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SPECIAL: CHANNEL STRIPS
zum Einsatz von Channel Strips
So veredelt ihr euren Sound
Channel Strips sind vielseitige und – besonders für Software
gewöhnte Musiker – nicht immer ganz einfach zu bedienende
Audiogeräte. Unsere 7 goldenen Regeln helfen euch durch
den Parameter-Dschungel externer Kanalzüge.
Inhalt
SPECIAL
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FOTOS: SHUTTERSTOCK
M
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it einem Channel Strip verschafft ihr euch
einen echten Sound-Vorteil. Das Angebot
ist groß, und fast jedes Gerät kommt mit
unterschiedlichen Funktionen daher. Dementspre-
chend knifflig ist es, allgemeingültige Regeln für den
Channel-Strip-Einsatz zu nennen. Wie bei jedem
Stück Equipment lassen sich aber auch im Fall von
externen Kanalzügen einige Faustregeln anführen.
Regel 1
Canale Grande
Channel Strips – edler
Sound aus dem Rack
Die 7 goldenen Regeln
zum Einsatz von Channel Strips
Behandelt das
Grundsignal mit Sorgfalt
Ein Channel Strip kann den Sound einer Aufnahme
entscheidend nach vorne bringen.
Ein Wundermit-
tel erhaltet ihr mit einem solchen Tool aber nicht.
Zwar werden gute Preamps, EQs und Dynamik-Pro-
Auf zum Kauf
Channel Strips für
jede Anwendung
Florian Zapf
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Praxistipp
Störfrequenzen ausmerzen
Einige Channel Strips bieten vollparame-
trische Equalizer.
Hiermit können Störfre-
quenzen wie etwa ungewünschte Resonanzen
bekämpft werden. Am besten geht ihr diesbe-
züglich wie folgt vor: Wählt in eurem EQ eine
hohe Güte – also einen schmale Bandbreite
– sowie einen hohen Boost-Wert. Jetzt fahrt
ihr per Frequenzregler durchs Frequenzspek-
trum. Im Zuge dieser „Frequenzfahrt“ wird die
Störfrequenz deutlich hervortreten. Habt ihr
die betreffende Stelle im Spektrum ermittelt,
könnt ihr anschließend den Gain in diesem
Bereich herunterregeln.
sen Sound des Signals zu erkennen. Um Derartiges
zu beheben verfügen viele Channel Strips über so
genannte Phasendreher, mit denen – wie der Name
bereits andeutet – die Phase des betreffenden Si-
gnals gedreht und der natürliche Sound des Aus-
gangsmaterials wieder hergestellt werden kann.
Regel 2
Lernt den Signalfluss kennen
Man kann bei der Arbeit mit einem Kanalzug zu
guten Ergebnissen gelangen, wenn man intuitiv
und per Trial-And-Error-Methode zu Werke geht.
Es macht aber viel mehr Sinn, sich zumindest ein
grundlegendes Verständnis von der Technik des ver-
wendeten Gerätes zu verschaffen – nur so bleibt ihr
in allen Situationen Herr der Lage. Als besonders
ausschlaggebend kann sich hier eine etwas einge-
hendere Beschäftigung mit dem Signalfluss des
Channel Strips erweisen. Eine Frage, die man sich
bei der Arbeit mit einem Kanalzug stellen sollte, lau-
tet daher: In welcher Reihenfolge werden die einzel-
nen Stufen des Gerätes durchlaufen? Wer sich hier-
über klar wird, kann gezielt auf bestimmte Sounds
hinarbeiten. Einige Channel-Strip-Kompressoren
verfügen zum Beispiel über „Pre EQ“-Schalter. Betä-
tigt man diese, so findet die Dynamikbearbeitung
vor dem Equalizer statt.
