Workshop Live Mixing Teil 8
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Workshop:
Live-Mixing
Live-Mixing-Workshop – Teil 8
Low Keyboards, No Trouble
D
Vorbei sind die Zeiten, als Key-
boards auf der Bühne von den
echt harten Jungs belächelt wurden
oder gar hinter der Bühne postiert
wurden. Was Formationen wie
Toto oder Alan Parsons Projekt
Jahrzehnte lang kultiviert haben
und spätestens seit Grunge, New-
metal und Crossover auch nicht
mehr vor den echten Rockern Halt
macht, gehört eigentlich schon
seit der guten alten Motown-Zeit
in den 60ern zum guten Ton.
em aufmerksamen Leser unseres Live-Mi-
xing-Workshops stellt sich an dieser Stelle
ganz klar eine Frage: Wie kommen die Tas-
ten überhaupt auf die PA? Schließlich soll die Kiste
ordentlich grooven und nicht nach billiger Tischhu-
pe klingen. Spätestens seit die Zeit der Tastendino-
saurier vom Schlage einer Hammond B3 mit pas-
sendem Leslie-Doppel vorbei ist, erscheint zunächst
alles ganz einfach: Kabel rein und loslegen. Der
Sound kommt aus dem Instrument und Probleme
gibts an dieser Stelle keine. Halt! Irrtum! Kaum ein
Keyboard auf den Bühnen dieser Erde verfügt näm-
lich über den begehrten, symmetrischen XLR-An-
schluss – und genau hier fangen meist schon eure
ersten Probleme an. Wir steigen diesmal also schon
einen Schritt früher ein als sonst in diesem Work-
shop und zeigen euch erst mal den Weg, wie die
Signale überhaupt bis zum Pult kommen. Ganz oh-
ne Sirren, Brummen oder Rauschen.
Mythos DI-Box
Wann genau die DI-Box – häufig auch als Direkt
Box oder Direct Injection Box bezeichnet – zum
Mythos wurde, lässt sich heute nur raten.
Warum sie dazu wurde, ist hingegen völlig unverständ-
lich, denn eigentlich tut dieser kleine Helfer nichts
Außergewöhnliches. Er nimmt lediglich eine Impe-
danzwandlung vor und erzeugt zusätzlich aus
einem unsymmetrischen Signal ein symmetrisches.
Damit sind durch optimale Anpassung der Quelle
und des Empfängers die Voraussetzungen für einen
verlustfreien Transport auch über lange Wege
durchs Multicore geschaffen. Selbst unter elek-
trisch unschöner Umgebung mit Einstreuungen
durch Dimmer, Netzteile und Drehstromleitungen
verhält sich eine solchermaßen symmetrierte Über-
tragungsstrecke unbeeindruckt. Herzstück der DI-
Box ist ein so genannter Übertrager – eine Sonder-
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form des Transformators mit einer Eingangs- und
zwei Ausgangswicklungen. Ganz nebenbei erledigt
dieser Übertrager auch noch eine galvanische Tren-
nung zwischen Quelle und Empfänger und unter-
bricht damit eventuelle Brummschleifen ungemein
wirkungsvoll.
Dank dieser Eigenschaften ist die DI-Box das
erste Mittel der Wahl, um euren Keyboarder
auf die PA zu bekommen.
Also erst mal Finger
weg von Adapterlösungen oder Bastel-Arien und
besser eine ausreichende Anzahl dieser Boxen be-
reithalten. Alternativ – und sehr beliebt bei der tas-
tendrückenden Zunft können vierfach- oder acht-
fach-DI-Boxen eingesetzt werden, die auch größe-
re Keyboard-Burgen in dieser Disziplin bändigen.
Wenn signaltechnisch alles klappt, seid ihr ei-
gentlich auch schon mitten im Mix – und der ist
eigentlich recht unspektakulär.
