Instruments Drum Recording Tricks und Kniffe
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Drum-Recording – Tricks und Kniffe
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Foto: Ametsbichler
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Druck für die
SCHLAGZEUG AUFNEHMEN
Drums
P ROF I-TR IC KS F Ü R J E DE R MAN N
In nahezu allen Stilrichtungen der modernen Popmusik
sind die Drums das Fundament des Arrangements. Ein
druckvoller Schlagzeug-Sound ist die Grundvoraussetzung
dafür, dass der Song funktioniert. Leider gibt es auf dem
Weg zu den perfekt klingenden Drums einige akustische
und tontechnische Stolpersteine. Es lohnt sich, die
Besonderheiten des Drumrecordings näher anzuschauen.
In der Regel soll das Schlagzeug druck-
voll, knackig und präsent in der Mischung
erscheinen, so dass es sich gegenüber
den anderen Instrumenten der Band gut
durchsetzt. Dieses Klangbild ist in den
meisten Fällen nicht identisch mit dem
Naturklang des Drumkits, den der Hörer
im normalen Abstand vom Schlagzeug
wahrnimmt. Erst die Positionierung der
Mikros und die Nachbearbeitung der
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Signale bei der Mischung erzeugen den
Drumsound, wie wir ihn von vielen inter-
national erfolgreichen Produktionen her
kennen. Der Aufnahmeraum, das Drumset,
der Schlagzeuger, die Mikrofonierung und
die Kunst des Recording Engineers – alle
Aspekte müssen zusammenspielen, um ei-
nen Drumsound zu erzeugen, der „Bigger
Than Life“ klingt. Und da gibt es so einiges,
was es sich lohnt, zu beachten.
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Drum-Recording – Tricks und Kniffe
Um einen druckvollen Schlagzeug-Sound
Schalltrennwände Gobos
Drumset
produzieren zu können, werden in der
Regel alle Instrumente des Drumsets ein-
zeln abgenommen.
Jedes Instrument – die
Bassdrum, die Snare, sowie die HiHat und die
Toms bekommen eigene Mikros zugeordnet,
die den Klang im Nahfeld der Schallquelle ab-
nehmen. Auf diese Weise ist es möglich, die
einzelnen Signale individuell zu bearbeiten
und ihnen das gewünschte Klangbild zu ge-
ben. Wichtig ist dabei allerdings, dass schon
die Rohsignale einen optimalen Klang aufwei-
sen. Bei der Nachbearbeitung kann ein opti-
maler Sound noch weiter aufgewertet werden
– mit einem pappigen Mikrofonsignal ohne Biss
und Fundament werdet ihr jedoch auch bei
der Mischung keine Wunderdinge vollbringen
können. Aus diesem Grund schauen wir uns
zuerst den Ort an, an dem alles entsteht: Das
Drumset im Aufnahmeraum.
einen großen Sound erzeugen zu können. Hört
euch das Set im Aufnahmeraum an, während der
Drummer spielt. Klingt es homogen? Heulen die
Toms, wenn Snare oder Bassdrum gespielt wer-
den? Wie klingen HiHat, Ride- und Crash-Becken?
Um die Ausgewogenheit des Drumsets
zu checken, gibt es einen Trick:
Während der
Schlagzeuger spielt, stellt ihr euch vor das Set – in
ein bis zwei Metern Abstand. Ihr haltet das eine
Ohr zu und richtet das andere Ohr zum Drumset
hin. Wenn ihr das Schlagzeug jetzt sozusagen
„mono“ abhört, bekommt ihr Unstimmigkeiten
in der Klangbalance sehr genau mit. Natürlich
solltet ihr kurz vor der Aufnahmesession nicht
versuchen, den Drumsound grundlegend zu
verändern. Doch kleinere Korrekturen in der
Klangbalance können manchmal mit wenigen
Handgriffen durchgeführt werden. Das beste
Beispiel ist die Bassdrum: Wenn ihr das Gefühl
habt, dass die Kickdrum zu stark „wummert“
und nicht definiert genug klingt, dann bewirkt
die Optimierung der Bedämpfung im Kessel
manchmal Wunder. In diesem Fall könnt ihr zum
Beispiel versuchen, die Bedämpfung etwas mehr
an das Resonanzfell heran zuschieben, um so
das Sustain etwas zu bedämpfen.
Andersherum ist es manchmal auch so,
dass die Kickdrum gegenüber der Snare
völlig untergeht und nicht laut genug zu hö-
ren ist.
