Mastering Kompressoren richtig einsetzen
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MASTERING
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Kompressoren richtig einsetzen
Macht eurer Musik
FINALE DYNAMIKBEARBEITUNG
Dampf!
DE R KOM P R E S SOR MACHT DAS MASTE R I NG KOM P LET T
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Foto: Peter Pulfer, Montage: K.v.G
recording magazin 3/09
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Im Mastering verleihen klassische Stereokompressoren genau wie
die oft geheimnisumwitterten Multibandkompressoren modernen
Produktionen ihren Druck und ihre überdurchschnittliche Lautstärke.
Dafür eignen sich bestimmte Kompressionsvarianten. RecMag erklärt
euch die Funktionsweisen und wie ihr sie am besten einsetzt.
Der
Kompressor
ist
eines
der
zentralen
an das klangliche Verhalten eines Kompressors
doch vielfältig. Komprimiert man beispielswei-
se eine Snaredrum, so darf der Kompressor
eine Snare ohne weiteres dichter und kna-
ckiger klingen lassen als in ihrer natürlichen
Umgebung. Bei der Kompression einer Violine
im Streichquartett sieht das wiederum ganz an-
ders aus. Eine hörbare Kompression würde hier
die interpretatorische Leistung des Violinisten
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Werkzeuge in der Musikproduktion. Sowohl bei
der Aufnahme als auch beim Mix und schlus-
sendlich auch im Mastering kommt er zum
Einsatz, um die natürliche Dynamik akustischer
und elektronischer Instrumente zu bändigen
und in geregelte Bahnen zu lenken. Auch wenn
das Ziel, den dynamischen Umfang zu begren-
zen immer das Gleiche ist, so ist der Anspruch
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Kompressoren richtig einsetzen
herabsetzen und die Aufnahme möglicherwei-
se ruinieren. Alles hängt also von der jeweiligen
Situation ab. Klanglich gesehen gibt es eine un-
endliche Bandbreite an Kompressoren, die von
klinisch sauber bis rotzig zerrend reicht. Wie man
sich vielleicht denken kann, kommen letztere
Varianten für die Mastering-Arbeit nicht in Frage.
ist hier gestattet. Solltet ihr Fremdmaterial mas-
tern, so besteht auf vernünftig vorbereitete
Tracks. Gerne könnt ihr einmal ausprobieren wie
es klingt, einen bereits komprimierten und limi-
tierten Titel nochmals zu komprimieren. Wer es
schafft, dass der Titel danach wirklich besser,
transparenter, druckvoller und aufgeräumter
klingt, soll sich bitte bei mir melden.
Grundsätzlich werden beim Mastering
drei Kompressoren eingesetzt.
Dem klas-
sischen Stereokompressor kommt dabei noch
am ehesten eine Klanggebende Funktion zu. Bei
den Geräten bewegt man sich gerne im High-
End-Bereich. Ob dies nun Röhrenkompressoren
von Manley sind oder der 8900 Dynamik Range
Controller aus den Massenburg Labs, Geräte von
Chandler, Drawmer, Tube-Tech, SPL, Empirical
Labs oder einer anderen Edelschmiede – solche
Geräte sind in professionellen Masteringstudios
zu finden. Für das heimische Projektstudio gibt
es glücklicherweise Alternativen – vor allem im
Software-Bereich – mit denen man ausgezeich-
Für den Stereo-Mastering-Betrieb
empfiehlt es sich, die beiden
Monokompressoren per Link-
Schaltung zu koppeln. Das verhindert
Panoramaverschiebungen.
Selbstverständlich dürfen und
sollen die Kompressoren auch
beim Mastering einen eigenen
Mastering-Kompressoren brauchen
eher feinsinnigen als rauhen Charakter.
nete Ergebnisse erzielen kann, auch ohne echten
Röhrensound. Um nun seinem Track vor der wei-
teren Bearbeitung schon mal eine gewisse Dichte
zu verabreichen empfiehlt sich also eine sanfte
und musikalische Grundkompression. Damit euch
von den Attacks der Rhytmusgruppe nichts verlo-
ren geht, sollten unbedingt längere Attackzeiten
gewählt werden. Die Ratio sollte moderat sein
und vielleicht zwischen 1,5:1 und 2,5:1 liegen.
