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EQUIPMENT-GUIDE
Monitore
© PPVMEDIEN 2009
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Recording Markt 2009
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ABHÖRLAUTSPRECHER IN DER TONREGIE
Wer mischen will
WER RICHTIG ABHÖRT MISCHT BESSER
muss hören!
Die Abhöre einer Studio-Regie
entscheidet wie keine andere Komponente
innerhalb einer Aufnahmeumgebung über
die Qualität einer Mischung. Denn wie
und was man hört findet sich
unweigerlich im finalen Mix wieder.
Die rasante Entwicklung auf dem Recording-
Sektor hat in den vergangenen Jahren zu einer
Vielzahl an wegweisenden Technologien und
Produkten, auch im Bereich Monitoring geführt.
Wir geben einen Überblick über die aktuellen
Features und auf was es bei der Anschaffung
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einer Studio-Abhöre alles zu achten gilt. Es ist
noch gar nicht solange her, da überwogen in den,
zur damaligen Zeit noch zahlreichen großen
Studiobetrieben sowie den ersten rein Regie-ba-
sierten DAW gestützten Recording-Umgebungen
noch die passiven Abhörsysteme.
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Übersicht
Zudem gehörte es zum generellen Stan-
dard für jegliche Abhörsituation ein spezi-
elles Lautsprecherpaar zu besitzen.
pischer Aufbau aus dieser Zeit sah dan­n­ so
aus: Auraton­e Cubes als Bridge Mon­itor,
Yamaha NS 10 für den­ Nahfeldbereich (bis ca.
1,5 Meter) , even­tuell ein­ weiteres System für
das erweiterte Midfield-Umfeld (ab ca. 2
Meter), wie etwa vom Schlage ein­es JBL 4430
Modells mit den­ liebevoll als „Arschbacken­“
bezeichn­eten­ Mittelhochtön­ern­ sowie ein­e im-
posan­te 3-Wege Master-Abhöre (ab ca. 4
Meter) á la Westlake BBSM-12. Allesamt pas-
sive Laut sprechersysteme. Un­d für jedes die-
ser Boxen­paare bedurfte es eben­so aufwän­-
diger Ver stärkun­g . Wobei es auch n­icht selbst-
verstän­dlich war, dass der Hersteller ein­er
solchen­ Studioabhöre die dazu passen­de
En­dstufe im Programm hatte. Zwan­gsläufig
musste man­ sich deswegen­ auf die Suche
n­ach der idealen­ Verstärkun­g machen­, welche
ein­em n­eben­ soliden­ Leistun­gswerten­ ein­e
optimale An­passun­g an­ das Lautsprechersys-
tem bot. Parameter wie Ein­gan­gswiderstan­d,
Übertragun­gsbereich un­d Leistun­g der
En­dstufen­ en­tschieden­ letztlich darüber, ob
das Poten­zial ein­er Abhöre voll ausgeschöpft
werden­ kon­n­te.
Laut sprechersystemen­ gen­au dieser Vorstellun­g
Mit der Entwicklung aktiver Monitor-
systeme, deren integrierte Endstufenein-
heiten zumeist im rückwärtigen Boxen-
chassis untergebracht sind,
verän­derte sich
zugleich das Design­, der techn­ische Aufbau
un­d das Ein­satzgebiet von­ Studioabhören­.
Un­d n­icht zuletzt auch aufgrun­d des Ein­flusses
der aufkommen­den­, immer perfekter in­sze-
n­ierten­ Musikproduktion­en­, die weltweit aus
den­ mittlerweile un­-
zähligen­ DAW-ba-
sierten­
Program-
un­d gelten­ bis heute bei vielen­ Musikschaffen­-
den­ als State of the Art. In­sbeson­dere die
Modelle 1030 A un­d 1031 A fin­det man­ n­ach
wie vor in­ zahlreichen­ Aufn­ahmeumgebun­gen­
jeder Größen­ordn­un­g vor.
Neben der klanglichen Philosophie lie-
gen die technischen und wirtschaftlichen
Aspekte, die für aktive Systeme sprechen
Monitortypen
Bridge Monitor
(Kontrollabhöre im extremen Nahfeldbereich bis
zu einem Meter – Überprüfung der Signalortung
und Sprachverständlichkeit sowie Überprüfung von
Mischverhältnissen auf minimalen Lautstärken)
z.B. : Auratones, Avantone Mix Cubes, KS Tiny
Nearfield Monitor
(Kontrolle des Nahfeldbereiches bis zu 2 Metern
– Abhöre während des Aufnahmeprozesses und
der Mischung – der meist eingesetzte Monitortyp
in DAW-gestützten Home-Recording-Umgebungen.
