recording
MASTERING
fürs Radio
© PPVMEDIEN 2010
Perfekt
auf Sendung
W O R A U F E S A N K O M M T , W E N N E I N S O N G I M R A D I O G E S P I E LT W I R D
SUMMENBEARBEITUNG IM RADIO
Musikschaffende, die ihr eigenes Werk schon einmal im Radio gehört haben,
wissen dass es ein bisschen wie Russisches Roulette ist, ob die Klangqualität
„OnAir“ im Nirwana der Belanglosigkeit verschwindet oder Gemüt und Ohren
streichelt. Auf CD top – im Radio ein Flop! Dies trifft interessanterweise insbe-
sondere auf zahlreiche Produktionen moderner Machart zu. Denn, vergleicht
man im Radio ausgestrahlte Werke diverser Rock-/Pop-Dinosaurier aus den
70er Jahren mit aktuellen Musikproduktion, darf man sich hinsichtlich der
Klang qualität durchaus wundern, weshalb „OnAir“ so viele Musikstücke aus der
Neuzeit derart flach klingen oder sich für die Ohren als anstrengend erweisen.
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Fotos: Shutterstock, Komposition: KvG
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Des Pudels Kern ist zu höhenbetontes Abmischen, abhanden ge-
kommene Dynamik und zu lautes Mastering bei aktuellen Produktio-
nen. Einem an sich schon dynamikbefreiten Musikstück quetschen
die Multibandprozessoren der Radiosender zusätzlich noch das letzte
Quentchen Seele heraus. Natürlich auf Kosten der Klanggüte. Dieser
Artikel will dazu beitragen besser einschätzen zu können, welchen
www.recmag.de
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MASTERING
fürs Radio
Jörg Holzamer an seinem Arbeitsplatz
beim Hessischen Rundfunk.
Rundfunkanstalten erhalten Musik-
files über Dienste wie z.B. Music
Promotion Networks (MPN). Die
Bemusterung erfolgt dabei nicht
per CD, sondern mit Files im
FLAC-Format (Free-Lossless-Audio-
Codec; ein Codec zur verlustfreien
Audiodatenkompression. Das FLAC-
Format wird beispielsweise beim hr
abschließend in MP2/384Kbit/48kHz
umgewandelt).
Einfluss die Prozessoren der Rundfunksender
auf den Klang eines Musikstücks haben und
was man wissen sollte, um Musik nicht nur auf
der Heimanlage gut
klingen zu lassen,
sondern auch im
Autoradio. Broad-
casting ist ein kom-
plexes Thema. Beim
Abmischen und Mastern von Musik sollte man
sich darüber im Klaren sein, dass das fertig
produzierte Musikstück in den Radiostationen
eine Signalkette durchlaufen wird, welche sich
von jener im Summen-Bus einer DAW oder
eines analogen Mischpultes deutlich unter-
scheidet. Das letzte Glied in der Signalkette
der Sendestationen, die Multiband-Prozesso-
ren, halten allesamt FM-Bedingungen ein. Ver-
einfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass am
Ende aus deren Summe ein fertig konfektio-
niertes und sofort sendefähiges Signal heraus
kommt. Eine Aufgabe, die handelsübliche Be-
grenzer oder Bus-Kompressoren prinzipienbe-
dingt nicht erfüllen können. FM-Multiband-
Prozessoren sind dafür ausgelegt mit einer
großen Bandbreite an Musik zurecht zu kom-
men. Das Geheimnis dieser Prozessoren be-
steht daher darin, Musik jeglicher Stilrichtung
und Machart im Radio gleichermaßen gut
funktionieren zu lassen. Um dies gewährleis-
ten zu können müssen sie Musikstücke mög-
lichst auf einen gemeinsamen klanglichen
Nenner bringen. Dabei üben die Prozessoren
Das Geheimnis dieser Prozessoren ist,
dass jegliche Musik gut funktioniert.
einen starken Einfluss auf den ursprünglichen
Klang aus. Recording Magazin warf für Euch
einen Blick hinter die Kulissen, suchte das Ge-
spräch mit einem Fachmann und fand ihn in
Jörg Holzamer, seines Zeichens Layout-Produ-
cer und Soundprocessing-Spezialist beim Hes-
sischen Rundfunk (hr).