Die Release-Zeit müsst ihr dem Material anpas-
sen, aber sie sollte eher länger als kürzer gewählt
werden. Der Threshold sollte relativ hoch liegen,
so dass durch diesen Bearbeitungsschritt nur die
auffälligsten Dynamikschwankungen abgefangen
werden. So erhält man ein etwas kompakteres
Signal, welches neben der Bearbeitung mit dem
EQ nur noch auf den nötigen Druck wartet.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, or­
Foto: Pulfer; Grafik: Jeschke
Klangcharakter an den Tag
legen. Allerdings sollte dieser
feinsinnig sein und lieber sam-
Das Funktionsprinzip des
Kompressors
Dass ein Kompressor die Dynamik
eines Signals beeinflusst, ist sicher-
lich jedem schon einmal zu Ohren
gekommen. Aber was genau
macht ein Kompressor eigentlich?
Im Endeffekt tut er nichts anderes,
als den Pegel der Signalspitzen zu
reduzieren, sobald diese einen
vorher festgelegten Schwellwert
(Threshold) überschreiten. Wie
stark der Pegel zurückgenommen
wird, lässt sich über den Wert
„Ratio“ bestimmen. Durch die
Pegelabsenkung wird das Signal
in seiner Dynamik eingeschränkt,
also komprimiert. Somit werden
Schwankungen in der Dynamik
ausgeglichen, da die lauteren
Passagen durch die Absenkung
an die leiseren angepasst werden.
Nun kann man den Pegel für das
gesamte Signal anheben. Das
Ergebnis ist ein gleichmäßig lautes
Signal, indem die vorher leisen
Passagen nun lauter sind und die
vormals lauten Passagen jetzt lei-
ser wiedergegeben werden. Das
ist das grundsätzliche Prinzip des
Kompressors. Die Art und Weise,
wie der Kompressor im Einzelfall
auf die Pegelspitzen reagieren
soll, lässt sich durch die Parameter
Attack, Release, Ratio, Knee und
Gain-Makeup noch variieren.
Je nachdem wie diese konfigu-
riert sind, lassen sich von kaum
hörbarer, sanfter Kompression
bis hin zu deutlich pumpender
Kompression verschiedene Cha-
rakteristiken realisieren.
tig als rau zu Werke gehen.
Welchen
Kompressor
man wann und wie in der
Mastering­Kette einsetzt,
hängt immer vom Ausgangs­
material ab.
Ein Multiband-
kompressor und ein Limiter
sind allerdings fast immer in
Benutzung. Zunächst sollte
man sich jedenfalls das
Material anhören und viel-
leicht auch anzuschauen, um
herauszufinden, wie es um
die Dynamik bestellt ist. Oft
sind Titel, die im Mastering-
Studio landen, vom Mischer
schon so stark bearbeitet wor-
den, dass es schwer fällt,
nochmals in die Dynamik ein-
zugreifen. Haltet deswegen
beim Mixing die Stereosumme
frei
von
Kompressoren.
Lediglich ein Limiter, der vor
digitalen Verzerrungen schützt,
dentlich Dampf zu machen.
Bei der ersten
Variante bedient man sich ebenfalls eines ein-
fachen Stereokompressors. Dieses Mal braucht
man aber nicht ganz so zaghaft damit umzu-
gehen. Entscheidet ihr euch für diese Variante,
könnt ihr eventuell sogar den ersten Schritt der
Vorkompression weglassen. Jedenfalls sollte der
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Kompressor nun etwas kräftiger zupacken, trotz-
dem dürfen uns auch hier die Transienten nicht
verloren gehen, wählt also die Attack-Zeit bitte
nicht zu kurz. Die Steuerung, wie der Kompressor
zupackt, sollte besser über den Threshold und
die Ratio geregelt werden. Wichtig ist, dass auch
ein intensiv arbeitender Kompressor nicht unbe-
dingt als solcher erkannt werden sollte. Spitzt also
eure Ohren und achtet auf verdächtige Zeichen
wie Pumpen, unnatürliche Pegelverläufe oder ei-
ne gewisse Enge im Sound. Solche Effekte sind
für gewöhnlich unerwünscht und es gibt nur we-
nige Musikrichtungen, bei denen das nicht so ist.
