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MIXDOWN
Online Mixing
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Foto: Shutterstock, Wilschefski, Komposition: KvG
recording magazin 4/10
© PPVMEDIEN 2010
Online
Mixing
EFFEKTIVE MIXING-METHODEN UND DIE ARBEIT MIT KUNDEN VIA INTERNET
MISCHEN VIA WEB
Audiospuren werden mal eben zur Bearbeitung von Manhattan
nach Hinterhuglhapfing und wieder zurück geschickt – oder anders herum.
Das Internet erlaubt es, dass für einen guten Mixdown der Besuch des
Kunden im Studio oft nicht mehr nötig ist. Wer seine Mischungen als Online-
Dienstleistung anbietet, braucht eine clevere Mixing-Strategie und muss
reibungslosen Ablauf und gute Kommunikation gewährleisten.
Wenn der Kunde beim Mixdown nicht dabei ist, gilt es herauszufinden was ihm
wichtig ist. Geschmäcker unterscheiden sich für gewöhnlich, manche stehen auf
Bassdrum und Bass, andere dagegen möchten viel mehr die Stimme hören. Je
nach Genre des Songs und Geschmack des Kunden, solltet ihr euch vorher ge-
nau überlegen wie euer Mix im Idealfall klingen soll. Am besten ihr verfolgt zu-
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MIXDOWN
Online Mixing
Web
-Tipp
www.creativeblue.de
Macht euren Kunden darauf aufmerksam, sämt-
liches Audiomaterial als zusammenhängende
Spuren mit identischem Startpunkt anzuliefern.
1.) Logt euch bei euren Webspace-
Anbieter ein.
2.) Im Menü-Punkt „Zugänge“ klickt
ihr auf „FTP-Zugang“.
3.) Geht anschließend auf „Neu“ bzw.
„FTP-Zugang erstellen“.
4.) Dort gebt ihr zunächst einen
Benutzernamen ein (dieser ist je nach
Anbieter bereits vorgegeben). Im Feld
darunter tragt ihr ein neues Passwort
ein. Achtet darauf dass ihr dieses dem
Kunden zum Upload geben müsst und
haltet es daher möglichst einfach. Das
Passwort kann natürlich auch nach-
träglich geändert werden.
Das Feld „Beschreibung“ dient nur zu
Eurer Information und darf auch leer
bleiben. Bei „Verzeichnis“ wählt ihr
das Verzeichnis, in welchem die Daten
auf eurem Server gespeichert werden
sollen. Ihr könnt entweder ein neues
Verzeichnis erstellen, oder ein beste-
hendes Verzeichnis auswählen. Das
Verzeichnis ist für den Kunden sicht-
bar und sollte daher anfangs leer sein.
Klickt nun auf „Speichern“. Nach rund
10 Minuten dürfte der FTP-Zugang
fertig eingerichtet sein.
nächst eure eigenen Klangvorstellungen und
bringt diese in Einklang mit den Wünschen
des Kunden. Hier macht es durchaus Sinn,
Beispielsongs im Genre des Kunden zum Ver-
gleich heranzuziehen. Auch
weitere Infos über den Kun-
den, zum Beispiel ob er Pro-
duzent ist, Manager, Songwri-
ter, oder Leadsänger einer Band
sind durchaus hilfreich. Viel-
leicht gibt es auch eine my-
space-Seite mit bisherigen
Songs. Auch solltet ihr wissen
was der Kunde mit seinem Mix-
down erreichen möchte, be-
nötigt er vorzeigbare Demos
um sich bei Plattenfirmen zu
präsentieren, oder ist er bereits
fest im Musikbusiness und
braucht einen Mixdown zur
Veröffentlichung. Es empfiehlt
sich diese Dinge kurz telefonisch oder per E-
Mail mit dem Kunden abzustimmen. Wie lan-
ge ihr für einen Mixdown benötigt, ist übri-
gens auch ein Argument für den Kunden, sich
beim nächsten Mal
wieder für euch zu
entscheiden. Aussa-
gen wie „ich schau
mal ob ich’s in zwei
Wochen fertig kriege“ sind absolut tabu! Ihr
solltet genau abschätzen wie lange ihr braucht.