RecMag: Herr Holzamer, welche Multi-
bandprozessoren kommen beim Hessi-
schen Rundfunk in der Summe zum Ein-
satz?
Jörg Holzamer:
Der hr arbeitet mit dem Or-
ban Optimod 8500 für hr1 und hr3 und Opti-
mod 8200 für YouFM und hr-iNFO.
RecMag: Wie sieht der Grundaufbau sol-
cher Prozessoren aus?
JH:
FM-Prozessoren sind vom Grundaufbau
her sehr ähnlich strukturiert: Am Anfang der
Signalkette steht Automatic Gain Control, um
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unterschiedliche Pegel anzugleichen. Dann
folgt Multiband-Kompression und Multi-
band-Limiting. Stark vereinfacht kann man
sich einen solchen Prozessor wie eine
Hardware-Variante des Waves C4 vorstel-
len, bloß mit fünf statt mit vier Bändern.
RecMag: Welche Herausforderungen
können beim Senden auf FM auftau­
chen?
JH:
Wir haben eine Randbedingung, die für
Probleme sorgt, wenn wir in den Höhen zu
laut senden: Die sogenannte Pre-Empha-
sis. Ob man möchte oder nicht, beim FM-
Radio werden beim Senden die Höhen um
einen kräftigen Betrag angehoben und im
Empfänger wieder abgesenkt. Das verbes-
sert den Rauschabstand, verringert aller-
dings die Aussteuerungsreserve bei hohen
gen gebunden. Da FM nicht linear senden
kann, können wir viele der aktuellen CDs
erst gar nicht 1:1 senden, sondern müs-
sen sie zuerst sehr viel leiser machen.
RecMag: Abgemischt wird ja auch über
Studiomonitore, die Radiorealität sieht
wohl etwas anders aus?
JH:
Im Radio optimieren wir den Klang für
den Hörer, d.h. wir gehen davon aus, dass
niemand Pop-Radio über Studio-Boxen
oder der Hifi-Anlage zu Hause abhört. Ra-
dio ist ein hundertprozentiges Begleitme-
dium, besonders Pop-Wellen. Im Radio
herrschen also völlig andere Bedingungen,
als jene, die an eine CD-Produktion ge-
knüpft sind. Unser Processing zielt darauf
ab, dass Musik nebenbei und leise im Hin-
tergrund läuft, sich aber akustisch dennoch
durchsetzen kann.
Auch die Modera-
tion oder Telefon-
interviews müssen
verständlich sein
und dürfen hinsichtlich Klang und Lautstär-
ke keinesfalls untergehen.
RecMag: Es ist ja auf der Heimanlage
nicht anders. Ist ein Werk 2 dB lauter,
schätzt es Ottonormal­Hörer zunächst
einmal als klanglich „besser“ ein.
JH:
Man darf nicht vergessen, die Radio-
stationen stehen in direkter Konkurrenz
zueinander und unsere Hörer sitzen sehr
nah am Radio-Regler. Wenn denen irgend-
etwas nicht passt, wird schnell weiter ge-
schaltet. Und wenn dann ein Sender leiser
oder lauter ist, spielt das schon eine Rolle
in diesem Moment. Wir können es uns
nicht erlauben -5 dB leiser zu sein als die
Konkurrenz.
RecMag: In der vorletzten Ausgabe
des Recording Magazin hatten wir ge­
nau das Thema Loudness War.
JH:
Es gibt in letzter Zeit eine interessante
Entwicklung hinsichtlich der MPX-Geschich-
te. Seit einiger Zeit wird durch die Behör-
den recht streng kontrolliert, dass der auf
FM zulässige MPX-Wert nicht überschritten
wird. Unser Optimod ist wesentlich leiser
eingestellt als er eigentlich senden könnte.