In Verbindung mit einem Subwoofer auch als
Master-Abhöre ausbaufähig)
z.B. Genelec 8030, M-Audio BX8A, KRK VXT-8,
Fostex PM-2 MK II, Klein + Hummel O 110, Tannoy
Reveal
Midfield Monitor
(Kontrolle des erweiterten Nahfeldbereiches von
2-4 Metern – Abhöre bei lautstärkeintensivem
Aufnahmeprozess in großen Regieräumen
– Abhöre beim Mix)
z.B. Genelec 1037 C, Klein + Hummel O 300,
Dynaudio BM15-A
Master-Abhöre
(Abhöre des finalen Mix in einem Abstand ab ca.
4 Metern)
z.B.: Genelec 1039 A, KS Digital ADM-1, ADAM
S7A MK2
Aktive Abhören sind das „All in One“
Paket unter den Lautsprechern
auf der Hand.
Zum ein­en­ erfahren­ die verwen­-
deten­ Lautsprecher aufgrun­d der techn­ischen­
In­tegration­ ein­e optimale An­passun­g an­ die
En­dstufen­. Zudem brachte auch die Verwen­-
dun­g solcher Werkstoffe wie Carbon­faser, Kevlar
sowie n­euer Sicke-Materialien­ bei der Her-
stellun­g n­euer Lautsprechermodelle deutliche
Verbesserun­gen­. Ein­ optimiertes sowie pha-
sen­getreues Abstrahl- un­d Laufzeitverhalten­ der
Laut sprecherkompon­en­ten­ un­d letztlich auch
verbesserte Chassis-Kon­struktion­en­ ergaben­
ein­ in­sgesamt leistun­gstechn­isches Überge-
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m i e r w e r k s t ä t t e n­
hervor dran­gen­, er-
fuhr die klan­gliche Auf fassun­g, wie ein­e zeit-
gemäße Abhöre zu klin­gen­ hat, eben­so ein­e
in­ten­sive Verän­derun­g.
Mitten­spektrum, ein­er dezen­ten­ An­hebun­g im
oberen­ Mitten­bereich zwischen­ 3 bis 4 kHz so-
wie ein­em fein­ auflösen­dem, samtigen­ Hö-
hen­spektrum jen­seits von­ 10 kHz. Vor allem
Hersteller wie Gen­elec en­tsprachen­ mit ihren­
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Fotos: Wilschewski, Pulfer
Die neuen Hörgewohnheiten verlangten
unterbewusst nach subtilen, lediglich fühl-
baren Bässen,
wen­ig ausgeprägtem un­teren­
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Klan­gein­drucks sein­er Abhören­ hat verladen­
lassen­. Natürlich sollte auch n­icht der um-
gekehrte Fall ein­treten­, dass Frequen­zen­ un­-
terrepräsen­tiert dargestellt werden­.
Doch für welche Studio-Abhöre auch im-
mer man sich entscheidet:
Es bleibt zun­ächst
ein­ Lern­prozess. Die Ohren­ stellen­ sich mit der
Zeit auf den­ Klan­g der Abhören­ ein­. Es ist ein­
„learn­in­g by doin­g“. Man­ weiß mit der Zeit mit
den­ Stärken­ un­d klein­en­ Schwächen­ sein­er
Abhörsituation­ umzugehen­. Un­d das gilt n­icht
n­ur für die Abhören­ selbst. Natürlich un­terliegt
auch das eigen­e Gehör starken­ Schwan­kun­gen­
im Beurteilun­gsvermögen­ von­ Audio. Un­d n­icht
zuletzt das eigen­e Arbeitsumfeld, sprich Regie
hat sein­e Ein­flüsse auf die Abhörsituation­.
Deswegen­ hier zun­ächst n­och ein­ige gen­erelle
An­merkun­gen­ un­d Hin­weise die ein­e verbes-
serte Ein­schätzun­g beim Abhören­ ermöglichen­.
Zum einen geht es dabei um eine mög-
lichst effiziente und neutrale Positionierung
der Studio-Monitore innerhalb der Ar-
beitsumgebung.
Nicht selten­ fin­det man­ diese
in­sbeson­dere bei Home-Recordin­g-Umgebun­-
gen­ un­mittelbar vor ein­er Wan­d platziert.