Während beim seriellen EQ das komplette Signale alle
Filter durchläuft, durchlaufen beim parallelen EQ nur
bestimmte Frequenzanteile einzelne Filter.
zessoren euer Signal aufwerten, gleichzeitig solltet
ihr aber auch immer darauf achten, dass euer Grund-
signal adäquat auf Vordermann gebracht wurde. Ne-
ben der Wahl des richtigen Mikros ist für den Sound
einer Aufnahme auch die Positionierung desselben
wesentlich. Oft ziehen hier wenige Zentimeter ent-
scheidende Auswirkungen hinsichtlich des Sounds
nach sich. Ähnliches gilt für das Finetuning der In-
strumente und der Einstellungen an Amps, Effekt-
Presets und so weiter. Beschäftigt euch also am be-
sten schon vor den Aufnahmen mit dem Sound eurer
Instrumente. Dabei ist vor allem darauf zu achten,
dass eure Parts im Song und nicht als Einzelsounds
funktionieren sollen. Überlegungen dahingehend, in
welchem Teil des Frequenzspektrums sich das jeweili-
ge Instrument einfügen soll, helfen hier meist schon
viel – so legt ihr bereits in der Pre-Production das
Fundament für einen klaren, druckvollen Mix.
Aber auch mit Hilfe des Channel Strips selbst
kann das Grundsignal auf Hochglanz gebracht
werden, noch bevor es im Aufnahmemedium lan-
det.
Ein in vielen Kanalzügen integriertes Feature
hierfür ist zum Beispiel der Lowcut. Stimmen und
die meisten Instrumente verfügen unter 80 Hz über
keine Informationen. Es schleichen sich allerdings
nichtsdestotrotz etwa beim Recording von Vocals
gern tieffrequente Geräusche wie etwa Trittschall in
die Aufnahme. In den allermeisten Fällen ist es da-
her zweckmäßig den Lowcut eures Channel Strips zu
aktivieren. Bei von Natur aus tieffrequenten Signa-
len wie etwa Bassdrum-Sounds gilt diese Empfeh-
lung selbstredend nicht.
Ein weiterer Aspekt, der euer Grundsignal beein-
trächtigen kann, ist ein Phänomen das im Ton-
techniker-Jargon salopp als „Phasenschweinerei-
en“ bezeichnet wird.
Diese können auftreten, wenn
zum Beispiel eine Klanquelle mit zwei Mikrofonen
abgenommen wird, etwa bei der Abnahme einer
Snaredrum an Ober- und Unterseite. Phasenproble-
me sind relativ leicht am matt und seltsam kraftlo-
ten. Um dem entgegenzuwirken, sollte man höchst-
möglich aussteuern. Euer Channel Strip bildet eure
Eingangssektion, es gilt also hier via Gain-Regler zu
Werke zu gehen – nicht erst später mit dem Kanal-
Fader! Das Grundrauschen bleibt so zum Nutzsignal
vergleichbar klein. Die ideale Aussteuerung liegt im
Fall von analogem Equipment bei 0 dB. Wichtig: Bei
Digitalsystemen ist ab 0 dB Schluss! Darüber hinaus
erwartet euch Krach schlimmster Ausprägung – und
ihr könnt eure Aufnahme in die Tonne treten. Gera-
de hier ist es also notwendig, den Headroom nicht
vollständig auszureizen. Mit dem Begriff Headroom,
bezeichnen Tontechniker den Bereich zwischen dem
Der integrierte Lowcut verhindert Trittschall oder sonstig tieftönendes Gerumpel:
Tube-Tech MEC1A
Etwaige Unterschiede im Signalfluss können sich
als echter Kaufanreiz erweisen.
So bietet etwa der
Hersteller Mindprint den DTC an, einen Kanalzug mit
Parallel-EQ. Das bedeutet: Hier durchläuft nicht wie
im Fall von seriellen Entzerrern das gesamte Fre-
quenzspektrum eine Filterstufe nach der anderen.