Für die Bearbeitung eines Mixdown-Auftra-
ges könnt ihr ruhig einen Zeitraum von ca.
einer Woche einplanen, gemessen von dem
Punkt, an dem der Kunde seine Dateien an-
geliefert hat. Idealerweise fangt ihr sofort an
zu mischen und präsentiert dem Kunden
gleich nach ein bis zwei Tagen eine erste Be-
sprechungsgrundlage.
sich unter Umständen dagegen, ein neues
Programm zu installieren. Sollte die Nutzung
eines FTP-Programms dem Kunden zu um-
ständlich sein, könnt ihr auch einfach den On-
line-Dienst Yousendit.com vorschlagen. Hier
gibt der Kunde eure E-Mail-Adresse ein und
kann einzelne Dateien mit max. 100 MB sen-
den, welche ihr dann als Download-Link per
E-Mail erhaltet. Nachteil: Jede Datei muss ein-
zeln hochgeladen werden, was bei größeren
Produktionen recht langwierig ist. Beim FTP-
Server dagegen lassen sich mehrere Dateien
gleichzeitig per Drag & Drop übertragen (Ein-
zelheiten zum Umgang mit ftp-Servern er-
fahrt ihr im zugehörigen Kasten).
Mischstrategie
Um effektiv und zeitsparend zu arbeiten, soll-
tet ihr euch eine Mischstrategie überlegen,
mit welcher ihr gute Resultate in möglichst
kurzer Zeit hinbekommt. Es versteht sich von
selbst, dass ihr nicht gleich das halbe Studio
neu verkabelt bevor ihr mit dem Mischen be-
ginnt! Ihr solltet für einen Mixdown stets alles
was ihr benötigt startklar haben. Insbesonde-
So viel Information wie möglich sammeln
um die Zusammenarbeit zu festigen
re beim Mischen auf analoger Ebene ist die
richtige Mischstrategie von großem Vorteil,
gerade wenn es darum geht mehrere Kun-
den gleichzeitig zu bedienen. Überlegt euch
also genau wie ihr vorgeht. Beim analogen
Mixdown empfiehlt es sich ein Misch-Setup
zu erstellen.
Das Misch-Setup
Zunächst solltet ihr ein paar individuelle Ka-
näle für immer wiederkehrende Instrumenten-
gruppen festlegen. So schickt ihr die Vocals,
Bass, Bassdrum etc. immer auf dieselben zu-
gewiesenen Kanäle. In diesen Kanälen habt
ihr vielleicht schon die Geräte eingeschliffen
die ihr für diese Instrumente vorzugsweise
verwendet, euren Lieblings-EQ für den Bass
oder euren besten Vocal-Kompressor. So müsst
ihr beim Mixing nicht jedes Mal alles neu rou-
ten. Wie ihr zu euren besten Einstellungen
gelangt, könnt ihr nur durch Experimentieren
und Kennenlernen eurer Geräte herausfin-
den. Habt ihr in einem Mix einen besonders
guten Sound hinbekommen, schreibt euch die
Einstellungen der verwendeten Geräte sofort
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Datenaustausch via Internet
Damit ihr komplett online arbeiten könnt, bie-
tet ihr dem Kunden an, seine Einzelspuren
online zu übersenden. Dafür gibt es mehrere
Möglichkeiten. Die sicherste und komforta-
belste Lösung ist der FTP-Server. Hierfür be-
nötigt ihr einen Webserver und ein soge-
nanntes FTP-Programm. (FTP bedeutet File
Transfer Protokol und ermöglicht das Übertra-
gen von Daten zwischen zwei Endgeräten).
Das FTP-Programm wird vom Kunden zum
Hochladen der Daten benötigt. Die Installati-
on ist zwar einfach und das Programm auch
kostenlos, doch vereinzelte Kunden sträuben
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Sprecht euch am besten kurz telefonisch
mit eurem Kunden über alle Eckdaten der
Produktion ab.
mehrere Kunden, lässt es sich meist nicht
umgehen einen Mix vollkommen neu zu über-
arbeiten, zumal der perfekte Mix natürlich nicht
jedem sofort gelingt. Um möglichst effektiv
für mehrere Kunden zu arbeiten, ohne dabei
auf die Vorzüge des analogen Mischens zu
verzichten, solltet ihr euch überlegen wie ihr
Änderungen an einem Mix auch im Nachhin-
ein durchführen könnt.
