© PPVMEDIEN 2009
SPECIAL
ARRANGER-KEYBOARDS
Ratgeber Keyboard-Kauf: Modelle von 300 bis 1200 Euro
Sparen ohne Spaßverlust
Keyboards
gibt’s in allen
Preisklassen.
Wo die Unter-
schiede liegen
und welche Teile
eines Keyboards
Sie beim Kauf
unter die Lupe
nehmen sollten,
lesen Sie in
diesem Special.
ie wesentlichen Kriterien für ein gutes Arran-
ger-Keyboard lassen sich in wenigen Punkten
zusammenfassen: Neben einer guten Tastatur,
die man als Spieler unmittelbar spürt und erlebt,
erwartet man vom Instrument eine große Auswahl
universell einsetzbarer Sounds. Die Effektsektion
dient der Veredelung und soll die realitätsnahe Wir-
kung der Sounds unterstreichen. Die Begleitauto-
matik ist jenes Element, das dem Arranger-Keyboard
60
D
seinen Namen gibt – vielseitig einsetzbare und stil-
sicher programmierte Begleitmuster sind hier das
Hauptkriterium.
Ein Sequencer schließlich bietet die Möglichkeit,
Musik aufzuzeichnen und wiederzugeben. Je nach
Qualitätsstufe des Keyboards verarbeitet der Sequen-
cer mehr oder weniger Songs und Spuren und bietet
unterschiedliche Bearbeitungsmöglichkeiten. Über
besondere Funktionen und Ausstattungsmerkmale
TASTENWELT 5/2009
© PPVMEDIEN 2009
Play and Feel
versuchen die Hersteller zudem, ihre jeweiligen Mo-
delle aus der Masse abzuheben. Hier muss aber jeder
Käufer im Einzelfall für sich prüfen, was er in der
Anwendung selbst für sinnvoll und in der Umsetzung
für gelungen hält.
Der weitere Text soll Ihnen helfen, das passende
Instrument für sich oder andere zu finden – es soll
schließlich nicht zu viel kosten, dennoch Spielspaß
vermitteln und dem Lernfortschritt nicht im Wege
stehen. Eine Tabelle mit technischen Daten ver-
gleicht 23 aktuelle Modelle von fünf Herstellern.
Display
Das Display beinhaltet die
wichtigsten Informationen
über eingestellte Sounds,
Styles und weitere Para-
meter. Einfache Displays
stellen Zeichen dar, die
durch Folienaufdrucke
bestimmten Funktionen
zugeordnet werden
können; aufwändigere
Displays sind grafikfähig
und können z.B. Noten
und Songtexte von MIDI-
Files und Songs aus dem
Sequencer darstellen.
Eine Besonderheit stellen
die Displays beim Korg
Pa500 und dem Roland
E-50/E-60 dar. Hier
kommen Touchscreens
zum Einsatz, die nicht nur
Informationen anzeigen,
sondern auch Eingaben
entgegen nehmen. Diese
Eingabe ist intuitiv, auf
zusätzliche Knöpfe und
Schalter könnte man aber
noch nicht verzichten.
Die Tastatur ist die Schnittstelle
zwischen Spieler und Instrument
Die Tastatur eines Arranger-Keyboards hat üblicher-
weise 61 Tasten; es gibt aber auch Instrumente mit
76 bzw. 88 Tasten. Letztere schlagen die Brücke
zum Digitalpiano, wenngleich die Gewichtung der
Tasten hier meist noch zugunsten des Keyboards
ausgelegt ist. Mit Gewichtung ist der Widerstand
gemeint, den man überwinden muss, um eine Taste
herunterzudrücken. Gerade im unteren Preissegment
haben viele Keyboards ungewichtete Tastaturen; die
Tasten lassen sich also ganz leicht herunterdrücken.
Die besseren Modelle verfügen über halbgewichtete
Tastaturen. Durch den etwas höheren Tastenwider-
stand bekommt der Spieler ein besseres Spielgefühl.
Man löst nicht mehr so schnell aus Versehen eine
falsche Taste aus und kann auch die Anschlagdyna-
mik besser kontrollieren.
