Synth Zone Play Modes effizient nutzen
praxis
synth-zone
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Synth-
Zone
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Play Modes effizient nutzen
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Songs durch Blocks entwickeln
Mit den Fingern intuitiv über das Spielfeld gleiten:
Der Solo Mode ist für Live-Performances konzipiert
N
och einmal rückt das in-
novative Tenori-On (kurz:
TO) von Yamaha in den
Mittelpunkt der Synth
Zone. In der letzten Ausgabe
kommentierten wir die klanglichen
Möglichkeiten samt der Nutzung
eigener Samples, einige Tipps zur
Wahl passender Master-Scales im
Score-Mode sind in KEYS 07/08
nachzuschlagen. Diesmal gehen
wir auf die alternativen Play-Modes
und Strategien zum Musikma-
chen ein. Während der klassische
Score-Mode prinzipiell einem
Step-Sequencer entspricht, reizen
der Draw- oder Solo-Mode durch
neue spielerische Möglichkeiten
bei einer Live-Performance.
Der Solo Mode auf Layer 16
wartet mit der Besonderheit
auf, dass Noten nicht aufge-
nommen, sondern nur „live“
gespielt werden können.
Durch
das Drücken einer LED-Taste wird
die entsprechende Note getriggert.
Lassen Sie die Taste los, pausiert
Layer 16 des TO. Auf das Halten
von LED-Tasten beziehungsweise
auf ein gezieltes Rutschen Ihrer
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KEYS 09/2008
Finger auf der Matrix von einer
zu anderen Taste in vertikaler
Richtung kommt es letztlich an.
Von links nach rechts ändert sich
die Tonhöhe entsprechend der an-
gewählten Master-Scale, mit der
Position auf der vertikalen Achse
des Spielfelds bestimmen Sie den
Zeitabstand zwischen den Tonwie-
derholungen, die das TO erzeugt.
Während Sie auf dem Spielfeld auf
und ab gleiten, sorgt eine Quanti-
sierung für perfektes Timing.
Sicherlich werden vor allem Mu-
siker mit klassischer Ausbildung
fragen, welche Parts sich denn
im Solo-Mode verwirklichen las-
sen. Hierzu ein Tipp: Spielen Sie
ruhig einmal Klavier auf dem TO,
denn mit etwas Übung lässt sich
ein experimenteller Piano-Trance
hervorzaubern. Einen passenden
Block aus Drumloop und Off-Beat
Bass und natürlich der Piano-
Voice auf Layer 16 finden Sie als
Vorlage auf der KEYS-CD („KEYS-
SOLO-TO.TNB“). Um das Piano
(Voice 01/13) oder andere Sounds
rund spielen zu können, ist es an-
gebracht, mit der Funktion Sound
Length (Taste
L2)
die Notendauer
zu verlängern, da mit der werk-
seitigen Voreinstellung eher kurze
staccato-ähnliche Passagen ent-
stehen. Bei extremen Notenlängen
(von mindestes über 1.000 Millise-
kunden) kommt es zu einem abs-
trusen Klangbild, bei dem einzelne
Noten ineinander verschwimmen
zu scheinen. Auf diese Weise las-
sen sich aber schöne Flächen im
Sinne eines Akkordes entwickeln.
Zur Live-Präsentation ist der
Draw-Mode amüsant, bei dem
Punkte und Figuren beliebig
gemalt werden können.
Lassen
Sie sich bei Layer 12 und 13 sehr
viel Zeit. Beginnen Sie zunächst
mit einzelnen Punkten und ma-
len Sie allmählich immer heftiger.
Nicht das behutsame Malen,
sondern ein kurzes und rhyth-
misch prägnantes Zeichnen durch
schnelle Schleifer über die Matrix
hat den größten musikalischen Ef-
fekt. Das TO registriert die genaue
zeitliche Position Ihrer Fingerab-
drücke und spielt die gezeichnete
Figur ab dem nächsten Durchlauf
automatisch ab. Erst wenn Sie die
Clear-Taste
bemühen, stoppt die
Wiedergabe aller LED-Tasten.
