Mixdown E Bass in die Mischung integrieren
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MIXDOWN
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E-Bass in die Mischung integrieren
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Biss
Lasst euren Bass im Mix richtig Zähne zeigen!
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Bass mit
BASS-MIXDOWN
SO INTEGRIERT IHR DEN TIEFTÖNER OPTIMAL IN DIE MISCHUNG
Sounds der elektrischen Bassgitarre sind für eine große Bandbreite
der Musik entscheidend. Es muss untenrum drücken, Attacks sollen
sich durchbeißen und vielfach ist das harmonische Zusammenspiel
von Bass und Drums zwingend für ein groovendes Fundament.
Grenzen wir für die folgenden Betrachtungen
zunächst den Begriff „Bass“ klar ein. Es wird bei
einer Studioproduktion vieles als Bass bezeich-
net. Damit könnten Instrumente gemeint sein
wie Bassgitarre oder Kontrabass, aber auch der
Frequenzbereich in dem der Bass in einem Mix
vorkommt. Ungeachtet der vielfältigen Be-
deutungen des Wortes, wollen wir uns hier aber
auf die elektrische Bassgitarre konzentrieren.
Da ist vor Beginn der Mischung natürlich eine
gute Aufnahme sicherzustellen. Aber dass der
Bass dann auch zum Rest des Songs passt ist
doch eine ganz andere Sache. So mancher
Techniker beginnt den Mix mit der elementaren
Spur oder dem wichtigsten Instrument eines
Songs, beispielsweise dem Lead-Gesang.
Andere wiederum favorisieren eher die
Rhythmussektion, um darauf einen Mix aufzu-
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MIXDOWN
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E-Bass in die Mischung integrieren
bauen. Gerade in der Unterhaltungsmusik stellt
eine gesunde Balance aus Kick, Snare und Bass
eine gute Basis für den Gesamtsong dar. Für das
Vorgehen im Mix sollte man sich ruhig immer
wieder vor Augen halten, dass die Sounds sowohl
solo als auch im Verbund mit der Kom-
plettmischung beurteilt werden müssen.
Arbeiten also notwendig. Doch eine zusätz-
liche Hörkontrolle über kleinere Lautsprecher ist
ebenfalls sinnvoll, da viele Konsumenten kleine
Boxen haben, die die Tiefbässe kaum übertra-
gen. Um auch solchen Abspielgeräten gerecht
zu werden, könnte man durch psychoakustische
Tools einige Harmonische hinzuzufügen um
auch dort den Bass wieder hörbar zu machen.
Auch je nach Musikstil und Anwendung, für die
man den Mix erstellen will (Album, Radio, Club
etc.), lohnen sich Gedanken über die endgül-
tige Wiedergabesituation. Geht es um Radio
oder Fernsehausstrahlungen, werden sicher
an vielen Endgeräten nur kleine Lautsprecher
zu finden sein. Mischt ihr dagegen für den Dis-
kothekenbereich, braucht ihr einen eher etwas
tiefer angesetzten Bassanteil, ansonsten wird es
unter Club-Bedingungen zu dünn klingen.
Auf der Suche nach den wichtigen Fre-
quenzen des Instruments findet ihr den
Bassbereich in einem Spektrum von circa
60 Hz bis 250 Hz.
Dort liegt in etwa die Basis
der Rhythmussektion. EQing in diesem Bereich
kann die Klangbalance im Song stark verändern
und ihn sehr fett oder etwas dünner klingen
lassen. Unterhalb dieses Bereiches spricht man
eher vom Subbass, der etwa bis auf 20 Hz hin-
unter gehen kann. Die unteren Mitten bewegen
sich in etwa von 250 Hz bis 2 kHz. Hier findet
man gerade für unseren Bass sehr wichtige, spe-
zifische Harmonische. Ebenso sollten wir auch
Beim Komprimieren des E-Bass stellt
man die Release-Zeit am besten nach
Gefühl und Gehör ein.
Vergleicht immer wieder Mix und Solo, bis die
richtigen Verhältnismäßigkeiten gefunden sind.