Hier hilft es oft weiter, eine oder zwei
Akustikwände – auch Gobos genannt – mit
reflektiver Oberfläche neben das Drumset zu
schieben. Bei geschickter Positionierung verstär-
ken die frühen Reflexionen, die von den Gobos
zurückgeworfen werden, den Bassdrum-Sound.
Probiert aus, in welcher Positionierung die
Gobos den Gesamtklang des Drumsets am bes-
ten unterstützen und macht euch bewusst, dass
die Akustik ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten
folgt. Mit anderen Worten: Es muss nicht schön
aussehen, was ihr dort aufbaut – es muss sich
gut anhören! In diesem Zusammenhang solltet
ihr auch auf Störgeräusche achten, wie zum
Beispiel eine quietschende Fußmaschine. Mit
Schlagzeuger
Aufnahmeraum
Schalltrennwände können den Drumsound entschei-
dend beeinflussen. Die so genannten Gobos sollten
so aufgestellt werden, dass die reflektierende
Oberfläche zum Drumset hin ausgerichtet ist.
Für die Abnahme der Bassdrum gibt es neben
dem klassischen Mikro im Resonanzfell-Loch
noch andere Varianten, wie die Abnahme mit
einer Grenzfläche oder einem Großmembran-
kondenser außerhalb des Kessels.
Der Ausgangspunkt – das Drumkit
Was vor den Mikrofonen passiert, entscheidet
immer, was hinten dabei herauskommt. Wenn
das Drumset gut klingt und der
Schlagzeuger sein Instrument
beherrscht, dann ist die wich-
tigste Voraussetzung für eine
gelungene Aufnahme schon
gegeben. Auch die Stimmung des Drumsets
spielt eine entscheidende Rolle: Wenn sich das
Set schon im Aufnahmeraum gut anhört, dann
habt ihr gute Chancen, bei der Nachbearbeitung
Entscheidend ist, was vor
den Mikrofonen passiert.
einem Tropfen Öl ist dieses Übel schnell be-
hoben – bei der Mischung bekommt ihr das
Störgeräusch nur noch mit sehr viel Aufwand
oder gar nicht mehr in den Griff.
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Die Raumakustik
Auch wenn fast alle Mikros im Nahfeld der
Trommeln aufgestellt werden, nehmen sie
doch unweigerlich auch einen gewissen Anteil
Raumklang mit auf. Je nachdem, wie der
Aufnahmeraum klingt, wird sich später auch die
Mischung des Drumsets anhören. Aus diesem
Grund spielt die Akustik des Raums eine entschei-
dende Rolle – optimal ist ein Aufnahmeraum mit
unterschiedlichem Wandbelag, schräg zueinan-
der verlaufenden Wänden und einem kurzen, dif-
fusen Nachhall. Bevor der Drummer das gesamte
Set aufbaut, solltet ihr ihn Bassdrum und Snare
spielen lassen, indem ihr dieses Rumpf-Drumset
an verschiedenen Punkten im Raum aufbaut.
Ein Tipp: Wenn das Drumset auf einem Teppich
steht, müsst ihr den Teppich nur im Raum her-
um ziehen und bekommt so einen Eindruck, wie
das Drumset in den verschiedenen Raumzonen
klingt. An dem Punkt, wo ihr den besten Klang
wahrnehmt, baut ihr das komplette Drumset auf.
Für die Abnahme der HiHat
ist ein Kleinmembran-
Kondensatormikrofon gut
geeignet, da es die Obertöne
sehr genau wiedergibt.
Sounddesign mit Mikrofonen
Wenn die Positionierung des Drumsets im Raum
festliegt und das Schlagzeug komplett aufgebaut
ist, geht es an die Mikrofonierung. Da Bassdrum
und Snare den entscheidenden Beitrag für den
Groove des Songs liefern, wollen wir uns der
Mikrofonierung dieser beiden Instrumente beson-
ders intensiv widmen. Viele Rock-Drummer haben
eine Bassdrum mit einem Loch im Resonanzfell –
hier wird üblicherweise das Mikrofon positioniert.
Die meisten Mikrofone, die sich für die Abnahme
der Kickdrum eignen, haben einen dynamischen
Wandler mit einer großen Membran an Bord. Auf
diese Weise geben sie die tiefen Frequenzen be-
sonders gut wieder und sind so schalldruckfest,
Das typische Snare-Mikro ist das
Shure SM 57 – ein dynamisches
Nierenmikrofon mit extrem hohem
Grenzschalldruck.