Aber, wir müssen diese maximale Lautstär-
ke nicht bringen, weil es diese Kontrollen
gibt und sich die Sender (auch unsere
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Bei FM-Radio werden die Höhen um
Frequenzen. Bei einigen „Overprocessed“
Radiosendern hört man dann die Sprecher
zischeln, obwohl diese vielleicht sauber
sprechen. Das kommt durch diese Pre-Em-
phasis, denn um 15 Khz herum wird im
Radio bspw. etwa 12 dB angehoben.
RecMag: Könnten demnächst Tonauf­
nahmen mit zuviel Höhenanteil im
Radio für Schwierigkeiten sorgen?
JH:
Zwar werden Höhen beim Empfänger
wieder abgesenkt aber die Radiostationen
bekommen bei zu „spitz“ produziertem
Musikmaterial Probleme, da sie schneller
an die vorgeschriebenen Leistungsgrenzen
kommen, was den Hub und die Multiplex-
leistung betrifft. Es gibt im FM bestimmte
technische Bedingungen, an die sich alle
Sender halten müssen. Es handelt sich da-
bei um eine Begrenzung im Hub und der
sogenannten Multiplex-Leistung (MPX). Letz-
tere ist eine Art sehr langsam errechneter
RMS-Wert.
RecMag: Was beobachten Sie bei ak­
tuell produzierter Musik?
JH:
Auf CD hat man ja nicht diese Einschrän-
kungen mit der Pre-Emphasis. Auf CD wird
daher frei nach dem Motto „alles was un-
ter 0 dbFS ist, ist gut“ produziert. Im FM ist
man aber an gewisse technische Bedingun-
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einen kräftigen Betrag angehoben.
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MASTERING
fürs Radio
Gern verwendete Geräte
zur Dynamikbearbeitung in
Rundfunkstationen: Der Jünger
mpx01 und der Jünger d07.
Der Orban Optimod ist ein
Dynamikbegrenzer mit inte-
griertem Multiplexcontroller.
Konkurrenz) daran halten. Zumindest ist das
in unserer Region so, wie es in anderen Län-
dern bezüglich „Clipping“ aussieht kann ich
nicht beurteilen.
RecMag: Die gängige Praxis, den Multi­
band­Begrenzer ins Clipping zu fahren,
kommt beim hr also erst gar nicht zum
Tragen?
JH:
Den zulässigen Spitzenhubwert erreichen
wir natürlich. Wir könnten allerdings noch mehr
RMS-Leistung in den Spit-
zenpegel legen, aber ge-
nau das machen wir zur
Zeit nicht. Das tut der
Musik sehr gut und ist
besser als ein Processing, das erst einmal alles
an die Wand fährt. So sieht derzeit die Situati-
on aus, das kann sich allerdings auch ändern.
me. Der hr setzt auf ein anderes Konzept. Wir
versuchen alles was nicht Musik ist, an die Mu-
sik anzugleichen. Im Einzelnen bedeutet das:
Wir komprimieren Sprecher und Telefon, da-
mit sie zur Musik konkurrenzfähig sind und am
Ende wird alles durch den Optimod geschickt.
Übrigens kann ein FM-Prozessor nur dann zwi-
schen Sprache und Musik unterscheiden,
wenn die Sprache trocken ist. Sprich, nur wenn
keine Musik darunter liegt, erkennt jener Spra-
che als solche.
RecMag: Findet man in der Signalkette im
Rundfunk noch weitere Geräte, die den
Klang eines fertig gemasterten Werkes
noch im Nachhinein verändern und ihm
einen zusätzlichen Sound überstülpen?
JH:
Auch hier hat jeder Sender seine eigene
Philosophie. Der Hersteller Orban selbst sagt
„nur unser Gerät, alles andere ist Käse“. Der hr
Den zulässigen Spitzenhubwert
erreichen wir natürlich.
hat zwischen Sprecherpult und Optimod nichts
weiter geschaltet. Es gibt allerdings Sender, die
einen zusätzlichen Stereoverbreiterer verwen-
den, den bekannten „Stereo-Max“. Im Vergleich
dazu ist die Stereoverbreiterung des Optimod
ungefährlich.
RecMag: Stereoverbreiterung auf FM ver­
folgt ja einen bestimmten Zweck.
