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Special
USB-/FIreWIre-MIxer
Doppelt
praktisch
KompaKtmixer mit audio-interface für Studio & Bühne
Mit USB- oder Firewire-Schnittstelle ausgestattete Mischpulte
sind wahre Multitalente – im Studio ersetzen sie das Audio-
Interface, auf der Bühne machen sie sich als Live-Mixer
nützlich. Mehr über die Alleskönner im aktuellen Special.
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tastenwelt 1/2009
Fotos: Vorname Nachname
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orbei die Zeiten, als die Verbindung zwischen
Mischpult und Computer aus einem Kabel
baum zum MehrkanalAudiointerface bestand,
jeder Kanal mit Ein und Ausgang separat verkabelt
werden musste. Heute übernimmt ein unauffällig
dünnes Kabel vom Typ USB oder FireWire (IEEE
1394) die Übertragung sämtlicher Audiodaten. Funk
tionalität und Einsatzmöglichkeiten eines solchen
Digitalverbunds aus Mixer und Computer gehen
weit über das hinaus, was wir aus der Analogzeit
kennen und das nicht nur bei teuren Profikonsolen,
sondern auch bei praktischen Kleinmixern für weniger
als 1000 Euro.
V
fast jeder namhafte hersteller
hat modelle mit pc-interface am Start
Nahezu jeder namhafte MischpultHersteller bietet
inzwischen eine Modellreihe von Kompaktmixern
mit Computerinterface (PCRecordingmixer) an.
Prominente Beispiele: Alesis MultiMix16 USB2.0,
Mackie Onyx 1220 mit FireWireInterface, Phonic
HelixBoard 18 Universal und Yamaha n8. Auch wenn
Aufbau und Ausstattung recht unterschiedlich sind,
haben alle Modelle doch etwas gemeinsam: sie sind
klein, handlich und trotzdem üppig ausgestattet.
Daher eignen sie sich gleichermaßen für die Recor
dingSession im Studio wie auch für den LiveMix
auf der Bühne.
Zugegeben, ein ausgewachsenes LivePult für eine
ProfiBand können sie nicht ersetzen, denn den
meisten Kleinmixern fehlt die dafür benötige Anzahl
an Ausspielwegen (Monitoring/Effekte) und Subgrup
pen. TastenSolisten und kleinere Bands, die selbst
mixen, werden beides aber kaum vermissen. Dafür
eröffnet sich durch die Computerschnittstelle die
Möglichkeit, den Auftritt auf dem Notebook digital
mitzuschneiden oder anstelle des Effektracks virtu
elle SoftwarePlugins einzusetzen.
Effekte
an Bord
Man freut sich, wenn ein
Multieffektprozessor mit
möglichst vielen Effekt
arten im Mixer integriert
ist. Die Frage ist aller
dings, wie man das
Effektangebot in seiner
Gesamtheit nutzen soll.
Bei allen vorgestellten
Mixern ist nur ein
gemeinsamer Effekt
gleichzeitig möglich –
und dies wird wohl im
Normalfall ein Hall sein.
Eine weitere, inter
essante Klangbear
beitungsmöglichkeit
fehlt indes oft: für jeden
Kanal ein Compressor.
Ausnahme: die nSerie
von Yamaha.
Foto: Petra Schramböhmer (Produkte), NASA/ESA (Spiralgalaxie NGC 1300)
anlogpult mit digitalschnittstelle
kontra digitalmischpult
Prinzipiell muss man zwischen Analog und Digi
talpult unterscheiden. Bei reinen Digitalpulten wie
etwa dem Yamaha n8 werden die Audiosignale
direkt am Eingang des Mixers in einen digitalen
Datenstrom gewandelt. Sämtliche Bearbeitungsfunk
tionen wie Equalizer, Fader oder Compressor werden
digital berechnet, Effektprozessoren (beim n8 der
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Special
USB-/FIreWIre-MIxer
Eine respräsentative
Auswahl an Anschluss
möglichkeiten bietet
Phonic beim Helix Board
24 Universal mit USB2.0
und FireWireSchnittstelle.
Auch Effekte und Subgrup
pen sind an Board.
Hall) sind auf digitaler Ebene eingebunden. Somit
können beim Bearbeiten und Weiterleiten der Audio
daten keine Verluste in der Klangqualität durch
mehrfache AD/DAWandlung und kein Rauschen
auftreten. Erst am AudioAusgang des Mixers werden
die Daten wieder in Analogsignale zurückgewandelt,
etwa um sie einer Endstufe oder einem Masterre
corder zuzuführen.