Die Anschlagdynamik, die inzwischen zum Stan-
dard auch in den unteren Preisklassen gehört, ist
AUSBLICK
Für eine Hand voll Euro mehr
Die Preisgrenzen des tabellarischen Überblicks sind frei gewählt; darunter und darüber gibt es
ebenfalls jede Menge Instrumente. Wer jedoch bereit ist, ab etwa 300 Euro zu investieren, darf
ein Instrument erwarten, mit dem sich die ersten Jahre der Keyboardausbildung bestreiten
lassen, ohne dass man nach wenigen Wochen schon frustriert ist über die beschränkte Ausstat-
tung. Zwischen 1200 und 2000 Euro ist das Angebot an Arranger-Keyboards relativ dünn. Ganz
knapp an der Preisgrenze vorbei schrammt das Korg Pa500 Musikant, dessen Ausstattung mit
dem Pa500 vergleichbar ist. Der Content an Sounds, Styles und Musikdatenbankeinträgen wurde
aber konsequent auf Nutzer aus dem deutschsprachigen Raum zugeschnitten. Diese Anpassung
kostet natürlich Geld und erklärt den etwas höheren Preis gegenüber dem Geschwistermodell.
Instrumente wie beispielsweise das PSR-S900 von Yamaha oder die Ketron-Modelle XD9 und SD5
orientieren sich bei Ausstattung und Möglichkeiten schon stark an der Topklasse und empfehlen
sich daher eher für den schon etwas fortgeschrittenen Spieler. Erst wenn man die erweiterten
Funktionen auch in sein Spiel integrieren kann, lohnt der finanzielle Mehraufwand. Erwarten darf
man dann noch mehr hochklassige Sounds und Styles und ausgefeiltere Registrierungsmöglichke
iten. Auch wird ein Mikrofonanschluss mit Gesangseffektprozessor (u.a. Vocal-Harmonizer)
geboten. Festplatten gehören hier zwar noch nicht zum Standard, sind bei einigen Modellen aber
als Option erhältlich.
www.tastenwelt.de
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SPECIAL
ARRANGER-KEYBOARDS
Bedienkonzepte im Vergleich: Korg Pa500 und Casio WK-110
Grafik-Display, hier sogar
als Touch-Screen ausgeführt
Sound- und Style-Gruppen
direkt am Taster beschriftet,
weitere Auswahl über Display
Eigene Tastergruppen für
Sounds und Styles
Spielhilfen und definierbare
Controller für zusätzliche
Keyboard-Funktionen
Übersicht der
integrieren Sounds
und Styles aufs
Gehäuse
aufgedruckt
Auswahl von Sounds
und Styles über
Nummernblock
Einfaches Display, Grafik-
Elemente als fixer Aufdruck
Direktzugriffs-Taster für die
wichtigsten Spielfunktionen
dafür verantwortlich, dass sanft angeschlagene
Töne leise, stärker angeschlagene Töne dagegen
lauter erklingen. Im vorgestellten Instrumenten-
segment unüblich ist die Druckdynamik
(Aftertouch). Durch diesen Mechanismus kann
man Keyboard-Funktionen wie Filter über
zusätzlichen Druck auf eine angeschlagene Taste
steuern. Zu finden ist die Druckdynamik häufiger
bei Workstations oder Master- und Controller-
Keyboards, wesentlich seltener bei Arranger-
Keyboards – und hier auch erst in der Keyboard-
Oberklasse.
Eine Klaviatur mit Hammermechanik, also der
Simulation einer echten Klaviertastatur, bieten in
der tabellarischen Übersicht nur das Thomann
SP-5500 und das Yamaha DGX-630. Beide
Instrumente sind an Spieler adressiert, die sowohl
Klaviermusik als auch Keyboardmusik mit
Begleitautomatik spielen möchten. Die Tastatur
ist dabei ein Kompromiss, um einerseits recht
authentisch Klavier spielen zu können, andererseits
aber bei der Verwendung an-derer Klänge und
deren Spieltechniken nicht allzu sehr behindert
zu werden. Gerade Casio bietet einige Keyboards
an, deren Tastatur äußerlich zwar nach Digitalpiano
aussieht, die aber keine Hammermechanik bietet
und sich deshalb wie eine ganz normale Keyboard-
Tastatur spielt. Dieses Konzept soll den Keyboards
einfach ein wertigeres Aussehen verleihen. Die bei
manchen Keyboards anzutreffenden Leuchttasten
wirken sich nicht auf das Spielgefühl aus, sondern
sollen die ersten Lernschritte unterstützen.
