setup
DESKTOP-STUDIO
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Mischen unterwegs
Es klingt
ORTSUNABHÄNGIG PRODUZIEREN
überall!
M IT WE LC H E M S E TU P S E I D I H R G E R Ü STE T U M Ü B E R ALL M I SC H E N Z U KÖN N E N
Gründe, außerhalb des eigenen Audiotempels zu produzieren gibt es
viele. Manchmal juckt es einen auf der Urlaubsreise in den Fingern,
an eigenen Tracks zu schrauben. Oder man sucht gezielt fern des
heimischen Projektstudios Ruhe und Inspiration für einen neuen
Kreativschub. Wenn die Seele baumelt, gelingen Mischungen und
Arrangements oft leichter. Hier findet ihr Komponenten und Tipps mit
denen ihr eure kommenden Hits auswärtig in Endform gießen könnt.
Online Checkliste
Bei der Zusammenstellung eurer musikalischen Ausrüstung ist meistens ein Kompromiss
zwischen Qualität und Transportmaßen zu beachten. Einerseits soll der Spaßfaktor
möglichst hoch sein, andererseits soll auch kein unnötiger technischer Ballast mitge-
nommen werden. Deshalb findet ihr auf www.recmag.de eine Check-Liste mit den
wichtigsten Punkten, damit ihr unbeschwert musikalisch auf Reisen gehen könnt.
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Nicht selten ermöglichen neue Aufenthaltsorte und
Einblicke in fremde Kulturen einen differenzierten
Blickwinkel auf die eigene Audioproduktion. So ist
es auch kein Wunder, dass viele Produzenten und
Musiker sich einen temporären Tapetenwechsel
mit viel Sonnenschutzmilch gönnen, um den eige-
www.recmag.de
nen kreativen Schaffensprozess aufzufrischen.
Allerdings sollte dieser nicht durch komplizierte
und zeitaufwendige Techniken gestört werden, so-
dass es zunächst gilt, die eigenen Bedürfnisse auf
das Notwendige zu reduzieren. Also welches Rüst-
zeug benötigt wer für welchen Einsatzzweck?
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Mischen unterwegs
Für DJane oder Elektroniker sind naturge
mäß Samples, virtuelle Klangerzeuger und
jede Menge PlugIns zentrales Rüstzeug.
Der
Schwerpunkt liegt hier also eindeutig auf einem
leistungsstarken Notebook mit viel Arbeits- und
Festplattenspeicher, sowie einem kompakten
Audiointerface ohne Phantomspeisung mit
kurzen Latenzen. Das Transportieren von hoch-
wertigen Mikrofonen und sperrigem Zubehör
kann daher vernachlässigt werden. Falls doch ein
Spielgefühl. Wie genau arbeitet das Pitchwheel?
Sind weitere Controller-Elemente wie Drehregler
vorhanden, um beispielsweise Filtermodulationen
präzise durchführen zu können? Interessant ist
die Variante, eine Tastatur mit integriertem
Audiointerface zu nutzen, denn so spart man sich
ein externes Gerät mit zusätzlichem Kabel und
Netzteil und erhält dank des mitgelieferten
Treibers und abhängig vom Notebook geringe
Latenzen für ein kreatives Einspielen. Es gibt eine
Dieses USB-Mikrofon von Samson hat es
buchstäblich in sich: Es besitzt neben einer
Großmembran auch einen Kopfhörerausgang.
Es kann also auch als Mix-Interface dienen.
Wenn ihr für mobiles Mischen ausgestat-
tet seid, könnt ihr mit speziellen Tools
auch eure Aufnahmefähigkeit ausbauen.
Absorber reduzieren Windgeräusche,
und den Direktschallanteil und lassen
sich bequem im Koffer verstauen.
Mikrofon benötigt wird, stellt ein USB-Mikrofon
einen guten Kompromiss zwischen Qualität und
kompakten Maßen dar. Für das Einspielen von
Melodien reicht eine leichte 25er-USB-Tastatur
mit kofferoptimierten Abmessungen, wobei
durch die Wahl der Tastengröße – voll oder halb-
lang – nochmals wertvoller Reiseplatz eingespart
werden kann. Achtung: Je kompakter das
Reihe namhafter Hersteller, die verschiedenste
Varianten von kompakten Controllern und
Einspielmedien anbieten. Testet diese am besten
vor Ort bei eurem Fachhändler.
