Special Vocal Effects on Stage Alle Macht der Stimme
© PPVMEDIEN 2007
DAS FACHBLATT FÜR MUSIKER
Special:
„Vocal-Effects on Stage“
DAS FACHBLATT FÜR MUSIKER
SPECIAL
Alle Macht der Stimme
Die 11 Gebote
Effekthascherei
der Live-Vocal-Effects
Live-Vocals mit Effekten veredeln
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1-2-3 … dabei!
Ein Special von Andreas Ederhof
Live-Vocals mit Effekten veredeln
FOTO: BJÖRN EISELE
Die Vocals sind das Aushängeschild der Band und noch vor dem optischen Eindruck prägen Klang
und Durchsetzungsfähigkeit der Lead-Vocals in entscheidendem Maße das Erscheinungsbild der
gesamten Combo. Das ist oft leichter gesagt als getan – aus diesem Grund wollen wir uns mit den
Effekten für die Vocals in diesem Special einmal näher befassen.
ach mal Hall“ heißt die vermeintliche
Zauberformel, um den Vocals ein an-
genehmeres Klangbild zu verpassen.
Leider ist es meistens mit einem x-beliebigen
Hall aus der Dose nicht getan. Mitunter klingt der
Gesang mit einem schlechten oder unpassenden
Nachhall nachteiliger, als wenn man diesen Hall
einfach weglässt. Manchmal helfen aber auch
schon ein paar kleine Veränderungen an einem
Preset, um aus der Blechbüchse eine gut klin-
gende Nachhallfahne zu basteln. Doch erst ein-
mal der Reihe nach.
M
Der Einsatz des Equalizers
Erst einmal sollte der trockene Gesang auch
ohne Hallfahne schon möglichst klar und druck-
voll rüberkommen.
Und das erreicht ihr am be-
sten unter Zuhilfenahme des vollparametrischen
Mittenreglers. Mit diesem Equalizer können die
störenden Resonanzen aus dem Gesangssignal
herausgefiltert werden, wodurch sich die Vocals
danach natürlicher und klarer anhören. Das Be-
dämpfen der störenden Resonanzen funktioniert
folgendermaßen: Ihr hört euch den Gesang allein
und ohne Halleffekte an und boostet das
Mittenband des Gesangskanals auf 8 bis 12 dB.
Dann stellt ihr am vollparametrischen Equalizer
eine recht schmalbandige Glocke mit geringer
Bandbreite ein. Neben der Mittenfrequenz und
Cut/Boost (engl. für Anhebung/Absenkung) ist
die Bandbreite der dritte Parameter eines vollpa-
rametrischen Mittenreglers.
Während der Sänger singt, wird die schmal-
bandige Anhebung jetzt durch das gesamte
Frequenzgebiet der Stimme gefahren.
Dort, wo
das Gesangssignal Resonanzen aufweist, wer-
Die drei Parameter des vollparametrischen Mittenreglers:
Mittenfrequenz, Cut/Boost und Bandbreite
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SOUNDCHECK 08 07
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Der dBX 166 ist ein beliebter Kompressor für die Live-Vocals
det ihr den sich einstellenden Klang als recht
unangenehm empfinden. Diese Resonanzen
können zum Beispiel durch Nichtlinearitäten
bei der Übertragung vom Mikrofon zum Misch­
pult entstanden sein. Aber auch der Sänger
selbst hat eventuell Resonanzen in seiner Stim­
me, die nicht so schön klingen. Diese störenden
Frequenzen sollten moderat abgesenkt werden,
wodurch die Stimme meist klarer und natürli­
cher rüberkommt. Auf keinen Fall sollte die
störende Resonanz wie bei einem Notchfilter
völlig herausgezogen werden. Dadurch verliert
die Stimme eventuell ihr eigenes Timbre ­ und
somit auch ihren unverwechselbaren Klang, der
sie von den anderen Sängern unterscheidet.
Die Entzerrung der Vocals kann in der
Regel mit dem Equalizer eines Mischpult-
Kanalzugs erledigt werden.