Total Recall mittels Mix-Gruppen
Hier erstellt ihr – wie bereits ausführlich be-
schrieben – mehrere Mixgruppen und vorge-
fertigte Kanäle, welche die Signale im Panora-
ma, im Frequenzbild und in der Tiefenstaffelung
plat zieren. Natürlich lassen sich nicht beliebig
viele Mixgruppen erstellen, denn nicht jeder
hat gleich ein Mischpult mit 80 Kanälen zur
Verfügung. Angenommen ihr habt 5 Stereo-
Mixgruppen, gibt es mit Sicherheit in jedem
auf! Beim nächsten Mal versucht ihr diese
noch zu verbessern. Sobald ihr neue Einstel-
lungen entdeckt, die gut funktionieren, solltet
ihr diese in euer Misch-Setup integrieren.
Beim Mixing „in the box“ bieten sich Aux-Ka-
näle mit bestimmten PlugIn-Signalketten für
ein internes Misch-Setup an. Zusätzlich zu den
individuellen Kanälen könnt ihr frequenz- und
panoramabezogene Mixgruppen und Layer
erstellen, wie beispielsweise für Signale die
vorne oder hinten, oder auch links und rechts
im Mix erscheinen sollen. Habt ihr erst mal
ein paar wirklich gute und funktionstüchtige
Mix-Gruppen erstellt, könnt ihr diese prima
für den Mixdown eines ganzen Albums oder
auch für verschiedene Songs verwenden
(Beispiele hierfür findet ihr im zugehörigen
Kasten).
Beispiele für Mixgruppen und Layer
Ein Beispiel für eine Mixgruppe wären Signale, wel-
che mittels Delay stark links oder rechts positioniert
werden, doch auf dem anderen Lautsprecher nicht
fehlen sollen. Hierfür eignen sich kurze Delays zwi-
schen 10 und 20 Millisekunden, welche auf die je-
weils andere Seite im Panorama mit etwa gleicher
Lautstärke hingefügt werden. In Abhörsituationen
wo keine klare Stereoanordnung gegeben ist (zum
Beispiel in Hotel-Restaurants, Bars) ist beispielswei-
se das linke Signal
durch ein kurzes De-
lay auf der rechten
Seite immer noch
genauso vertreten.
Hört man dagegen Stereo ab, scheint das Signal
von links zu kommen obwohl das Delay rechts ge-
nauso laut ist (und sogar bis zu 10 dB lauter sein darf,
gemäß dem Haas-Effekt). Ihr solltet diesen Effekt
unbedingt in Mono kontrollieren und die Delay-
zeiten so einstellen dass sich möglichst wenig Klang-
verfärbungen und Auslöschungen bilden.
Ein Layer würde sich beispielsweise für Stereo-Sig-
nale wie Orgel, Synthesizer, Streicher, Keyboards
oder ähnliche Signale anbieten, die im Mix nicht
vorne und auch nicht ganz hinten positioniert sein
sollen, vom Panorama aber etwas breiter in der
Mitte liegen. Hierfür nehmt ihr zwei Kanäle und
panned diese nach 9 und 3 Uhr. Um das Signal et-
was weiter nach hinten zu bekommen, dreht ihr
einfach die Höhen und Bässe via High- und Low-
Shelf etwas raus. Durch zusätzliches Absenken der
unteren Mitten sollte das Signal schon mal ordent-
lich nach hinten rutschen und kleiner werden. Jetzt
könnt ihr noch einen Effekt hinzufügen der das Sig-
nal etwas breiter macht, denn wenn ihr die beiden
Kanäle in mono beschickt solltet ihr trotzdem ein
etwas breiteres Ste-
reosignal erhalten,
welches von Links 9
Uhr bis Rechts 3 Uhr
geht. Dies erreicht
ihr beispielsweise, indem ihr einen Chorus mit den
gleichen Panorama-Einstellungen leicht hinzumischt.
