Special Vokalmikrofone Kauf und Praxistipps Gesangsmikro
© PPVMEDIEN 2009
sPecial
Vokalmikrofone
Stimme
nach vorn
Kauf- und PraxistiPPs: GesanGsmiKrofone
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tastenwelt 2/2009
© PPVMEDIEN 2009
Beim kauf eines Gesangs­
mikrofons sollten Sie nichts dem
Zufall überlassen. Worauf Sie
achten müssen, damit die Stimme
im Bandsound nach vorn kommt,
lesen Sie in unserem Special.
Dazu gibt’s Praxistipps und
nützliches Hintergrundwissen.
n fast allen Songs der aktuellen Pop- und Rock-
musik sind die Vocals das prägende Element und
Aushängeschild der Band. Gleichzeitig ist die
Stimme das natürlichste Instrument, das wir haben
– schon minimale Änderungen in der Artikulation
können die Bedeutung der Aussage stark beeinflus-
sen. Ein gutes Vokalmikrofon sollte diese feinen Nuan-
cen möglichst natürlich, aber auch entsprechend
ausdrucksstark auf die PA übertragen. Darüber hinaus
muss das Bühnengesangsmikro die Stimme schön
nach vorn bringen – schließlich sind da noch andere
Instrumente, gegen die sich die Vocals durchsetzen
müssen.
I
das passende
mikrofon finden
Bei der Suche nach dem geeigneten Bühnengesangs-
mikro sollten Sie sehr wählerisch sein. Es gibt kein
Mikrofon, das alle Stimmen gleichermaßen gut über-
trägt. Die erste wichtige Frage lautet: Wie soll die
Stimme über die PA klingen? Wollen Sie, dass Ihre
Stimme möglichst natürlich abgebildet wird oder liegt
die Priorität auf der Durchsetzungsfähigkeit der
Vocals? Wenn die musikalische Begleitung nur aus
einer Akustikgitarre besteht, dann kann sich die
Stimme vom Frequenzumfang her richtig breit ma-
chen. In diesem Fall empfiehlt sich eventuell ein
Modell mit Kondensatorkapsel, da Kondensator-
wandler einen sehr großen Übertragungsbereich
haben und die Stimme sehr natürlich abbilden. Ein
hochwertiges Modell mit Kondensatorkapsel ist zum
Beispiel das Neumann KMS 105, dessen Übertra-
gungseigenschaften denen eines High-End-Studio-
Kondensatormikrofons sehr nahe kommen.
www.tastenwelt.de
Foto: Sennheiser
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Vokalmikrofone
1
2
3
Optimal: über das Mikrofon
hinweg singen (Mitte). We-
niger gut: direkt in den Korb
(links). Nahbesprechung
(rechts) verstärkt den Bass.
Hält man das Mikro zu nah
am Korb, verändert man
die Richtcharakteristik.
Wie man’s besser macht,
zeigt das untere Bild.
Die Stimme, die sich gegen laute Mitmusiker wie
Drums, Bass und Gitarre durchsetzen muss, braucht
in erster Linie ein Mikrofon mit guter Durchsetzungs-
kraft. Hier ist vielleicht ein dynamisches Modell von
Vorteil, bei dem bestimmte Frequenzbereiche ge-
zielt angehoben wurden. Diese Frequenzbereiche
sorgen dafür, dass die Stimme mehr Präsenz und
Durchsetzungsfähigkeit bekommt – dafür aber even-
tuell nicht so ausgewogen klingt. Die beiden zuvor
genannten Aspekte schließen sich zwar nicht gegen-
seitig aus, sie geben aber schon eine grobe Richtung
vor, nach der Sie Ihr Gesangsmikrofon aussuchen
können.
Die meisten Vokalmikrofone für die Bühne haben
eine dynamische Kapsel, da diese konstruktionsbe-
dingt etwas mehr Rückkopplungssicherheit bietet als
ein Kondensatormikrofon. Die hauchdünne Membran
eines Kondensatorwandlers wird schon durch sehr
leise Schallereignisse angeregt und überträgt diese
präzise in eine Wechselspannung am Ausgang des
Mikrofons. Dynamische Mikros sind demgegenüber
schon etwas träger, da die auf der Rückseite der
Membran angebrachte Schwingspule ein höheres
Gewicht darstellt. Das bedeutet natürlich auch, dass
die Membran des dynamischen Mikros bei einer
Beschallungssituation etwas unempfindlicher gegen
Rückkopplungen ist. Darüber hinaus ist ein dynami-
sches Mikrofon in der Regel sehr viel robuster, so
dass eine unsanfte Behandlung nicht sofort das
Ende des Mikrofonlebens bedeutet. Bekannte Mo-
delle mit dynamischer Kapsel sind zum Beispiel das
Beyerdynamic TG-X 58, Sennheiser e 945 oder
Shure SM 58.