Voraussetzung
dafür ist, dass das Live­Mischpult mindestens
einen vollparametrischen Mittenregler an
am Terzband­Equalizer ein Frequenzband
nach dem anderen langsam hoch – doch
Vorsicht: Es kann bei dieser Prozedur leicht zu
unangenehm lauten Feedbacks kommen, wel­
che euch somit die Überbetonung anzeigen.
Nicht ohne Grund nennt man diese Art der
PA­Entzerrung „Einpfeifen“. Wenn ihr die
Nerven und Ohren aller Beteiligten schonen
wollt, dann schickt ihr sie während dieser
Prozedur besser vor die Tür.
Diejenigen Frequenzen, die vom Raum durch
Resonanzbildung überbetont werden, koppeln
beim Einpfeifen schneller als die unkritischen
Frequenzbereiche.
Die Frequenzen, die eine
starke Rückkopplung hervorrufen, werden um
ca. 3 bis 6 dB abgesenkt, wodurch sich das Gain­
before­Feedback deutlich erhöht. Gleichzeitig
erreicht ihr durch das Bedämpfen der Raumreso­
nanzen, dass sich der gesamte Mix klarer und
definierter anhört. Wenn sehr viele Frequenzen
abgesenkt werden
müssen, könnt ihr
unkritische Frequenz­
gebiete etwas anhe­
ben. Auf diese Weise
geht der Druck im
Mix nicht völlig ver­
loren und das Klang­
bild bleibt präsent
und durchsetzungs­
fähig. Was immer
ganz gut kommt, ist
eine Anhebung der
Höhen mit dem
Shelving EQ: 3­4 dB
Boost bei 12 kHz be­
wirken
manchmal
Wunder, was die
Sprachverständlich­
keit und Klarheit der
Stimme anbetrifft.
Doch Vorsicht: Bei
Anhebung der Höhen
wird die Rückkopp­
lungsgefahr bei den
hohen Frequenzen
ebenfalls heraufge­
setzt. Hier solltet ihr
mit Fingerspitzen­
gefühl das richtige
Maß der Höhen­
anhebung finden.
Druck durch den Kompressor
Wenn sich die trockene Stimme über die PA-
Anlage bereits klar und sauber anhört, dann geht
es mit dem Kompressor weiter.
Der Kompressor re­
duziert die Dynamik des Audiosignals, sodass der
Abstand zwischen dem leisesten und lautesten
Pegel kleiner wird. Dadurch kann der Ausgangspegel
des Kompressors angehoben werden, ohne dass es
zu Übersteuerungen kommt. Infolgedessen wird
der Lautstärkeeindruck des Gesangs deutlich an­
gehoben und die Vocals setzen sich besser durch.
Der Kompressor wird in den Gesangskanal inser­
tiert, indem die Insert­Send­Buchse des Mischpults
mit dem Line­In des Kompressors verbunden wird.
Der Kompressor­Line­Out geht dann zurück in die
Insert­Return­Buchse am Mischer.
Leider wird durch die Kompression der Stimme
automatisch auch die Feedback-Neigung erhöht.
Deshalb sollten die Vocals mit moderaten Kom­
Der VoiceLive von TC-Helicon - ein Multieffektgerät, das
speziell für die Vocals ausgelegt ist.
Bord hat. Hier sind die digitalen Pulte, wie
zum Beispiel das Yamaha 02R im Vorteil, da
hier bis zu vier vollparametrische Mitten rea­
lisiert werden können. Aber auch viele Multi­
Effektgeräte, wie zum Beispiel der VoiceLive
von TC Electronic haben einen Equalizer an
Bord, den man zur Entzerrung der Stimme
nutzen kann.
Auch der Raumklang steuert Resonanzen
bei und wirkt sich dementsprechend auf das
Klangbild der Vocals aus.