Der Klang entscheidet
über lang anhaltenden Spielspaß
Doch was hilft die schönste Tastatur, wenn die
Trompete nicht nach Trompete klingt, und wenn
sich beim Spielen eines Violin-Solos die Nacken-
haare kräuseln! Der Spielspaß und wie lange
dieser anhält, hängen also ganz entscheidend vom
Klang des Keyboards ab. Schwieriger wird es dann
aber schon bei der Definition des guten Tons. Hier
hat jeder seine subjektiven Eindrücke, Vorlieben
und Belastungsgrenzen. Eine sinnvolle Heran-
gehensweise könnte sein, sich zu überlegen,
welche Musik man überwiegend mit dem Keyboard
spielen möchte. Abhängig davon kann man dann
die wichtigsten Klänge dieses Musikstils – z.B.
Bläser, Orgeln oder Streicher – auf ihre Tauglichkeit
überprüfen.
Gute und brauchbare Klänge findet man inzwi-
schen in jedem Keyboard des vorgestellten Preis-
segments – beim dem einen mehr, beim anderen
weniger. Dass aber bei einem Kaufpreis von unge-
fähr 300 Euro und einem Klangvorrat von
mehreren 100 Sounds nicht alle auf höchstem
Niveau spielen können, dürfte einleuchten. Tipp:
Je mehr Wert man auf die Klangqualität von Natur-
instrumenten legt, desto mehr Geld muss man für
ein Arranger Keyboard auch anlegen.
Hat man einige gute Sounds in einem Keyboard
ausgemacht, sind bezüglich der Finanzierung aber
noch Fragen offen, so lohnt sich ein Blick auf die
anderen Modelle der Keyboard-Serie eines Her-
stellers. Oft arbeitet in einer Keyboard-Familie
eine identische Klangerzeugung. Die Modelle
unterscheiden sich je nach Preis dann aber
vorwiegend in der Ausstattung und Funktions-
vielfalt, in Anzahl der Sounds und Styles. Die
Qualität der vorhandenen Sounds ist aber auf
vergleichbarem Niveau.
Ähnlich wie mit den Sounds, verhält es sich mit
den Styles: Über 100 Begleitmuster gehören auch
schon im untersten Preissegment zum Standard,
die Unterschiede sind dann aber enorm. Die Ein-
steigerklasse am unteren Rand der Preisskala
bietet meist nur eine ausgedünnte Begleitung aus
wenigen Spuren. Ein Intro, ein Ending, ein Fill
und vielleicht zwei Varianten der Hauptbegleitung
– mehr sollte man hier nicht erwarten.
Mehr ist angesichts der beschränkten Polyphonie
der jeweiligen Klangerzeugunger aber auch nicht
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62
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sinnvoll, denn jede Stimme der Begleitautomatik
schlägt schon bei der Berechnung der noch freien
Stimmen zu Buche. Dass man auch mit wenigen
Stimmen eine stilechte Begleitung hinbekommt,
beweisen alle Modelle des Testfelds. Fragen sollte
man sich als Anwender jedoch wieder, ob man der
schieren Zahl an technischen Daten vertraut, oder
ob man doch lieber die präferierten Musikstile selbst
durchtestet. Sind sehr viele Styles vorhanden, kann
man fast sicher sein, dass der Hersteller alle
Musikgeschmäcker weltweit bedienen möchte – wie
viel dann für Ihren persönlichen Musikgeschmack
dabei ist, müssen Sie selbst erkunden.
Auf der sicheren Seite bewegen sich jene Anwen-
der, die ab etwa 700 bis 800 Euro für Ihr Instrument
ausgeben. Etwa ab dieser Preisklasse findet man
die Möglichkeit, die Begleitautomatik mit vielen
eigenen Styles auszubauen. Bei Casio gibt’s diese
Funktion bei den Modellen WK-3300 und WK-
3800 schon ab rund 450 Euro. Der günstige Preis
ist unter anderem darin begründet, dass beide Mo-
delle schon seit einige Jahre verfügbar sind.