tipps zum ausprobieren
neuer Gesangsmikrofone
Um herauszubekommen, welches Mikro vom Klang
her am besten zu Ihnen passt, gibt es nur eine Mög-
lichkeit: ausprobieren! Gehen Sie zu Ihrem Musika-
lienhändler und bitten Sie ihn, dass er ein paar Ge-
sangsmikrofone für Sie aufbaut. Wichtig ist, dass Sie
die Mikrofone über eine PA abhören, die den übli-
chen Beschallungsbedingungen ungefähr entspricht.
Dann singen Sie nacheinander über alle Mikrofone
und machen einen ersten Vergleich. Ist eines der
Mikros besonders laut und durchsetzungsfähig? Wie
hoch können Sie die Testkandidaten aussteuern,
bevor es zu pfeifen beginnt? Klingt Ihre Stimme
durch eines der Mikros besonders angenehm? Wie
verhalten sich die Kandidaten, wenn Sie sehr nah
an den Einsprechkorb herangehen?
Nach diesem Check werden Sie den einen oder
anderen Testkandidaten in die engere Auswahl ge-
nommen haben. Sie können sich aber noch nicht
entscheiden? Fragen Sie den Händler, ob Sie die
Favoriten für ein paar Tage mitnehmen können. Sie
sollten diese Mikrofone nun im Proberaum mit der
gesamten Besetzung testen, denn die eigentliche Be-
währungsprobe eines Mikros ist nicht die Übertra-
gung der Solo-Stimme unter optimalen Vorausset-
zungen. Wenn Sie die Mikrofone mit kompletter
Band-Besetzung hören, dann stellt sich meist recht
deutlich heraus, welches Modell für Sie am besten
geeignet ist. Im Proberaum wird auch meist schnell
klar, wie rückkopplungsfest sich das Mikrofon verhält
und ob es Ihrer Stimme eine Klangcharakteristik
gibt, die sich gegenüber der restlichen Band durch-
setzen kann. Auch wie das Mikro in der Hand liegt,
spielt eine Rolle: Ist der Schaft konisch? Lässt er
sich gut greifen?
Was die richtcharakteristik
über ein mikrofon aussagt
Um eine hohe Rückkopplungssicherheit zu bekom-
men, muss ein Bühnengesangsmikrofon den vom
Monitor abgestrahlten Schall möglichst gut unter-
drücken. Andernfalls wird dieses Signal erneut vom
Mikro aufgenommen, wieder vom Monitor abge-
strahlt, und es entsteht eine Rückkopplungsschleife.
Dort, wo die unempfindlichste Einsprechrichtung des
Mikrofons ist, sollten Sie den Monitor platzieren.
Die Richtcharakteristik des Mikrofons zeigt, wie
laut das Mikro den einfallenden Schall in Abhängig-
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Edles Bühnen-Mikrofon
mit Kondensatorkapsel:
Neumann KMS 105.
Standard unter den Bühnenvokalmikrofonen: Das Shure SM 58
dürfte das am häufi­gsten verkaufte Mikro sein, ist aber nicht
automatisch für jeden Sänger/jede Sängerin das geeignetste.
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Kaufberatung
Handsender für mehr Freiheit
Einige Hersteller bieten ihre Mikrofonkapseln nicht nur in drahtgebundenen Gesangs­
mikrofonen, sondern auch als drahtlose Variante an. So ist zum Beispiel im PGX­
Drahtlos­System der Firma
Shure
das PGX SM­58­Set enthalten – dieses Set hat einen
Handsender mit der Mikrofonkapsel des berühmten Shure SM 58 an Bord. Wer also auf
den Sound seines SM 58 auch in der Drahtlosversion nicht verzichten möchte, sollte sich
dieses Funkmikrofonset einmal anhören. Shure bietet mehrere Funkmikrofon­Familien in
unterschiedlichen Preisklassen an: Die Performance­Gear­Serie ist für den Einsteiger
gedacht, die PGX­, SLX­ und ULX­Serien für den ambitionierten Musiker, und mit dem
UHF­R System können professionelle, netzwerkfähige Drahtlos­Systeme ausgestattet
werden. In eigentlich jeder Serie kann man aus unterschiedlichen Kapseln wählen.
