recording
MIXDOWN
© PPVMEDIEN 2010
Michael Brauers Multibus-Kompression
™
Brauerize
MISCHSTRATEGIEN
Fünf
gewinnt!
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Foto: Michael Brauer™
M I C H A E L B R A U E R S E I N Z I G A R T I G E M U LT I B U S - K O M P R E S S I O N S - M E T H O D E
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Was tun, wenn der fertige Mix perfekt
erscheint, die Korrekturwünsche des
Produzenten in letzter Minute jedoch die
Balance gehörig ins Wanken bringen? Und
die Mixkonsole ohnehin bereits am Limit
fährt? Auch der New Yorker Star-Mischer
Michael H. Brauer sah sich mit dem Rücken
an der Wand, als Aretha Franklins Producer
während einer Mix-Session „mehr Bass, und
dann noch mehr Bass“ forderte. Den damals
gefundenen Ausweg hat Brauer zu einer äu-
ßerst originellen Mischmethode entwickelt.
Diesen Tag Mitte der 80er-Jahre wird Michael Brauer wohl
nicht mehr vergessen. Beim Mixdown des Hitsongs „Free-
way To Love“ der Soul-Diva waren bereits alle Parameter
optimiert und auch der Kompressor in der Stereo-Summe
war entsprechend eingestellt. Die Welt war in Ordnung bis
Narada Michael Waldens Sonderwunsch das Klangbild aus
dem Konzept brachte.
www.recmag.de
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recording
MIXDOWN
Michael Brauers Multibus-Kompression
entwickelte zunächst das Konzept der „Multi-
Bus-Kompression“. Diese Bezeichnung hat er
mittlerweile umbenannt, da sich der Ansatz
in jahrelanger Weiterentwicklung verändert
hat und komplexer geworden ist. Der New
Yorker hat sich daher seinen ungewöhnlichen
Ansatz als Brauerize™ trademarken und damit
auch rechtlich schützen lassen. Und wer
könnte uns Fragen zu diesem ungewöhn-
lichen Mix-Ansatz besser beantwor ten, als
der überaus freundliche und sehr präzise ant-
wortende Meister selbst, im Inter view?
RecMag: Mr. Brauer, Sie nennen sport-
liche 40+ Kompressoren Ihr Eigentum.
Sie selbst sagen, diese dienten Ihnen
überwiegend zur Klangfärbung. Ihr Mi-
xing-Ansatz scheint eher musikalischer
denn technischer Natur zu sein?
Brauer:
Das ist genau der Punkt, die Kom-
pressoren sind meine Farbpalette. Ich mische
nicht bloß die Songs eines Engineers, son-
dern ich erhalte Aufnahmen von hunderten
Dass Michael Brauer mehr als 40 Kom-
pressoren sein Eigen nennt, bleibt dem
Betrachter seiner Racks kaum verborgen.
Beim damaligen Versuch, dem Wunsch
nach mehr Bass zu entsprechen, drängten
die tiefen Frequenzen Aretha Franklins
Stimme in den Hintergrund.
Regelte Micha-
el Brauer den Summen-Kompressor jedoch
zurück, war der Pegel
zu hoch, da er am
Sweet Spot des SSL
angelangt war. Dem
Mix ging die Luft aus.
Und nicht nur diesem, auch dem Profi am
Pult. Eine unrühmliche Situation für jeden
Mix-Engineer. Brauer nahm diese unange-
nehme Erfahrung zum Anlass, sein Setup neu
zu überdenken um künftig unabhängig agie-
ren zu können. Routete er bis dato, wie allge-
mein üblich, alle am Pult anliegenden Mix-Si-
gnale lediglich durch einen am Master-Bus
anliegenden Stereo-Kompressor, verwarf er
dieses System nach besagter Session und
Viele verfügbare Kompressoren helfen,
Entscheidungen schnell zu treffen.
von Engineers. Manche Aufnahmen klingen
sehr gut und manche entsprechen eindeutig
nicht dem Potenzial des Songs. Als Mixer
muss ich dann schnell reagieren und diese
Aufnahmen dekonstruieren, bis ich sie auf ei-
nen Level heben kann, der meiner Meinung
nach die Vision des Songs am besten wieder-
gibt. Und die große Anzahl an Kompressoren
verhilft mir eben dazu, schnell Entscheidun-
gen treffen zu können.