Die Raumresonanzen
können am besten mit Hilfe eines grafischen
EQ ausgeglichen werden. Der grafische Equa­
lizer wird in den Gesangskanal eingeschleift
und das Mikro bis knapp unter die Rück­
kopplungsgrenze ausgesteuert. Jetzt zieht ihr
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Special:
„Vocal-Effects on Stage“
Der Channel One von SPL ist auch zur Veredlung der Live Vocals ein hervorragendes Werkzeug
pressionseinstellungen gefahren werden – die
Ratio sollte einen Wert von 2:1 bis 6:1 haben –
mehr als 6 dB Gain­Reduction sollten ohnehin
nicht anvisiert werden – und der Threshold sollte
nicht ganz nach unten gezogen werden – ein gu­
ter Ansatzpunkt sind hierbei ­20 dB. Mit einer
Attack­Time von 20 bis 50 Millisekunden und ei­
ner Release­Time von 200 bis 400 Millisekunden
solltet ihr eine vorsichtige Kompression erzielen
können, die der Stimme etwas mehr Druck gibt.
Analoge Kompressoren klingen für die Live­Vocals
meist um einiges wärmer und druckvoller als die
digitale Variante. Aus diesem Grund macht es Sinn,
zusätzlich einen analogen Kompressor in den
Signalweg einzuschleifen, auch wenn das digitale
Multieffektgerät einen Kompressor an Bord hat.
Die so genannten Channel Strips, wie zum
Beispiel der Mindprint von Envoice oder der
Channel One von SPL bieten den Funktionsumfang
eines gesamten Kanalzugs –
also oft auch Equalizer,
Kompressor oder De­Esser. Außerdem bieten sie ei­
nen hochwertigen Mic­Preamp, der das Mikrofon­
signal sehr genau verstärkt und sauber ins Mischpult
überträgt. Aus diesem Grund werden Channel Strips
häufig bei der Aufnahme der Vocals im Studio ein­
gesetzt. Wenn möglich, solltet ihr auch für die Live­
Vocals ein solch hochwertiges Werkzeug einsetzen,
um aus eurer Stimme das Maximale herauszuholen.
Der Kompressor dieser Channel Strips ist oft ideal
für die analoge Kompression der Vocals geeignet.
Aber auch die Entzerrung und Störfrequenzsuche
bei der Stimme lässt sich mit einem Channel Strip
hervorragend durchführen.
Beim Einsatz eines Channel Strips wird das
Mikrofon direkt in den XLR-Eingang
des Mic­
Preamps gesteckt. Das heißt auch, dass die
Phantomspeisung vom Channel Strip kommen
muss, falls ihr mit einem Kondensatormikro arbei­
ten wollt. Das verstärkte Mikrofonsignal wird dann
in den Line­Eingang des Mischpults geroutet.
Entzerrung, Kompression und De­Essing können
jetzt komplett am Channel Strip eingestellt wer­
den. Der De­Esser reduziert die Zischlaute, die
von einigen Mikrofonen überbetont aufgenom­
men werden. Gerade wenn das Gesangssignal
dann noch mit einer Hallfahne versehen wird,
können überbetonte Zischlaute unangenehm
auffallen. Der De­Esser sollte nicht zu hart einge­
stellt werden, da der Sänger sonst klingt, als wür­
de er lispeln. Auf keinen Fall solltet ihr die Stimme
totkomprimieren, auch wenn die Kompression
den Vocals Druck und Wärme verleiht. In den
meisten Fällen leben die Live­Vocals von der
Natürlichkeit des Vortrags und bei einer zu har­
ten Kompression geht diese schnell verloren.
Mach mal Hall
Nachdem sich die Stimme nun gut im
Gesamtmix durchsetzt, kommen wir dazu, ihr
einen passenden Nachhall – oder besser gesagt
einen Raum – zu geben.
Das Problem ist immer
das gleiche: Einerseits möchte man den Vocals
einen fetten Hall verpassen, andererseits sollen
sie natürlich schön weit vorn im Mix positioniert
werden. Psychoakustisch gesehen bewirkt ein
hoher Nachhallanteil den Höreindruck, dass die
Schallquelle weit vom Hörort entfernt ist.