Vielmehr passiert nur der zu bearbeitende Frequenz-
anteil den betreffenden Filter. Eine solche Schaltung
kann gerade bei extremeren EQ-Einstellungen von
Vorteil sein, da nicht das gesamte Signal den einzel-
nen (klangverfremdenden) Stufen ausgesetzt ist.
idealen Aussteuerungswert (bei analogem Equip-
ment wird dieser wie gesagt mit 0 dB angegeben)
und den ersten wahrnehmbaren Verzerrungen. Wer
etwas experimentierfreudiger ist und etwa Gitarren
aufnimmt, darf seinen analogen Channel Strip na-
türlich auch mal in die Verzerrung fahren.
Regel 3
Regel 4
Durchschaut
den Kompressor
Nicht alle Signale müssen komprimiert werden.
Verzerrte Gitarren verfügen ohnehin kaum noch über
bemerkenswerte Dynamikunterschiede. Auch bei den
meisten Synthie-Klängen sollte der Einsatz eines
Kompressors nicht nötig sein. Verlangt man hier nach
mehr Druck, ist viel eher anzuraten, sich noch einmal
mit dem Sound-Design des betreffenden Klangs zu
beschäftigen. Dynamikbearbeitung mit einem Chan-
nel Strip würde hier lediglich Nebengeräusche ver-
Pegelt nach Regeln
Modernes Audio-Equipment rauscht nur noch in
geringem Maß.
Im Mix werden allerdings mitunter
recht viele Signale zu einer Summe zusammenge-
fasst – und das Rauschen der verschiedenen Geräte
und Signalquellen kann addiert zum Problem gera-
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SPECIAL: CHANNEL STRIPS
Aufs Wesentliche reduziert:
Der SPL Frontliner bietet trotz vieler Funktionen eine sehr übersichtliche Oberfläche.
stärken und Transparenzeinbußen nach sich ziehen.
Für andere Signale ist Kompression jedoch unerläss-
lich. Hierzu zählt etwa der Lead-Gesang. Zum einen
sind wir heute durch die Medien gewissermaßen dazu
erzogen worden, nur komprimierte Stimmen als
wohlklingend zu empfinden. Zum anderen läuft man
gerade bei unkomprimierten Vocals, die im Bandzu-
sammenhang funktionieren sollen, schlicht Gefahr,
Sprachverständlichkeit einzubüßen.
Wer mit dem Kompressor arbeitet, sollte sich un-
bedingt über die Funktionsweise dieses Geräts im
Klaren sein.
Gerade Channel Strips stellen zwar oft
nur wenige Parameter zur Verfügung und arbeiten
überdies häufig mit Automationskonzepten. Aber
selbst hier hilft es, wenn man die Prinzipien des
Kompressors durchschaut hat. Die verschiedenen
Auto-Einstellungen der Hersteller liefern zwar nicht
selten sehr passable Ergebnisse. Aufgrund der schie-
ren Unmenge verschiedenster Signale sowie unter-
schiedlichster Klangziele bleibt ein adäquates Ver-
ständnis der Technik aber unerlässlich. Hier also
Kompressortechnik im Schnelldurchgang: Der Kom-
pressor sorgt dafür, dass laute Stellen leiser werden
– sich also den leisen Stellen des Gesamtsignals an-
nähern. Anschließend verstärkt der Kompressor das
Gesamtsignal, sodass der ursprüngliche Maximalpe-
gel, der durch die Absenkung der lauten Stellen zu-
nächst reduziert wurde, wieder erreicht wird. Ob-
wohl sich also der maximale Pegel letztlich nicht
verändert hat, erklingen die leisen Stellen jetzt lau-
ter. Die Folge: Druck! Die genauen Parameter von
Kompressoren könnt ihr dem Infokasten auf dieser
Seite entnehmen.
»
man aber selten die Ruhe und Zeit, konzentriert und
ausgiebig am Signal zu arbeiten. Die Musiker wollen
schließlich ihre Parts einspielen und nicht ewig auf
den Techniker warten, der noch diese oder jene Ein-
stellung am Channel Strip ausprobieren möchte.