Neben der Bearbeitung des
Bassklangs mit EQ oder
Kompressor kann hier auch
so manche akustische oder
die hohen Mittenfrequenzen zwischen 2 kHz
und 4 kHz im Auge behalten. Übertragen auf die
Eure Bass-Mischung muss auf jeder
Abhöre klingen – groß wie klein.
konkrete Mischung einer Bass-Gitarre kann man
zum Beispiel für mehr oder weniger Fundament
sorgen, wenn man bei um die 50 Hz bis 100 Hz
bearbeitet. Zwischen 200 Hz und 800 Hz kann
ein Bass auch schon mal sehr schwammig klin-
gen. Der Bereich zwischen 800 Hz und 1,2 kHz
ist unter Umständen für kleinere Lautsprecher
von großer Bedeutung. Bei etwa 1 kHz bis 2,5
kHz befindet sich der Attack-Bereich und somit
auch ein gewisser Biss im Bass. Ist ein Mix im
Bereich um die 5 kHz bis 7 kHz eher dünn be-
siedelt, lässt sich hier eventuell auch noch eine
gewisse Präsenz des Basses finden. Das ist aber
eher selten der Fall, weil hier oben schon einiges
an Platz durch andere Instrumente wie Gitarren
und Vocals eingenommen wird.
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psychoakustische Begeben-
heit – etwa Berücksichtigung des Maskierungs-
effektes – zum Erfolg führen.
Eine gute Regieraumakustik wird na-
türlich ebenfalls ihren Teil dazu beitragen.
Das soll nun in diesem Artikel nicht in aller
Tiefe beleuchtet werden. Wir setzen voraus,
dass Raumakustik und Abhörlautsprecher auf-
einander abgestimmt sind und ihr euch auf
das Schrauben am Sound konzentrieren könnt.
Eines soll hierzu aber doch erwähnt werden.
Um Signale mit einem hohen Anteil an tiefen
Frequenzen, wie eben unseren E-Bass, beurtei-
len zu können muss die Abhöre diese natürlich
übertragen können. Eine gewisse Dimension
der Abhörlautsprecher ist für vernünftiges
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Der Focus des Konsumenten liegt beim
Zuhören hauptsächlich auf der eigentlichen
musikalischen Performance.
Falls also das
Tuning und das Timing nicht zum Rest passt,
sind alle unsere weiteren Anstrengungen für
Viele behaupten, das Einspielen direkt in
das Pult über einen guten Pre-Amp reicht
in der Regel aus.
Das mag schon sein, aber
nicht vergessen, dass ein richtiger Bass-Amp
noch mal etwas mehr Druck aufbauen könnte,
ganz abgesehen von der
Qualität des Instrumentes und
des Künstlers. DI-Signal und
Vor dem eigentlichen Mixdown
müssen Tuning und Timing sitzen.
die Katz. Klar kann man im Mix auch noch
einiges editieren, das geht hin bis zum noch-
maligen Einspielen von bestimmten Passagen.
Leichter ist es hier natürlich meistens, Töne
zu quantisieren, oder tonal zurecht zu rücken.
Der Schlüssel sollte dabei immer sein, dass die
Sounds und Instrumente zusammenarbeiten.
Es nützt euch nichts, wenn ihr den Bass quan-
tisiert, aber der Drummer dann über die Länge
des Songs davon abdriftet. Ein Problem kann
auch entstehen wenn ein Bassist zu genau
auf die Drums gespielt hat und das auch noch
ohne Feeling. Dann hört man den Bass kaum
noch, da er durch die Kick zu stark verdeckt
wird. Quantisieren ist also nicht alles. Zusätzlich
kosten solche Edits auch sehr viel Zeit und
Muße in der kreativen Arbeit des Mixdown-
Engineers. Einzeln verunglimpfte Passagen
manuell zu editieren, wie beispielsweise be-
stimmte Töne von einer Strophe in die ande-
re zu kopieren ist oft das einfachste Vorgehen
und führt zum gewünschten Ergebnis – einer
guten Ausgangssituation für den Mix.
Mikrofonsignal könnt ihr im
Mix beide gerne benutzen. Das
schafft eine große Bandbreite an unterschied-
lichsten Sound-Charakteren. Und das DI-Signal
bringt euch im Mix den Vorteil, dass ihr es sehr
ungeschliffen als ReAmping-Basis nochmals
verwenden könnt. Und schon seid ihr mitten
in einer sehr wirkungsvollen Technik angelangt:
dem Arbeiten mit Layer-Sounds.
Eine einfache aber wichtige Sache: Der
Basstrack ist im Panorama in der Mitte an-
zusiedeln.
Der Zuhörer befindet sich nun mal
eher selten in der optimalen Abhörposition
und möchte den Bass als Fundament im Mix
hören – egal wo er sich in Relation zu den
Lautsprechern befindet.
Bei den Einstellungen des EQ wird es
schon wesentlich umfangreicher.
Man kann
und sollte natürlich den Bass im Solo-Mode
einstellen aber wichtig ist, dass man immer
wieder den Gesamtklang zusammen mit der
Kickdrum kontrolliert. Pegelverhältnisse und
Frequenzaufteilung sind hier ausschlagge-
Einfach aber wirkungsvoll: Ein in
die Mitte gemischter Bass schafft
ein solides Fundament.