Wichtig bei der Kompression ist ein weitgehend
natürliches Endergebnis. Größtes Problem beim
Einsatz eines einfachen Stereokompressors
ist die Reaktion des Kompressors auf die
Rhythmusinstrumente, insbesondere die Bass-
drum. Sie ist meistens dominant, so dass der
Kompressor bei jedem Kick-Schlag den Pegel
runterfährt und zwar für das ganze Audiosignal
und für alle Frequenzbereiche. Das führt schnell
zu einem unnatürlichen Verhältnis zwischen
den Instrumenten, da Gitarren, Stimmen oder
anderes hinter jedem Schlag verschwinden. Ein
Multibandkompressor eignet sich in dem Fall bes-
ser, um den Titel richtig schön fett zu machen.
Der Multibandkompressor
verfügt über mehrere Fre­
quenzbänder, die jeweils
Fehlt dem Mix bereits sämtliche Dynamik,
ist der Mastering-Kompressor hilflos.
einzeln komprimiert werden
können, ohne die anderen zu beeinflussen.
Die präsenten Bässe einer Bassdrum wirken sich
also nicht mehr auf die Stimme oder die Gitarren
aus. So bleibt ein Höchstmaß an Natürlichkeit er-
halten. Ein analoger Multibandkompressor arbeitet
dafür mit mehreren Kompressorschaltungen pro
Gerät und spielt deswegen in der obersten Liga
– meist auch preislich. Diese Prozessoren sind da-
rum fast nur bei Profis zu finden. Die Ergebnisse
der entsprechenden PlugIns müssen sich aber
keinesfalls verstecken und können genau so in
Anspruch genommen werden wie Hardware. Die
Parameter für jedes einzelne Frequenzband ent-
sprechen denen eines einzelnen Kompressors.
Nur ist es für den Ungeübten schwer, die rich-
tigen Attack- und Release-Zeiten für einzelne
Der Multibandkompressor kann auf
bestimmte Instrumente im entsprechenden
Frequenzband gezielt eingehen.
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Zur Veranschaulichung
der Wirkung von
Attack und Release-
Einstellungen:
Wellenformdarstellung
eines Testsignals.
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Bänder herauszufinden. Definitiv braucht man ein
geschultes Ohr, um den Dschungel der Parameter
zu durchdringen und kleine Veränderungen zu
hören. Ein gut gemeinter Tipp: Legt mit
den ausgefeilten Presets der Hersteller
einen Grund-Sound fest. Von diesem
aus könnt ihr an den Parametern herum-
spielen, bis euch der Sound gefällt oder
im Notfall das Preset erneut aufrufen.
Einfacher als Attack- und Release-Zeiten zu wäh-
len ist es, den Threshold an das Material anzupas-
sen, die Ratio zu variieren und die Charakteristik
(Knee) zu verändern. Hier sind Veränderungen
besser hörbar. Mit einer Hard-Knee-Charakteristik
kann der Multibandkompressor auch zu einem
Die Aufteilung der Frequenzbänder hängt
vom musikalischen Material ab.
Je nachdem
was ihr erreichen wollt, kann ein Bassband bis 90
Auch starke Kompression sollte
nicht als solche erkennbar sein.
Hz, 100 Hz oder 130 Hz reichen. Wenn ihr die
Bassdrum und den Bass zusammen komprimie-
ren wollt, solltet ihr ruhig über die 100 Hz hinaus-
gehen. Für die reine Tiefbasskompression nicht
weiter als 75 Hz. Teilt die Mittenbänder zwischen
hohen und tiefen Mitten auf. Auch die Höhen
werden gesondert bearbeitet. Stehen euch fünf
Bänder zur Verfügung, könnt ihr diese nochmals
aufteilen in den Präsenzbereich von ca. 8 kHz bis
12 kHz und dem High-End ab 12 kHz aufwärts.
Mit dem Mutibandkompressor lässt sich der
Gesamtsound noch einmal feinjustieren und die
einzelnen Bereichen in gute tonale Balance brin-
Hier wurde es mit
schnellen Attack- und
Release-Zeiten
komprimiert.
Der gleiche Kompressor
und das gleiche Signal
nun mit langen Attack-
und Release-Zeiten.
Multibandlimiter werden. So lässt sich ein
Maximum an Druck und Lautstärke aus dem Mix
herausholen. Trotz allem und wie auch schon oft
erwähnt, möchte ich es auch an dieser Stelle nicht
versäumen: Weniger ist oft mehr! Immer schön
behutsam mit den Parametern umgehen und ein
gutes Ergebnis liegt gar nicht so fern!