Vom Umgang mit Phasenauslöschungen
Bei der Abnahme des Drumsets sind sehr viele
Mikrofone beteiligt. Da nun jedes Mikro auch
mehr oder weniger alle Instrumente des Sets
aufnimmt, sind Phasenauslöschungen zwischen
den einzelnen Signalen vorprogrammiert.
Am Beispiel der Snare lässt sich das Problem leicht
erkennen: Das Snare-Mikro ist in unmittelbarer Nähe
des Schlagfells positioniert, so dass die Schallwelle der
Snare das Mikro direkt nach seiner Entstehung erreicht.
Die beiden Overhead-Mikrofone sind in ungefähr 2,5
Metern Höhe aufgestellt – hier kommt der Sound der
Snare wesentlich später an. Durch die unterschiedliche
Phasenlage, mit der die Schallwelle von den Mikros
aufgenommen wird, kommt es bei der Mischung
zu Auslöschungen bei bestimmten Frequenzen.
Betroffen sind diejenigen Frequenzen, bei denen zeit-
gleich am Snare-Mikro eine positive Halbwelle und
bei den Overhead-Mikrofonen ein negativer Teil der
Schallwelle ankommt. Phasenauslöschungen lassen
sich nicht vermeiden – ihr könnt lediglich die akusti-
Snare Mikro
1,5 m
schen Auswirkungen so weit reduzieren, dass keine
drastischen Klangeinbußen entstehen. Dazu solltet ihr
euch die beteiligten Mikros in der Mischung anhören
und die Positionen der Mikros so lange verändern, bis
ihr mit dem Klangergebnis zufrieden seid.
Overhead Mikro
dass sie die extrem hohen Schalldrücke im Inneren
des Bassdrum-Kessels verzerrungsfrei verarbeiten
können. Für diesen Zweck kommen zum Beispiel
Mikrofontypen, wie das AKG D 112, das Shure
Beta 52 oder das Sennheiser e 902 in Frage.
Um der Kickdrum noch mehr Tiefbass
zu geben, empfiehlt sich der Aufbau eines
Mikrofons außerhalb des Bassdrum-Kessels.
In etwa 20 bis 50 cm Entfernung vom Resonanzfell
der Bassdrum hat der Schallduckverlauf der tie-
fen Frequenzen ein Maximum. Am Beispiel ei-
ner 100 Hz-Welle kann man dieses Phänomen
recht anschaulich erklären: Eine Schallwelle mit
dieser Frequenz hat eine Wellenlänge von ca. 3,4
Metern. Bei einem Viertel der Wellenlänge ergibt
sich ein Schalldruckbauch – wenn ihr ein Mikrofon
im Bereich des Schalldruckbauches positioniert,
dann wird dieses Mikro die tiefen Frequenzen
sehr gut abbilden. Wo dieser Punkt genau ist,
solltet ihr durch Hören ermitteln: das Mikro wird
auf ein kleines Bassdrum-Stativ geschraubt und
im Abstand von fünf bis zehn Zentimetern vor
dem Resonanzfell-Loch aufgestellt. Nun wird der
Abstand zum Resonanzfell langsam erhöht – dort,
wo ihr am meisten Bass wahrnehmt, lasst ihr das
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Zu Phasenauslöschungen kommt es immer dann,
wenn zwei Mikrofone das gleiche Instrument
aufnehmen – in diesem Fall die Snare.
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Fotos: Ametsbichler; Grafiken: Ederhof, KvG
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Großmembran-
Kondenser
Schallwellenverlauf
einer 100 Hz-Welle
Resonanzfell
Bassdrum
Mit Hilfe eines Großmembran-Kondensatormikros vor dem Resonanzfell der
Bassdrum kann der Tiefbass noch stärker betont werden, wenn das Mikro im
Schalldruckbauch der Welle aufgestellt wird.
Mikro stehen. Für diesen Zweck eignet sich ein
Großmembran-Kondensatormikro, das den tiefen
Frequenzbereich gut abbildet – zum Beispiel das
Neumann U 87.
Kondensatorwandler integriert ist. Der Kondensa-
torwandler bildet die hohen Frequenzen wesent-
lich besser ab als das dynamische Bassdrum-
Mikro. So werden die Einschwingvorgänge beim
Anschlagen der Bassdrum
mit dem Schlegel sehr
gut wiedergegeben. Das
Grenzflächenmikro (zum
Beispiel Sennheiser e 901
Für die Toms eignen sich dynamische
Mikrofone wie das Sennheiser MD 421,
das schräg von oben auf das Schlagfell
gerichtet wird. Im Live-Bereich werden
meist Clipmikros eingesetzt, da sie sehr
schnell aufgebaut werden können und
eine Platzsparende Lösung darstellen.