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Dynamik
mit Biss
Die Bearbeitung einer Bassgitarre mit
einem Kompressor kann sowohl zu hohe
Dynamikunterschiede korrigieren, als auch Klang
und Groove formen. Hier sind konkrete Tipps dazu:
Ratio:
Das Kompressionsverhältnis wird meist zwi-
schen 2:1 und 4:1 gewählt. Höhere Ratios wirken
bereits leicht wie ein Limiter.
Threshold:
Der Threshold sollte so eingestellt sein,
dass die Töne im normalen Pegelumfang des Tracks
immer schon leicht durch den Kompressor bearbeitet
werden. Setzt man den Threshold noch niedriger, kann
man jedoch in Verbindung mit dem Attack-Parameter
den Punch überhöhen.
Attack:
Möchte man einen sehr glatten Sound haben,
wählt man eine sehr niedrige Attack-Zeit. Mehr Punch
bekommt man durch größere Attacks gekoppelt mit
etwas niedrigerem Threshold.
Release:
Die Release-Zeiten stellt man am besten nach
Gehör ein. Eine zu große Release kostet schnell den
gewünschten Punch und Druck im Sound. Wenn die
Release aber zu kurz ist, kann es zu unangenehmem,
leicht moduliertem Sound-Geplätscher kommen.
Busskompression:
Ein kleiner Trick, um Kickdrum und
Bass besser auf einen Nenner zu bringen, ist es, beide
Signale über einen Sammelbuss zu dem gleichen
Kompressor zu schicken.
Sidechaining:
Sollten sich Bassgitarre und Kick auf-
grund ungünstiger Pegel- und Frequenzverhältnisse
ungünstig im Mix maskieren, kann der Key-Input oder
Side-Chain-Eingang des Basskompressors helfen, die
beiden besser zusammen zu bringen. Dort legen wir
das Kickdrum-Signal an. Als Steuersignal fungiert dann
nicht mehr der Bass selbst, sondern die Kick. Nun wird
der Bass immer automatisch komprimiert wenn die
Kick-Drum einsetzt. Somit setzt sich die Kick leicht über
den Bass und wird besser hörbar. In der DAW löst man
das oft mit einem Sammelbuss, der das Signal über
einen Pre-Fader-Abgriff aus dem Kick-Channel bezieht.
Im Kompressor-PlugIn muss man jetzt nur noch für den
Side-Chain-Eingang den entsprechenden Buss anwählen
und auf das externe Signal umschalten – fertig.
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bend. Bass EQing ist nicht so einfach wie
man sich das oftmals vorstellt. Ein gern ge-
machter Fehler ist es, die tiefen Frequenzen
um die 60Hz bis 100Hz anzuheben, in der
Hoffnung, dass der Bass jetzt besser hörbar
wird. Das Gegenteil ist oft der Fall. Zu viel in
diesem Bereich lässt den ganzen Mix wum-
mern. Der Charakter des Basses hängt häufig
von seinen Harmonischen ab, die wiederum
angehoben werden können indem man die
tieferen Frequenzen leicht absenkt, und dafür
die Gesamtlautstärke vom Bass im Mix anhebt.
Ein Anheben bei 75 Hz kann vielleicht in der
Dance Music zum gewünschten Ergebnis füh-
ren, führt dem Gesamtmix aber gleichzeitig
Knurrt der Bass noch nicht genug, kann
man ihn auch im Mix noch via ReAmping
mit Röhren-Obertönen versehen.
Beim Bass-EQing sollte man immer auch
die anderen Signale im Auge behalten.
Das
gilt besondes für Kick und Restschlagzeug, weil sie
zusammen mit dem Bass die Rhythmusgruppe
bilden, aber auch für alle anderen Signale wie
Gitarren, Keyboards oder Vocals. Man kann sich
die Systematik der Frequenzverteilung in einem
Mix in einem Modell veranschaulichen. Stellt euch
den kompletten hör-
baren Frequenzbereich
einmal als Lamellen-
zaun vor. Jede Lamelle
Ein Anheben bei 75 Hz führt dem Mix viel
sehr viel Energie zu. Das geht auf Kosten des
Headrooms für den Gesamtmix. Geht man mit
diesem Mix in ein Masteringstudio, wird dort
ein Multibandkompressor fast schon Pflicht
um einen gegenüber anderen Produktionen
vergleichbaren Lautheitsgrad zu erreichen. Hat
man zu Beginn der Bearbeitung bereits einen
relativ guten Sound, kann man im Bereich
von 2 kHz bis 4 kHz versuchen, den Attack
und Punch des Basses etwas hervorzuheben.