Vorausgesetzt,
euer Keyboarder bietet euch ordentliches, gut klin-
gendes Soundmaterial an. Die Klangregelung könnt
ihr dann erst mal getrost beiseite lassen und euch
ganz auf die Pegel konzentrieren. Ein dynamisch ge-
spieltes Keyboard umfasst gerne den gesamten Dy-
namikumfang eurer PA, eine ordentliche Gainstruk-
tur ist also das A und O. Natürlich müsst ihr euch an
den lautesten Stellen aus dem Repertoire orientieren
und selbst da ist noch etwas Reserve unerlässlich –
denn kaum ein Keyboard ist heute nicht mehr an-
schlagdynamisch und damit extrem abhängig von
der Tagesform und der Show. Merke: Wenns richtig
oder Mood-Sounds geht, ist etwas sparsameres
Verteilen im Panorama vorteilhafter.
Sonst solltet ihr beim Feintuning ein Auge auf
den Bass halten.
Meist werden Sounds auf Studio-
abhören oder im Homestudio programmiert. Aus
akustischen Gründen ist dann oft der Bassbereich
überbelichtet, da die Basswiedergabe in kleineren
Studios eher unterbelichtet ist. Klingt logisch – oder?
Zusammen mit einer ordentlichen PA und reichlich
Subs klingt das Ergebnis beim Gig dann häufig nach
Bassgewummer und Gedröhne – vor allem bei en-
geren Panoramen, wo auch noch die Monowirkung
dazukommt. Schneidet an dieser Stelle einfach sanft
ab, bis sich der Sound harmonisch ins Klangbild ein-
bettet, mehr sollte nicht nötig sein.
chen. Freilich haben auch noch andere Hersteller
gern genommene Mikrofone für diese Anwendung
im Angebot. Der Instrumentalklassiker SM57 von
Shure ist ebenfalls nicht zu verachten, benötigt
aber Stativ oder Klammer für den richtigen Sitz.
Als Faustregel kann man hier postulieren, dass,
was der Gitarre zum guten Ton verhilft, in aller
Regel auch für die Abnahme von Keyboards keine
schlechte Wahl darstellt.
Bewährtes Equipment
Musiker gelten ja als kreative Wesen und die
Keyboarder machen da keine Ausnahme.
Spätestens seit Vintage wieder in aller Munde ist,
kommen immer mehr alte Schätzchen wieder auf
die Bühne zurück und jeder Soundtüftler weiß,
dass sein Keyboard nur mit einem ganz be-
stimmten Amp richtig gut klingt. Stagepianos
kommen zu neuen Ehren, noch betagtere Koffer-
klaviere werden abgestaubt und manch antiquier-
te Orgel findet sich nach jahrelangem Schlaf ganz
hinten im Proberaum plötzlich auf der Bühne wie-
der. Wenn sich der Künstler schon die Mühe
macht, schweres, betagtes und meist teures Röh-
Bei der Verwaltung solcher Keyboard-Burgen muss ein
besonders Augenmerk auf die Pegel gelegt werden.
Symmetriert acht Audiosignale auf 19“:
Behringer DI800 Ultra-DI pro.
Soweit zu den Gemeinsamkeiten – Ab hier je-
doch teilen sich die Welten von Gitarre und
Keyboard schlagartig.
Die Hauptgründe hierfür
sind zum einen der deutlich weiter ausgedehnte
Frequenzbereich eines Keyboards und zum ande-
ren der meist eingeschränktere Dynamikumfang
alter Stagepianos. Bauartbedingt war zur Glanz-
zeit der Tastendinosaurier schlicht noch kein so
hoher, elektrischer Dynamikumfang zu realisieren.
Dafür steigen diese Instrumente auch heute noch
mit einer sehr deutlichen, irgendwie sogar recht
angenehmen Kompression ein, sobald die Ver-
stärkerschaltungen im Inneren etwas gefordert
Spaß macht und groovt, dann wirds auch deutlich
lauter! Also beim Soundcheck auf den lautesten Pre-
set bestehen und die Gains mit Reserve einpegeln.
Und abschließend ganz wichtig: ein absolutes Ver-
bot aussprechen! Das absolute Verbot an den Key-
boarder, jetzt noch an den Pegelstellern seines Key-
boards Änderungen vorzunehmen. Er sorgt fürs
Programm, ihr für den Pegel. Wenn sich jeder daran
hält, dann klappts auch mit dem Mix.
renequipment zum Gig zu schleppen, dann ver-
dient er auch den optimalen Sound dafür.