Daher ist man meist besser bedient, wenn kritische
Eingriffe erst im Mix vorgenommen werden – eben
weil sich tontechnische Fehltritte hier ohne weite-
res wieder rückgängig machen lassen. Hat man aber
etwa via EQ musikalisch wichtige Frequenzen ent-
fernt, so fehlen diese und können im Mix nicht mehr
via EQ (und sei dieser auch noch so edel) zurückge-
zaubert werden. Oder aber man hat sich im Stress
der Recording-Session Kompressor-Pumpen einge-
handelt. In beiden Fällen sind dann meist neue Auf-
nahmen vonnöten. Das kann nicht nur nerven, son-
dern auch Bares Geld kosten – wenn zum Beispiel in
einem Mietstudio oder mit Session-Musikern ge-
arbeitet wurde.
Regel 6
Lasst euch nicht von
der Optik täuschen
Der Volksmund weiß: Das Auge isst mit.
Nicht je-
dem dürfte allerdings klar sein, dass visuelle Eindrü-
cke auch in Sachen Sound eine entscheidende Rolle
spielen können. Klangereignisse werden vom Gehirn
– wie auch alles Visuelle – extrem gefiltert. Wir lassen
uns daher zum Beispiel von grafischen Darstellungen
bei unserer Beurteilung von akustischen Ereignissen
Die Auto-Einstellungen der Hersteller liefern
nicht selten sehr passable Ergebnisse.«
Wissen
Kompressor-Parameter
Threshold
Definierbarer Schwellwert, ab dem die Pegel-
reduktion (Gain Reduction) des Kompressors
einsetzt. Alle Pegel über diesem Wert werden
abgesenkt. Wie stark diese Absenkung ausge-
prägt ist hängt vom gewählten Ratio-Wert ab.
Ratio
Hierbei handelt es sich um das Kompressi-
onsverhältnis. Eine Ratio von 2:1 bedeutet
zum Beispiel, dass, wenn der Eingangspegel
den Threshold um 2 dB überschreitet, der
Ausgangspegel lediglich um 1 dB, also die
Hälfte, ansteigt. Wenn man die höchste Ratio
(unendlich) wählt, wird der Kompressor zum
Limiter: Das Signal gelangt nicht mehr über
den gewählten Threshold hinaus.
Make-Up-Gain
Über diesen Regler wird der Wert bestimmt,
um den der Kompressor das (in den Pegelspit-
zen) abgesenkte Signal wieder verstärkt. Die
Regel 5
Haltet euch zurück
Ein Gerät, das vor das Aufnahmegerät geroutet ist,
sollte mit Vorsicht bedient werden.
Sämtliche Ein-
griffe in den Sound werden mitgeschnitten und sind
– wenn überhaupt – nur noch mit hohem Zeitaufwand
rückgängig zu machen. Gerade wenn euer Channel
Strip mit hochwertigen EQs und Kompressoren ausge-
stattet ist, werdet ihr euch dann und wann verleitet
fühlen, schon vor dem Mix tiefgreifendes Processing
zu betreiben. Das kann Sinn machen – wenn man ge-
nau weiß, was man tut. Während einer Aufnahme hat
Make-Up-Gain-Funktion ist in vielen Kompres-
soren automatisiert.
Attack und Release
Über den Attack-Parameter kann die Zeit, in der
sich die Pegelreduktion vollzieht, bestimmt wer-
den. Mittels eines Attack-Reglers lässt sich also
die Ansprechzeit des Kompressors festlegen. Die
Release-Zeit gibt hingegen darüber Auskunft,
wie lange der Kompressor braucht, um nach
der erfolgten Pegelreduktion wieder in seinen
Ausgangszustand zurückzuregeln.
Hard/Soft Knee
In Hard-Knee-Einstellung wird das Signal nach
Erreichen des Thresholds unmittelbar im Ver-
hältnis der gewählten Ratio komprimiert. Dieses
Regelverhalten kann auffällig und unnatürlich
klingen. Via Soft-Knee-Funktion lässt sich ein
dezenteres Regelverhalten erzielen. Hier beginnt
die Dynamikreduktion schon unterhalb des
Thresholds und nähert sich fließend der einge-
stellten Ratio.