JH:
Wenn jemandem die Musik im Radio nicht
zusagt, schaltet er zwischen den Sendern hin
und her. Wählt der Hörer einen Sender an,
dessen Musik ihm gefällt, dessen Stereobild
breiter ist als das der Konkurrenz und dadurch
plötzlich auch klanglich „die Sonne aufgeht“,
hat dieser Sender gute Chancen, den Hörer
fürs erste zu halten.
RecMag: Wird Monokompabilität denn im
Radio noch eingehalten?
JH:
Die ist mit den Prozessoren gegeben, das
Monosignal wird lediglich einen Tick leiser. Wir
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RecMag: FM­Multiband­Prozessoren wie
Sämtliche Dynamikbearbeitungs-
der Optimod unterscheiden zwischen
geräte in einem Rack vereint.
Sprache und Musik. Wird Musik auf FM
insgesamt leiser gefahren als Sprache,
um Sprechern noch
ausreichend Platz
zu lassen?
JH:
Da gibt es ganz
Jörg Holzamer ist seit 1990 im Hessischen Rundfunk
unterschiedliche Kon-
in der Hörfunkproduktion tätig. Seit 1997 zeichnet
zepte. Es gibt z.B. Sta-
er im Studio für OnAir-Design des hr verantwortlich
tionen, die fahren mit
für Komposition und Produktion von Layout-Material
mehreren Sendepro-
(Jingles, Trailer, usw.). Darüber hinaus ist er zustän-
zessoren. Die haben
dig für Soundprocessing und Voiceprocessing von hr1, hr3 und YouFM.
einen für Sprache, ei-
Von 2003 bis 2008 war er als Autor für „CUT – das Broadcast-Magazin“
nen für Musik und am
tätig, für das er u.a. gängige FM-Prozessoren getestet hat. Seit 2009 ist Jörg
Ende muss alles noch
Holzamer Trainer der ARD/ZDF-Medienakademie.
durch den finalen Be-
grenzer in der Sum-
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© PPVMEDIEN 2010
senden auf FM ja nicht L/R, sondern M/S -
also Mono- und Seitensignal, getrennt. Das
hat zur Folge, dass alle alten Monoradios das
Monosignal auch auswerten können und das
Stereosignal gar nicht erst mitbekommen. Das
Stereosignal ist quasi oben mit drauf modu-
liert, in einem anderen Frequenzbereich. Ste-
reoradios wiederum können jenes auswerten.
RecMag: Die Zeiten, in denen man eine
Album­Version und eine extra Radio­Ab­
mischung erstellt hat, scheinen vorbei zu
sein. Was gilt es hinsichtlich eines radio­
kompatiblen Mixes zu beachten?
JH:
Generell ist Stufendynamik im Radio we-
niger optimal. Mit Stufendynamik meine ich:
Bei einem zu krassen Wechsel von leisen und
RecMag: Bedeutet maximale Lautheit
auf CD auch automatisch ein „lauter
sein“ im Radio?
JH:
Überhaupt nicht. Es bringt für die Laut-
stärke im Radio rein gar nichts, den RMS-Pe-
gel eines Musikstücks möglichst nahe an 0
dBFS zu bringen. Es klingt dadurch nur ka-
putter, aber man wird damit nicht lauter
OnAir.
RecMag: RMS­Werte von ­4 bis ­2 dBFS
sind aktuell Normalität, und zwar nicht
nur bei Vertretern testosterongetrie­
bener Genres, sondern auch in der Pop­
musik.
JH:
(Erstaunt) Wirklich? So heftig ist das
schon? Ich bin platt, dass es dafür zumindest
teilweise noch ganz
ordentlich klingt. Da
sind schon so man-
che Spezialisten am
Werk,
Hut
ab.
Andererseits, eigent-
lich brauchen wir so etwas nicht, oder? Und
so richtig weit geht´s ja auch nicht mehr. Es
sei denn, wir haben demnächst mal Dateien
mit Fließkommatechnik (lacht). Aber so ist ja
auch irgendwann mal Schluss, sonst senden
wir in Zukunft Rechteck.
