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Samplitude Zone
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Arbeiten mit Samplitude
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Die Grundlagen
N
die vorhandene Audio-Peripherie, sprich Au-
diohardware, MIDI-Schnittstelle und ASIO-
Treiber automatisch erkannt und eingestellt.
Aber wie heißt es so schön? Vertrauen ist
gut, Kontrolle ist besser. Öffnen Sie über den
Menüpunkt „Optionen/System/Optionen“
das Einstellungen-Menü und vergewissern
Sie sich, dass unter „Audio Setup“ das rich-
tige Treibersystem ausgewählt ist. Gleiches
sollten Sie unter dem Punkt „Audio Devices“
und „MIDI“ überprüfen. Und wo Sie gerade
dabei sind, checken Sie ruhig auch gleich
noch den richtigen Pfad auf Ihre Plug-ins
(unter „Effekte“ -> „VST/DirectX/ReWire“).
Sollten Sie einen zentralen Plug-in-Ordner
auf Ihrem Rechner haben, der auch von an-
deren Anwendungen genutzt werden soll,
müssen Sie den Pfad hier entsprechend än-
dern. In das Einstellungen-Menü gelangen
Sie übrigens auch mit der Taste „Y“. Über-
haupt sind die einfachen Tastenkürzel eine
der großen Stärken während der Arbeit mit
Samplitude. So lässt sich beispielsweise der
Mixer ganz bequem mit der Taste „M“ öffnen
und wieder schließen. Sämtliche Shortcuts
für die verschiedenen Bereiche finden Sie
auch in der Hilfe unter dem Stichwort „Tas-
taturkürzel“.
ach der Installationsanleitung in der
letzten Ausgabe starten wir nun die
ersten Gehversuche in der neuen
Software – anhand von ganz praktischen
Anwendungsfällen vom Aufzeichnen der
ersten Ideen bis hin zum fertigen Mix.
Die Objektorientierung
Eine Besonderheit Samplitudes gegenüber
anderen PC-Audio-Workstations ist die so
genannte Hybrid-Engine, die das objekt-
orientierte Arbeiten innerhalb von Samplitu-
de ermöglicht. Damit ist es beispielsweise
möglich, einzelnen Objekten im Arrange-
ment spurunabhängig spezielle Effektpro-
gramme zuzuweisen. Der Begriff „Hybrid“
bedeutet im Falle von Samplitude eine Kom-
bination aus einer Low-Latency-Engine und
der klassischen Samplitude Playback-En-
gine, wobei beide Engines verschiedene
Aufgaben innerhalb des Signalflusses über-
nehmen. Die Low-Latency-Engine sorgt für
kurze Reaktionszeiten bei der Berechnung
von Trackeffekten und ermöglicht somit z. B.
Live-Monitoring. Die integrierte Playback-
Engine dagegen sorgt für eine entsprechend
hohe Performance, die beispielsweise eine
Einbindung von rechenaufwändigen Objekt-
effekten erlaubt. Objekteffekte sind eine Be-
sonderheit in Samplitude: zusätzlich zu den
zahlreichen Echtzeiteffekten für Einzelspuren
sowie den Möglichkeiten der Effekteinbin-
dung im Master-Bereich können sämtliche
Effekte auch einzelnen Objekten zugeord-
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net werden. Dabei bleiben alle Einstellungen
beim Verschieben oder Kopieren von Objek-
ten erhalten.
Das Hybrid-System zeigt vor allem beim
Arbeiten mit üppig bestückten Projekt-Ar-
rangements seine Stärken. Besonders auf-
wändig berechnete Effektprogramme fres-
sen in der Praxis schnell einen Großteil der
Systemressourcen. Solche Spuren lassen
sich einfach in so genannte „Economy Spu-
ren“ umwandeln, die nicht für das Input-Mo-
nitoring benutzt werden und damit im Ergeb-
nis die Playback-Engine entlasten.