Demzufolge wäre ein geringer Hallanteil für die
Vocals das richtige Mittel der Wahl, um den
Sänger vor die Band zu stellen. Eine Möglichkeit,
dieses Problem zu lösen, ist die Wahl eines
Presets mit einer relativ kurzen Nachhallzeit von
0,8 bis 2 Sekunden. Die Predelay­Time solltet ihr
auf mindestens 50 bis 80 ms hochdrehen, dann
entsteht ein kleiner zeitlicher Abstand zwischen
dem Originalsignal und der Nachhallfahne. Das
bewirkt, dass der trockene Gesang erst einmal
ohne den Nachhall wahrgenommen wird, bevor
die Reflexionen einsetzen.
Eine weitere Möglichkeit, der verhallten
Stimme mehr Durchsetzungskraft zu verlei-
hen,
ist die Wahl eines Hallprogramms mit ho­
her Reflexionsdichte und einem ausgeprägten
Frühreflexionsmuster. Hallprogramme, die
ausgeprägte Early­Reflection­Patterns erzeu­
gen, geben dem Gesang einen kleinen Raum
ohne die Nachhallfahne zu stark zu betonen.
Der Nachhall ist dann zwar dezent hörbar,
greift aber in erster Linie in die Klangstruktur
der Vocals ein und macht sie fett und durchset­
zungsfähig. Hier kann man Presets wie z. B.
„Tiled Room“ oder „Vocal Chamber“ als
Ausgangsprogramm wählen. Die Room Size
sollte in diesem Fall nicht zu groß gewählt wer­
den, damit die Reflexionen dicht aufeinander
folgen. Auch Plate­Algorithmen sind gut ge­
eignet, da diese das Reflexionsmuster einer
Hallplatte aus Stahl nachahmen. Durch die ho­
he Geschwindigkeit des Schalls in der Stahlplatte
entsteht ein extrem dichtes Reflexionspattern,
das von Programmen wie Silver Plate, Gold
Plate oder Tin Plate simuliert wird.
Das Hallgerät wird in den meisten Fällen
über einen Post-Fader-Aux angesteuert.
Beim Post­Fader Aux wird das Aux­Signal hin­
ter dem Kanalfader abgegriffen, sodass der
Hallanteil bei Faderfahrten immer konstant
bleibt. Das Stereo­Return­Signal vom Hallgerät
wird dann in zwei neue Mischpultkanäle ge­
routet, um den Nachhall im Kanalzug noch
weiter bearbeiten zu können. So könnt ihr die
Hallfahne noch ein wenig mit dem Equalizer
bearbeiten, indem ihr auch hier wieder die
störenden Resonanzen herauszieht. Eine de­
zente Anhebung der Höhen bringt der
Hallfahne meist etwas mehr Glanz. Auch mit
der Kompression der Hallfahne kann man eine
schöne Wirkung erzielen, da der Pegel des
Nachhalls dann länger konstant bleibt.
Beispiel für ein hochwertiges Hallgerät für die Live-Vocals:
Das MX300 von Lexicon
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Soundcheck 08 07
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Ein hochwertiges Delay-Gerät für den Live-Einsatz – das D-Two von T.C. Electronic
Für die Vocals solltet ihr euer hochwer-
tigstes Hall- oder Multi-Effektgerät ein-
setzen
– das Beste ist für die Stimme gerade
gut genug! Gerade beim Gesang bekommt
der Zuhörer ein unnatürliches oder gar ble­
chernes Klangbild sehr deutlich mit. Nicht
ohne Grund haben sich Hallgeräte von
Firmen wie TC Electronic oder Lexicon auch
im Live­Bereich durchgesetzt, wenn es um
hochwertigen Gesangs­Hall geht. Auch die
Snare sollte einen passenden Hall bekom­
men, aber bei den Drums muss es nicht im­
mer der absolute Highend­Hall sein. Deshalb
sollte die Entscheidung, welches Signal den
besten Hall erhält, immer zu Gunsten der
Vocals ausfallen.