Noch interessanter wird es wenn ihr zwei Chorus-
Effekte nehmt, den einen zum Beispiel nach 9 und
1 Uhr, und den anderen nach 11 und 3 Uhr panned.
Wählt das gleiche Programm in beiden Geräten
und ändert die Parameter geringfügig! Dies gibt ein
wirklich schönes Stereobild. Je nach Möglichkeit
könnt ihr auch die beiden Mitten-Kanäle und den
Chorus auf eine Gruppe routen und alles zusam-
men in Stereo komprimieren. Auch die Tiefenstaf-
felung lässt sich mit Hall- und Delay-Effekten über
Mixgruppen und Layer umsetzten. Der Phantasie
sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Der Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt
Total Recall beim analogen Mixdown
Wer auf analoger Ebene mischt, muss sich oft
etwas einfallen lassen wenn es darum geht
den analogen Mix wiederherzustellen. Das
Aufschreiben von EQ-Einstellungen, Effekt-
Programmen und Routings ist eine zeitrau-
bende Angelegenheit und hat schon so man-
chen Studiobetreiber zum völligen Wahnsinn
getrieben.
Sicher hat dieses Problem auch bei vie-
len dazu geführt, gänzlich auf Digital um-
zusteigen.
Doch das Mischen auf analoger
Ebene wird in vielen professionellen Tonstu-
dios nach wie vor bevorzugt. Arbeitet man für
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MIXDOWN
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Ein Misch-Setup mit individuellen Kanälen für
bestimmte Instrumentengruppen kann euch
viel Zeit ersparen.
Den kompletten Total Recall mit Hilfe
von festen Mixgruppen erhaltet ihr erst,
wenn ihr ein paar Leerkanäle in euer Misch-
Setup integriert, welche weder EQ noch Komp-
ressor-Einstellungen beinhalten. Die Leerka-
näle können ein paar Stereo- und ein paar
Mono-Kanäle sein. Jetzt könnt ihr einfach eure
individuellen Kanäle in eure DAW aufnehmen
und wieder zurück auf die Leerkanäle schicken.
Wenn ihr in eurem Misch-Setup die Mixgrup-
penkanäle und auch die Leerkanäle niemals
verändert, sondern ausschließlich die indivi-
duellen Kanäle zur kreativen Bearbeitung ver-
wendet, habt ihr ein Total Recall Mix-Setup
auf analoger Ebene. Ihr könnt mit den indivi-
duellen Kanälen einzelne Spuren bearbeiten,
diese zurück in eure DAW aufnehmen und
anschließend auf die Mixgruppen oder Leer-
kanäle schicken.
Mix einige Instrumente die ihr einfach im Rech-
ner bearbeitet und anschließend auf eine
dieser Mixgruppen schickt. Für die individu-
elle Bearbeitung von beispielsweise Vocals,
WISE-FTP, oder Cute-FTP, oder auch
FTP Cyberduck (Mac) sind Freeware-
Programme welche sich hervorragend
zum Online-Datenaustausch eignen.
1.) Installiert das FTP-Programm auf
eurem PC oder Mac, und startet es.
2.) Erstellt eine neue Verbindung und
gebt in die Maske eure Login-Daten
ein. Beim Server gebt ihr zunächst
euren Webserver ein auf welchem ihr
das Upload-Verzeichnis erstellt habt,
z.B.: ftp.meinewebsite.de. Wichtig
hierbei ist statt: „http://www“ einfach
„ftp“ eingebt. Gebt nun euren Benut-
zernamen und das Passwort ein, wel-
ches ihr beim Erstellen des FTP-Zu-
gangs gewählt habt. Nun „Verbinden“.
Sind die Eingaben korrekt, landet ihr
in eurem Upload-Verzeichnis. Dort
könnt ihr per Drag & Drop Dateien
von eurer Festplatte hinein- oder her-
ausziehen. Habt ihr euren FTP-Server
einmal getestet, könnt ihr die Login-
Daten dem Kunden weitergeben. Nach-
dem der Kunde seine Einzelspuren für
den Mixdown hochgeladen hat, loggt
ihr euch selbst wieder ein. Hier seht
ihr dann die Daten die der Kunde hoch-
geladen hat und könnt diese per Drag
& Drop auf eure Festplatte kopieren.
Das FTP-Programm speichert die Lo-
gin-Daten in der Regel bis zum nächs-
ten Öffnen.