Für Pop oder Instrumentalmusiker ist
die Möglichkeit, auch analoge Signale auf
nehmen zu können, in den meisten Fällen
eine obligatorische Ange
legenheit.
Folglich ist neben
Mehr Möglichkeiten
Wollt ihr unterwegs ohne viel Aufwand auch
Aufnahmen machen? Dann sind Mobile Audio-
recorder eine Überlegung wert.
Diese besitzen alles, was für eine Audioaufnahme
notwendig ist und sind so eine ideale Ergänzung zur
rechnergestützten Produktion. Anders als ein Note-
book ist ein kleiner Audiorekorder problemlos am
Strand, für Mitschnitte oder zum Festhalten spontaner
Text-/Melodieideen überall einsetzbar. Falls ihr kei-
nerlei weitergehende Bearbeitung benötigt und das
Überspielen der Aufnahmen auf das Notebook für
Backup-Zwecke ausreicht, ist diese Gerätekategorie
der ideale Reisebegleiter für euch: Kompakt, stabil,
netzteillos und abhängig vom Speichermedium mit
mehreren Stunden hochwertiger Aufnahmekapazität
in Stereo ausgestattet – was will man mehr?
Portable DAW-Controller
bringen Mischkomfort.
Eingabemedium, desto schwieriger wird ein ge-
fühlvolles Einspielen von Noten. Testet also vor
der Anschaffung die Tastatur im Hinblick auf
einem Notebook auch ein
Audiointerface Pflicht, wel-
ches je nach Einsatzzweck
entweder über einen Instrumenteneingang mit
geeigneter Impedanz oder gleich über einen
kombinierten Line-/Mikrofoneingang verfügt. Ist
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Fotos: Wilschewski, Hersteller; Grafiken: N. Kaan
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Je kleiner das Notebook, desto ge-
ringer die Auflösung und damit auch
die kreative Arbeitseffizienz. Je nach
Einsatzzweck gilt es, einen optimalen
Kompromiss zwischen Transporthandling
und Arbeitsergonomie zu finden.
kein Instrumenteneingang notwendig, probiert
einmal den Einsatz eines USB-Mikrofons aus.
Dank der kompakten Einheit von Kapsel, A/D-
Wandler und Interface ist lediglich ein Kabel not-
wendig um richtige Mikrofonaufnahmen im
Hotel- oder Badezimmer zu produzieren. Ab-
hängig von der vorhandenen Anzahl an FireWire-
und USB-Schnittstellen solltet Ihr hierbei auf die
Option achten, ein externes Netzteil anschließen
zu können, da nicht immer ein Netzteil beim
Audiointerface mitgeliefert wird. Dies gilt beson-
ders dann, wenn ihr mit Kondensatormikrofonen
arbeitet, die Phantomspeisung benötigen. Denn
alle angeschlossenen Geräte, wie beispielsweise
Maus, Kopierschutz, Controller, Hub und Interface,
verbrauchen Strom. Gerade bei günstigen
Notebooks verfügen diese Schnittstellen nicht
über Reserven, alle angeschlossenen Verbraucher
bei Akkubetrieb mit genügend Strom zu versor-
gen. Wie immer ist es ein guter Tipp, vor dem
eigentlichen Einsatz ei-
nen umfangreichen Fun-
ktionstest unter den ge-
wünschten Bedingungen
Viel kleiner geht´s zur Zeit nicht: Dieser ultra-
kompakte USB-Adapter mit Phantomspeisung
ermöglicht den Anschluss eines Kondensa-
tormikrofons und erlaubt Dank seines 96 kHz/
24 Bit-Wandlers das problemlose Arbeiten mit
Windows- oder Apple Rechnern für unterwegs.
Nehmt am besten aktive Monitore
sowie gute Kopfhörer mit.
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Mischen unterwegs
Brandneu sind die Nano-Controller von Korg, welche sich aufgrund
der schlanken Maße leicht in der Notebooktasche verstauen lassen
und trotzdem weitreichende Bearbeitungsoptionen erlauben.
Wer sich für seine Mischungen
mit einem mobilen Interface
ausgestattet hat, kann es mit
geringem Mehraufwand auch für
mobile Aufnahmen nutzen.