Entscheidenden Einfluss auf den Keyboard-Klang
haben neben den Samples und den eingebauten
Lautsprechern vor allem die Effekte. Es gilt die
Faustregel: je günstiger ein Keyboard, desto weniger
Effekte werden insgesamt geboten, desto weniger
Effekte können gleichzeitig aktiv sein und desto
weniger leistungsstark ist der Effektprozessor, um
realistische Effekte zu berechnen. Einen anspre-
chenden Hall- und einen brauchbaren Choruseffekt
findet man noch überall – die Spreu vom Weizen
trennt sich aber spätestens bei Rotary-Effekten für
Orgelsounds. Auch Delay- und Spezialeffekte – z.B.
für Syntsounds – zeigen schnell, in welcher Klasse
ein Instrument spielt. Für den Spieler auch interes-
sant sind die Möglichkeiten, Effektparameter ein-
PRAXIS-TIPP
Anschlüsse
Das Mindestangebot an Anschlüssen bei einem Keyboard sind Netzteil- und Kopf-
höreranschluss. Ein Sustain-Pedalanschluss gehört auch dazu; weitere Pedale
(Expression oder frei belegbar) findet man erst in der Aufsteigerklasse. MIDI-in/out ist
ebenfalls Standard, einige Hersteller sind jedoch bei den günstigen Modellen zu USB-
MIDI übergegangen, da die Keyboards eher mit einem Computer als mit weiteren Keyboards
verbunden werden. Durch USB-MIDI spart man ein zusätzliches Interface am Rechner.
Zur Datenkommunikation gehören auch Speicherkartenschächte und USB-Host-Anschlüsse,
an die man Speichersticks oder Festplatten anschließen kann. Die Verbreitung von
Speicherkarten und –sticks hat dazu geführt, dass fast alle Keyboards irgendeine der
Techniken unterstützen, um darauf Songs, Einstellungen etc. abzulegen. Einen Line-
Ausgang zum Anschluss des Keyboards an Mischpult oder Verstärker findet man nicht
immer. Bei günstigen Modellen verwendet man dafür den Kopfhörerausgang; Klinken-
ausgänge für linken und rechten Kanal findet man ab der Aufsteigerklasse sicher.
Eingänge für Audio-Signale (z.B. MP3-Player) gehören noch zur Sonderausstattung.
zustellen. Wer in diese Richtung gehen möchte,
sollte sich aber auch schon eher an der 1000 Euro-
Marke orientieren.
Sequencer, Spezialfunktionen und
Anschlüsse machen den Unterschied
Deutliche Unterschiede zwischen den Keyboardmo-
dellen der Ein- und Aufsteigerklasse sieht man an
der Leistungsfähigkeit der Sequencer und der Aus-
stattung mit weiteren Funktionsmerkmalen. Die güns-
tigsten Instrumente im Vergleichsfeld können in der
Regel ein bis fünf Songs mit bis zu sechs Spuren
(von denen eine die Begleitspur ist) aufzeichnen.
Die fortgeschritteneren Instrumente der Aufsteiger-
klasse ab rund 700 Euro bieten einen ausgewach-
senen 16-Spur-Sequencer an. Praktisch ist dies
beispielsweise in Kombination mit Standard-MIDI-
Files, die zwar von fast allen Arranger Keyboards
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SPECIAL
ARRANGER-KEYBOARDS
abgespielt, aber nur von Instrumenten mit 16-Spur-
Sequencer auch intern bearbeitet und angepasst
werden können.
Wer das Recording am Keyboard schon früh zu
seinem Aufgabengebiet machen möchte, sollte sich
z.B. die Bearbeitungsmöglichkeiten seines Wunsch-
keyboards in dieser Disziplin genauer anschauen.
Hersteller Korg bleibt sich übrigens auch in dieser
Instrumentenklasse treu und bietet seinen XDS-
Dual-Sequencer an. Es handelt sich dabei um zwei
unabhängige Sequencer/Player, die mittels Cross-
fader übergeblendet werden können. Der Keyboarder
wird quasi zum DJ am eigenen Instrument.