Die Software im Überblick
Das große Projektfenster bildet im übertra-
genen Sinne die Schaltzentrale Ihres Soft-
ware-Studios. Das Projektfenster bzw. der
Sequencer stellt hier im Grunde die virtuelle
Abbildung eines „echten“ Hardware-Stu-
dios dar. Das Audiosignal durchläuft quasi
auf der Softwareebene den gleichen Weg
– von der Aufnahme bzw. dem Einspielen
bis hin zum Mischpult und schließlich dem
Audio-Ausgang. Vom Projektfenster aus
werden alle Audio- und MIDI-Spuren verwal-
tet. Hier wird aufgenommen, eingespielt und
arrangiert. Auf der linken Seite neben dem
Projektfenster befinden sich die Spur-Infor-
mationen. Hier bestimmt man, ob es sich
beim ausgewählten Track um eine Audio-
oder MIDI-Spur handeln soll. Ebenso kön-
nen hier VST-Instrumente oder Trackeffekte
zugewiesen werden. Samplitude bringt von
Haus aus schon einige hochwertige Effekt-
Plug-ins und VST-Instrumente mit, es lassen
sich aber auch jede Menge weitere Plug-ins
von Drittanbietern einbinden. Für komplett
digital arbeitende Musiker sind besonders
VST-Instrumente interessant. Die so genann-
ten VSTis sind virtuelle Instrumente, die bei-
spielsweise Synthesizer, Pianos oder Drums
komplett innerhalb der Software klanglich
abbilden. Diese lassen sich dann – wie „ech-
te“ Instrumente – von einem externen Key-
board aus oder mittels einer im Sequencer
aufgenommenen MIDI-Spur anspielen.
www.keys.de
Start und Setup
Nach dem Start von Samplitude legen wir
zunächst ein neues Mehrspur-Projekt an, das
bei Samplitude VIP heißt (Virtuelles Projekt)
und entsprechend mit der Dateiendung .vip
gespeichert wird. Im Dialogfeld ist es mög-
lich einige Voreinstellungen für das Projekt
festzulegen, wie beispielsweise die Spuren-
anzahl, Länge, Samplerate und das Mixer-
Setup. Alle Einstellungen können aber auch
später noch angepasst werden. Um sich die
Arbeit zu erleichtern, empfiehlt sich hier das
Projektvorlagen-Menü, mit dem man sich ei-
nige spätere Arbeitsschritte erspart.
Vor dem Start sollten Sie noch das Audio/
MIDI-Setup überprüfen. Wie Sie die passen-
den Audio- und MIDI-Einstellungen innerhalb
von Samplitude einstellen, haben wir in der
letzten KEYS-Ausgabe bereits kurz gezeigt.
Und tatsächlich wird in den meisten Fällen
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Audio- und Midi-Spuren einspielen
Um in das neue Projekt beispielsweise einen
MIDI-Part einzuspielen, muss gegebenen-
falls (je nach eingestelltem Projekt-Setup)
eine der Audiospuren erst in eine MIDI-Spur
umgewandelt werden. Aktivieren Sie dazu
Daten angesteuert werden, muss man den
Ausgang der Spur (Out) in den MIDI-Infos
auf das entsprechende Software-Instrument
routen. Dazu reicht ein Klick auf „Neues Ins-
trument“ und dort auf das gewünschte Plug-
in. Ähnlich einfach funktioniert auch die
Das Vorlagen-Menü bringt bereits einige
gängige Spur-Setups mit und erleichtert
damit den schnellen Einstieg ins Projekt.
Das Spurinfo-Fenster ist die Schaltzentrale für
alle Audio- und MIDI-Objekte. Hier können
bspw. VST-Instrumente eingebunden werden.