Ein ganz besonderer Charme der Keyboardab-
nahme besteht darin, dass sich der Musiker
meist direkt über die angeschlossene Box wie
über einen Monitor hört.
Parallel dazu wird das
Signal fürs Pult per Mikrofon abgenommen. Leise
Sachen sind auf diesem Weg also nicht zu erwar-
ten, eher satte Pegel, die nach einem geeigneten
Mikrofon verlangen. So was wie ein Standard sind
mittlerweile die bekannten Briketts oder Pfänn-
chen von Sennheiser (E 606). Dank ihrer Bauform
kommen diese Mics auch gänzlich ohne Stativ aus
und werden einfach vor die Box gehängt. Ihr Ur-
ahn, das Sennheiser MD 409, steht bei den Profis
sogar noch deutlich höher im Kurs. Leider nicht
nur da, denn auch auf den Gebrauchtbörsen ist bei
diesem Typ kaum noch ein Schnäppchen zu ma-
Breit aufgestellt
Wie so oft ist die Frage nach Mono und Stereo
auch hier ein echtes Diskussionsthema.
Ein Patentrezept gibts dafür nicht, lediglich eine Emp-
fehlung. Für akkurat und detailliert programmierte
Keyboardsounds solltet ihr eine klare, räumliche
Zuordnung spendieren und die Kanäle entspre-
chend pannen. Wenn es hauptsächlich um Flächen
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hall. Parole: Ruhe bewahren! Traditionell haben die-
se Leute nämlich ein Mischpult und unterschied-
lichste Zuspieler dabei, also Plattenspieler, CD-
Player oder neuerdings einen Laptop oder PC. Die
Signale liegen also mit Linepegel vor und kommen
im Idealfall bereits symmetrisch aus dem Mixer auf
der Bühne. Wenn nicht – unbedingt symmetrieren
und damit Brummschleifen verhindern. Dann kann
fast schon nichts mehr passieren. Je nach Stilrich-
tung ist ein Limiter (Ratio
∞:1)
oder hart einge-
stellter (Ratio größer 10:1) Kompressor sinnvoll,
um exzessive Pegelorgien abzufangen. Wenn sol-
che Maßnahmen notwendig werden, ist aber meist
auch schon der Ausgang des Mischers übersteuert.
Baut also lieber auf ein klärendes Gespräch mit
dem DJ im Vorfeld. Böse Menschen am FOH begeg-
nen solchen Problemen auch gern mit infernalisch
lautem Monitoring für den Verursacher, damit sich
dieser lauter wähnt, als er tatsächlich ist.
Ein echter Exot, der dank seiner sperrigen Bau-
form und seines unschönen Gewichts kaum
mehr auf eine Bühne gewuchtet wird, ist der
Leslie- bzw. das Rotokabinet.
Echte Kenner schwö-
ren natürlich auf das Original, doch gibt es reichlich
funktionierende Nachbauten. John Lord, Pink Floyd,
Cream oder Led Zeppelin haben diese Systeme un-
sterblich gemacht. Zuletzt waren wieder mal die
typischen Phasersounds bei U2, Soundgarden oder
Einfach mal am Speaker hängen lassen:
Sennheiser MD 409
werden. Insbesondere alles, was röhrt, also Röh-
ren intus hat, ist dabei natürlich ganz weit vorne.
Entsprechend moderat können bei solchen Key-
boards also die Gain-Einstellungen ausfallen,
auch eine zusätzliche Kompression ist meist
nicht nötig, um die antiquierten Tasten gut nach
vorne zu bringen.
Stille im Kanal
Ihr benötigt eher ein Gate, da betagte Elektro-
nik leider sehr häufig zum hörbaren Rauschen
neigt und in Spielpausen dann sehr schnell auf
die Nerven gehen kann.