Wie viel ein Sequencer aufnehmen kann, hängt
vom verwendeten Speicher ab. Keyboards, die nur
mit einem internen Speicher arbeiten, fassen meist
10.000 bis 12.000 Noten. Modelle, die direkt auf
PRAXIS-TIPP
Kauf-Checkliste:
Was Sie wirklich brauchen
(Semi-)Profi
Aufsteiger
Einsteiger
Die Ansprüche von Einsteigern, Auf-steigern
und (Semi-)Profis sind unterschiedlich. Und
deshalb ist nicht jedes Ausstattungsmerk-
mal eines Keyboards für jeden Anwender
gleich wichtig. Orientierung im Dschungel
Polyphonie (mindestens)
Anschlagdynamik
Aftertouch
Pitchbender
Modulationrad
Haltepedalanschluss
Volumenpedalanschluss
Diskette/Karte/Festplatte
USB-Anschluss
(viele) Registrierungsspeicher
(viele) Rhythmen
(viele) User-Rhythmen
(viele) Sounds
Synthesizer-Funktionen
Style-Speicher (OTS)
Internet-Anschluss
Zugriegelorgel
Lern-Software
Batteriebetrieb
Lautsprecher
GM-kompatibel
Harmonizer-Funktion
Sequencer-Spuren (mind.)
5-6
16
16
>32
32–
80
>80
USB-Medien/Speicherkarten aufnehmen können,
sind nur durch das verwendete Speichermedium
limitiert. Roland bietet beim GW-8 und dem Prelude
übrigens eine Besonderheit: Der USB-Player (Wie-
dergabe von Dateien auf angeschlossenen USB-
Medien) beherrscht nicht nur MIDI-Dateien, son-
dern versteht sich auch auf die Wiedergabe von
Audio-Dateien in den Formaten Wav, Aiff und MP3.
Im weitesten Sinn ebenfalls zum Recording gehö-
ren die Sample-Funktionen, die z.B. die neueren
Casio-Keyboards bieten. Hier können verschiedenste
Geräusche oder Pattern mit wenigen Sekunden Lauf-
zeit aufgenommen und ins Spiel integriert werden.
Die Player der Einsteiger-Keyboards sind häufig
mit einer Anzahl interner Songs bestückt, zu denen
die Noten oft gleich mitgeliefert werden. Als Spieler
kann man sich die Stücke also erst einmal anhören,
die Noten verfolgen und dann mitspielen. Oft ist die
Funktion kombiniert mit einem Lernsystem, welches
das Einüben Schritt für Schritt unterstützt und das
Gespielte zur Kontrolle gleich auswertet. Insgesamt
ein nettes Gimmick und zur Unterstützung sicher
nicht schlecht, den Keyboard-Lehrer ersetzt man
dadurch allerdings nicht.
Merkliche Klassenunterschiede zwischen den Key-
board-Modellen offenbaren auch die Anschlüsse.
Strom-, Kopfhörer- und MIDI-Anschluss gehören
zum Standard. Letzterer jedoch liegt immer häufiger
als USB-MIDI-Anschluss vor. Das ist zwar praktisch,
wenn man die Verbindung zu einem Computer
sucht, das Anschließen weiterer MIDI-Instrumente
wird dadurch aber unmöglich. Mit der Einschränkung
kann man in der Regel leben, man sollte es nur vor
dem Kauf schon wissen.
Je nach Klasse findet man ein oder mehrere
Pedalanschlüsse und Line-out. Wer sich überlegt,
mit dem Instrument auch erste Band-Erfahrungen
sammeln zu wollen, sollte hier unbedingt auf Line-
Ausgänge im 6,3-mm-Klinkenformat achten. Line-
Eingänge gehören noch zu den Exoten, ebenso wie
der TV-Anschluss des Casio LK-300TV, der Karaoke-
Songtexte auf Fernsehern ausgeben kann. Mikro-
foneingänge finden sich bei wenigen Instrumenten
des Testfelds, und sie haben dabei eher den Status
einer netten Spielerei. Praxistauglicher sind da
schon die verschiedenen Datenkommunikationsmög-
lichkeiten: Verbreitet sind SD-Kartenschächte und
USB-Ports zum Anschluss von Speichermedien. In
die gleiche Kerbe schlagen Floppy-Laufwerke, die
einige Instrumente noch bieten, die aber nicht
ernsthaft zu den Anschlussmöglichkeiten gerechnet
werden sollten.
