recording
VOCALS
Multibuskompression im digitalen Studioverbund
MEHRERE KOMPRESSOREN FÜR EINE STIMME
Vierfach
starke Vocals
M I T M U LT I B U S K O M P R E S S I O N S O R G T I H R D E T A I L G E N A U F Ü R D E N F E I N S C H L I F F
Heute weisen Songs oft einen Dynamikumfang von stellenweise nur noch 2 bis
3 dB auf. Da greift man beim Mixdown gerne auf ein probates Mittel zurück,
damit Vocals durchsetzungsfähig bleiben: Die Parallelkompression – seit den
80er-Jahren auch als „New York Compression“ bekannt. Eine auf den ersten
Blick aufwändige aber besonders effiziente Weiterentwicklung davon hat Star-
Fotos: Wilschewski, Montage: KvG
Mixer Michael H. Brauer ersonnen. Seine Methode lässt sich beispielsweise
mit Cubase bei der Mischung von Vocals in die Praxis umsetzen.
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Bevor wir loslegen, sei eine Zusammenfassung des Brauer´schen
Prinzips erlaubt: Der Star-Mixer schickt anliegende Signale beim
Mixdown nicht etwa durch einen einzigen, finalen Buskompres-
sor in der Summe; er verteilt stattdessen alle Signale (bis auf die
Vocals) auf fünf separate Busse. Jeder dieser fünf Busse, ist im
Prinzip als eigenständige Master-Bussektion anzusehen. Vier da-
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System basiert demnach auf fünf unabhängig
operierenden Masterbusen, komplexen Rou-
tings und zusätzlicher Parallelkompression
über Sends/Returns. Nun dürfen sich die Indi-
vidualisten unter uns zu Recht die Frage stel-
len weshalb der gute Brauer all diesen Auf-
wand betreibt, könnte er doch ganz bequem
Kompressoren über die Inserts eines jeden
Kanals einschleifen und „hätte fertig“?! Der
alles entscheidende Faktor bei Brauers Ansatz
ist: Er sendet alle Signale Post Fader zu den
Kompressoren. Brauer mischt demnach also
in die Kompression hinein, wohingegen ein
Kompressor im Insert den Dynamikumfang
eines Signals bereits Pre Fader beeinflussen
würde.
Brauers erweiterter Ansatz der Parallel-
kompression eignet sich hervorragend um
Transienten und Peaks zu erhalten.
Ein
Mix klingt auf diese Weise wunderbar aufge-
räumt und atmet aufgrund des erhalten ge-
bliebenen Dynamikbereichs. Ein zweiter,
ganz wesentlicher Aspekt: Jeder, der vier Kom-
pressoren auf ABCD unterscheidet sich in
Fabrikat, Klang und Regelverhalten. Der indi-
viduelle Klang jedes einzelnen Kompressors
wirkt sich daher massiv auf den
Gesamtklang des zu komprimie-
renden Signals aus. Und zuletzt
muss man noch erwähnen: Erst
das Verteilen einzelner Signale
auf ABCD macht es überhaupt erst möglich,
dass sich die jeweiligen Signale in Dynamik
Brauers Ansatz der
Multibuskompression kann
selbstverständlich auch mit ande-
ren DAWs umgesetzt werden.
von, ABCD genannt, enthalten je einen Bus-
kompressor im Insert. Für den fünften Bus
wird bewusst auf einen Kompressor verzich-
tet, da Brauer diesen Bus dazu benutzt um
transientenbetonte Signale und deren natür-
Brauer verteilt alle Signale (bis auf die
lichen Dynamikumfang zu erhalten und un-
komprimiert zum Mix hinzuzufügen. Dieses
Vocals) auf fünf separate Busse.
Man kann Kompressoren auch dadurch
unterscheiden, ob das Audiosignal
vor oder nach dem Regelelement
analysiert wird, um daraus die
Steuerspannung zur Regelung zu
erzeugen. Beide hier genannten
Typen haben eine unterschiedliche
Regelcharakteristik. Welche für das
jeweilige Signal am besten passt,
muss man ausprobieren. SSL-Buskom-
pressor, 1176, LA-2A, Neve 33609 und
der Fairchild 670 sind beispielsweise
FB-Kompressoren.
So sollte der fertige Aufbau der Spuren im Projektfenster von Cubase 5 aussehen.