Michael H. Brauer™ stieg
binnen zwei Jahren vom
Versand-Department zum
Staff-Assistenten des Me-
diaSound-Studios 1978 in
New York City auf, wo er
den angesagten Mix-
Größen der Stadt assis-
tierte und das Handwerk von Bob Clearmountain,
Tony Bongiovi, Godfrey Diamond etc. erlernte. Als
Haus-und-Hof-Engineer von Luther Vandross stand
er bald schon für Aretha Franklin am Pult. Mitte der
80er-Jahre mischt der Ur-Ur-Neffe von Jules Verne
für alle angesagten Londoner Labels, bevor er sich
Anfang der 90er wieder auf die amerikanische Sze-
ne konzentrierte. Bis zum heutigen Tag ist Brauer
einer der Big Player der Mischerszene und vermag
wie nur wenig andere in dieser Branche, nahezu al-
le Musikrichtungen zu mixen (siehe Diskografie),
immer im Dienste des Songs und ohne dem indivi-
duellen Sound des Künstlers seinen eigenen Stem-
pel aufzudrücken.
Rack 1: Auch im Studio für
Multi-Bus-Kompression dürfen
Zumischeffekte nicht fehlen.
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RecMag: Viel hilft viel?
Brauer:
Nun, als ich Songs für meinen
Freund Ben Folds in Nashville mischte, gab es
im dortigen Studio nur ein reduziertes Setup,
keine Pult-Automation und nur ein paar wenige
Spielzeuge im Rack. Und es fühlte sich gut an.
Mehr wie eine Performance und wie in alten
Zeiten. All mein Equipment ist niemals die
Lösung auf alle Fragen, es hilft mir lediglich
schnell auf den Punkt zu kommen.
RecMag: Als Sie anfangs noch Leuten
wie Bob Clearmountain assistierten,
war da Ihr Ansatz viel technischer als
heute? Hat er sich im Lauf der Zeit ver
ändert?
Brauer:
Ich habe nie in technischen Dimen-
sionen gedacht. Ich liebte Musik und spielte
in einer Band, aber mein Schlagzeugspiel war
nicht gut genug, um Karriere machen zu kön-
nen. Nebenbei bemerkt, ich wollte zudem
unabhängig sein und meine Karriere nicht
von fünf weiteren Bandmitgliedern abhängig
machen. Ich liebte es vor Publikum zu perfor-
men. Was ich am Mixing so anziehend fand
war die Tatsache, dass ich mit dem Pult ein
neues Instrument erlernen konnte. Ich sah
das Pult also nicht als ein Ding mit vielen
Knöpfen an, sondern als ein Instrument. Und
ich stellte mir vor, ich würde dieses Instru-
ment nun vor Publikum spielen.
RecMag: Dinge auf diese Weise zu be
trachten zeugt von Bewußtsein.
Brauer:
Alles was ich tun will ist, die Seele
eines Songs hervorzuheben und zu unters-
teichen und das fiel mir am Pult wesentlich
leichter als am Set. Ich fühlte mich immer
schon zu den Emotionen in der Musik hinge-
zogen und alles was ich nun tun musste, war
ein neues Instrument zu beherrschen. Das war
Master Bus
Bus-Kompressor
A
B
C D
Multi-Bus-Kompressoren
Multi Bus
Kompressoren &
Outboard-FX
A
B
C D
5. Bus
Keine
Kompression
ABCD
Die Brauerize™-Methode: Die Signale
der Mischung werden je nach ihrer
Art auf den entsprechenden Bus A,
B, C, oder D der Konsole geroutet, in
dessen Insert sich der auf den jewei-
ligen Zweck abgestimmte Kompressor
befindet – oder auf Bus 5 ohne
Signalbearbeitung. Die fünf Busse
sowie parallel komprimierte Signale
und Outboard-FX werden schließlich
im Master-Bus zusammengeführt,
in dessen Insert sich eine weitere
Kompressionsstufe befindet.
Alles was ich tun will ist, die
mein Ansatz. Ich habe nie gedacht „wow, wie
kriege ich dieses Mikrofon dazu, gut zu klin-
gen“. Ich hatte Angst davor, weil alle in meinem
Umfeld so viel besser darin waren als ich. Ich
war dadurch schon sehr eingeschüchtert.