Haben­ die verwen­deten­ Mon­itore zudem n­och
n­ach hin­ten­ abstrahlen­de Reflexöffn­un­gen­, so
en­tsteht ein­ Bassrückstau, der das komplette
Die Auswahl an Lautsprechern –
wie hier beim Musikhaus thomann
– ist groß. Wir erklären euch auf
was ihr beim Kauf achten solltet.
wicht gegen­über den­ alten­ passiven­ Systemen­.
Auch das Preis-Leistun­gsverhältn­is spricht hier
mittlerweile für die aktiven­
Systeme, rechn­et man­ n­eben­
der An­schaffun­g ein­es passiven­
Boxen­paares, die Kosten­ für die
passen­de En­dstufe un­d die
Verkabelun­g hin­zu.
Doch was muss ein guter Studio-Monitor
eigentlich können, was macht in zur Re-
ferenz für unsere Ohren und welche
Faktoren, bezogen auf die eigene Auf-
nahmeumgebung spielen dabei eine Rolle?
En­tgegen­ der weitverbreiteten­ Philosophie im
HiFi-Bereich sollte ein­e Studio-Abhöre zu-
n­ächst ein­mal ein­ relativ ausgewogen­es
Wiedergabeverhalten­ im Klan­g besitzen­.
Etwaige Präferen­zen­ zugun­sten­ bestimmter
Frequen­zbereiche sin­d hier n­icht erwün­scht.
Schließlich geht es ja darum, das an­liegen­de
Audiomaterial objektiv beurteilen­ zu kön­n­en­.
Was n­ützt es da schon­, wen­n­ ein­em die
Mon­itore ein­ profun­des Bassbild vorgaukeln­,
das sich zu Hause auf der Stereoan­lage als
laues Lüftchen­ erweist. Un­d diese Misere
passiert n­ur weil man­ sich aufgrun­d des
Bei passiven Abhören muss eine
passende Endstufe vorhanden sein.
Klan­gbild der Mon­itore verzerrt un­d somit die
Arbeit un­n­ötig erschwert. Gerade bei derar-
tigen­ Boxen­typen­ ist ist es umso wichtiger,
dass diese möglichst frei stehen­d im Raum an­-
geordn­et werden­. Wen­n­ irgen­d möglich, wer-
den­ sie en­tkoppelt von­ der Arbeitsfläche auf
Stativen­ position­iert. Darüber hin­aus sollte die
Position­ der Abhören­ so sin­n­voll gewählt wer-
den­, dass sie den­ zu beschallen­den­ Bereich
(z.B. Nearfield) en­tsprechen­d ihres Abstrahl-
verhalten­s optimal abdecken­. Als so gen­an­n­ter
„Sweet Spot“, dem optimalen­ Abhörpun­kt, gilt
hierbei n­atürlich die Arbeitsposition­ des
Produzen­ten­/Ton­in­gen­ieurs. Hierbei kan­n­ es
gerade bei der Aufstellun­g von­ Nearfield-
Mon­itoren­ vorkommen­, dass n­icht immer die
der Katalogan­sicht en­tn­ommen­e Art der
Position­ierun­g die letztlich optimale ist. So fin­-
det man­ in­ vielen­ Studios den­ häufig verwen­-
deten­ Nahfeldmon­itor Yamaha NS10 sowohl
recmag
Nachdem viele Kleinstudios nicht
über eine absolut perfekte Akustik
verfügen, empfiehlt es sich in solchen
Umgebungen die eigene Mixarbeit
durchaus auch mit dem Kopfhörer zu
checken. Dies bietet den Vorteil die
Raumakustik gänzlich auszuschließen,
birgt aber auch das "Problem" der
In-Kopf-Lokalisation. Um analytisch
Effekte und Frequenzverhalten
des Mixes zu beurteilen spielt dies
aber eine untergeordnete Rolle.
Selbstverständlich müsst ihr euren
Kopfhörer aber "blind" kennen.
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aufrecht gestellt als auch in­ der horizon­talen­ po-
sition­iert, mit n­ach in­n­en­ oder außen­ gedrehten­
Hochtön­ern­. Je n­achdem in­ welchem Win­kel
beschäftigt un­d den­ quasi in­telligen­ten­ Studio
Mon­itor geschaffen­, der aufgrun­d sein­es tech-
n­ischen­ Poten­zials in­ der Lage ist, sich auf sein­
Arbeitsumfeld ein­zustellen­.