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Die beiden Optionen zur Lautstärkeregelung
der Kompressoren. Option A: Alle
Kompressoren erhalten ein gleichlautes
Eingangssignal. Durch geschicktes Pegeln
der Outputs der vier Gruppen kann man
den Anteil jedes einzelnen Kompressors am
Gesamtklang bestimmen. Option B: Diese
Variante kann man für ein extremeres Setting
in Betracht ziehen. Alle Gruppen-Outputs wei-
sen als Wert 0.00 dB auf. Regelverhalten und
Klangfärbung jedes einzelnen Kompressors
werden über die Intensität der Parameter der
Send-Effekte gesteuert. Diese Methode ist
interessant wenn man bspw. den Input Gain
eines Vari Gain-Kompressors „härter“ an-
steuern will, um die Röhren(emulation) zum
Zerren zu bringen.
Anstatt Kompressoren über Inserts
einzuschleifen, geht man für Parallel-
kompression in Cubase 5 den Weg
über die Send-Effekte. Damit umgeht
man ein mögliches „Pumpen“ der
Kompressoren und erhält ein deutlich
offeneres Klangbild.
und Klang nicht gegenseitig beeinträchtigen.
Soweit die Zusammenfassung. Um den Brau-
er´schen Ansatz zur Multibuskompression nun
auf Vocals zuzuschneiden und in der DAW
umzusetzen, geht ihr wie folgt vor:
demnach nicht in der Dynamik beschnitten
werden. Unser „Vox Master“ stellt somit eine
sinnvolle Balance zum komprimierten Signal
dar. Achtet an dieser Stelle genau darauf, dass
der Startpunkt der Vocals beider Spuren samp-
legenau der gleiche ist, sonst entstehen hier
hässliche Phasenverschiebungen. Um Brauers
ABCD-Sektion nachzubilden, müssen nun ins-
gesamt vier Gruppen nach demselben Prinzip
im Projektfenster er-
stellt werden (Menü-
leiste > Projekt ->
Spur hinzufügen ->
Gruppe -> Gruppen-
kanalspur hinzufügen). Man wähle statt Ste-
reo- lieber Mono-Gruppen, da Lead Vocals
nunmal mono aufgenommen werden (Brau-
ers Eingangs-/Ausgangs-Routing der ABCD-
Busse ist nie in Stereo, sondern immer in L/R-
Mono. Damit stellt Brauer sicher, dass zum
Beispiel eine Gitarre links im Panning die Gi-
tarre auf der gegenüberliegenden, rechten
Erstellung der Spuren in Cubase
Zuerst erstellt man im noch leeren Projekt-/Ar-
range-Fenster von Cubase 5 zwei separate
Der Clou: Alle Signale werden Post Fader
Audiospuren (jeweils mono). Anschließend
fügt man die gewünschten Gesangsspuren in
Spur 1 (in unserem Beispiel mit „Vox“ be-
nannt) sowie auch in Spur 2 (in unserem Bei-
spiel „Vox Master“ genannt) ein. Spur 2 ist
demnach eine exakte Kopie von Spur 1, nur
wird sie kompressorfrei bleiben. Sie ist das,
was Brauer den „fünften Bus“ nennt, und soll
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zu den Kompressoren geschickt.
Das Regelelement ist nicht das
einzige klangbestimmende Bauteil.
Auch der Signalweg (Röhre,
Transistor, IC Übertrager usw.)
sowie die Regelcharakteristik des
Steuersignals bestimmen den Klang
eines Kompressors. Die Bezeichnung
„Röhrenkompressor“ sagt nichts über
das Regelungsprinzip aus.
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Multibuskompression
bei Vocals
• stärkere, facettenreiche Klangfärbung möglich
• größerer Dynamikumfang bleibt erhalten, auch
bei extremen Einstellungen
• Stimme „sitzt“ besser im Mix und ist sehr
durchsetzungsfähig
• weniger Fader Riding und Automatisation
erforderlich
• das unterschiedliche Regelverhalten diverser
Kompressortypen kann im Idealfall (bei einer
sehr guten Gesangsaufnahme) den Einsatz eines
De-Essers überflüssig machen bzw. ein lediglich
moderates Regeln erfordern — moderates De-
Essing wiederum bedeutet einen natürlicheren
Vocal Sound
Seite nicht beeinflusst. Wenn man die hier vor-
gestellte Methode statt für Lead Vocals auch
auf andere Instrumentengruppen beziehungs-
weise Chöre anwenden will, sollte man die
Routings der Gruppen/Busse ebenso L/R-Mo-
no anlegen). Für die hier erstellten vier Mono-
gruppen werden wir im Anschluss je einen
Kompressortyp mit unterschiedlichem Regel-
verhalten und Klang über die Kanal-Inserts ein-
schleifen. Als Namen für die Gruppe 1 wähl-
ten wir daher „Opto“, für Gruppe 2 „FET“, für
Gruppe 3 „Vari-Gain“ und schließlich für Grup-
pe 4 „VCA“. Zuletzt erstellt man noch einen
zusätzlichen Effektkanal (Stereo) um der Stim-
me gegebenenfalls auch räumliche Tiefe ver-
leihen zu können. Optimalerweise kennzeich-
net man nun noch zur besseren Übersicht die
verschiedenen Spurentypen mit unterschied-
lichen Farben. Fertig!