RecMag: Versuchen Sie beim Mischen,
den Songs einen einheitlichen Album
Sound zu verpassen?
www.recmag.de
Seele eines Songs hervorzuheben.
Brauer:
Nein. Ich mag es nicht, besonders
einem anderen Song beispielsweise den glei-
chen Schlagzeug- oder Vocal-Sound überzu-
stülpen. Jeder Song diktiert mir, was zu tun
ist. Und ein we-
sentlicher Faktor
kommt
noch
hinzu: Wie klin-
gen die Aufnah-
men? Ich finde es fast schon absurd, den glei-
chen Sound auf verschiedene Songs anzu-
wenden. Es ist doch so, als hätte der
Songschreiber den gleichen Song zehn Mal
geschrieben, was natürlich nicht der Fall ist.
RecMag: Ich liebe einige Ihrer Mi
schungen dafür, dass sie mehr Low End
zu haben scheinen als die manch ande
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MIXDOWN
Michael Brauers Multibus-Kompression
Web
-Tipp
www.mbrauer.com
rer Engineers. Das Thema Low End ist
immer eine spezielle Angelegenheit,
da die unteren Frequenzen dem Mix
sehr viel Energie wegnehmen können.
Brauer:
Das ist einer der wesentlichen
Gründe, weshalb sich die Brauerize™-Metho-
de so bewährt hat. Ich kann Dynamik, mehr
Low End oder prozessierte Sounds innerhalb
des heutzutage verbleibenden 2- bis 3-dB-
Dynamikraums einbeziehen. Mein Back-
treibt und die Vocals den Song. Mein Low
End ist oftmals dicht unter dem Kinn der
Sänger. Und es fühlt sich gut an, deswegen
mache ich es.
RecMag: Wie würden Sie Leuten Ihre
Brauerize™Philosophie beschreiben?
Brauer:
Viele Leute denken, mein Ansatz
wäre frequenzbezogen. Er ist es nicht, son-
dern Band-bezogen. Die Drums beispielswei-
se stoppen ja nicht
bei 2 kHz, sie ha-
ben volle Bandwei-
te. Die Drums sind
sowohl Decke als
auch Fundament der Aufnahme, also „Bot-
tom“. Sie laufen daher über den B-Bus, wo
die Distressors ihnen zu Durchsetzungskraft
Ich will, dass der Bass die Drums
ground war ausserdem R&B, mono. Für mich
sorgt der Bass für das Feel, nicht der Mitten-
bereich. Ich will, dass der Bass die Drums
treibt und die Vocals den Song.
„Steh´ als Mischer dem Song nicht im Weg.“
Brauerize™ – Das Prinzip der Multi-Bus-Kompression
Bevor es ins Detail geht, sollte man Michael Brauers Philosophie ver-
statt auf die Wirkung eines einzelnen Summen-Kompressors setzen zu müssen.
innerlicht haben. Denn obwohl die von ihm entwickelte Methode der
Brauer beabsichtigt gar nicht, die an den ABCD-Bussen anliegenden Signale im
Multi-Bus-Kompression einen sehr komplexen Ansatz darstellt, den
Kanal-Insert zu komprimieren (dies geschieht Instrumenten/-gruppenspezifisch
man sich in der Praxis erarbeiten muss, geht Michael Brauer einen Mix
über die Aux-Send und -Returns). Dynamik und Lautstärken regelt er manuell durch
niemals technikverliebt an. Sein Betrachtungswinkel ist vergleichbar
Fader-Riding der Kanäle. Seine Kompressoren dienen dazu, das Gesamtbild klang-
dem eines Malers. Brauers Farben sind seine Kompressoren und der
lich zu färben. Jeder Kompressor steht für eine eigenen Klangfarbe. Die Freiheit, so
Mix-Profi hat Kraft einer beeindruckenden Hardware-Sammlung sehr
zu verfahren, gibt ihm die Multi-Bus-Methode, denn die verschiedenen Instru-
viele Farben im Malkasten.
mentengruppen stehen sich hier in punkto Dynamik oder Klang nicht im Weg.