Auch die Firma
Sennheiser
hat mehrere Drahtlos­Sets in unterschiedlichen Preisklassen
im Programm: Einsteiger können mit dem freePORT Vocal Set im anmelde­ und gebühren­
freien Übertragungsbereich 863–865 MHz ausprobieren, ob ein Funkmikrofon für sie eine
geeignete Alternative darstellt. Darüber hinaus bietet Sennheiser im Rahmen des
Evolution­wireless­Programms mehrere Sets an, die den Ansprüchen von Einsteigern bis
hin zu professionellen Beschallungsunternehmen gerecht werden: So gibt es in der ew­
100­Serie das ew 135 Vocal Set, das für einen moderaten Preis schon alle wichtigen
Features eines hochwertigen Drahtlos­Systems an Bord hat. In der ew­300­Serie sind
drei Vocalsets mit unterschiedlichen Handsendern enthalten, und in der ew­500­Serie
findet man die beiden Vokalmikrofone e 935 und e 945 als Drahtlos­Versionen wieder.
AKG acoustics
hat mit dem WMS 40 PRO Vocal Set Single ein System für Einsteiger auf
dem Markt, das für einen moderaten Preis eine fest eingestellte Frequenz bietet. Mit
dem WMS 40 PRO Vocal Set Flexx kann sogar schon eine Mehrkanalanlage mit bis zu
neun Funkkanälen realisiert werden. Im WMS­450­System wird der Handsender HT 450
mit den Mikrofonköpfen der Vokalmikrofone C5 und D5 angeboten.
Das Angebot ist riesig: Neben den genannten Herstellern haben viele weitere Firmen, wie
z.B. Audio­Technica, Beyerdynamic, dB Technologies, Electro­Voice, IMG Stage Line, JTS,
LD­Systems, Samson oder t.bone Funkmikrofonsysteme in allen Preislagen auf dem Markt.
Ausgangspegel
10 cm
2m
Auswirkungen des Nah­
besprechungseffekts
bei einem Bühnen­Vokal­
mikrofon: Je kleiner der
Mikrofonabstand, desto
größer die Anhebung der
*
0 dB
1m
20 cm
10 Hz
20 Hz
10 kHz Frequenz
keit von der Einfallsrichtung wiedergibt. Bei einem
Modell mit Nierencharakteristik liegt die unempfind­
lichste Richtung an der Rückseite des Mikrofons –
also in der Einsprechrichtung 180 Grad. Wenn Ihr
Mikro eine Nierencharakteristik besitzt, dann sollte
der Sänger den Bodenmonitor direkt vor sich sehen.
Mikrofone mit Supernierencharakteristik haben
ihr Empfindlichkeitsminimum schräg seitlich an der
Rückseite des Mikrofons – also bei den Einsprech­
www.tastenwelt.de
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Vokalmikrofone
Aufstellung der Boden-
monitore beim Einsatz
eines Nieren- und eines
Supernierenmikrofons.
Sänger
Sänger
Nieren-
mikro
Superniere
Monitor
Monitore
Mikrofon­
pflege
Beim Kauf des Mikrofons
sollten Sie darauf
achten, dass Sie den
Poppschutz heraus­
nehmen und reinigen
können. Drehen Sie
vorsichtig den Ein­
sprechkorb vom Mikro­
fonschaft ab und prüfen
Sie, ob Sie die Schaum­
stoff­Einlage aus dem
Einsprechkorb leicht
herausziehen können.
Nach einer gewissen
Gebrauchsdauer sollte
dieses Schaumstoff­
Vlies mit klarem Wasser
gereinigt und getrocknet
werden. Danach ist der
Popp­ und Spuckschutz
in den meisten Fällen
wieder einsatzfähig.
winkeln 125 Grad und 235 Grad. Wenn Sie ein
Mikrofon mit der Richtcharakteristik Superniere
einsetzen, dann sollten die Bodenmonitore schräg
seitlich rechts und links vor dem Sänger angeordnet
sein. Ein bekanntes Mikrofon mit Supernierencha-
rakteristik ist das Shure Beta 58 – sozusagen der
Bruder des Nierenmikrofons SM 58. Wenn Sie
unsicher sind, welche Richtcharakteristik Ihr Mikro
hat, dann gibt es einen ganz einfachen Trick:
Setzen Sie sich einen Kopfhörer auf und hören Sie
das Mikrofonsignal ab. Nun sprechen Sie mit
gleicher Lautstärke von allen Seiten in das Mikro
– dort, wo das Mikro den Schall am schlechtesten
wiedergibt, sollten Sie die Beschallungsmonitore
hinstellen.