Zuweisung der Sends
Bevor wir den vier Gruppen die Kompressoren
zuweisen können, müssen wir eine Verbin-
dung zu letzteren herstellen. Da wir nicht über
die Kanal-Inserts gehen, müssen wir eine dafür
EXPERTENMEINUNG
Recording Magazin interviewte zum
Thema „Kompressortypen“ Michael
Krusch, Chef und Entwickler der Fir-
ma Tegeler Audio Manufaktur (www.
tegeler-audio-manufaktur.com). Sein
Unternehmen stellt seit 2005 hoch-
wertige Röhrenprozessoren her. Der
neueste Wurf der Berliner Klang-
schmiede, der „Vari Tube Recording Channel“,
ist mit gleich zwei Kompressortypen (Opto und
Vari-µ) zur hochwertigen Gesangsbearbeitung
ausgestattet.
RecMag: Herr Krusch, wie erfolgt die Regelung
eines Opto-Kompressors (LA-2A, LA-3A, usw.)
und wie gut ist dieser für Vocals geeignet?
Michael Krusch:
Die Regelung erfolgt mittels
lichtempfindlichem Widerstand. Ein Opto-Kom-
pressor reagiert träge und hat keine schnellen
Attackzeiten. Durch den Memory-Effekt hängt
die Releasezeit vom Signal ab, dadurch wird das
Signal aber sehr musikalisch verdichtet. Opto-
Kompressoren eignen sich sehr gut für Gesangs-
bearbeitung, da sie unterschiedlich laut gesun-
gene Passagen in der Lautstärke angleichen. Die
Dynamik einzelner Wörter bleibt erhalten, für
offene Arrangements sind sie also bestens ge-
eignet.
RecMag: Wie lautet das Prinzip beim Vari-µ-
Kompressor (Fairchild 660/670, Manley Vari-
Mu, usw.)?
Michael Krusch:
Eine spezielle Röhre ändert
ihre Verstärkung ja nach Steuerspannung. Schnel-
le Regelzeiten sind hierbei möglich. Das Resultat
enthält angenehme Röhrenverzerrungen. Mit
dem Vari-µ-Typ komprimierter Gesang, über-
zeugt durch einen durchsetzungsfähigen Klang-
charakter. Mit diesem Typ lässt sich aber auch
unauffällig komprimieren. Klanglich färbt er auf
eine sehr angenehme Weise.
RecMag: Welchem Prinzip folgt ein FET-
Kompressor (Urei 1176)?
Michael Krusch:
Das Prinzip hier ist ein Feld-
effekt transistor als regelbarer Widerstand. Sehr
schnelle Regelzeiten sind möglich, der FET-Typ
verzerrt bei höheren Pegeln oder starker Rege-
lung. Was den Gesang betrifft erhält man ein
sehr durchsetzungsfähiges aber etwas raues Sig-
nal. Kompressoren dieses Typs eignen sich gut
für männliche Rock-Vocals.
RecMag: Was sollte man über einen VCA-
Kompressor (SSL-Busskompressor, dbx 160,
ART-VLA Pro) wissen?
Michael Krusch:
Dies ist die Hightech-Variante:
Ein VCA-Typ ermöglicht eine sehr starke Kom-
pression ohne Klangbeeinflussung. Für den Ge-
sang bedeutet dies: Vielseitig einsetzbar und klang-
lich ohne vordergründigen, eigenen Charakter.
RecMag: Wie arbeitet ein Dioden-Kompres-
sor (Neve 33609)?
Michael Krusch:Das
Prinzip hier ist: Dioden
ändern ihren Widerstand abhängig vom durch-
fließenden Strom. Der Dioden-Kompressor ist
nur in einem kleinen Bereich linear. Für Gesang
ist er daher nicht unbedingt die erste Wahl, da
das Signal etwas rau und angezerrt klingt. In
manchen Fällen kann er aber für die Vocal-Bear-
beitung durchaus mal passen.