Mix-Änderungen mittels
Phase Reverse
Zur Speicherung des analogen Mixdowns könnt
ihr natürlich auch die einzelnen Kanäle aus
dem Pult in eure DAW
aufnehmen. So habt
ihr sicherheitshalber
alle gemischten Spu-
ren im Computer. Na-
türlich wird dies bei digitaler Summierung
etwas anders klingen, doch für kleinere Än-
derungen könnt ihr euch auch an folgendem
Trick bedienen: Angenommen ein Instrument,
zum Beispiel die Bassdrum soll etwas leiser
klingen, und ihr habt den Mix nicht mehr auf
dem Pult, nehmt ihr die Bassdrum-Spur die
ihr von eurem Mix aufgenommen habt, dreht
Begriffe wie Roughmix oder Demo-Mix
Drums und Bass habt ihr ja eure individuellen
Kanäle, welche ihr bei jedem Mix individuell
einstellen könnt. Wenn ihr die fertigen Mix-
gruppen auf dem Pult liegen lasst und diese
nicht in der Lautstärke verändert, habt ihr
hierfür bereits einen Total Recall. Doch wie
könnt ihr eure individuellen Kanäle abspei-
chern?
solltet ihr unbedingt vermeiden
Bouncen der Einzelspuren:
Da jeder mit einem anderen System arbeitet, eig-
nen sich für den Mixdown am besten einzelne Au-
diospuren. Diese könnt ihr problemlos in eure
DAW importieren. Da beim Mixdown sämtliche Ef-
fekte sowieso neu erstellt werden, macht es keinen
Sinn diese mit zu bouncen. Die Spuren sollten da-
her möglichst trocken, sprich ohne Chorus-, Delay-,
oder Hall-Effekte sein. Handelt es sich um beson-
dere Effekte, die fester Bestandteil des Songs sind,
weist eure Kunden darauf hin, diese einzeln zu
bouncen. Auch Insert-Effekte wie EQ- und Kompres-
sor-PlugIns sollten vor dem Exportieren entfernt
werden, da diese beim Mixing meist in wesentlich
besserer Qualität vorliegen. Als Format eignet sich
entweder WAV oder AIFF, je nach dem ob ihr mit
PC oder Mac arbeitet, wobei das WAV-Format auch
für Mac-User lesbar ist. Mit einer Samplingrate von
44.1 kHz und einer Wortbreite von 24 Bit erhaltet
ihr schon recht gute Ergebnisse, besser ist jedoch
eine höhere Samplingrate, zum Beispiel 48 KHz
oder gar 96 kHz, je nach Leistung und Ausstattung
des Systems. Vorsicht ist bei Dateien im 32-Bit-
Floating-Point-Format geboten, da es nicht zu jeder
DAW kompatibel ist.
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Die Regie der Creative Blue Musikproduktion
verfügt über eine hochwertige Ausstattung.
Creative Blue
Ausstattung des Mixing-Studios
Musicproduction
Mixing-Console:
56 Channel Split Console, mit
folgenden Ausstattungen:
4fach parametric EQ Solide State Logic 4000 G-Series
(20 Kanäle); 4fach parametric EQ Solide State Logic
4000 E-Series (8 Kanäle)
Master Sektion:
Neve BA283 Summing Amp
Computer:
2 x Apple Mac Pro, Quadcore, mit Logic
Studio 9; 1 x Mac G4 Dual mit Pro Tools
Monitore:
Main: Quested VS3208; Near: Yamaha
NS10M, B&W 705, Auratones
Wandler:
SSL X-Logic, Apogee Rosetta
Preamps:
Ina 217, Neve 1073, API 312, Telefunken V72,
Telefunken V376, Telefunken V76, Telefunken V676
Compressors:
PM 670C Stereo-Compressor (ange-
lehnt an den Fairchild 670C), Neve 33609 Precision
Stereo Limiter/Compressor, SSL Mixbus Compressor,
Chriswick Reach VariMu VK-1 Dual Tube Compressor,
DBX 160xt, DBX 163x, Urei La2a, Universal Audio 1176
Limiting Amplifier, Empirical Labs Distressor.