Fachwissen Kompressorparameter
Die richtigen Einstellungen für das Mastering
Das grundsätzliche Funktionsprinzip
eines Kompressors ist immer gleich,
egal ob es ein Röhren- oder Opto-,
ein Single-, Stereo- oder Multiband-
kompressor ist. Demnach kann man
auch die maßgeblichen Parameter,
mit denen man die Arbeit des
Kompressors beeinflussen kann, an
fast jedem Gerät finden.
Es gibt einige wenige Ausnahmen.
Beispielsweise findet sich in vielen
Kompressoren
eine
automatische
und programmabhängige Attack- und
Release-Regelung, die dem Anwender
viel Arbeit abnehmen kann, sofern sie
denn gut funktioniert. Manchmal gibt es
diese Automatik auch nur für die Release-
Zeiten oder nur für die Attack-Zeiten.
Für diejenigen die sich nun fragen, was
Attack- und Release-Zeiten zu bedeuten
haben, gibt‘s jetzt die nötigen Infos:
Threshold:
Der Threshold bezeichnet
den Schwellwert, ab dem der Kompressor
anfängt zu arbeiten. Wählt man beispiels-
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der Rest des Signals wird komprimiert.
Ob man kurze oder lange Attack-Zeiten
wählt, das hängt ganz davon ab welche
Aufgabe der Kompressor gerade erfüllen
soll. Für eine musikalische und unauffäl-
lige Komprimierung des Summensignals
im Mastering sollte eine längere Attack-
Zeit gewählt werden. Geht es darum,
das Signal zu limitieren und Pegelspitzen
abzuschneiden, ist eine kurze Attack an-
gebracht. Doch nicht jeder Kompressors
eignet sich für diese kurzen Attack-Zeiten.
Bestimmte Bauarten, wie beispielsweise
Kompressoren mit Optokopplern, sind
dafür konstruktionsbedingt oft zu träge.
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Pumpen bemerkbar machen. Gerade weil
die Einstellung so heikel ist, bieten hier
viele Prozessoren eine Automatisierung
an. Die Release-Zeit sollte also immer
programmabhängig gewählt werden.
4
weise einen Threshold von -10 dB, so rea-
giert der Kompressor immer dann, wenn
das Signal lauter als -10 dB ist. Ist das
Signal leiser als -10 dB reagiert er nicht. Mit
der Wahl des Thresholds bestimmt man
also, ab wann das Signal komprimiert wer-
den soll. Bei einem niedrigen Threshold
wird mehr komprimiert, bei einem hohen
Threshold weniger. Möchte man beispiels-
weise nur die Signalspitzen komprimieren,
sollte ein hoher Threshold gewählt wer-
den. Für eine deutliche Komprimierung
des gesamten Signals ein niedriger.
Attack-Zeit:
Der Attack-Regler be-
stimmt, wie schnell der Kompressor die
2
Ratio:
Über die Ratio wird die Stärke
der Pegelreduktion geregelt. Die Werte
zeigen immer das Verhältnis des redu-
zierten zum ursprünglichen Pegel an. Ein
Ratiowert von 3:1 bedeutet demnach,
dass ein Signal, welches 3 dB über dem
eingestellten Threshold liegt, im Verhältnis
3:1 abgesenkt wird. Der reduzierte Pegel
liegt dann nur noch 1 dB darüber. Wählt
man beispielsweise einen Threshold von
-20 dB bei einer Ratio von 2:1 und schickt
ein Signal mit 0 dB in den Kompressor, so
wird das Signal am Ausgang mit -10 dB
(also der Hälfte) anliegen. Für eine sanfte
Kompression im Mastering verwendet
man eher niedrige Ratio-Werte, da eine
gefühlte Dynamik immer noch erhalten
bleiben soll. Nutzt man den Kompressor
als Limiter um Pegelspitzen zu kappen, ist
eine höhere Ratio in Ordnung.
Knee:
Nicht bei allen Kompressoren
ist dieser Parameter zu finden. Jeder
Kompressor arbeitet zwar mit einem be-
5
Release-Zeit:
Der Release-Regler
bestimmt, wie lange der Kompressor
braucht, um wieder zu dem ursprüng-
lichen Pegel zurückzukehren. Bei einer
kurzen Release-Zeit wird der Pegel des
Signals also kurz nach dem Absenken
wieder angehoben. Für eine langsamere
Anhebung muss die Release länger
gewählt werden. Die Einstellung der
Release-Zeit sollte besonders aufmerk-
sam erfolgen. Passt der gewählte Wert
nicht zum Audiomaterial, wird sich eine
zu kurze oder zu lange Release durch
unschöne Lautstärkensprünge oder
Dynamik des Signals reduziert, nachdem
der Threshold überschritten wurde. Je
kürzer die Attack-Zeit ist, desto schnel-
ler setzt der Kompressor ein. Mit einer
extrem kurzen Attack werden auch die
so genannten Transienten bearbeitet.