Kritisch sind Frequenzen um die 200 Hz. Klingt
der Bass hier sehr schwammig sollte man die-
sen Bereich unbedingt sehr engbandig absen-
ken. Amp-Rauschen oder auch Rauschen, das
durch starke Kompression verstärkt wurde,
kann man mit einem HiCut-Filter beheben. Der
Bass wird somit relativ sauber.
Energie zu – auf Kosten des Headrooms.
steht dabei für ei-
nen Frequenzbereich. Nun solltet ihr jedem
Instrument bestimmte Frequenzen zuteilen, in
denen sein Klang am besten wirkt. Als Beispiel
bieten sich Kickdrum und Bass an. Nehmen wir
an, die Kick maskiert den Bass. Dann ist nicht eine
Lautstärkenänderung erste Wahl. Senkt stattdes-
sen bei der Kick eine geeignete Frequenz ab, da-
mit entfernt ihr quasi eine oder zwei Lamellen aus
dem gedachten Zaun. Dann kommen automatisch
dahinter die Lamellen des Basses zum Vorschein,
die vorher verdeckt waren. Und so kommt der
Bass wieder besser zur Geltung. Immer daran
denken: Eine Grundregel für einen aufgeräumten
Mix besagt, dass man die Frequenzen die man
bei einem Instrument anhebt bei einem anderen
Instrument absenken sollte um Durchsichtigkeit
und Transparenz im Mix zu erhalten.
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Fotos: Wilschewski; Grafiken: Lausmann
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Bass wird üblicherweise stärker kompri-
miert oder limitiert als viele andere Sounds.
Kompression ist so etwas wie der Schlüssel
zum guten Bassklang. Sie kann helfen, einen
guten Groove zu bekommen und somit den
Rest im Mix zu unterstützen. Man kann eine
etwas zu dynamische Spielweise des Bassisten
begradigen und außerdem dem Bass mehr
Punch verleihen. Dabei lohnt es sich, gera-
de die Einstellungen für die Attack- und die
Release-Zeit sehr kritisch zu betrachten. Die
Attack darf im Normalfall nicht zu kurz sein,
sonst verabschiedet sich der wichtige Anschlag.
Ist die Release-Zeit etwas zu lang, bewirkt das
manchmal ein Zuschmieren des Sounds und
somit die Zerstörung des Grooves. Möchte man
die Attack-Zeit etwas länger wählen, lohnt sich
auch mal ein Limiter hinter dem Kompressor,
um eventuelle grausame Peaks in den Griff zu
bekommen und um mehr Platz für den Make-
Up-Gain zu haben. Konkrete Tipps zur Bass-
Kompression lest ihr in unserem Extrakasten.
Ist man immer noch nicht mit dem
Klangergebnis seines Basses zufrieden, ist
es wohl an der Zeit, sich mit einigen spe-
zielleren Tools an die Arbeit zu machen.
Nun kann der Einsatz eines Tools wie Exciter
oder Enhancer das fehlende Quäntchen
bringen. Das hinzufügen von Harmonischen
funktioniert gerade im Software-Bereich gut
mit PlugIns wie zum Beispiel Maxx-Bass oder
Renaissance-Bass von Waves. Wenn ihr schon
mit Kompressor oder EQ gearbeitet habt, aber
bezüglich des Anschlag-Sounds noch nicht zu
einem befriedigenden Ziel gekommen seid,
könnt ihr den Attack trotzdem weiter hervor-
heben mit Hilfe von Transientenbearbeitung.
Da ist etwa der Transient Designer von der
Firma SPL ein unglaublich effektives Gerät.
Mittlerweile ist es von SPL auch als Software-
Lösung erhältlich. Ein vergleichbarer Vertreter
aus der Welt der PlugIns ist der Trans-X­ von der
Firma Waves.
Um den Sound noch etwas knurriger zu
machen, kann man Distortion-Sounds ad-
dieren.
Das schafft Durchsetzungsfähigkeit.
Diese Technik wird gerne als Send-Effekt
eingesetzt und einfach zusätzlich zur Original-
spur leicht untergehoben. Mittlerweile gibt
es ja viele Möglichkeiten, diese Sounds auch
noch im Mixdown zu erschaffen. Richtige
Röhren-Amps sind hierzu geniale Werkzeuge.
Allerdings gibt es im Zeitalter der DAW natür-
lich auch sehr viele digitale Alternativen. Da
gibt es zunächst einmal das Urgestein des
Amp-Modellings, den POD von der Firma Line
6 und auch viele wei-
tere Tools wie IK
Multimedias Ampeg
SVX­ oder Amplitube.