Equalizers:
API 550A, API 550B, George Massenburg
MEP-250A, Neve 1073, Neve 1066, Pultec EQP-1 EQ, 24
x SSL4000 G-Series EQ, 8 x SSL4000 E-Series EQ, J. RYC
EQ (4 Band parametric EQ)
Effekte:
AMS Neve 2016, Eventide H3000, Roland
SDE3000, Korg AM8000R, Lexicon 480L, Lexicon 300L,
Lexicon PCM70, Lexicon PCM42, Sherman FilterBank,
Elektrix Mo-FX, Zoom 9010, Boss SE-70, Sony DPS M7,
Sony DPS-V55, Ibanez SDR1000, Roland Space Echo,
Roland EH50, Roland SDX330 Dimensional Expander,
Roland SDD320, Yamaha SPX90, uvm.
Gitarren-Pedals & Distortion:
Boss Distortion DS-
1, Boss Auto Wah AW-2, Boss Xtortion XT-2, Electro
Harmonix Big Muff, Electro Harmonix Double Muff,
ProCo The Rat, Ibanez SH7 7TH Heaven, Ibanez SM7
Smash Box, Ibanez Tubescreamer, Yamaha Multi Band
Distortion MBD-100, Danelectro Fab Tone, SGA Square
Wave Generator, uvm...
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dessen Phase und mischt dies eurem aufge-
nommenen Stereomix hinzu. Durch die Pha-
sendrehung könnt ihr mit ansteigendem Pe-
gel die Bassdrum aus eurem aufgenommenen
Mix leiser regeln. Dies funktioniert prima bei
Drum-Spuren, Vocals und trockenen Signalen.
Bei Chorus-Effekten wird es allerdings schon
schwieriger, denn diese lassen sich oft nicht
gegenphasig auslöschen. Hier hilft nur, ein paar
Versionen effektfrei aufzunehmen und diese
zu verwenden!
Das Feedback des Kunden
Habt ihr euren ersten Mix gemacht, könnt ihr
diesen dem Kunden gleich zum „reinhören“
per E-Mail als MP3 senden. Begriffe wie „Rough-
mix“ oder „Demo-Mix“ solltet ihr dabei unbe-
dingt vermeiden, schließlich bezahlt der Kun-
de euch für einen professionellen Mixdown.
Der Dateiname könnte zum Beispiel mit Mix-
V1-1.mp3 enden. Seid ihr euch nicht sicher
ob ihr den Geschmack des Kunden getroffen
habt, formuliert ihr das ganze zum Beispiel
so: „anbei schon mal ein erster Mixdown des
Songs, bitte lass mich wissen ob das so in die
richtige Richtung geht“. Wenn ihr mit eurem
Mix zufrieden seid und euch nichts einfällt was
der Kunde bemängeln könnte, bezeichnet
euren Mix einfach als „Pre-final“ und bittet
den Kunden um ein Feedback.
Dennoch gilt:
Selbst wenn ihr noch so
überzeugt von eurem Mixdown seid müsst
ihr stets damit rechnen, dass der Kunde auch
www.recmag.de
bei noch so guten Mischungen Änderungen
verlangen kann. Hierbei ist jedoch Vorsicht
geboten. Viele Kunden schreiben aus dem
Affekt was sie denken, was beim Mischer
schnell als ungerechtfertigte Kritik ankommt.
Schreibt daher nie selbst aus dem Affekt zu-
rück, sondern fasst die Kritik des Kunden als
Ideen und Änderungsvorschläge auf. Denkt
in Ruhe darüber nach und versucht dann die
Änderungsvorschläge des Kunden in euren
Mix zu integrieren. Ist der Kunde zufrieden
und hat lediglich ein oder zwei Kleinigkeiten
zu bemängeln, solltet ihr auf keinen Fall vor
lauter Elan gleich den ganzen Mix verbessern
wollen! Versucht zuerst die Änderungen durch-
zuführen und abzuspeichern. Falls ihr weitere
Ideen habt, könnt ihr dem Kunden eine zu-
sätzliche Version vorschlagen. Führt immer
zuerst sachlich die Änderungen für den Kun-
den durch. Erst wenn diese abgespeichert
und aufgenommen sind, könnt ihr dem Kun-
den gegebenenfalls eine weitere Version vor-
schlagen. Sonst passiert es schnell, dass der
Kunde die vorige Version besser findet. In je-
dem Fall solltet ihr kreativ an die Sache her-
angehen und mit eurem eigenen Sound über-
zeugen!
Der Autor
Markus
Kretschmer
ist Mixing-Engineer, Produzent und
Song writer und betreibt ein Mixing-Ton-
studio in Berlin. www.creativeblue.de