Ursprünglich als „ABCD-Multi-Bus-Kompression“ bezeichnet, ist der aktuelle
Brauerize™-Ansatz noch komplexer und umfassender, da Brauer mittlerweile
Für die ABCD-Busse variiert der SSL-Profi die Komponenten zwar nach
fünf Busse (vier mit Prozessoren, ein Bus ohne) und 6 Aux-Wege kombiniert (ein
Bedarf, aktuell gilt jedoch folgende Ausgangsbesetzung:
Bus A (Neve
Stereo-Aux, fünf Mono-Sends). Über die Aux-Wege werden weitere Kompressoren 33609, Pultec EQ 1A3S), Bus B (Distressors, Avalon E55 EQ), Bus C (Pendulum
getriggert, um Sounds zu mehr Dichte zu
ES-8), Bus D (Edward The Com-
TM
verhelfen. Zusätzlich arbeitet Brauer mit
pressor P8). Alle Kompressoren
allen Tricks der Parallelkompression. Die
und EQs der ABCD-Busse laufen in
Kombination all dieser Elemente macht
L/R mono statt in linked stereo mo-
Brauerize™ so einzigartig. Im Gegesatz
de. Dadurch ist es möglich z.B.
zum herkömmlichen Mixing, bei dem alle Signale final zum Kompressor in der links im Panorama anliegende Signale zu bearbeiten, ohne dass diese jene Si-
Summe geroutet werden, findet sich zwar auch bei Brauerize™ ein Kompressor im gnale in Klang und Dynamik beeinträchtigen könnten, die auf der rechten Seite
Master-Bus (entweder der modifizierte Shadow Hill oder Chandler Curvebender, positioniert sind. Grundvoraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren
siehe Bild zu Rack 2 auf Seite 76), jedoch ist dessen Kompression kaum wahr- dieses Systems ist eine Kalibrierung der Kompressoren (siehe Webtipp, eine Anlei-
nehmbar und manchmal ist er lediglich im Bypass-Mode.
tung hierzu stellt Brauer auf seiner Website zur Verfügung). Zusätzlich zu den
ABCD-Bussen verwendet Brauer noch einen 5. Bus (traditionell der Stereo-
Brauerize™ unterscheidet sich völlig vom herkömmlichen Mixing-An-
Schalter eines jeden Kanals am SSL-Pult), der in stereo und ohne Kompressor
satz,
da bei der von Brauer entwickelten Methode alle Mix-Signale auf vier pro- und Entzerrer gefahren wird. Wann immer Instrumente im Mix mehr Transienten
zessierte Bus-Subgruppen verteilt, im Pult zusammen laufen (die ABCD-Busse). benötigen routet der Meister diese Signale unkomprimiert über den fünften Bus
Jeder dieser ABCD-Busse kann im Prinzip als eigenständige Master-Sektion ange- zum Master-Bus, zusätzlich zu den Signalen auf ABCD. Abschließend wäre noch
sehen werden. Alle vier Busse verwalten die ihnen nach Instrumentengruppen hinzuzufügen, dass Brauer keine Kompressoren über Inserts einschleift und so-
zugewiesenen Signale unabhängig voneinander. Dadurch kann Brauer beim Mi- mit nie Pre-Fader komprimiert, sondern in die Kompression hinein, also Post-
schen gezielt auf die Klangeigenschaften einzelner Instrumente oder Gruppen Fader, mischt. Ein allumfassender, ausgeklügelter und einmaliger Ansatz, der
eingehen und darauf zugeschnittene Hardware-Komponenten auswählen, an- endlos viele Möglichkeiten bietet.
Die Brauerize -Methode mischt
Post-Fader in die Kompression
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„Technik als solche ist bedeutungslos ohne
die entsprechende Anwendung dafür“
– wo er recht hat, hat er recht.
verhelfen. Die Gitarren sind die Mitte, das
„Center“, daher laufen sie über den C-Bus
und sie fangen dort an, zu glänzen. Dann gibt
Kümmert euch um das Feeling des
es noch all das, was um sie herum aufgebaut
ist: Keyboards, Sounds und so weiter, das so-
genannte „All around“. Deswegen schicke ich
diese Signale zum A-Bus. Sie benötigen Wär-
me und das erledigen, kaum hörbar, der Ne-
ve 33609 und meine makellosen Pultecs. Ich
habe tausende Dollar in die Pultecs gesteckt,
sie klingen wie am ersten Tag. Der D-Bus ist
für alles mögliche da, zum Beispiel auch für
Signale, die mehr Weite benötigen.
RecMag: Die Vocals laufen nicht über
ABCD?