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beeinflussen. Mitunter hören wir Sounds schlicht in Abhängigkeit davon, wie
diese vor uns abgebildet sind. Bei der Arbeit mit einem Channel Strip habt ihr
diesbezüglich einen Vorteil: Externe Kanalzüge verfügen naturgemäß nicht über
die ausufernden grafischen Darstellungen, wie man sie etwa innerhalb von
DAW-Programmen wie Cubase oder Logic findet. Man arbeitet demnach auch
relativ unbeeinflusst von visuellen Gimmicks. Die einzelnen Channel Strips un-
terscheiden sich allerdings in ihrer visuellen Aufmachung doch recht stark von-
einander: Hier leuchten vielleicht lediglich Power- sowie Signal-Present-LEDs,
dort schimmern Röhren, zucken VU-Meter und blinken ganze LED-Ketten in al-
len Farben des Regenbogens. Kurz: Lasst euch – besonders beim Musikhändler
– nicht durch die Optik täuschen, sondern vertraut euren Ohren.
Eine Ausnahme stellen hier die optischen Hilfsmittel bei der Dynamikbear-
beitung dar.
Ein Kompressor soll zwar Druck machen, aber eigentlich kaum hör-
bar arbeiten. Eine präzise Anzeige der Gain-Reduction muss daher ein wichtiges
Ausstattungsmerkmal sein. So lässt sich einigermaßen exakt kontrollieren, um
welchen Wert der Kompressor das betreffende Signal absenkt.
Regel 7
Nutzt die kleinen Features
Heutzutage bieten Channel Strips oftmals mehr als bloß Eingangs-, Equa-
lizer- und Kompressor-Stufen.
Vielfach findet sich zum Beispiel auch ein
DeEsser. Ein solches Feature ist vor allem deshalb sinnvoll, weil man einen
externen Kanalzug häufig für Vocal-Recordings nutzen wird. Gerade bei etwas
stärkerer Kompression können Zischlaute („S“, „Z“ …) überbetont und störend
wirken. Die Stimme klingt schrill und unter Umständen ist sogar die Sprach-
verständlichkeit beeinträchtigt. Um solchen Störsounds entgegenzuwirken,
verwendet man DeEsser. Hierbei handelt es sich um frequenzselektive Kom-
pressoren oder Limiter. Allerdings sollte man auch DeEsser mit Bedacht einset-
zen. Falsch angewendet – das heißt: zu rigoros – sorgt dieses Tool unter Um-
ständen dafür, dass euer Sänger plötzlich zu lispeln beginnt.
Neben EQ und Kompressor gibts hier noch einen DeEsser:
TL Audio VP-1
Ein weiteres Merkmal vieler Channel Strips sind integrierte Noise-Gates.
Mit diesen Prozessoren lassen sich Nebengeräusche wie Rauschen oder das
Übersprechen anderer Instrumente vermindern beziehungsweise komplett
ausblenden. Der Prozessor schließt (reduziert den Pegel) ab einem bestimm-
ten Threshold (deutsch: „Schwelle“). Einige Gates sind recht simpel parame-
trisiert, mitunter lässt sich lediglich der Threshold bestimmen. Es werden
jedoch auch Prozessoren angeboten, die Einstellmöglichkeiten bieten wie
etwa „Range“ (das Maß, in dem der Pegel reduziert wird) oder auch „Re-
lease“ (dieser Wert bestimmt die Zeit, die das Gate benötigt, bis es vollstän-
dig geschlossen ist).
Die Art und Zahl der zusätzlichen Kanalzug-Features unterscheidet sich
von Gerät zu Gerät.
Insofern lohnt es, sich schon vor dem Kauf mit den
Möglichkeiten der in Frage kommenden Channel Strips zu beschäftigen. Ein
weiteres, gerade in Zeiten des digitalen Recordings hilfreiches, Feature sind
Zero-Latency-Funktionen, die latenzfreies Abhören während des Recordings
ermöglichen.
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