PRAXIS
SYNTH-ZONE
© PPVMEDIEN 2009
Synth-Zone
>>
Sounds und Effekte entdecken
>>
Multisamples organisieren
D
as Tenori-On (kurz: TO)
wird endlich in Deutsch-
land ausgeliefert. Grund
genug, uns in dieser Folge
der Synth-Zone mit den klanglichen
Möglichkeiten dieses ungewöhn-
lichen Instruments auseinanderzu-
setzen. Natürlich entspricht das TO
keiner Soundquelle mit typischen
Synthesizer-Funktionen, aber dank
der Promotion-Aktion von Yamaha
Europa soll es authentische, elek-
tronische Sounds geben. Mehr dazu
im Kasten „Promotional Pack“.
Die interne Klangausstattung trifft
nicht den Kern elektronischer Tanz-
musik, die vor allem in Europa noch
immer populär ist. Punchige Synths
und Dance-Drums fehlen in der
Grundausstattung, lassen sich aber
durch den Import entsprechender
Samples integrieren. Doch bevor
wir uns dem mitgelieferten User-
Voice-Manager widmen, werfen wir
einen Blick auf das Innenleben.
Genereller Tipp: Bitte nehmen Sie
die Namen der Presets nicht all-
zu wörtlich. Manche
Sounds lassen sich
gut für Bass-Parts
einsetzen, auch wenn
sie nicht als Bass-
klänge
bezeichnet
sind. Zwei Beispiele:
Echo Tom und Pure
Tom
(Voices 06/06,
06/07) machen sich
als Subbässe be-
stens. Teilweise ist
eine Transponierung
um eine Oktave ab-
Tipp für Kreative: Eintaktige Drumloops in sechzehn 1/16-
wärts erforderlich. Die
Schritte zerschneiden und auf dem TO remixen. Zur au-
Einsatzmöglichkeiten
thentischen Wiedergabe des originalen Slice-Loops muss
mancher Sounds er-
auf der Matrix eine diagonale Linie eingegeben werden
schließen sich erst,
wenn man mit ein wenig Fantasie ein. Bei einem Dance-Arrange-
und Experimentierfreude zu Werke ment aus Drums, Bass, Synth ist
geht. Mit den internen Sounds las- es kritisch, einen langen Reverb
sen sich vor allem chillige und sphä- beizumischen. Anders bei Mini-
mal House, Funk, Electro oder
rische Phrasen entwickeln.
Bei den Effekten muss man
ähnlichen Stücken: Hier kann man
sich in Sparsamkeit üben,
die Summe dezent aber wirkungs-
denn Hall und Chorus wirken stets voll mit einem kleinerem Raum
global auf alle 16 Layer des TO (Room 1–3) anfetten.
Das erste kommerziell angebotene
TO Sound-Paket kommt von Easy
Sounds aus Hamburg
Der Chorus-Block liegt bei rhyth-
musbetonter Musik meist brach,
das muss aber nicht sein. Ein
schönes Beispiel zum Ausprobie-
ren ist der klassische „Jet-Sound“,
der beim TO effektiv mit dem
Flanger 2 realisiert wird. Bitte pro-
bieren: Einen perkussiven Sound
(etwa „Blip“ Voice 05/06) aufrufen,
Über den Voice Manager können eigene Samples zusammengestellt und per SD-
Karte zum TO übertragen werden. Die Bedienung der Software (WinXP/Mac OS X)
ist kinderleicht
118
KEYS 08/2008
Bei tonalen Multisamples müssen die Master-Scales berücksichtigt werden, wobei
das Remapping einzelner Samples unerlässlich ist. Hier eine Sequencer-Voice, die zur
Verwendung mit der ionischen Skala (Dur-Tonleiter) anders gemappt wurde