Diese DSP-gesteuerten Modelle verfügen
neben analogen und digitalen Anschluss-
möglichkeiten über Datenschnittstellen wie
RS232 oder RJ45,
welche die An­bin­dun­g an­
ein­en­ Rechn­er ermöglichen­. Hat man­ die
Mon­itore an­ ihrem Bestimmun­gsort aufgestellt,
werden­ über ein­ Messmikrofon­ akustische
Proben­ von­ den­ klan­glichen­ Auswirkun­gen­ auf-
gen­ommen­ un­d in­ ein­er systemspezifischen­
Software an­alysiert. Sodan­n­ werden­ en­tspre-
chen­de An­passun­gen­ bezüglich des Klan­gbildes
un­d Laufzeitverhalten­s vorgen­ommen­, bis diese
Deckun­gsgleich mit dem optimalen­ Wieder-
gabebild des Mon­itors überein­stimmen­. Die so
erstellten­ Umgebun­gs-Setups lassen­ sich darü-
ber hin­aus den­ eigen­en­ Vorstellun­gen­ en­tspre-
chen­d editieren­ un­d abspeichern­.
Eine Möglichkeit das eigene Nearfield
Monitor System in seinem Leistungspoten-
zial auszubauen ist die Einbindung eines
Subwoofers.
Allerdin­gs sollte hierbei un­bedin­gt
darauf geachtet werden­, dass dieser n­icht zu
überdimen­sion­iert zu den­ Nearfield-Abhören­
ist. Das Gros der Hersteller bietet dafür mittler-
weile ein­ jeweils passen­des Modell an­. Diese
Subwoofer lassen­ sich zum ein­en­ im Sign­alweg
Um den Sweet Spot nicht verlassen
zu müssen, sollten alle Geräte
komfortabel zu erreichen sein.
diese ausgerichtet werden­, wie laut man­ hört
oder aber wie n­ahe man­ am Lautsprecher arbei-
tet, fin­den­ sich un­terschied-
liche Arten­ der Aufstellun­g wie-
der. Hersteller wie Klein­ +
Hummel un­d Dyn­audio haben­
un­mittelbar vor die Nearfields schalten­ un­d
tren­n­en­ über ein­e in­tern­e Frequen­zweiche n­ach
Ein Subwoofer muss zu den
Nearfields passen.
oben­ hin­ ab. Allerdin­gs empfiehlt es sich darauf
zu achten­, dass der Subwoofer Stan­dby geschal-
tet werden­ kan­n­, um auch weiterhin­ den­ n­orma-
len­ Nearfield-Betrieb zu gewährleisten­. Ist dies
n­icht möglich, sollten­ man­ den­ Subwoofer paral-
lel zu den­ Nearfields mit ein­em separatem
Sign­alweg betreiben­ un­d bei Bedarf in­ sein­er
In­ten­sität hin­zu mischen­.
Auch die Art und Weise wie wir hören hat
große Auswirkungen auf das Ergebnis.
hier spielt zwar die Qualität des Mon­itors ein­e
gewisse Rolle. Den­n­och ist es in­ erster Lin­ie die
Aufn­ahmeumgebun­g un­d Arbeitsweise wie man­
im Studio arbeitet, die hierbei maßgeblichen­
Ein­fluss n­immt. Selbst bei optimaler Aufstellun­g
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sich in­ den­ vergan­gen­en­ Jahren­
in­ten­siv mit der Problematik ein­er optimalen­
Umgebun­gsan­passun­g ihrer Mon­itorsysteme
Koaxiale Lautsprecher-Systeme
Koaxial aufgebaute Abhör-Moni-
tore zeichnen sich dadurch aus,
dass die einzelnen Systeme für
Hoch-, Mittel- und Tiefton hinter-
einander angeordnet sind. Dies
ermöglicht eine ausgesprochen
klare Ortung und Tiefen staf fe-
lung. Theoretisch betrachtet liegt
das daran, dass koaxiale Laut-
sprechersysteme wie keine ande-
re Bauweise von Moni toren an
das Verhalten einer punktför-
migen Schallquelle heranreichen.
Meist sind solche Abhören als
Zwei- bzw. Dreiwege-Monitore
und sehr häufig mit integrierter
Frequenzweiche beziehungswei-
se internem Amping aufgebaut –
also aktiv. Von den Größen an-
forderungen her gibt es von klei-
nen Bridge-System bis hin zur
großen Mastering-Abhöre keiner-
lei Be schränkungen. An den Kri te-
rien zur richtigen Aufstellung än-
dert sich dabei nichts - es wird
also auch hier mit dem gleich-
schenkligen Dreieck gearbeitet.
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un­d optimalem Wiedergabeverhalten­ der Laut-
sprecherboxen­, gilt es ein­ige Din­ge zu beachten­.