Die Richtcharakteristik eines Gesangsmikrofons
entsteht dadurch, dass der Hersteller gezielte Schall-
einlass-Schlitze an der Rückseite der Mikrofonkapsel
anordnet. Wenn der Sänger diese Bohrungen zuhält,
indem er den Mikrofonkorb mit beiden Händen um-
fasst, dann wird die Richtcharakteristik des Mikros
verändert. In den meisten Fällen wird aus der
Nierencharakteristik eine Kugel – also ein Mikrofon,
das alle Schalleinfallsrichtungen mit gleicher Emp-
findlichkeit wiedergibt. Damit wird die Bedämpfung,
mit der das Mikro den Monitorschall unterdrückt,
unwirksam und es kommt zur Rückkopplung. Aus
diesem Grund sollten Sie das Mikro am Schaft
anfassen und den Einsprechkorb freilassen.
Mund und testen Sie ausgiebig, bei welchem Ein-
sprechabstand Sie das Klangergebnis als gelungen
empfinden.
Geübte Sänger nutzen den Nahbesprechungs-
effekt, um den Klang ihrer Stimme so zu variieren,
wie die Stimmungslage des Songs es erfordert. Wenn
Sie ganz nah an den Einsprechkorb herangehen,
dann klingt Ihre Stimme sehr nah und intim. Wenn
Sie den Einsprechabstand vergrößern, dann wirkt
die Stimme, als ob sie weit weg positioniert wäre
– insbesondere, wenn ein Nachhall mit längerer
Hallfahne hinzugemischt wird. Doch Vorsicht: Mit
Zunahme des Mikrofonabstands und größerem Hall-
anteil steigt die Gefahr von Rückkopplungen. Der
Mann am Mischpult versucht, die Pegelabnahme
zu kompensieren, indem das Mikrofonsignal höher
ausgesteuert wird – gleichzeitig nimmt das Mikro
weniger Direktschall und mehr Übersprechen vom
Monitor mit auf.
das unterdrücken von
störgeräuschen ist unverzichtbar
Ein gutes Bühnen-Vokalmikrofon sollte die Popp-
laute – auch Explosivlaute genannt – gut unterdrük-
ken. Im Unterschied zur Arbeit im Studio ist es auf
der Bühne nicht möglich, einen externen Popp-
schutz vor dem Mikro aufzubauen. Deshalb sollte
das Gesangsmikro einen eingebauten Popp- und
Spuckschutz haben, der starke Luftbewegungen
von der Kapsel fernhält. Wenn man Konsonanten
wie „P“ oder „B“ ausspricht, dann öffnen sich nach
einer Verschlussphase die Lippen schlagartig und
es entweicht ein Luftschwall, der die Membran
eines Mikrofons zum Überschwingen anregt. Diese
Membranbewegung wird vom Mikrofon als tieffre-
quentes Störgeräusch wiedergegeben.
Sie können die Wirksamkeit des internen Popp-
schutzes sehr leicht testen: Sprechen Sie vorsichtig
„Ohh Baby“ in ihr Mikro und vergleichen Sie, wie
die verschiedenen Mikrofontypen diese Phrase wie-
dergeben. Die meisten Vokalmikrofone haben einen
eingebauten Poppschutz aus Schaumstoff – viele
Kondensatormikrofone zusätzlich einen Einsprech-
korb aus mehrlagigem Drahtgeflecht. Diese bewähr-
te Kombination sollte Popplaute in der Regel gut
unterdrücken.
Auch Körperschall sollte von einem guten Gesangs-
mikrofon unterdrückt werden – sonst rumpelt es
jedes Mal, wenn Sie das Mikrofon vom Stativ abneh-
men. Um Griffgeräusche zu vermeiden, wird die Kap-
sel in einer Gummilagerung schwingend aufgehängt.
Auf diese Weise werden auftretende Erschütterungen
nicht zur Mikrofonkapsel weitergeleitet. Die Kör-
perschallunterdrückung eines Mikrofons können Sie
relativ einfach testen: Steuern Sie ihre Vergleichs-
kandidaten so aus, dass Sie bei der Einsprache
ungefähr gleiche Lautstärkepegel wahrnehmen.
Wenn Sie die Testkandidaten jetzt nacheinander in
die Hand nehmen, dann hören Sie es unterschiedlich
laut rumpeln.