Bei Modellen wie Mackie Onyx 1220, Phonic
HelixBoard oder Alesis MultiMix16 sind sämtliche
Baugruppen wie Equalizer, Fader oder Compressor
in analoger Technik aufgebaut. Und grundsätzlich
muss man bei analogen Geräten mit Rauschen und
Klangeinbußen rechnen. Dank hochwertiger Bau
teile und ausgefuchster Schaltungen kann beides
jedoch in engen Grenzen gehalten werden. Für die
in diesem Beitrag angepeilten Anwendungen sind
Rauschen und andere Nebengeräusche bei den ge
nannten Mixern jedenfalls zu vernachlässigen. Die
ADWandlung der Audiosignale findet bei Analog
pulten mit eingebautem Computerinterface erst
unmittelbar vor jenem Punkt statt, wo das Signal
den Mixer über USB oder FireWireSchnittstelle in
Richtung Computer verlässt.
Welcher Art von Pult man den Vorzug gibt, muss
jeder für sich entscheiden. Digitalpulte sind bis
heute deutlich teurer als ihre analogen Brüder.
Außerdem ist bei vielen Modellen die Bedienung
über Menüs und mehrfach belegte Endlosregler
wenig livetauglich. Yamahas nSerie zieht gegen
beide Kritikpunkte ins Feld: Mit einer komplett
analogen Bedienoberfläche, zusätzlichen Digitalfunk
tionen wie etwa der SequencerFernsteuerung, enor
mer RoutingFlexibilität in Verbindung mit Cubase
und einem Preis unter 1000 Euro (n8) ist sie eine
echte Alternative zu analogen PCRecordingmixern.
Allerdings bekommt man diese derzeit auch zu
Schnäppchenpreisen – zum Beispiel ein Alesis Multi
mix16FireWire für knapp 400 Euro.
Bei der Computerschnittstelle fahren die Hersteller
zweigleisig: Angeboten werden USB 2.0 und FireWire.
Bei beiden handelt es sich um Hochgeschwindigkeits
schnittstellen, die mehrere Audiokanäle gleichzeitig
übertragen können. Das Mackie Onyx FireWireInter
face schickt in Verbindung mit den OnyxMixern bis
zu 18 Kanäle zum Computer und empfängt gleich
zeitig zwei Kanäle. Das Alesis MultiMix 16 USB
schafft die selbe Kanalzahl über USB 2.0.
USB2.0Schnittstellen sind Standard bei moder
nen Rechnern, und wer das FireWireInterface ver
misst, rüstet PC oder Laptop bei Bedarf per PCI
Karte oder PCMCIAKarte entsprechend auf. Wer
sich nicht entscheiden kann, greift zum Phonic Helix
Board 24 Universal, das sowohl mit FireWire als
auch mit USB 2.0 bestückt ist. Aus technischer
Sicht sind beide Schnittstellen gleichermaßen für
das MehrkanalAudiostreaming geeignet.
Wichtig zu wissen, an welcher Stelle
der ad-Wandler im Kanalzug sitzt
Wichtig ist allerdings, an welcher Stelle eines Mixer
Kanalzugs das Audiosignal für die ADWandlung
abgegriffen wird. Geschieht dies – wie etwa beim
Mackie Onyx 1220 mit Onyx FireWireInterface –
direkt hinter dem GainRegler, ist dies gut für einen
LiveMitschnitt. Aufgenommen wird das pure, von
EQ, Compressor, Pan und Lautstärkeregler unbe
leckte Signal. Man kann somit den LiveMix frei
gestalten, ohne die aufgenommenen Signale in
irgendeiner Weise zu beeinflussen. Der eben be
schriebene Vorteil wird allerdings in der Studio
RecordingSituation zum Nachteil: Man kann nie
die genannten Bearbeitungsmöglichkeiten des Mixers
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Edirol verlegt beim M16DX viele Anschlüsse in eine I/OBox.
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USB-/FireWire-Mixer
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in die Aufnahmen einbeziehen, da das stereophone
Rücksignal nur auf den Summenregler gelegt werden
kann. Man ist somit auf den virtuellen Mixer des
Sequencers angewiesen.