Als Trugschluss erweist sich häufig die Hoffnung,
ein besseres Keyboard habe automatisch einen bes-
seren Keyboarder zur Folge. Die gebotene Technik
will schließlich beherrscht sein, und dafür muss
man schon genug Energie aufwenden – gerade wenn
man erst beginnt, ein Instrument zu lernen. Gehen
Sie also Schritt für Schritt vor und kaufen Sie das
Instrument, das am besten zu Ihren Bedürfnissen
passt.
Ulrich Simon
TASTENWELT 5/2009
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ARRANGER-KEYBOARDS
SPECIAL
Arranger-Keyboards
zwischen 300 und 1200 Euro
Modell
Preis *
Tasten
Polyphonie
Sounds
Casio
CTK-5000
339 €
61
48
670
Casio
lK-300TV
299 €
61, Leuchttasten
32
514
Casio
WK-110
299 €
76, Piano-Look
32
515
Casio
WK-210
398 €
76, Piano-Look
48
570
Casio
WK-500
475 €
76, Piano-Look
48
670
Casio
WK-3300
449 €
76
32
670 + 224 User,
50 Zugriegel-
Presets + 100
User
166 + 16 User
Casio
WK-3800
549 €
76
32
Casio
WK-8000
549 €
88, Piano-Look
32
670 + 224 User,
670, 50 Zug-
50 Zugriegel-
riegel-Presets +
Presets + 100
100 User
User
166 + 16 User
5 Songs,
6 Spuren, bis zu
10.000 Noten,
SMF-Player
---
Synthesizer-
Funktion, 242
Digitaleffekte,
FD-Laufwerk,
SD-Karten-
schacht-,
Internet-Data
Expansion
Syst-em
166
5 Songs,
6 Spuren, bis zu
10.000 Noten,
SMF-Player
---
Synthesizer-
Funktion, 242
Digitaleffekte,
SD-Karten-
schacht,
Internet-Data
Expansion
System, Unter-
bau im Liefer-
umfang
Styles
Sequencer
200
120
120
180
200
5 Songs,
2 Songs, 2 Spuren;
SMF-Song-
6 Spuren, bis zu
SMF-Song-Expan-
Expansion
12.000 Noten
5 Songs
sion 10 Songs
152
Sampling-
Funktion,
Anschluss für
MP3-Player,
Arpeggiator,
Rhythmus-
Editor, SD-
Kartenschacht
100
Leucht-t-ast-en,
SMF-Liedtext über
TV-Ausgang,
SD-Kartenschacht
100
USB-Song-
Expansion
5 Songs,
5 Songs,
5 Songs,
6 Spuren, bis zu
6 Spuren, bis zu
6 Spuren bis zu
12.000 Noten
12.000 Noten
10.000 Noten,
SMF-Player
152
Voice-Pad-
Funktion,
Sampling-
Funktion (8
Sounds, max.