Also einschleifen und
rantasten. Dazu reduziert ihr bei stummem Piano
den Threshold, also den Schwellwert eures Gates,
immer weiter, bis das Gate sicher zumacht und da-
mit wirkungsvoll als Rauschbremse fungiert. Seid
nicht zu zaghaft, sonst riskiert ihr ein Flattern, also
ein unkontrolliertes Öffnen und Schließen des Gates,
was unschönes Knacksen produziert. Bei luxuriöser
Ausstattung könnt ihr jetzt eventuell eine Dämpfung
einstellen, mit der ihr festlegt, ob das Gate vollstän-
dig schließt oder womöglich nur den Pegel reduziert.
Letzteres bietet sich insbesondere bei nicht so sehr
verrauschten Modellen an und klingt im Vergleich
zum harten Gate deutlich feiner und runder. Wenn
euer Gate zudem noch über die einstellbaren Para-
meter Attack und Release verfügt, könnt ihr hier
noch weiter feintunen. Mit einem recht langsamen
Attack (zum Beispiel über 20 Millisekunden) und ei-
ner deutlich kürzeren Releasezeit als bei den Gitar-
ren (unter 200 Millisekunden) klingt nichts abge-
hackt und das Gate öffnet sicher beim ersten Ton.
Ausprobieren und rantasten ist hier angesagt.
Beim Blick auf die Frequenzen solltet ihr insbe-
sondere im oberen Bereich Vorsicht walten las-
sen, hier neigen viele Pianos schnell zu krat-
zigem Sound.
Selbstverständlich hängt der Sound
immer von der Kombination aus Piano, Amp und
Mikrofon ab, trotzdem verhilft eine angenehm
breitbandige Dämpfung über 2 kHz meist zu einem
deutlich sanfteren Klangbild – und hält gleichzeitig
die Spur für die Gesangsstimmen frei. Ebenfalls et-
was mehr Pflege verdienen die unteren Mitten bei
Pianos und Stagepianos, insbesondere rund um
500 Hz und eine Oktave drunter. Bei 250–300 Hz
neigen diese Instrumente eher zum Knödeln, denn
zum Drücken. Was sich mit einer anderen Mikro-
fonposition nicht ausgleichen lässt, solltet ihr sanft
mit einem Band der parametrischen Klangregelung
glatt bügeln. Sanft – denn schließlich wollt ihr ja
den Charaktersound auch nicht wegmischen, son-
dern nur bändigen. Der Bass hingegen ist dann
weitgehend entspannt, gleichwohl ihr auch den
Bass niemals aus den Augen lassen solltet. Gerade
altes Analogequipment steht nicht umsonst wegen
der unglaublichen Leistungsfähigkeit im Bass bei
den Freunden der elektrischen Beats hoch im Kurs.
So fangen Profis den Klang eines Flügels ein:
Drei Kon-
densatormikrofone für die Saitenlagen sowie ein Grenzflä-
chenmikro für den Klangkörper:
Exoten, Soundsysteme
und die hohen Weihen
des Konzertflügels
Bis hierhin ist die Wahrscheinlichkeit, auf die
bislang genannten Tasteninstrumente zu sto-
ßen, recht hoch.
Doch was tun, wenn sich echte
Exoten auf der Bühne finden? Neuerdings gibts im-
mer öfter solche Soundsysteme – meist bei schrägen
Crossover-Sachen oder auch bei Reggae oder Dance-
den Red Hot Chili Peppers zu hören. Der typische
Sound, der Leslie-Effekt, beruht auf Phasenver-
schiebung durch rotierende Lautsprecher und ent-
steht ähnlich dem so genannten Dopplereffekt –
etwa der Klangveränderung wie bei einem vorbei-
fahrenden Rettungswagen. Mindestens drei
Mikrofone, besser gleich vier, braucht man laut der
Meinung von Fachleuten, jeweils zwei vor der rotie-
renden Basstrommel und zwei vor den Öffnungen
der Hochtonhörner, alle im 90°-Winkel ausgerich-
tet. Spartaner lassen ein Mikrofon im Bass einfach
weg. Solltet ihr jemals in den Genuss kommen, ein
Leslie zu mischen, macht euch einfach klar, welches
Mikrofon welchen Sound einfängt und dünnt kon-
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sequent aus. Die Bassmikrofone bekommen nichts
über 600 Hz mit, die Mikrofone darüber können
hingegen im Bass massiv beschnitten werden. Wie
auch bei anderen Pianos die kratzigen Höhen ein
wenig dämpfen und dann alles schön deutlich im
Panorama verteilen. Der Rest ist Feeling – also
rantasten. Und noch ein Tipp: Hi-Pass einschal-
ten, auch beim Bassmikro. Unter 80 Hz produzie-
ren viele Leslies nämlich fiese Windgeräusche.