Andreas Ederhof
tw
tastenwelt 2/2009
Praxis-tiPP
den nahbesprechungseffekt
in der Performance nutzen
Bei sehr kleinem Einsprechabstand heben viele Vokal-
mikrofone die Bässe stark an. Dadurch bekommt
die Stimme mehr Fundament und Druck – bei zu
viel Bassanhebung wird der Klang jedoch schnell
matschig. Die tiefen Frequenzen überdecken die
hohen Anteile, wodurch dann irgendwann die Sprach-
verständlichkeit leidet.
Dieses Phänomen wird Nahbesprechungseffekt
genannt und tritt bei allen Mikrofonen in Erschei-
nung, die eine Richtwirkung besitzen. Wie stark
das Richtmikrofon bei Verringerung des Einsprech-
abstands die Bässe anhebt, hängt von der Bauform
und Konstruktion der Kapsel ab. Auch hier sollten
Sie am besten ausprobieren, wie das Mikro rea-
giert: Variieren Sie den Abstand vom Mikro zum
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lexiKon
Einsprechkorb mit Wind-
und Poppschutz
Mikrofonkapsel
Gewinde zum
Abschrauben des
Schaltbares Hochpass-
fi­lter und 10-dB-Pad
Elektrik zur Spannungs-
versorgung der Konden-
XLR-Anschluss für
Mikrofonkabel
Mikrofon­Latein
Sie sollten bei der Wahl Ihres Vokalmikrofons natürlich nicht
ausschließlich auf die technischen Daten schauen –
entscheidend ist, wie das Mikro klingt. Aber die wichtigsten
Hersteller­Angaben sollten Sie kennen, um sie als
Entscheidungshilfe für das eine oder andere Modell nutzen zu
können. Wir verraten Ihnen, was die Werte aussagen.
Die
Empfindlichkeit
– auch manchmal Übertragungsmaß
genannt – ist die Ausgangsspannung, die das Mikro bei einem
bestimmten einwirkenden Schalldruck abgibt. Die Empfindlichkeit
wird vom Hersteller gemessen, indem das Mikrofon mit einem
Sinuston von 1 kHz und einem Schalldruck von 94 dB SPL –
entsprechend 1 Pascale – beschallt wird. Gute dynamische
Mikrofone sollten eine Empfindlichkeit von ca. 2–3 mV/Pa haben,
gute Kondensatormikros ca. 7–20 mV/Pa.
Der
Übertragungsbereich
gibt an, in welchem Frequenzbereich
die Empfindlichkeit des Mikrofons nicht mehr als 3 dB gegenüber
dem Wert bei 1 kHz abfällt. Er wird in einem Frequenz­Diagramm
dargestellt und gibt grob darüber Aufschluss, wie das Mikrofon
klingt.
Die
Nennimpedanz
eines Mikrofons ist dessen Wechselstrom­
Innenwiderstand, gemessen bei einer Frequenz von 1 kHz. Die
Nennimpedanz eines Mikros sollte in einem Bereich von 150 bis
600 Ohm liegen – je niedriger die Impedanz, desto besser.
Ein Mikrofon mit 200 Ohm Nennimpedanz sollte in der Regel an
ein Mischpult angeschlossen werden, dessen Eingangsimpedanz
im Mikrofonkanal ca. 1000 Ohm aufweist.
Die
minimale Abschlussimpedanz
ist dementsprechend der
Eingangswiderstand des Vorverstärkers, bei dem das Mikro die im
Datenblatt angegebenen Werte erreicht.