Hall schickt, könnt ihr das Klangbild voller ma­
chen und den harten Echo­Einsatz etwas wei­
cher gestalten.
Ein weiterer interessanter Delay-Effekt
für die Stimme ist das Slapback-Delay, auch
bekannt als Rock-'n'-Roll-Echo.
Beim Slap­
back­Delay werden kurz aufeinanderfolgende
Wiederholungen mit 80 bis 130 ms Verzö­
gerungszeit erzeugt, so dass sich ein schnell
abklingendes Flatterecho ergibt. Gerade bei
etwas härteren Musikrichtungen kann man
der Stimme so einen Effekt geben, der den
rauen Eindruck der Stimme unterstützt. Mit
Hilfe ganz kurzer Verzögerungszeiten unter
20 ms könnt ihr die Stimme fetter machen,
indem das Delay mit der Originalstimme
überlagert wird. Dazu steuert ihr das
Delaygerät mit dem Post­Fader Aux an und
holt das Delaysignal als Mono­ oder Stereo­
signal in neue Mischpultkanalzüge zurück.
Durch die geringe Verzögerung nimmt man
das Delay nicht als Signaldoppelung wahr.
Das Delay verschmilzt sozusagen mit dem
Originalsignal und macht die Stimme dicker
und durchsetzungsfähiger. Ideal ist es, wenn
die Delaytime ein wenig moduliert – d. h.
zeitlich verändert – wird, sodass keine stati­
sche Verzögerung entsteht. Die Modulation
der Delaytime bewirkt eine chorusähnliche
Schwebung, die der natürlichen Stimmen­
dopplung sehr nahe kommt.
Delay und Echo
Auch der Delay-Effekt ist ideal dazu geeig-
net, der Stimme Raum zu geben und sie von
der restlichen Band abzusetzen.
Beim Tempo­
Delay werden die Delays im Rhythmus des
Songs ausgespielt, indem die Delaytime zum
Songtempo synchronisiert wird. Die Delaytime
sollte beim Tempo­Delay sehr genau eingestellt
werden, damit Song­Rhythmus und Delay sich
nicht gegenseitig stören. Einige Delay­Geräte,
wie das D­Two von T.C. Electronic geben die
Delaytime gleichzeitig als Songtempo in BPM
(Beats per Minute: Die Anzahl der Viertelnoten,
die bei diesem Tempo pro Minute gespielt wer­
den) an. Wenn ihr das Songtempo einigerma­
ßen im Kopf habt, könnt ihr euch mit dieser
Angabe schon recht nah an die exakte Delaytime
herantasten.
Beim Einsatz des Tempo-Delays sollte der
Delay-Effekt so programmiert werden,
dass
die Echos immer nur dann ausgespielt werden,
wenn der Originalgesang pausiert. In diesem
Fall reden wir vom Ducking Delay ­ also einem
Delay, das durch den Originalgesang „geduckt“
wird (to duck: untertauchen). Der Vorteil des
Ducking Delays ist, dass die Stimme des Sängers
nicht von seinen eigenen Delays überlagert
wird. Dies würde unweigerlich zu einem mat­
schigen Vocal­Sound mit schlechter Text­
Verständlichkeit führen. Viele Delay­Geräte
haben diesen Effekt als Preset mit an Bord, so­
dass sich das Ducking Delay auf Knopfdruck
erzeugen lässt. Wenn ihr das Delay­Signal mit
einem weiteren Aux­Regler noch einmal in den
Chrorus, Flanger & Special FX
Auch die Delay-Modulationseffekte, wie
der Chorus und der Flanger kommen gut für
die Live-Vocals.
Ihr solltet diese Effekte jedoch
entweder sehr dezent oder als einmaligen
Special Effect in die Mischung einbauen, da
Chorus, Flanger & Co schnell zu einem mat­
schigen Klangbild führen können. Der Chorus
kann das Klangbild der Stimme schön voll ma­
chen, sodass die Vocals voluminöser klingen.