Brauer:
Vocals sind eine eigene Geschichte.
Ich habe vor ca. 3 Jahren damit aufgehört, sie
über die Multibusse laufen zu lassen. Bei Vo-
www.recmag.de
Songs, erst dann um die Technik.
cals kommen die Aux-Sends ins Spiel, über
die ich Kompressoren ansteuere. Die Returns
lege ich dann auf mehrere Fader im Pult und
fahre diese nach Be-
darf hinzu. Das können
bis zu fünf Kompres-
soren oder Fader gleich-
zeitig sein. Die Vocals
werden nicht übermäßig komprimiert, aber sie
haben auf diese Weise einen fetten Sound.
RecMag: Die Brauerize™Methode un
terscheidet sich deutlich von der übli
chen Verwendung von Kompression.
Brauer:
Multi-Bus-Kompression basiert auf
Post-Kompression. Die meisten von uns ha-
ben aber gelernt, noch in Pre-Kompression
zu denken. Man komprimiert deshalb Signale
im Kanal über Inserts und egal, ob man den
Fader nun nach oben oder unten bewegt:
Das Signal ist bereits komprimiert. Mischt
man stattdessen in die Kompression hinein,
also Post, gibt es drei Möglichkeiten: A) das
Signal wird nicht genug komprimiert, B) es
& Dirty
• Bei Brauers Multiband-Kompres-
sionsmethode Brauerize™ wird
der gesamte Mix auf fünf Bus-
Subgruppen statt auf nur einen
Master-Bus verteilt.
• Zu 80% setzt Brauer Kompressoren
zur Klangfärbung ein.
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MIXDOWN
Michael Brauers Multibus-Kompression
Diskografie
Michael Brauer
2009 - The Bravery
- Stir the Blood - (Island)
- Colbie Caillat
- Breakthrough (Universal)
- Regina Spektor
- Far (6 tracks) (Warner)
2008 - The Doves
- Kingdom of Rust (Heavenly)
- The Fray
- The Fray (Epic)
- Leonard Cohen
- Live in London (Legacy)
- Brazilian Girls
- New York City (Verve)
- Ben Folds
- Way to Normal (Columbia)
- Coldplay
- Viva la Vida (EMI/Parlophone)
- My Morning Jacket
- Evil Urges (ATO)
2007 - Martha Wainwright
- I Know You‘re
Married But I‘ve Got Feelings Too (V2)
- Ash
- Twilight of the Innocents (Warner UK)
- KT Tunstall
- Drastic Fantastic (Virgin/UK)
- Travis
- The Boy with No Name
(Independiente)
2006 - John Mayer
- Continuum (Sony/BMG)
- Dream Theater
- Score (Rhino)
- James Morrisson
- Undiscovered (Polydor)
2005 - Beth Orton
- Comfort of Strangers
(4 Tracks) (EMI)
- Bob Dylan
- No Direction Home (4 Tracks)
(Sony/BMG)
- The Kooks
- Inside In Inside Out (Virgin UK)
- Dream Theater
- Octavarium (Atlantic)
- Coldplay
- X&Y (EMI)
- The Caesars
- Paper Tigers - (Astralwerks)
2004 - Athlete
- Tourist (Parlophone)
- Ron Sexsmith
- Retriever (Network)
2003 - Jeff Buckley
- Live at Sine (Legacy)
- Sugar Ray
- In Pursuit of Leisure (Atlantic)
2002 - Bob Dylan
- Rolling Thunder Revue (Legacy)
- Paul McCartney
- Driving Rain Tour (Capitol)
- Aimee Mann
- Lost in Space (Super Ego)
2001 - Pet Shop Boys
- Release (Capitol/
Parlaphone)
2000 - Coldplay
- Parachutes (Parlaphone)
1998 - New Radicals
- Brainwashed (4 Tracks)
(MCA)
1996 - Amanda Marshall
- Amanda Marshall (Sony
Canada)
1995 - Eric Clapton
- Live at The Filmore (PBS)
1994 - David Byrne
- David Byrne (Warner)
1992 - James Brown
- Love Over Due (Scotti Bros.)