www.tastenwelt.de
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Vokalmikrofone
Kabelgebundene Gesangsmikrofone
modell
aKG c5
aKG d5
aKG d7
audio-
technica
ae5400
452
Niere
150 Ohm
10 mV/Pa
Kondensator
audio-
technica
atm-610
165
Niere
40–16.000 Hz
300 Ohm
1,7 mV/Pa
dynamisch
audio-
technica
atm-710
213
Niere
200 Ohm
10 mV/Pa
Kondensator
beyer-
dynamic
opus 89
235
Hyperniere
280 Ohm
3 mV/Pa
dynamisch
beyer-
dynamic
tG-x 60
235
Hyperniere
40–18.000 Hz
280 Ohm
3 mV/Pa
dynamisch
Preis [eur€]
richtcharakteristik
nennimpedanz
empfindlichkeit
(Übertragungsmaß)
Wandler
info
249
Niere
200 Ohm
4 mV/Pa
Kondensator
118
Superniere
600 Ohm
2,6 mV/Pa
dynamisch
225
Superniere
600 Ohm
2,6 mV/Pa
dynamisch
Übertragungsbereich
65–20.000 Hz 70–20.000 Hz 70–20.000 Hz 20–20.000 Hz
40–20.000 Hz 35–18.000 Hz
www.audiopro.de; www.akg.com
www.audio­technica.com
www.beyerdynamic.de
modell
ld-
systems
d1001
39
Superniere
ld-
systems
d1006
29
Niere
ld-
systems
d1011
49
Superniere
neumann
Kms 104
589
Niere
neumann
Kms 105
589
Superniere
20–20.000 Hz
50 Ohm
4,5 mV/Pa
samson
c05
70
Niere
samson Q6 samson Q8
Preis [eur€]
richtcharakteristik
42
Superniere
94
Superniere
50–16.000Hz
300 Ohm
2,5 mV/Pa
Übertragungsbereich
50–16.000 Hz 50–16.000 Hz
nennimpedanz
empfindlichkeit
(Übertragungsmaß)
Wandler
info
300 Ohm
2,0 mV/Pa
500 Ohm
2,0 mV/Pa
50–16.000 Hz 20–20.000 Hz
200 Ohm
4 mV/Pa
50 Ohm
4,5 mV/Pa
50–18.000 Hz 50–15.000Hz
200 Ohm
6,3 mV/Pa
500 Ohm
3,2 mV/Pa
dynamisch
dynamisch
Kondensator
Kondensator
Kondensator
Kondensator
dynamisch
dynamisch
www.ld­systems.com
www.neumann.com
www.samsontech.com
80
tastenwelt 2/2009
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Vokalmikrofone
sPecial
beyer-
dynamic
tG-x 930
650
Niere
20–20.000 Hz
60 Ohm
4 mV/Pa
Kondensator
eV Pl44
eV Pl84
eV
Pl80a/c
159
Superniere
600 Ohm
2,2 mV/Pa
dynamisch
imG stage imG stage imG stage Jts nx-8
line dm-
line dm-
line dm-
5000ln
3200
2500
105
Niere
250 Ohm
2,5 mV/Pa
dynamisch
53
Niere
50–16000 hz
250 Ohm
2,5 mV/Pa
dynamisch
58
Niere
30–18000 Hz
250 Ohm
1,5 mV/Pa
dynamisch
70
Niere
50–16500 Hz
600 Ohm
2,5 mV/Pa
dynamisch
Jts cx-
07s
48
Niere
50–16500 Hz
600 Ohm
2,5 mV/Pa
dynamisch
Jts tK-
600
43
Niere
50–16000 Hz
600 Ohm
1,8 mV/Pa
dynamisch
99
Superniere
80–18.000 Hz
600 Ohm
2,2 mV/Pa
dynamisch
129
Niere
50–20.000 Hz
200 Ohm
3,5 mV/Pa
Kondensator
80–16.000 Hz 40–18000 Hz
http://www.electrovoice.com
www.imgstageline.de
www.jts­germany.de
sennheiser
sennheiser sennheiser
e840 / e840s e945
e965
89 (e840); 95
(e840S)
Niere
40–16.000 Hz
350 Ohm
2,0 mV/Pa
189
Superniere
40–18.000 Hz
350 Ohm
2,0 mV/Pa
499
shure beta
58a
201
shure Ksm9
shure
sm58
145
Niere
the
t.bone
mb 55
18
Niere
the t.bone the t.bone
mb 85
mb 78
beta
beta
49
Superniere
39
Superniere
50–16.000 Hz
300 Ohm
2 mV/Pa
605
Niere/Superniere
(umschaltbar)
50–20.000 Hz
150 Ohm
2,8 mV/Pa
Niere/Superniere Superniere
umschaltbar
40–20.000 Hz
50 Ohm
7 mV/Pa (2,3
mV/Pa mit
Vordämpfung)
Kondensator
50–16.000 Hz
290 Ohm
2,66 mV/Pa
50–15.000 Hz 50–16.000 Hz 50–16.000 Hz
300 Ohm
1,88 mV/Pa
600 Ohm
2 mV/Pa
200 Ohm
4 mV/Pa
dynamisch
dynamisch
dynamisch
www.shure.de
Kondensator
dynamisch
dynamisch
Kondensator
dynamisch
http://www.sennheiser.com
www.thomann.de
www.tastenwelt.de
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