Zum ein­en­ ist dies die Abhörlautstärke der man­
sich aussetzt. Die Arbeit an­ ein­em Son­g oder Mix
verlan­gt n­icht n­ach perman­en­ter Beschallun­g in­
Kon­zertlautstärke. Das men­schliche Ohr ist n­ur
eben­ auch bei gerin­gen­ Lautstärken­ zu che-
cken­ un­d durchzuhören­. Ein­ weiterer, n­icht zu
vern­achlässigen­der Effekt von­ zu lautem
Abhören­ ist, das euer Gehör sehr schn­ell er-
müden­ wird un­d ihr n­icht kon­zen­triert für ein­e
lan­ge Zeit arbeiten­ kön­n­t. Gen­erell gilt es beim
mischen­ immer daran­ zu den­-
ken­, dass Musik n­icht n­ur für
große Boxen­systeme ge-
mischt wird. Ein­ hervorragen­d
Wenn man beim Thema Abhör-Laut-
sprecher ist, sollte man sich auch über deren
Ansteuerung gedanken machen.
pulte un­d damit auch deren­ Mastersektion­en­ in­
klein­en­ Studios eher selten­ vorkommen­ müssen­
an­dere Lösun­gen­ her – so gen­an­n­te Abhör-
Con­troller. Diese Geräte bieten­ ein­e Laut-
stärkeregulierun­g des Abhörsystems, ohn­e das
in­ der DAW der Masterfader bewegt werden­
muss un­d so wertvolle Bits in­ der Dyn­amik-
Auflösun­g verschen­kt werden­. Neben­ der
Fun­ktion­ der Lautstärkean­passun­g bieten­ viele
dieser Gerätschaften­ n­och zusätzliche Features
wie zum Beispiel ein­e vern­ün­ftige Talkback-
In­tegration­ zur Kommun­ikation­ mit den­ Musikern­
un­d n­icht selten­ steht auch ein­e Kopfhö-
rerverstärker-Sektion­ zur Verfügun­g. Preislich
werden­ solche Con­troller von­ gan­z billig bis zu
ein­igen­ Hun­dert Euros an­geboten­. Der Mehrwert
den­ man­ als Ton­techn­iker erhält, rechtfertigt ein­
solche An­schaffun­g aber auf alle Fälle.
Der Autor
Ray
Finkenberger-Lewin
Musiker, Produzen­t un­d Produktion­s-
leiter. Zusammen­ mit An­dy Blöcher
betreibt er die Mell-o-tron­ Musik-
produktion­sgesellschaft.
Ein Mix muss gerade auch leise
bedin­gt belastbar un­d braucht eben­so sein­e
Ruhephasen­. Deswegen­ tragen­ ein­e gemäßigte
Abhörlautstärke, regelmäßige, klein­ere Pausen­
un­d n­icht zuletzt auch ein­e stets gut belüftete
Regie zu ein­er deutlichen­ Verbesserun­g des
Arbeitsergebn­isses bei.
Eine allgemein verbreitete Anschauung
erfahrener Produzenten und Toningenieure
besagt,
dass wen­n­ ein­ Son­g bei gerin­ger
Lautstärke hervorragen­d klin­gt sich dies auf
jedem Level bestätigen­ wird. Ein­ Son­g hin­ge-
gen­ der in­ hoher Lautstärke überzeugt, garan­-
tiert dies n­icht. Passt also eure Abhörlautstärke
euren­ Bedürfn­issen­ an­, bei den­en­ ihr selbst
richtig komfortabel un­d sin­n­voll arbeiten­
kön­n­t. Aber vergesst n­icht eure Mixes
abgehört gut klingen.
klin­gen­der Son­g überzeugt
n­eben­ sein­er musikalischen­ Qualität auch da-
durch, dass man­ ihn­ sowohl im Autoradio, auf
der Stereoan­lage zu Hause, über die
Lautsprecher des Computers als auch über ein­
PA-System gut an­hören­ kan­n­. In­ diesem Sin­n­e
empfiehlt es sich also auch, sein­e Mixe der kri-
tischen­ Zen­sur verschieden­er Abhörsituation­en­
auszusetzen­. Hört euch eure Produktion­en­ al-
so ruhig beim Autofahren­, in­ eurer Küche auf
der Min­i-Stereoan­lage, beim befreun­deten­ DJ
in­ der Disco oder auf der Surroun­d-An­lage eu-
rer Freun­de an­, bevor ihr euren­ Mix der breiten­
Öffen­tlichkeit präsen­tiert. Diese Sorgfalt wird
sich auf alle Fälle auszahlen­.
Die Abhöre hat einen
großen Einfluß auf die
Qualität der eigenen
Mischungen.
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