Fehlt noch der Flügel, das Piano, sowie ein
Klavier.
Um diese Instrumente ranken sich Legen-
den und um die Art und Weise, wie man sie ab-
nimmt, toben Glaubenskriege. Ein paar Beispiele
gefällig? Während manch Jazzer auf zwei SM 57
im 180°-Winkel schwört, die im geschlossenen
Kasten senkrecht versenkt werden, wird der geöff-
nete Flügel im Konzertsaal mit zwei abgestimmten
Kondensatormikrofonen der 10.000-€-Klasse mi-
krofoniert. Anderenorts reserviert man zwölf Ka-
näle und acht unterschiedliche Mikrofontypen für
den perfekten Pianosound und kommt mit dem
Ergebnis locker gegen eine Metalband an. Bei
Konstantin Wecker oder Katie Melua hingegen rei-
chen bereits vier Kanäle für den Flügel – dafür
hochwertig bestückt.
Uli Hoppert
Praxistipp
Tipps, Tricks, Stolpersteine
Submixer auf der Bühne sind gerade für fette
Keyboardburgen eine immense erleichterung
beim Mix und helfen die Anzahl der notwendi-
gen DI-Boxen zu reduzieren. Zudem halten sie
Ordnung im Pegelchaos – vorausgesetzt, der
Mann an den Tasten ist gut vorbereitet und hat
sein Setup im Griff. Zusätzlicher Vorteil: eine
maßgeschneiderte Monitormischung seiner
Keyboardsounds kann sich der Piano-Mann
gleich selbst machen, auch das spart Arbeit am
FOH und verbessert das Ergebnis.
Fette Keyboards brauchen fetten Pegel
– Irrtum!
Im Vergleich zu den meisten Instru-
mentalsounds sind Keyboards, insbesondere
die Flächensounds, schon bei geringen Pegeln
präsent und werden lauter wahrgenommen,
als andere Instrumente. Also, kontrolliert die
Anzeige am Pult mit euren Ohren und prüft, ob
das, was vom Tastenmann kommt, ins Bild passt.
Lieber sparsam mischen und damit den anderen
Instrumenten Raum lassen. Wer Keyboards zu
fett fährt, verkleistert meist den gesamten Mix.
Seid bei Flächensounds sparsam mit dem Pano-
rama. Extremes Panning dürft ihr da einsetzen,
wo entsprechende Sounds programmiert sind.
Beispiel gefällig: Das Intro des Songs „The Race“
von Yello – hier ist Panorama Trumpf. Wer
hingegen alte Aufnahmen von Art of Noise zum
Vergleich hört, wird erstaunt sein, wie mono-
kompatibel Keyboards sein können.
Noise Does Not Matter.
Wenn bei einem echten
Schätzchen aus den 60ern mal eine Rausch-
fahne zu hören ist – na und? Sauberer als ein
hochgezüchteter Gitarrenamp sind die meisten
Stagepianos immer noch und irgendwie gehört
ein bisschen Grummeln und Rauschen dazu. So
was nennt man Flair.
Klappe zu. Der letzte Tipp gilt für die Kö-
nigsklasse, das echte Piano, Klavier oder den
Flügel auf der Bühne.
Ein Traum in Tönen, aber
auch eine echte Herausforderung für den Mann
am Pult. Lieber von vorne herein mit geschlos-
senem Deckel etwas Natursound opfern – zu
Gunsten geringerer Rückkopplungen.
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