Beim Random-Mode sollten Sie
unbedingt das Verschieben des
LED-Musters ausprobieren. Drü-
cken Sie bei Layer 10 drei Punkte,
die ein Dreieck ergeben. Diese
Figur kann nun mittels Rotation-
Funktion, die Sie übrigens nur beim
Random-Mode des TO finden, auf
der Matrix gedreht werden: Halten
Sie die Taste L4 gedrückt und fah-
ren Sie mit den Fingern kreisförmig
im Uhrzeigersinn über das Spiel-
feld – das Dreieck beginnt sich
entsprechend zu drehen.
Polyrhythmische Muster gelingen
bestens im Bounce-Mode, bei
dem Sie kurze perkussive Sounds
(oder eigene Samples) verwen-
den sollten. Durch kleinere Zeiti-
ntervalle beziehungsweise durch
kurze Wegstrecken auf dem Spiel-
feld entstehen oftmals hektisch
wirbelnde Passagen. Falls Sie
dies nicht mögen, sollten Sie den
Loop-Speed auf den Wert 1 ver-
ringern. Selbst bei Upbeat-Tracks
bleibt es dann bei entspannten
meditativen Phrasen.
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von
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Für einen Durchlauf mit einer Länge von zwei Takten, muss
die Funktion Loop Speed des TO auf Wert 2 gesetzt werden
Beats lassen sich nicht nur mit
den abgefahrenen Play Modes,
sondern auch auf den Layern 1
bis 7 verwirklichen. Mit Loop Point
(Taste
L4)
können Sie die Schritt-
zahl eines Durchlaufs verändern.
Für eine ungerade Verschiebung
im 4/4-Takt kürzen Sie bei einer
rhythmischen Begleitspur die
ursprünglichen 16 Schritte auf
12 Schritte (Top: 1, End: 12), wäh-
rend vor allem Drums und Bass auf
den anderen Layern unverändert
im 4/4-Takt spielen. Durch diesen
Eingriff erhalten Sie interessante
polyrhythmische Pattern.
Den in der Popmusik klassischen
Wechsel auf Half- oder Double-
time erlaubt Ihnen die Funktion
Loop Speed (Taste L5). Hierbei
wird meist das Schlagzeug vari-
iert, während andere rhythmische
Spuren normal weiter laufen. Ab
Werk ist der Loop Speed mit dem
Wert 4 vorgegeben, was einer ein-
taktigen Kette aus 16 Sechzehn-
tel-Notenwerten entspricht. Wenn
Sie den Loop Speed-Wert auf 2
setzen, erhalten Sie eine Achtel-
kette über zwei Takte, wodurch
ein Halftime-Feeling aufkommt.
Für den Wechsel auf Doubletime
muss der Wert 8 für Loop Speed
eingegeben werden.
Übrigens ist es einfach, das TO
auf der Eins starten zu lassen. Oft
wird der interne Sequencer irgend-
wo in der Mitte eines Durchlaufs
gestoppt. Wenn Sie ihn wieder
(Druck auf OK-Taste) starten, be-
ginnt er genau ab dieser Position,
was aber meistens keinen Sinn
ergibt. Abhilfe schaffen Sie, indem
im Ruhezustand des TO eine LED-
Taste der äußeren linken LED-Rei-
he gedrückt wird – nun beginnt
das TO auf der ersten Zählzeit.
Dies ist vor allem zur MIDI-Syn-
chronisation mit einem externen
Sequencer unerlässlich.
Am Ende angekommen, sollten
Sie wissen, dass wir nur die eine
oder andere Idee aufgreifen konn-
ten. Im TO liegt ein eigener Mikro-
kosmos versteckt, der, einmal ent-
fesselt, immer wieder überrascht.
Viel Spaß beim Performen mit Ya-
K
mahas LED-Maschine.