FireWire vs. USB
Um mobil sorgenfrei Mischun-
gen machen zu können, muss
eine stabile und leistungsfähige
Audio-Verarbeitung gegeben
sein. Auf keinen Fall darf dabei
das DAW-Setup Grund für
Schwierigkeiten sein. Die Verbin-
dung zum Audio-Interface ist
hier ein Kernpunkt, dem man
Beachtung schenken sollte.
Datenbus
Obwohl beide Schnittstellen sich in
Hinblick auf die Datenübertragung
nicht viel nehmen, hat die IEEE 1394
oder i.Link-Schnittstelle, wie der
FireWire-400-Anschluß auch ge-
nannt wird, einen datentechnischen
Vorteil. Während sich USB-Kompo-
nenten wie Tastatur, Maus, Control-
ler, Kopierschutz, Drucker, etc. einen
Datenbus teilen müssen, wird der
FireWire-Bus weit weniger genutzt
und von namhaften Herstellern für
Audio-/Videoübertragungen favori-
siert. Außerdem belastet FireWire
den Prozessor weniger als USB.
Stromversorgung
Bei der USB-Schnittstelle werden al-
le angeschlossenen Komponenten
standardmäßig mit Strom versorgt.
Dies gilt in der Regel sowohl für
Apple als auch für Windows-
Systeme. Damit lassen sich kom-
pakte Audiointerfaces mit maximal
sechs Ein- und Ausgängen ohne zu-
sätzliches Netzteil betreiben. Läuft
das Notebook im Akkubetrieb und
müssen beispielsweise gleichzeitig
mehre Kopierschutzstecker und ein
USB-Hub angeschlossen werden,
wird das Audiointerface nicht mehr
mit ausreichend Strom versorgt,
und es kommt zu Aussetzern bei
der Audioaufnahme und -wiederga-
be. Vermeidet deshalb Audioauf-
nahmen im Akkubetrieb und redu-
ziert nach Möglichkeit die Anzahl
der USB-Stromverbraucher. Abhilfe
schafft beispielsweise ein aktiver
USB-Hub, der über ein eigenes
Netzteil verfügt und somit den USB-
Hub des Notebooks nicht belastet.
Ähnliches gilt für die FireWire-
Schnittstelle. Sie kann ebenfalls ein
Audiointerface mit Strom versorgen
wenn sie sechspolig ausgeführt ist,
was in der Regel nur bei Apple-
Systemen der Fall ist. Herkömmliche
Notebooks auf Basis von Windows/
Linux sind dagegen nur mit einer
vierpoligen FireWire-Schnittstelle
ausgestattet und benötigen daher
ein externes Netzteil für einen rei-
bungslosen Betrieb. Kurz gesagt:
Mehr Netzteile bringen mehr Be-
triebssicherheit, erhöhen aber auch
den Platzbedarf und Transportge-
wicht. Außerdem sind nicht alle
Netzteile weltweit einsetzbar, so
dass unter Umständen Adapter und
Spannungstransformer 120/ 240V
benötigt werden.
Hot-Plug-Fähigkeit
Unter diesem Begriff versteht man
die Fähigkeit beider Schnittstellen,
im laufenden Betrieb angeschlossen
oder getrennt zu werden. Während
dies bei USB in den meisten Fällen
problemlos funktioniert, kommt es
in der Praxis bei FireWire-Geräten
schon einmal vor, dass die Audio-
peripherie nicht erkannt wird und
erst nach einem kompletten Neu-
start betriebsbereit ist. Unser Tipp:
Testet vor einer Aufnahmesession
die Betriebsbereitschaft der Audioin-
terfaces und haltet euch strikt an die
Prozeduren und Empfehlungen der
Hersteller, die häufig Anleitungen
für einen problemlosen Betrieb des
Gerätes zur Verfügung stellen.
durchzuführen und verschiedene Steckvarianten
auszuprobieren. Damit könnt ihr feststellen, wel-
che Steckkombination stabil funktioniert und
beugt so bösen Überraschungen vor Ort vor.
Produzenten und Sound-Designer haben
aufgrund der Hardware-Anforderungen den
größten Transportaufwand.
Denn für Band-
mitschnitte und Mehrkanalton-Aufnahmen wird
neben einem leistungsstarken Notebook mit viel
Festplattenplatz auch ein Audiointerface mit meh-
reren Ein- und Ausgängen benötigt. Abhängig
vom Einsatzzweck ist eine entsprechende Anzahl
von ausgesuchten Mikrofonen im Reisegepäck
Ein Mini-Mischlösung, die mit umfangreicher
Software an den Start geht: Die Digidesign
Mbox 2 Micro inklusive Pro Tools LE.