Dies kann zum Beispiel der Anschlag bei
einem Bass sein, die Kick der Bassdrum
oder der Snare. Bei einer längeren Attack
bleiben die Transienten erhalten und
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Foto: Wilschewski; Grafiken: Jeschke
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gen. Manchmal funktioniert das sogar besser als
mit einem Equalizer. Steht die Balance und der
Sound ist fast perfekt, kommt noch das Finish.
Zum Finale gibt‘s den Limiter.
Der Limiter
bildet für gewöhnlich das Schlusslicht in der
Masteringkette und ist ebenfalls eine Spielart des
Kompressors. Er arbeitet mit einer Hard-Knee-
Charakteristik, denn seine Aufgabe ist es – wie
sollte es anders sein – das Signal zu limitieren.
Wenn ihr also am Limiter -0,2 dB einstellt, wird
es keine Stelle mehr im Signal geben, die lauter
ist als -0,2 dB. Sinn und Zweck des Ganzen ist in
erster Linie das Umgehen digitaler Verzerrungen.
Allerdings werden Limiter auch immer wieder
gerne genutzt, um das Signal noch einmal rich-
tig laut zu bekommen. Dazu wird der Limiter mit
dem Audiosignal quasi überfahren, so dass der
Pegel des gesamten Signals nahezu gleich ist. In
der Wellenformdarstellung des Audioprogramms
ergibt das dann die bekannte „Wurst“. Nachteil
dieser brutalen Bearbeitung ist: Sie geht meistens
auf Kosten der Transparenz und der Offenheit
und hat leider in vielen Fällen einen Sound-Brei
zur Folge. Deshalb muss man auch mit die-
sem Werkzeug behutsam umgehen und lieber
mal auf ein halbes dB verzichten. Viele Limiter
zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht viele
Parameter zum Einstellen aufweisen. Wenn doch,
dann unterscheiden sie sich kaum von anderen
Kompressoren und ihren Parametern. Ihr seht al-
so, egal mit welchem Kompressor-Tool man gera-
de zu Gange ist, das Prinzip der Kompression und
der Dynamikreduzierung wiederholt sich immer
wieder. Letztlich entscheiden eure Vorstellungen
und Ideen zu einem Mastering darüber, wie sich
das Ergebnis gestaltet, die Prozessoren können
nur Helfer sein, um dieses zu verwirklichen.
Der Autor
Lennart
Jeschke
Der Engineer, Produzent und Autor
kennt die Studio-Szene. Als Mastering-
Spezialist betreibt er sein eigenes
Studio. www.studioexport.de
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stimmten Knee, es kann aber nicht
immer manuell geregelt werden.
Das
Knee
beschreibt
die
Charakteristik des Kompressionsvor-
ganges. Bei einer Hard-Knee-
Charakteristik greift der Kompressor
exakt bei Erreichen des eingestell-
ten Threshold ein und regelt den
Pegel mit voller Ratio zurück. Eine
solche Charakteristik findet man
bei Limitern. Mit einer Soft-Knee-
Charakteristik ist der Übergang am
eingestellten Threshold fließender.
Das bedeutet, dass der Kompressor
bei Überschreitung des Thresholds
erst nach und nach zur vollen Ratio
übergeht.
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um den Wert an, um den man ihn
vorher komprimiert hat. Greifen
wir unser Ratio-Beispiel noch ein-
mal auf. Der Threshold liegt bei -
20 dB, die Ratio bei 2:1 und das
Signal hat 0dB. Der Kompressor
regelt es auf -10 dB und nun he-
ben wir es mit dem Gain Makeup
wieder auf 0dB an. Erst dann ist
die Kompression der Dynamik
vollständig abgeschlossen.
Makeup-Gain:
Dieser Re gler
kümmert sich um die Ausgangs-
verstärkung des Kompressors. Der
Pegel, der ja durch die Kompression
herabgesetzt wird, sollte am Ende
des Kompressionsvorgang wieder