Oben: Kick (rot) und Bass unbearbeitet (blau).
Unten: Kick wie gehabt und Bass mit hin-
zugefügten Harmonischen, die ihn genau
im frequenzarmen Bereich der Bassdrum
unterstützen und so besser hörbar machen.
Exciter und Enhancer können
dem Bass Nachdruck verleihen.
Auch GuitarRig von
Native Instruments oder Eleven von Digidesign
können diese Sounds toll umzusetzen, um nur
einige wenige Möglichkeiten anzusprechen.
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E-Bass in die Mischung integrieren
Auch Zumischeffekte bescheren uns
interessante Möglichkeiten für den Bass-
Sound im Mix.
Es bieten sich Modulations-
effekte wie Chorus und Flanger an. Der Chorus
kann eine Bassgitarre etwas wärmer und brei-
ter im Mix platzieren. Ein Flanger auf dem Bass
dann schwammig wirken lassen. Man darf ruhig
den Mut haben, solche Effekte auch einmal als
Mono-Effekte zu verwenden. Dann behält man
sich eben den Platz der Außenbereiche für den
Rest der Instrumente vor.
Delay und Reverb-Effekte sind am schwie-
rigsten zu dosieren, den sie unterstützen
zusätzlich den Maskierungseffekt.
Also soll-
te man gerade bei Räumen eher auf sehr kurze
Hallzeiten zurückgreifen. Ein etwas größeres
Predelay kann zur Klarheit im Sound beitragen.
Mit Delays kann man arbeiten um einen spezi-
ellen Sound zu erzeugen, zum Beispiel einen
Arpeggiatoreffekt. Allerdings sollte das in den
Songstil passen. Will man eine spacige Wirkung
erzielen, kann man etwa so ein Delay mit einem
sehr mittigen und punchigen Sound verbinden.
Kümmern wir uns zuletzt noch um den
Subbass-Bereich.
Denn genauso wie wir über
Harmonic-Tools höhere Harmonische zum Bass
addieren, kann es auch gewünscht sein, in
den ganz tiefen Bereich vorzustoßen den oft-
mals nur Synthiebässe gut umsetzen können.
Ein sehr gerne eingesetzter Effekt dafür ist der
Octaver. Er halbiert praktisch immer die ange-
spielten Töne um eine Oktave und fügt sie dem
Signal wieder hinzu. Das funktioniert prinzipiell
als regulärer Zumischeffekt. Jedoch gehört der
Um die tiefen Frequenzen des Basses
hören und beurteilen zu können, sollten die
Lautsprecher sie möglichst exakt wiedergeben
können. Da ist eine große Hauptabhöre (wie
die hier in die Wand eingelassene) hilfreich.
wird von vielen Musikern auch live gerne ein-
gesetzt. Gerade im Jazz wird damit Fretless-
Bässen ein besonderer Touch verpasst. Im
Live-Bereich sind diese Effekte hauptsächlich
als Bodeneffekte zwi-
schen direktem Bass-
Signal und Verstärker
Übertriebene Modulationseffekte
schmieren den Mix zu.
Octaver zu den Effekten, mit denen der Bassist
beim Einspielen der Aufnahme auch seine
Spieltechnik ändert, ähnlich wie bei verzerrten
Sounds. Die Lautstärke, mit der dieser Effekt
hinzugemischt wird, kann meist direkt am Gerät
eingestellt werden. Aus dieser Sicht muss man
sich beim Mixdown auch fragen, ob ein mög-
liches Re-Amping mit Effekten wie Overdrive
oder Octaver mit dem Ausgangsmaterial wirklich
kompatibel ist. So, und nun viel Spaß beim er-
stellen von druckvollen Bassfundamenten.
Euer Chris
geschaltet. Im Mixdown
dagegen werden sie
über einen Aux-Buss als Zumischeffekt einge-
setzt. Aber ihr müsst aufpassen wie viel ihr von
diesen Modulationseffekten hinzumischt, denn
bei über triebenem Einsatz können sie schnell
sehr viel Platz in den Außenbereichen des
Mixes zuschmieren. Und das würde den Mix
Der Autor
Oben: 120 Hz Sinus im Analyser. Unten: Addition
von Harmonischen mit dem PlugIn Renaissance
Bass (Settings siehe rechts). Das kann auch einem
Bass Durchsetzungsvermögen verleihen.
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Chris
Lausmann
Gitarrist (Bonfire, Frontline), freier
Produzent und Engineer. An der SAE
München unterrichtet er verschiedene
Fächer, u.a. Mikrofontechnik.
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