher eine nachträgliche Bearbeitung
aufgenommener Automationen ermögli-
cht, ohne diese im Kontext zu verändern
oder zu überschreiben.
Auch der Batch-Export wurde überarbei-
tet. Die automatische Benennung der ex-
portierten Einzelspuren ist über den Button
„Benennungsschema“ definierbar. Eine
wirklich sinnvolle Neuerung: Das Export-
Fenster fungiert ab sofort als Floating-
Window und blockiert nicht die Arbeit am
Projekt, wenn es geöffnet ist.
Holger Steinbrink
Weitere Verbesserungen
Die Quick Controls sind endlich auch für
Gruppenspuren und Effektkanäle sowie
Ein- und Ausgangskanäle nutzbar.
Cubase 5.5 besitzt einen eigenen inte-
grierten Videoplayer basierend auf Open
GL-Technologie (Open GL 2.0 wird emp-
fohlen). Das wird die Problematik inkompa-
tibler Videoformate und -codecs sicherlich
minimieren. Die Ausgabe über die Fire-
wire-Schnittstelle, bisher Apple-Anwen-
dern vorbehalten, ist ab sofort auch unter
Windows-Systemen möglich, ebenso die
Verwendung von HD-Videomaterial. In
den Projekteinstellungen werden entspre-
chende Frameraten zur Verfügung gestellt.
Unter Geräte -> Geräte konfigurieren ->
Video-Player kann die Wiedergabequalität
eingestellt werden, um Systemleistung zu
sparen. 75 % Videoqualität sollten aber in
den meisten Fällen ausreichend sein. Kli-
cken Sie in das Videofenster und bewegen
Sie bei gedrückter linker Maustaste diese
nach links und rechts – komfortabler kön-
www.keys.de
Die MediaBay wurde komplett überarbeitet und präsentiert sich
mit zahlreichen Neuerungen im graublauen stylishen Gewand.
Der neu gestaltete Sample-Editor bietet eine bessere Übersicht und eine optimierte Hitpoint-Erkennung.
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