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Dank der Multibuskompression
lassen sich die Vocals häufig
besser und durchsetzungsfä-
higer in den Mix einfügen.
sich mittig zwischen dem An-/Aus-Schalter
und „e“-Schalter befindet, nicht aktiviert ist
und somit orange aufleuchtet. Ein orange
leuchtendes Fader-Symbol steht für einen
Pre Fader Abgriff. Ist es hingegen unbe-
leuchtet wird „Post“, und damit für diesen
Fall korrekt geroutet. „Post“ bedeutet, dass
das Signal erst nach dem Lautstärkeregler
des Audiokanals an den Effektkanal (in un-
serem Fall die „Gruppen“) gesendet wird.
Genau dies beabsichtigen wir, denn Brauer
mischt ja in die Kompression hinein. Zum
Schluss könnt Ihr nun noch den „Effektka-
nal“ aktivieren, der Wert spielt zunächst kei-
ne Rolle und wird erst im Mix selbst ange-
passt.
Zuweisung der Kompressoren
Und nun zum spannenden Teil: Die Zuwei-
sung und Wahl der Kompressoren. Unbe-
dingt vermeiden sollte man an dieser Stelle
Multibandkompressoren beziehungsweise
Kompressoren mit ausgeprägter „Lookahead“-
Funktion. Diese Art PlugIns hat meist sehr
hohe Latenzzeiten und ist somit denkbar un-
geeignet für den hier vorgestellten Ansatz.
Glücklicherweise liefert uns Cubase 5 einen
Überblick darüber mit wie viel Latenz ein
PlugIn gesegnet ist. Um diese Information
abzurufen, klickt man in der Cubase-Menü-
leiste wie folgt: Geräte -> PlugIn-Informati-
onen -> VST PlugIns. Idealwert wäre 0, also
keinerlei Latenz oder hörbare Verzögerung.
Welche PlugIns kommen denn nun in Frage?
Neben hochwertigen Alternativen, wie bei-
spielsweise den Komponenten der UAD 2-
Karte, fällt unsere Wahl auf vier PlugIns der
Brücke per „Send-Effekte“ bauen. Hierfür
klickt ihr Spur 1 an und aktiviert anschlie-
ßend in der Leiste darüber das „Inspector“-
Symbol. Damit gelangt man zur Übersicht
der Send-Effekte. Klickt nun genau dort auf
besagte „Send-Effekte“ und aktiviert nach-
einander alle vier Gruppen (blau leuchtend
bedeutet aktiviert). Die Parameter aller Sends
sollten den Wert 0.00 zeigen. Der Wert re-
gelt die Eingangslautstärke, mit der beim
Kompressor angeklopft wird. Mit 0 als Wert
erhalten alle
Kompressoren
ein einheitlich
lautes
Ein-
gangssignal.
Wichtig: Als Ausgangs-Routing für den Out-
put von Spur 1 („Vox“) wählt man „Kein
Bus“! Spur 1 soll ja per Send-Effekte die
Kompressoren triggern, ergo ist nur deren
Ausgangssignal für uns interessant. Als Aus-
gangs-Routing des Effektkanals, sämtlicher
Gruppenspuren sowie von Spur 2 („Vox
Master“) muss jedoch „Stereo Out“ zuge-
wiesen sein. Hierzu bitte in Cubase den
Mixer aufrufen (Cubase-Leiste -> Geräte ->
Mixer) und das Ausgangs-Routing entspre-
chend zuweisen. Beachtet im Menü „Send-
Effekte“, dass das Fader-Symbol, welches
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Brauer mischt direkt in die
Kompression hinein.
Firma Waves, welche die hohen klanglichen
und technischen Anforderungen erfüllen:
CLA-2A (Opto), CLA-76 Bluey (FET), Puig-
child 660 (Vari-Gain) sowie der SSL G-Mas-
ter Bus Compressor (VCA). Diese glorreichen
Vier sind gute Emulationen der Klassiker LA-
2A, 1176, Fairchild 670 und SSL Bus Com-
pressor, aber selbstverständlich können hier
alternativ auch andere PlugIns verwendet
werden. Nun wollen wir die Kompressoren
den Gruppen zuweisen. Hierfür ruft ihr in der
Menüleiste erneut den Mixer auf, klickt in die
Spuren und wählt als „Status“ den „Insert-
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Eine der Spalten (welche in der
Bildlaufleiste zunächst nicht
sofort sichtbar ist da sie wei-
ter hinten erscheint) zeigt die
Latenzzeit an. Man kann diese
Spalte per Drag&Drop auch nach
weiter vorne ziehen.
wa über „Insert“ eingebunden sind, klicke man
im „Inspector“ von Spur 1 den Button „e“ (Ka-
Alle vier Kompressortypen
klingen aufgrund ihres
Regelverhaltens anders.
naleinstellungen bearbeiten) an. Am Ende
könnt ihr bei Bedarf der Effektspur noch di-
verse Modulations-, Zeitverzögerungs- oder
Hall-Effekte zuweisen und schon ist die Zuwei-
sung fertig.