Das Yamaha n8 erweist sich in dieser Disziplin
als besonders flexibel. Er zweigt das Audiosignal
hinter dem EQ, aber vor dem Fader zur Digitalisierung
ab und erlaubt sowohl die Rückführung des Sum
mensignals als auch die Rückführung der Spuren,
die dann den entsprechenden MixerKanälen zuge
ordnet werden. Da das Digitalsignal direkt hinter
dem GainRegler eingespeist wird, stehen für den
„HardwareMix“ sämtliche Kanalfunktionen (ein zwei
tes Mal) zur Verfügung.
Beim HelixBoard 16 kann man per Taster für
jeden Kanal individuell wählen, ob man bei der Auf
nahme hinter dem GainRegler oder hinter dem Ka
nalFader abgreifen möchte. Das Alesis MultiMix16
hingegen entnimmt das Audiosignal grundsätzlich
nach dem Kanalfader. Beide Mixer erlauben nur die
Rückführung des stereophonen Summensignals auf
die Summenschiene.
praxiS-Tipp
Schnittstellen im Vergleich
Zum Anschluss von Peripheriegeräten haben sich im Computerbereich zwei Standards
durchgesetzt: Das von Intel als COM-Port-Nachfolger konzipierte USB und die als SCSI-
Nachfolger konzipierte Apple-Konkurrenz FireWire (IEEE 1394, i.Link). USB-Ports findet
man an allen aktuellen PCs, FireWire-Anschlüsse an vielen.
USB sieht eine Spannungsversorgung von 5 V/500 mA pro Anschluss vor. Geräte mit
geringem Stromverbrauch (Digitalkameras, Speicherkarten, MP3-Player, Audiointer-
faces) können somit auf ein Netzgerät verzichten. Für größere Geräte, wie etwa Mixer,
reicht der Strom allerdings nicht. An einer USB-Buchse kann im Gegensatz zu FireWire
immer nur ein Peripheriegerät angeschlossen werden (Sterntopologie). Zudem kann es
durch die Art des Datendurchsatzes bei USB eher zu unvorhersehbaren Latenzen
kommen als bei FireWire, wenn mehrere USB-Geräte (z.B. Tastatur, Maus, Drucker und
Audiomixer) gleichzeitig in Betrieb sind.
Das ältere USB1.1 lässt Übertragungsraten bis 12 MBit/s (Full Speed) zu, USB2.0
schafft bis zu 480 MBit/s. Doch Vorsicht: Die Bezeichnung „USB2.0“ alleine bedeutet
nicht, dass das Gerät diese hohe Geschwindigkeit beherrscht. Nur bei Geräten mit dem
Logo Certified USB Hi-Speed ist dies garantiert. Mixer mit Audiointerface, die 18 Kanäle
und mehr parallel übertragen, benötigen USB High Speed. Die Kabellängen sind für Full
Speed auf 5 m, für High Speed auf 3 m begrenzt. Inzwischen wurde USB3.0 mit Über-
tragungsraten bis 300 MByte/s (2400 Mbit/s) spezifiziert. Hierfür sind allerdings
modifizierte Kabel nötig.
FireWire ist ähnlich wie MIDI als Bus konzipiert. Pro Bus können bis zu 63 Geräte
angeschlossen werden. FireWire versorgt angeschlossene Geräte über das Bus-Kabel
mit 8 - 40 V und bis zu 1,5 A. Es ist momentan in zwei Geschwindigkeitsvarianten zu
haben: FireWire400 erlaubt Übertragungsraten bis 400 MBit/s, FireWire800 bis 800
MBit/s. Die Kabellänge sollte 4,5 m nicht überschreiten. In diesen Tagen wurde die
schnellste Variante, das FireWire S3200 mit bis zu 3200 MBit/s, festgeschrieben. Geräte
hierfür wird es jedoch erst im Laufe des Jahres 2009 geben.
ausstattungsmerkmale, die über
das eigentliche Mixing hinaus gehen
Viele PCRecordingPulte verfügen über einen einge
bauten Effektprozessor. Yamahas NSerie ist ledig
lich mit einem recht hochwertigen Hall bestückt,
andere, wie etwa das MultiMix16 oder das Helix
Board24 bieten über 100 Effekte aller Genres, wobei
aber für das gesamte Pult immer nur ein Effekt
gleichzeitig nutzbar ist. Das Mackie Onyx1220
verzichtet komplett auf interne Effekte. An die
Qualität der integrierten Effekte sollte man keine zu
hohen Erwartungen stellen, zum Aufwerten des Live
Sounds und der HomerecordingSetups sind sie
aber allemal gut.