1991 - Fishbone
- The Reality Of My Surroundings
(Sony)
1990 - Paul Young
- Other Voices (CBS)
1989 - Prefab Sprout
- Protest Songs (CBS)
1988 - Andy Roachford
- Roachford (CBS)
1985 - Aretha Franklin
- Who‘s Zoomin‘ Who (Arista)
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Rack 2: Der Chandler Curvebender (ganz oben)
und ein modifizierter Shadow Hill (4. von
oben), die Brauer im Master-Bus einsetzt.
Rack 3: Auch hier finden sich Kompressoren
für alle oder wenigstens die allermeisten
Lebenslagen bzw. Multi-Bus-Kompressionen.
wird evtl. angemessen komprimiert, C) es
wird zu sehr komprimiert. Es ist nicht leicht
den richtigen Sweet Spot zu finden. Hat man
das aber raus, klingt alles viel dynamischer,
da Attack- und Release-Zeiten ganz anders re-
agieren. Ich nehme als Vergleich gerne ein
Stück Gummi: Wenn
er dünn ist und du
drückst und lässt wie-
der los, kannst du das
mit schneller Attack-/
Release-Zeit verglei-
chen. Wenn der Gummi jedoch steif ist und du
fest drückst, spürst du den harten Widerstand.
Wie bei langsamen Attack und Release. Es ist
eine Wechselwirkung aus Geben und Nehmen.
Je mehr du dich im Sweet Spot bewegst, desto
mehr Dynamik steht dir zur Verfügung. Gehst
du mit zuviel Wucht in die Post-Kompression
rein, nun, dann bekämpfen dich die
Kompressoren.
RecMag: Das war eine sehr einpräg
same Beschreibung.
Brauer:
Der Raum für den Sweet Spot ist zu-
gegeben nicht wirklich besonders groß. Aber
wenn du lernst, dich darin sicher zu bewegen
und aufzuhalten bekommst du großartige
Es ist nicht leicht, den Sweet Spot
zu finden aber hat man ihn erst …
Dynamik. Bitte versteh, das ist nur mein eige-
ner, vielleicht komplizierter Ansatz und kei-
nesfalls die allmächtige Antwort auf alle Fragen.
Ich habe viele Freunde, die den traditionellen
Weg des Mischens bevorzugen und es klingt
bei ihnen absolut großartig.
RecMag: Mit welche Künstlern würden
Sie gerne zusammenarbeiten?
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Rack 4: Birgt unter anderem die Empirical
Labs Distressors (4. u. 5. v. oben), die sich in
Brauers B-Bus (wie "Bottom") wieder finden.
Rack 5: Zum Beispiel mit Neve 33609 (6. v.
oben), den Brauer in den A-Bus seiner Technik
schaltet, also für „All around“-Signale.
Brauer:
(denkt lange nach) Sie sollten
sich um das Feeling der Songs kümmern
und erst dann um die Technik. Darum
TM
geht es. Ich denke, sehr viele Leute ma-
chen es komplett umgekehrt. Sie erlernen
die Technik ohne die Applikation dazu. Ein
Beispiel hierfür ist das Gearslutz-Forum. Es
Brauer:
Ich würde gerne mal mit Jay Z. arbei-
ist ein wirklich fantastisches Forum, manchmal
ten (macht kurz Pause) und Dr. Dre. Ich bin
stellen Leute dort aber Fragen zur Technik, oh-
mit R&B groß geworden. Death Cab For Cutie
ne jemals die Applikation dazu erwähnt zu ha-
wäre ebenso interessant.
ben. Das ist absurd. Technik als solche ist be-
RecMag: Wie schaffen Sie es, stilistisch
deutungslos ohne die Applikation. Meine Me-
auf so vielen Stühlen zu sitzen und doch
thode gibt dir grenzenlose Möglichkeiten, du
so sicher zu mischen?
kannst nicht sagen „Ich hänge fest“. Ansonsten
Brauer:
Es geht immer nur darum, das Fee-
gilt: You are limited only by your imagination!
ling all dieser Künstler zu verstehen. Steh´ als
Mischer dem Song nicht im Weg und ver-
Der Autor
suche nicht ihn neu zu erfinden.
Sash
Der New Yorker hat sich
seinen Ansatz als Brauerize
rechtlich schützen lassen.
RecMag: Was würden Sie aufstreben
den Engineers mit auf den Weg geben?
www.recmag.de
Ist freischaffender Musikproduzent,
Remixer und Musiker.
www.myspace.com/punksnotted
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