Probiert verschiedene Positionen
des Drumsets im Raum aus.
Um die Attack-Frequenzen der Bassdrum
noch stärker hervorzuheben, ist ein
Grenzflächenmikrofon gut geeignet.
Ein
Grenzflächenmikro besteht aus einer flachen,
reflektierenden Platte, in die ein Kleinmembran-
oder Shure Beta 91) legt ihr einfach in den Kessel
hinein oder direkt vor die Bassdrum. Wichtig ist,
dass ihr nun alle drei Bassdrum-Mikros zusam-
men abhört: den Großmembraner, die Grenz-
fläche und das dynamische Bassdrum-Mikro. Da
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alle drei Mikrofone dasselbe
Instrument
aufnehmen,
kann es leicht zu Phasen-
auslöschungen kommen.
Durch Optimierung der
Mikrofonpositionen
zu-
einander könnt ihr die
Auswirkungen der Phasen-
auslöschungen auf ein
Minimum reduzieren. Im
Kasten „Phasenauslöschun-
gen“ findet ihr die physi-
kalischen Hintergründe zu
diesem Thema.
Die Snare kann man
durchaus als wichtigstes
Klangelement des ge-
samten Drumsets anse-
hen.
Aufgrund ihrer Domi-
nanz beeinflusst sie den
Charakter des Songs am
stärksten. Dementsprechend wichtig ist es, dass
ihr den Sound der Snare mit dem nötigen Biss
einfangt und bei der Mischung
entsprechend nachbearbei-
tet. In der Regel wird für die
Abnahme der Snare ein dyna-
Schalldruck direkt am Instrument verzerrungs-
frei übertragen zu können. Der Klang der Snare
wird sehr stark durch die Ausrichtung des obe-
ren Snare-Mikros bestimmt. Je nachdem, wo
das Mikro hinzielt, klingt die Snare eher volumi-
nös oder eher anschlagsbetont. Wenn ihr das
Snare-Mikro mit einem Winkel von circa 45° auf
das obere Snare-Fell richtet und den Abstand
zwischen Fell und Mikrofon langsam erhöht, be-
kommt ihr sehr gut mit, wo das Mikro den bes-
ten Klang abgibt. Wenn euch der Snare-Sound
eines dynamischen Mikros zu verhalten ist, dann
könnt ihr durchaus auch einmal ein schalldruck-
festes Kondensatormikro auf die Snare setzen.
Hier empfiehlt sich zum Beispiel das Audio
Beim XY-Verfahren werden zwei gerichtete
Mikros so übereinander gekreuzt, dass keine
Laufzeitunterschiede entstehen. Das eine Mikro
nimmt die linke Schlagzeugseite lauter auf, das
andere Mikro die rechte Hälfte. Die dadurch
entstehenden Pegelunterschiede erzeugen das
Panoramabild des Drumsets.
Overhead-Mikros liefern Klang
der Becken und des Raumes.
misches Nierenmikro, wie
zum Beispiel das Shure SM 57 oder das
Sennheiser e 905 eingesetzt, um den hohen
Beim AB-Overheadverfahren wird das
Panorama des Drumsets hauptsächlich durch
Laufzeitunterschiede zwischen linkem und
rechtem Kanal abgebildet. Beide Mikros werden
in der Regel in einem Abstand von etwa 20 - 50
cm aufgebaut – meist in einer Höhe von ca. zwei
bis 2,5 Metern Höhe über dem Boden.
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Technica 4033 oder das Shure Beta 98, da die-
se Kondensatormikros mit relativ hohem
Grenzschalldruck aufwarten können. Vielleicht
baut ihr zur Abnahme des Schlagfells auch zwei
Mikros auf – falls genug Platz an der Snare vor-
handen ist. In der Mischung könnt ihr dann aus
zwei Klangfarben wählen.
Die HiHat bekommt ein Kleinmembran-
Kondensatormikro, da dieser Mikrofontyp
den hohen Obertonanteil am besten wieder-
gibt.
Hier kann man jede Menge herum expe-
rimentieren, da jedes Kleinmembranmikrofon
eine etwas andere Klangfärbung der HiHat-
Becken liefert. Auch die Übersprechdämpfung
der Snare ist bei den verschiedenen Mikrofon-
typen sehr unterschiedlich. Hier bieten sich
Mikrofontypen, wie das SE 1 A, das AKG
Blue Line oder das Sennheiser e 914 an. Um
das Übersprechen zu reduzieren, solltet ihr
die Einsprechrichtung des HiHat-Mikros von
der Snare weg richten und ein Nieren- oder
Supernierenmikrofon einsetzen.