spielt es keine Rolle, ob das betreffende Ob-
jekt MIDI- oder Audio-Daten enthält. Man
zieht einfach den entsprechenden Anfasser
in der gewünschten Richtung nach rechts
oder links (bzw. nach oben oder unten) und
erspart sich somit den Umweg über den
Audio- oder MIDI-Editor. Am oberen Ende
in der Mitte des Objekts findet sich der An-
fasser für die Lautstärke. Hier kann die Ge-
samtlautstärke des Audio- bzw. MIDI-Parts
geregelt werden. Am linken und rechten
Ende unten kann über die Längen-Anfasser
die Länge des Objekts in beide Richtungen
angepasst werden. Besonders nützlich sind
aber vor allem die Fade-Knöpfe rechts und
links in den oberen Ecken des Objekts. Hier
kann in einem Schritt ein Fade-In bzw. Fade-
Out eingestellt werden, also die Lautstärke
des Objekts langsam ein- oder ausgeblen-
det werden. Bei gleichzeitig gedrückter Um-
schalttaste lässt sich übrigens eine noch
feinere Einstellung vornehmen. Für Noten-
Anpassungen oder feinere Schnittarbeiten
am Audiomaterial bringt Samplitude natür-
lich auch spezielle Editoren mit, die man
im Kontextmenü des betreffenden Objekts
aufrufen kann. Will man beispielsweise einen
Audio-Part nachbearbeiten, klickt man auf
dem gewünschten Objekt die rechte Maus-
taste und gelangt über „Wave-Projekt be-
arbeiten“ direkt in den Audio-Editor.
Das virtuelle Mischpult
Besonderes Aushängeschild von Samplitu-
de ist der integrierte Mixer, der sich in seinem
Look & Feel sehr nah an Hardware-Misch-
pulten orientiert. EQ, Inserts und AuxSends
lassen sich hier schnell und einfach per lin-
kem Mausklick ein- und wieder ausschalten,
der rechte Mausklick öffnet das Parame-
ter-Fenster zum Einstellen der Effekte oder
Plug-ins. Und sollte das virtuelle Pult zu un-
übersichtlich werden, lassen sich einzelne
Spuren und Sektionen auch bequem wieder
ausblenden. In erster Linie werden hier die
einzelnen Spuren bearbeitet, angeglichen
oder im Klang verändert. Mit dem Button
„Mix to file“ lassen sich hier aber auch die
fertig abgemischten Spuren bequem ins
Wave- oder mp3-Format bouncen. Den Mi-
xer mit all seinen Funktionen und Werkzeu-
gen werden wir in einer der nächsten Folgen
noch genauer unter die Lupe nehmen.
Die Basics haben Sie nun kennengelernt, in
der nächsten Samplitude Zone werden wir
tiefer in Arbeitsweise einsteigen und die vor-
gestellten Funktionen und Werkzeuge für die
Arbeit an eigenen Projekten nutzen. Bis zur
nächsten Zone können Sie ja schon mal ein
wenig an Ihren ersten Aufnahmen basteln
und mit den vielen nützlichen Features expe-
Sascha Beckmann
rimentieren.
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Das Einspielen von MIDI-Spuren ist bei
Samplitude alles andere als „Hexenwerk“.
Sehr nah am Hardware-Vorbild: Samplitudes Mixer.
Die Objektanfasser erlauben einen
schnellen Zugriff auf die wichtigsten Objekt-
parameter wie z.B. Lautstärke oder Länge.
den MIDI-Button links im Spurinfo-Fenster
und schalten Sie mit dem roten Record-
Knopf die Aufnahmespur(en) zur Aufnahme
scharf. Anschließend startet man die Auf-
nahme per Record-Taste auf der Trans-
port-Konsole und schon kann man mit dem
Einspielen der ersten Noten beginnen. Soll
kein externer Klangerzeuger, sondern ein
VST-Instrument mit den eingespielten MIDI-
www.keys.de
Aufnahme von Audiomaterial. Will man ein
angeschlossenes Instrument, Gesang oder
etwa Ähnliches aufnehmen, wählt man die
gewünschte Audiospur an und stellt mithilfe
des Levelmeters der Spur die passende Aus-
steuerung ein. Vergewissern Sie sich, dass
nur diese Spur zur Aufnahme aktiviert ist und
alle anderen deaktiviert sind. Anschließend
kann der erste Take gestartet werden.
Das Bearbeiten von Objekten
Eines der starken Features von Samplitude
ist die Möglichkeit, mithilfe der „Objekt-An-
fasser“ mit nur einem Mausklick direkt in-
nerhalb des Projektfensters Änderungen an
den Objekten vornehmen zu können. Dabei