Ein zeitgemäßes Ausstattungsmerkmal bieten die
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USB-/FireWire-Mixer
dingSetup schneller und einfacher erledigt als die
eines Analogpults.
Wie man Mixer und rechner problemlos
zum Kommunizieren bringt
Die Grundvoraussetzung für das Arbeiten mit Mixer
und Computer ist eine reibungslose Kommunikation
zwischen den beiden. Hierfür müssen zunächst die
dem Mixer beiliegenden Treiber installiert werden.
Diese setzen für den PC ausnahmslos WindowsXP
SP2 oder Windows Vista voraus. Nur diese beiden
Betriebssysteme unterstützen USB 2.0 und FireWire
sauber und unterbrechungsfrei. Die optimale Größe
des hierfür notwendigen Pufferspeichers (siehe Kas
ten) wird bei der Installation der Treiber automatisch
ermittelt. Nur in Ausnahmefällen muss man noch
nachjustieren.
Die meisten PCRecordingmixer werden mit Trei
bern geliefert, die das Pult nicht nur ins Windows
Betriebssystem, sondern auch gleich in eine Sequen
cerSoftware wie Cubase 4 oder Sonar 7 integrieren.
Bei einigen Paketen liegt sogar eine spezielle Versi
on eines dieser SequencerProgramme bei. Meist
handelt es sich um eine LiteVersion von Cubase 4.
Damit werden bereits elementare Ansprüche an den
PCMixerVerbund befriedigt: Der Sequencer erlaubt
die Aufzeichnung des Audiomaterials – egal, ob
mehrspurig oder in stereo. Gleichzeitig ist er aber
mit SoftwareEffekten ausgestattet, die man nicht
nur im (Home)Studio, sondern auch live bestens
einsetzen kann.
Besonders komfortabel ist die Zusammenarbeit
von Cubase und Yamaha n8 – nicht weiter verwun
derlich, da beide aus dem selben Haus kommen.
Das n8 arbeitet als MehrkanalAudiointerface, das
nicht nur alle Kanäle parallel zum Computer
schickt, sondern umgekehrt auch in der Lage ist,
CubaseSpuren zum Abmischen auf die Mixerkanäle
zu legen. Damit lässt sich ein Song mit den Reglern
des n8 abmischen („Hardwaremix“). Ein virtueller
Mixer, wie ihn die Sequencer bieten, ist schließlich
nicht jedermanns Sache. Zudem lassen sich die
Laufwerksfunktionen von Cubase 4 über ein Tasten
feld (DAW Remote Control) fernsteuern. Der PC
oder Laptop muss also nicht unbedingt in Reichweite
stehen, damit man ihn bedienen kann. Über die
eingebaute MIDISchnittstelle lassen sich MIDI
Geräte ansteuern, so dass man sich ein separates
MIDIInterface sparen kann. Legt man also Wert auf
eine nahtlose Integration von Mixer und Sequencer,
bietet die YamahaCubaseLösung absolut schlagende
Argumente.
Bei Kompaktmixern geht es mitunter eng zu zwischen Drehreglern, Tastern und Fadern.
Alesis iMultiMix Mischer (man beachte das i vor
dem MultiMix): Sie sind mit einem DockingSlot für
iPods ausgestattet. Damit kann man nicht nur die
Pausenmusik oder gelegentlich benötigte Playbacks
vom iPod ziehen, sondern mit einigen iPodModel
len die LivePerformance (StereoMix) sogar direkt
aufzeichnen – ein PC/Laptop oder Pocketrecorder
wird damit überflüssig.
Trotz dieser attraktiven Möglichkeiten mag mancher
der Digitalisierung seines Homerecording und Live
Equipments mit Unbehagen entgegensehen – nach
dem Motto: Das analoge Setup verstehe ich gerade
noch, das digitale mit all den Treibern, Schnittstellen
und Software aber vielleicht nicht mehr. Dabei ist
nach erfolgreicher Installation von Treiber und Soft
ware die Integration eines Digitalpults in ein Recor
KaUF-Tipp
Alesis iMultiMix 8 USB:
iPod-Kompatibilität
Modell
ipod
6. Generation
5. Generation
3. und 4. Generation
(Nur Transportst.)