Einstellung der Lautstärkeanteile
der Kompressoren
Opto-, FET-, Vari Gain- und VCA-
Kompressor: Diese vier Kompressoren
und -typen der Softwareschmiede
Waves sind allesamt herrvoragende
Modelings und eignen sich bestens zur
Komprimierung von Vocals.
Effekte“-Mode (kleines graues Dreieck rechts
über Pan-Regler). Mit dieser Ansicht insertiert
man nun laut beschrifteter Reihenfolge die
Kompressoren (einen pro Gruppe!). Was die
Parameter der Kompressoren betrifft, so be-
gnügen wir uns mit Werks-Presets für Vocals
und laden diese auch. Um zu überprüfen, dass
die Kompressoren tatsächlich über die Sends
von Spur 1 angesteuert werden, und nicht et-
Die hier ausgewählten vier Kompressortypen
zeichnen sich alle durch unterschiedliches Re-
gelverhalten und einen eigenen Klangcharak-
ter aus. Jeder Kompressor färbt also den Vocal
Sound auf eine ganz bestimmte Weise. Die
Herausforderung besteht darin abzuwägen,
welcher Kompressor nun mit wie viel Lautstär-
keanteil zu hören sein soll. Hierfür bietet unser
Multibusansatz zwei Optionen. Version A: Man
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Der Kanal-Check: Laufen die Kompres-
soren über die Send-Effekte und bleiben
die Inserts links im Bild leer, hat man
richtig geroutet. Achtet darauf, dass das
Ausgangsrouting von Spur 1 „Kein Bus“
aufweist.
Die Belegung eines Hardware
Controller mit den Kompressor-
bzw. Send-Parametern ist
ein probates Mittel um die
Lautstärkeanteile angenehmer
und gefühlvoller einzustellen.
setzt den Wert aller Sends auf 0.00 (bei
den Kompressoren kommt ein einheitlich
lautes Signal an) und passt Input Gain und
Output der Kompressoren sowie Output
der Gruppen individuell an (Brauers Me-
thode). Version B: Man stellt den Output
aller Gruppen auf 0 und regelt die Kom-
pressor-Eingangslautstärke über die Send-
verfahren, bis man deren Einfluss auf den
Vocal Sound einschätzen kann. Abschlie-
ßend befördert man einen der Kompres-
soren zum Hauptkompressor und mischt
nach und nach die anderen Kompressoren
zum Klangbild langsam hinzu. Hat man
das Gefühl, dass die Vocals in punkto
Klang und Dynamik zu sehr beeinträchtigt
werden, so erinnere man sich daran, dass
mit Spur 2 unkomprimierte Vocals/Signale
zur Verfügung stehen und man jederzeit
aufs Neue pegeln kann. Die stimmige Ba-
lance aller Komponenten macht den ent-
scheidenden Unterschied aus.
Hörbeispiele online
In der Bonusbox auf www.recmag.de ste-
hen euch zwei Hörbeispiele zum Down-
load zur Verfügung. Eine Datei beinhaltet
stark komprimierte Lead Vocals mit einem
Kompressor (Waves CLA-76) im Insert.
Im
zweiten
Sound-Beispiel
hört man diesel-
ben Vocals oh-
ne Kompressor
im Insert, dafür wurde hier mit der Multi-
busmethode deutlich hörbar mit Parallel-
kompression gearbeitet (alle 4 Waves-
Kompressoren sind zu hören).
Die ABCD-Busse nie in Stereo
sondern immer in Mono L/R routen.
Parameter. Beide Methoden haben ihre
eigenen Stärken. Wissend, dass beispiels-
weise ein 1176 oder ein Fairchild klanglich
gerne zur Höchstform auflaufen, wenn
man deren Input(Gain) etwas mehr auf-
dreht, kann man genre- oder songdienlich
entscheiden, welche Methode zu welchem
Zeitpunkt die klanglich bessere Option
darstellt. Probieren geht nun mal über stu-
dieren. Anfangs ist man sicherlich gut be-
raten die Vocals (Spur 2) zusammen mit
nur einem der Kompressoren abzuhören,
während die anderen drei gemutet sind.
So kann man mit allen vier Kompressoren
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Der Autor
Sash
Ist freischaffender Musikproduzent,
Remixer und Musiker.
www.myspace.com/punksnotted
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