Der Flanger ist eher ein Special Effect, da die
hohe Feedbackrate zu starken Klangver­
änderungen führen kann. Für den Einsatz von
Effekten bei der Live­Mischung gilt generell:
Weniger ist mehr! Wenn die Stimme im Hall
schwimmt und außerdem noch eine ordentliche
Portion Flanging mit Distortion mit draufge­
packt wird, dann ist ein matschiges Klangbild
vorprogrammiert.
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Special:
„Vocal-Effects on Stage“
Kleine Übersicht verschiedener Bühnenvocalmikros
Die Qualität der eingesetzten Effekte hängt in erster Linie vom Eingangssignal, sprich vom
verwendeten Mikrofon ab. Deshalb bekommt ihr hier eine kleine Übersicht diverser
Gesangsmikros in unterschiedlichen Preisklassen für eure Live-Performance.
Mikrofontyp/Hersteller
AKG D 88 S XLR
AKG D 3700 MS
AKG AKG C 5900 M
Audio Technica Pro41
Audio Technica ATM410
Audio Technica AE5400
Audix F­50
Audix OM­3
Audix OM­6
beyerdynamic Opus 39
beyerdynamic TG­X 48
beyerdynamic Opus 89
Electro Voice Microphones Cobalt C09
Electro Voice Microphones N/D767a
Electro Voice Microphones RE410
IMG Stage Line DM­2400
IMG Stage Line DM­4500
IMG Stage Line DM­5000LN
JTS TM­969
JTS CX­07S
JTS NX­8.8
LD D1006
LD D1001
LD D1011
Neumann KMS 104
Neumann KMS 105
Peavey Pvi 2
Peavey PVM 22
Peavey PVM 46
Sennheiser e 825S
Sennheiser e 840
Sennheiser e 935
Shure PG58
Shure SM58
Shure KSM9
Superlux DM­518
Superlux PRO­248
Superlux PRO­238
T­Bone MB85 Beta
T­Bone MB78 Beta
Preis/g
70
117
431
76
119
410
52
139
239
59
89
229
74
149
227
42
84
107
28
54
87
33
55
59
636
636
35
159
239
60
125
224
78
152
792
17
46
110
39
49
Wandlertyp
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Kondensator
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Dynamisch
Kondensator
Dynamisch
Kondensator
Richtcharakteristik
Superniere
Niere
Superniere
Niere
Niere
Niere
Niere
Niere
breite Hyperniere
Superniere
Superniere
Hyperniere
Niere
Superniere
Niere
Niere
Niere
Superniere
Niere
Niere
Superniere
nicht angegeben
Superniere
Niere
Niere
Superniere
Niere
Niere
Hyperniere
Niere
Niere
Niere
Niere
Niere
Niere/Superniere
Superniere
Superniere
Niere
Niere
Niere
Übertragungsbereich
40 Hz–20 kHz
70 Hz–20 kHz
20 Hz–20 kHz
90 Hz–16 kHz
90 Hz–16 kHz
20 Hz–20 kHz
nicht angegeben
50 Hz–18 kHz
40 Hz–19 kHz
50 Hz–16 kHz
50 Hz–15 kHz
35 Hz–18 kHz
50 Hz–18 kHz
70 Hz–22 kHz
50 Hz–20 kHz
80 Hz–12 kHz
50 Hz–16,5 kHz
40 Hz–18 kHz
80 Hz–12 kHz
50 Hz–16,5 kHz
60 Hz–18 kHz
80 Hz–15 kHz
50 Hz–16 kHz
50 Hz–16 kHz
20 Hz–20 kHz
20 Hz–20 kHz
nicht angegeben
50 Hz–16 kHz
45 Hz–16 kHz
80 Hz–15 kHz
40 Hz–18 kHz
40 Hz–18 kHz
60 Hz–15 kHz
50 Hz–15 kHz
50 Hz–20 kHz
50 Hz–15 kHz
50 Hz–18 kHz
30 Hz–20 khz
50 Hz–16 kHz
50 Hz–16 kHz
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Soundcheck 08 07
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