Der Autor
Sash
Ist freischaffender Musikproduzent, Re-
mixer und Musiker.
www.myspace.com/punksnotted
RecMag
Glossar
Hub
FM bedeutet Frequenzmodulation. Daher
stecken alle Informationen, die per FM übertra-
gen werden, in der Modulation (Veränderung)
der Nennfrequenz. Die Stärke dieser Modulation
bezeichnet man als Hub. Er entspricht in etwa
dem Spitzenpegel in der NF-Audio-Welt, enthält
aber neben der Audioinformation noch RDS (Ra-
dio Data System – ermöglicht die Übermittlung
von Zusatzinformationen beim Radio) und den
Pilotton. Der in Europa zulässige Maximalwert
für UKW-FM beträgt 75kHz.
Pre-Emphasis
(deutsch: Präemphase) nennt
man Anhebung der hohen Frequenzen während
des Sendens, welche anschließend bei der Wie-
dergabe beziehungsweise beim Empfang rück-
gängig gemacht wird. Dieses Vorgehen reduziert
das Rauschen, das ansonsten verstärkt bei ho-
hen Frequenzen auftritt.
FM-Signal
Auf FM wird zwecks Monokompabili-
tät nicht L/R, sondern M/S (Mono- und Seiten-
Signal getrennt) gesendet.
Radiotauglich gemixt heißt: Dass
nicht alles auf einmal losbrettert.
lauten Stellen, wie es heutzutage beispielswei-
se in moderner Rockmusik üblich ist, würde
der Optimod den Mix binnen Sekunden zu-
sammen brechen lassen. Deutlich leisere Pas-
sagen werden schnellstmöglich auf die gleiche
Lautstärke angehoben wie z.B. die Gitarren-
wand im Refrain. Wenn Jemand heutzutage
also noch radiokompatibel mischen will, sollte
er darauf achten, dass nicht alles auf einmal
„losbrettert“. Ich kann diesen Ansatz gut ver-
stehen, sowas klingt auf CD gut. Im Radio ist
das leider nicht der Fall.
Was beachten, damit es im Radio gut klingt
FM/AM-Multiband-Prozessoren heben leise Passa-
gen einer Tonaufnahme schnellstmöglich auf einen
einheitlichen Lautstärkepegel an. Ergo wird im Radio
der ursprüngliche RMS-Wert eines Musikstücks stark
verändert wiedergegeben. Somit
klingt ein Song mit großen Dynamik-
sprüngen (beispielsweise eine sehr
leise Strophe und ein volles Brett im
Refrain) im Radio überhaupt nicht
gut. Und hyperkomprimiertes Material wird im Ra-
dio stets weniger Punch haben als moderat kompri-
miertes. Im Gegenteil, es wird sogar klein und flach
klingen. Im Vorfeld der Abmischung sollte man die
starke Anhebung der Höhen auf FM (ca. +3 dB bei
2.1 kHz bzw. 3.2 kHz sowie bis zu +12 dB bei 15 kHz;
auf AM kann hier die Anhebung sogar bis zu +17 dB
betragen) besonders beachten und diesen Fre-
fügen für gewöhnlich noch über einen finalen Limit-
er/Clipper. Jawohl, richtig verstanden: Clipper! Auf
FM wird gerne zur Lautstärkensteigerung noch zu-
sätzlich geclippt. Wenngleich die Prozessoren dabei
mit einer sehr hohen Samplingrate
arbeiten um Artefakte möglichst zu
vermeiden (mindestens 4- bis 8-
faches Oversampling), lassen sich
diese nicht vermeiden, wenn beim
Mastering gezielt Hard Clipping angewandt wurde.
Im Radio wirkt sich daher Hard Clipping äußerst
nachteilig auf das Klangbild aus. Auf CD top, im Ra-
dio ein Flop!
Im Radio wirkt Hard Clipping
sehr nachteilig auf das Klangbild.
quenzbereich nicht überbetonen. Denken sollte
man auch an die zusätzliche Stereoverbreiterung
OnAir, deren Grad von Sender und Prozessor ab-
hängt und variiert. FM-Multiband-Prozessoren ver-
www.recmag.de
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