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-mischungen auf mehreren Abhören vergleichen
und euch bei der Beurteilung des Höreindrucks
sicherer sein. Sind umfangreiche Bearbeitungstage
in entspannter Atmosphäre geplant, achtet bei
der Auswahl des Notebooks auf eine sonnen-
taugliche Ausleuchtung des Bildschirms. Es ist
nichts nerviger, als Audiosamples mit einem zu
kontrastschwachen und dunklen Display zu bear-
beiten. Apropos Display: Wie bei anderen Dingen
auch kommt es hier auf die Größe an. Kompakte
Notebooks mit 10“ oder 12“ sind zwar leicht und
nehmen wenig Platz weg. Sie sind jedoch auf-
grund der Größe in der Auflösung eingeschränkt,
sodass je nach Audiosoftware ein heftiges Hin-
und Herschieben von Fenstern an der Tages-
ordnung ist, welches ohne Maus nur schwer einer
präzisen Kontrolle zu unterwerfen ist und definitiv
kreativitätsmindernd wirkt. Abgesehen vom
Geldbeutel gilt es also einen Kompromiss bezüg-
lich Mobilität und Bedienkomfort zu finden: Je
kompakter und leichter das Notebook, desto ge-
ringer die Displayauflösung des Notebooks und
damit auch die Arbeitsgeschwindigkeit.
Um unterwegs auftretenden Unwägbarkei
ten adäquat begegnen zu können, ist eine
funktionierende Ausstattung mit Zubehör
Pflicht.
Neben Steckdosenadaptern und Span-
nungswandlern sollten auch Kabel in ausreichen-
der Anzahl mitreisen. Denn in den seltensten
Fällen ist vor Ort das gewünschte Kabel mit den
passenden Steckern vorhanden und der nächste
Fachhändler direkt um die Ecke. Unser Tipp: Prüft
vor jeder Reise alle Audio- und Computerkabel
komplett durch. Wenn Platz ist, nehmt wichtige
Kabel für das Mikrofon
oder die USB-Verbindung
zum Notebook mehrfach
zu verstauen, um beispielsweise ein Drumset
oder eine 5.1-Aufnahme vor Ort durchführen zu
können. Tipp: Aktuelle Audiointerfaces mit
FireWire-Schnittstelle können problemlos bis zu
acht Mikrofoneingänge inklusive Phantomspeisung
bis zu 192 kHz und 24 Bit verwalten. Ferner ver-
fügt diese Gerätekategorie über umfangreiche
Routing- und Monitoringoptionen, die vor Ort bei
Bandaufnahmen oder Mehrkanalton-Mitschnitten
sehr hilfreich sein können.
*
,
Spart beim Notebook nicht an
Prozessor, RAM und Grafikkarte.
Und schließlich sollte einem auch unter
wegs nicht Hören und Sehen vergehen.
Kein
Notebook verfügt über systembedingt integrierte
Abhöroptionen, die eine befriedigende Beurteilung
des Audiomaterials ermöglichen. Deshalb sind
Kopfhörer die erste Wahl, wenn es um die platz-
sparende und raumunabhängige Audiokontrolle
und –bearbeitung geht. Wer genug Kofferraum
besitzt und die Hotelzimmer-Akustik mag, kann
natürlich auch aktive Monitorsysteme mit auf die
Reise nehmen. Eine gute Methode ist es, ultra-
kompakte Aktivboxen für die Kontrollbeschallung
zu nutzen und außerdem mit ein oder zwei Paar
unterschiedlichen Kopfhörern zu arbeiten. Damit
könnt ihr auch unterwegs Audioaufnahmen oder
www.recmag.de
mit. Gleiches gilt für Ad-
apter, eventuell benötigte
Batterien für Elektret-Mikrofone, CD-Rohlinge für
Backups oder richtige Sonnenschutzcreme –
Besser, ihr habt eine Komponente zu viel dabei
als eine zu wenig.
Der Autor
Nikolas
Kaan
... arbeitet als freier Autor und
Studioberater, ist Musiker und leid-
geprüfter Computerfachmann für
AV-Workstations.
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