Das klassische Tom-Mikrofon ist das
Sennheiser MD 421, da es den Klang der
Toms mit großem Volumen, aber auch dem
nötigen Biss wiedergibt.
Wie bei der Snare
wird das Mikro schräg von oben auf das Schlagfell
gerichtet. Es zeigt auf das äußere Drittel des
Fellrandes. Auch bei den Tom-Mikrofonen solltet
ihr durch die Veränderung des Mikrofonabstands
zum Schlagfell den Sweet Spot des Mikrofons
herausfinden. Leider ist zwischen
Tom und darüber positioniertem
Becken nicht immer genug Platz,
um das Mikro optimal ausrichten zu
können. Dann könnt ihr überlegen,
die Overhead-Mikrofone die Aufgabe, einen ge-
wissen Anteil Raumklang mit aufzunehmen. Meist
werden Kleinmembran-Kondensatormikrofone
eingesetzt, da sie die Obertöne der Becken sehr
gut wiedergeben. Sehr häufig wird dabei das AB-
Verfahren gewählt, weil dieses Verfahren neben
der guten Panoramatrennung ein lebendiges
Klangbild des gesamten Drumsets liefert. Aber
auch das XY-Verfahren hat sich durchgesetzt, da
Probiert mal ein zweites
Mikro am Snare-Schlagfell!
es eine saubere Panorama-Ortung garantiert und
die Gefahr von Phasenauslöschungen bei diesem
Verfahren sehr gering ist.
Der Autor
Andreas
Ederhof
arbeitete als Studiomanager und
Sendetechniker beim Rundfunk
und ist als freiberuflicher
Toningenieur und Dozent tätig.
ob ihr ein Clipmikrofon verwendet, da es einfach
und platzsparend am Spannring des Toms ange-
bracht werden kann. Hier haben sich Typen, wie
zum Beispiel das Beyerdynamic Opus 87, das AKG
C 419 oder das Sennheiser e 904 durchgesetzt.
Die Becken werden in der Regel mit einem Stereo-
Mikrofonpaar abgenommen, welches das gesamte
Drumset als Einheit abbildet. Neben Abbildung
der Becken und Panorama-Wiedergabe haben
Stimmung im Studio
Das Tuning ist für das Drumset essentiell
Wenn das Schlagzeug schlecht
gestimmt ist, kommt es zu
Resonanzen, die lange anhalten
und nicht in das tonale Spektrum
der Trommel hineinpassen.
Dieses akustische Phänomen taucht
etwa auf, wenn die Stimmschrauben
das
Schlagfell
unterschiedlich
stark spannen.
Drückt eine der
Spannschrauben das Schlagfell mit
wesentlich höherer Kraft auf den
Kesselrand als die anderen, ertönt
an dieser Stelle beim Anschlagen ein
höherer Partialton als in den anderen
Zonen. Auch die Stimmung von Schlag-
und Resonanzfell zueinander spielt eine
große Rolle. Wenn das Schlagfell straf-
fer gespannt ist (höher gestimmt) als
das Resonanzfell, dann durchfährt der
Ton der Trommel mehrere Klangzonen.
Ist der Unterschied zu groß, kommt es
zum bekannten „Jaulen“ des Toms, da
die Sustainphase dann sehr lange an-
hält und der Ton sehr stark abkippt.
Das Stimmen des Schlagzeugs könnt
ihr grundsätzlich dem Musiker über-
lassen, da er sich mit dem Instrument
am besten auskennt.
Leider ist es
oft so, dass der Schlagzeuger das
Stimmen des Drumsets auch nicht
optimal beherrscht. In diesem Fall
solltet ihr euch entweder damit
begnügen, die stark resonierenden
Zonen des Fells abzukleben und so-
mit zu bedämpfen. Wenn ihr mit dem
Schlagzeuger gut befreundet seid,
dann macht es durchaus Sinn, dass
ihr gemeinsam mit ihm versucht, die
Stimmung des Sets zu verbessern
– nach dem Motto: schlimmer kann
das Set nicht verstimmt werden. Also
probieren wir ein wenig herum. Bei
dieser Methode solltet ihr jedoch ein
wenig Zeit und Geduld mitbringen
und darauf gefasst sein, dass euch
der Schwarze Peter zugeschoben
wird, wenn die Drums dann am Ende
nicht befriedigend klingen.
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