Die Länge eines Durchlaufs ist beim TO mit
einem Takt aus Sechzehnteln voreingestellt
Der Push-Mode ist ein Sonder-
fall, der sich nur in bestimmten
Situationen lohnt: Hier entwickeln
sich im Besonderen mysteriöse
Soundflächen, die sicher dem Am-
bient- und Drum‘n‘Bass Producer
aber auch dem Film-Composer
gefallen könnten. Zu beachten
ist, dass dieser Mode nur mit den
internen Voices des TO funktio-
niert. Die via MIDI Out gesendeten
System-Exclusive-Nachrichten
bringen nichts für andere externe
Klangerzeuger.
Jede Live-Performance mit
dem TO ist durch sogenannte
Blocks strukturiert.
Insgesamt
16 Blocks (bei den meisten Se-
quencern als Pattern bezeichnet)
können in beliebiger Reihenfolge
nacheinander aufgerufen werden,
um einen längeren Song zu perfor-
men. Leicht überschaubar wird es,
wenn Sie vorab eine gewisse Dra-
maturgie und Arrangement-Dichte
bedenken. Konkretes Beispiel:
Block 1 enthält wenige wichtige
Elemente, in Block 2 sind weitere
Spuren enthalten, den Höhepunkt
markiert schließlich Block 16, der
die meisten verwendeten Layer
enthält. Günstig ist es, bereits im
frühen Stadium einer Performance-
Konzeption ein Grundmuster (bei
einem groove-orientierten Stück
etwa aus Kick, Snare und Bass-
Spur) festzulegen. Dieser Block
wird auf die weiteren 15 Blocks
kopiert. So basieren alle Blocks
auf einem identischen Muster,
das durch weitere Layer ergänzt
oder variiert werden kann. Dabei
ist es gut, die Blocks nicht mit
zu vielen leuchtenden LED-Tas-
ten zu belegen. Erfahrungsgemäß
lassen sich transparent arrangier-
te Blocks mit der Taste R5 flüs-
siger umschalten, ohne also mit
kurzen zeitlichen Verzögerungen
konfrontiert zu werden. Natürlich
ist dies nur einer von vielen Ansät-
zen. Norman Fairbanks, der das
erste Album mit TO veröffentlicht
hat, nutzt für seine Live-Gigs ein
alternatives Konzept – mehr dazu
im Kasten.
Im Score-Modus ermöglichen
die Funktionen Loop Speed und
Loop Point eigensinnige rhyth-
mische Verschiebungen. Knifflige
Ein-Mann-Band: Norman Fairbanks mit seinem Tenori-On
Web-Tipp: Norman Fairbanks
Norman Fairbanks, den Sie bereits aus dem Interview in KEYS 06/08 kennen,
hat seine eigenen Strategien entwickelt:
Sich live einfach nur auf das Wechseln von Blöcken zu beschränken, finde
ich langweilig. Prinzipiell sollte man seine Tracks schon sehr gut kennen,
um auf Anhieb zu wissen, welche Sequenz in welchem Layer zu finden ist.
Bei meinen ersten Tenori-On Gigs für Yamaha in Birmingham letztes Jahr ist
mir darüber hinaus aufgefallen, dass es noch eine weitere Herausforderung
gibt: Wenn man mit den normalen Block Files auf die Bühne geht, mangelt
es zum einen an Flexibilität und – da der gesamte Track während einer
Performance verändert wird – an einer Möglichkeit ihn in kurzer Zeit wieder
zu reproduzieren. Man ist also gut beraten, einige Blöcke doppelt im File zu
speichern, sofern noch nicht alle Blöcke belegt sind. Während man an den
einen Blöcken schraubt, kann man somit schnell wieder zum Originalzustand
springen. Noch etwas: Die R5 Taste vor einem Blockwechsel ruhig schon
ein paar Sekunden früher drücken, um Timingprobleme zu vermeiden. Mehr
Infos gibt es auf meiner Website unter „Love Your Tenori-On“.
Internet: www.normanfairbanks.com
www.keys.de
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