1. und 2. Generation
ipod Nano
3. Generation
2. Generation
1. Generation
ipod Mini
ipod Shuffle
Nein
Ja
Ja
Nein
Nein
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Nein
Ja
Ja
Nein
Nein
Wiedergabe
aufnahme
effekte aus dem Sequencer-
programm für den live-Betrieb
Im LiveBetrieb sind alle genannten PCRecording
Pulte in Verbindung mit einem Laptop, einer Se
quencerSoftware und einer Sammlung an Effekt
Plugins ein ernst zu nehmender Konkurrent für das
übliche Effektrack. SoftwareEffekte gibt es in Hülle
und Fülle – von Freeware bis zum edlen Faltungs
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hall ist im Internet und im Musikalienladen alles zu
haben. Eine Grundausstattung der wichtigsten
Effektarten ist in jedem SequencerPaket standard
mäßig enthalten. Sowohl Cubase 4 als auch Sonar 7
bieten eine sehr ansehnliche Auswahl gut klingen
der EffektPlugins. Diese können wohl mit einem
StudioEffektgerät nicht mithalten, sind für den Live
Gig und die DemoProduktion aber allemal zu ge
brauchen.
Als StandardPluginSchnittstelle hat sich inzwi
schen das von Steinberg entwickelte VST etabliert.
VSTPlugins werden von fast allen Sequencern akzep
tiert. Googeln Sie also ruhig mal nach Freeware
VSTPlugins, und Sie werden über das reichhaltige
Angebot erstaunt sein. Die Qualität der Effekte ist
recht unterschiedlich. Man sollte daher ausgiebig
testen. Das ist nicht nur zielführend, sondern macht
auch Spaß. Wer allerdings professionelle virtuelle
Effekte benötigt, wird dafür ordentlich zur Kasse
gebeten. So zahlt man etwa für den IR1 Faltungshall
aus dem Hause Waves über 600 Euro. Dafür bekommt
man aber auch einen Hallprozessor der Extraklasse
geboten.
Der Einsatz von Plugins für LiveEffekte ist denk
bar einfach: Man weist jeder SequencerSpur einen
Mixerkanal zu, würzt jede Spur mit dem gewünschten
SoftwareEffekt und mischt das stereophone Rück
signal der Summe (Main) zu. Voraussetzung ist aller
dings eine kurze Latenzzeit zwischen digitalem Aus
und Eingang (aus Sicht des Mischpults). Mehr zum
Thema können Sie im Workshop „Computereffekte“
in Ausgabe 6/08 nachlesen.
Hans-Joachim Schäfer
tw
praxiS-Tipp
Was bringt der Kanal-EQ?
Der Kanal-Equalizer im Mixer erlaubt die Anpassung bis hin zur
Entfremdung eines Sounds – und das individuell für jeden Kanal, also
für jedes Instrument. Eine Idee mehr Mitten auf die Vocals, etwas
weniger Bässe für die Gitarre und einen Tick mehr Höhen beim Saxofon.
Klar ist, dass man um so gezielter korrigieren kann, je mehr Möglich-
keiten der EQ bietet. Alle hier vorgestellten Pulte verfügen über eine
3-Band-Entzerrung mit Bass-, Mitten- und Höhen-Regler. Damit lässt
sich der Klang jedes Instruments an den Gesamtsound anpassen.
Allerdings sind die Frequenzen der drei Bänder werkseitig festgelegt.
Hätte man also gerne speziell die oberen Mitten der Gesangsstimme
angehoben, so ist dies nicht möglich. Hier helfen halbparametrische
EQ-Bänder. „Halbparametrisch“ bedeutet, dass man nicht nur den
Grad der Anhebung oder Absenkung, sondern auch die Mittenfrequenz
des EQ-Bandes über einen Regler einstellen („durchstimmen“) kann.
Auch wenn man gerne alle drei Bänder eines Mixer-Kanalzuges in
dieser Form vorliegen hätte, werden aus Kostengründen nur die Mitten-
bänder halbparametrisch ausgeführt. Die Bässe und Höhen sind mit
festen Einsatzfrequenzen und einer „Kuhschwanz-Charakteristik“
ausgestattet. Mit halbparametrischen Mitten kann man hohe Bässe wie
tiefe Höhen bearbeiten – und alles, was dazwischen liegt. Eine weitere
Steigerung ist der vollparametrische EQ, bei dem man auch die Filter-
steilheit einstellen kann. Doch den gibt es bei Kompaktmixern nicht.
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