10 s), USB-
Song-Expan-
sion, Anschluss
für MP3-Player,
Arpeggiator,
Musikinforma-
tionssystem
2 x 2,5 W
152
Sampling-Funk-
tion (8 Sounds,
max. 10 s),
USB-Song-Expan-
sion, Eingang
für MP3-Player,
Arpeggiator,
Rhyt-hmus-
Editor, Music
Preset-Library,
SD-Karten-
schacht
2x6W
---
Synt-hesizer-
Funktion, 242
Digitaleffekte,
Internet-Data
Expansion Sys-
tem, SD-Karten-
schacht-
Installierte
Songs **
Besondere
Merkmale
Verstärkung
2 x 6 W
Info
2 x 2,5 W
2 x 2,5 W
2x6W
2x6W
2 x 6,1 W
www.casio-europe.com/de/emi
* im Internet- ermittelter Straßenpreis; UVP und Preise bei weiteren Händlern abweichend ** Songs zum Lernen und Dazuspielen, nicht Demo-Songs
www.tastenwelt.de
65
© PPVMEDIEN 2009
SPECIAL
ARRANGER-KEYBOARDS
Modell
Preis *
Tasten
Polyphonie
Sounds
Korg Pa50
695 €
61
62
>660 + 32
Drum-Kits,
128 User + 64
User-Drum-Kits
Korg Pa500
1198 €
61
80
880 + 56 Drum-Kits, 128
User + 64 User-Drum-Kits
Roland
E 09
449 €
61
64
614 + 256
GM2, 61
Drum-Kits
+ 9 GM2
Roland
E-50
777 €
61
64
>1000 inkl. GM2/
GS/XG Lit-e
Roland E-60
1111 €
76
64
>1000 inkl. GM2/
GS/XG Lit-e
Roland GW-8
749 €
61
128
896 + 256 GM2 +
„World“ (insges. 1930),
32 Drum-Kits +
9 GM2 + „World“,
128 Performances +
128 User
254 + 100 User
16 Spuren, Speicher
für 200 Songs
Roland
Prelude
899 €
61
128
896 + 256 GM2 +
„World“ (insges.
1930), 32 Drum-Kits
+ 9 GM2 + „World“,
128 Performances +
128 User
254 + 100 User
16 Spuren, Speicher
für 200 Songs
Styles
Sequencer
256 + 48 User
>320, 448 direkt- wählbare
Style-Speicherplätze, 64 User
130
120
16 Spuren
120
16 Spuren
XDS Crossfade Dual Sequen-
16 Spuren
XDS Crossfade
Dual Sequencer/
cer/Player, 16 Spuren, SMF-
Player, 16 Spuren,
Format
SMF-Format
---
Triton-Klangerzeu-
gung, FD-Lauf-
werk, 8 MB
int-erner Speicher,
2 Sequencer,
4 definierbare
Multipads,
4 digit-ale St-ereo
Effektprozessoren
mit je 89 Effekt-
typen, 160 Perfor-
mances
---
Halbparametrischer 3-
Band-EQ für jede Sound-
spur, intelligent-er Git-arren-
modus, Songbook als
Musikdatenbank bis 9.999
Einträge , 4 definierbare
Mult-ipads, grafikfähiges
TouchView-Display, 4 digi-
tale Stereo Effek-prozesso-
ren mit je 124 Effekttypen
---
Band
Orches-
trator
Installierte
Songs **
Besondere
Merkmale
---
User-Style-Com-
poser, Sequencer
mit- Micro-Editing/
Piano-Roll-Editing,
Guit-ar-Modus-Pro-
grammierung, SMF-
to-Style-Converter,
4 Marker pro Song
möglich,Speicherkar-
tenschacht, FD-
Laufwerk, grafikfähi-
ger Touchscreen,
Musikdatenbank
2x8W+2x2W
---
User-Style-Com-
poser, Sequencer
mit Micro-Editing/
Piano-Roll-Editing,
Guitar-Modus-Pro-
grammierung, SMF-
to-Style-Converter,
4 Marker pro Song
möglich, Speicher-
Kartenschacht, FD-
Laufwerk, 16 MB
SSD, grafikfähiger
Touchscreen, Musik-
datenbank, D-Beam
2x8W+2x2W
---
USB-Player: 999
Songs, SMF: Format-
0/1, USB-Mult-iFormat-
player: WAV/AIFF/MP3,
D-Beam, keine inte-
grierten Lautsprecher,
Style-Converter- &
Playlist-Editor-Soft-
ware im Lieferumfang,
in Version L oder E
erhältlich, Effekt-sek-
tion mit 5 Halltypen,
3 Chorus-ypen und 78
Multieffekten
keine
www.rolandmusik.de
---
USB-Player: 999
Songs, SMF:
Format-0/1, USB-
Mult-iFormatplayer:
WAV/AIFF/MP3,
D-Beam, Style-
Converter- &
Playlist-Editor-
Software im
Lieferumfang,
Effekt-sektion mit 5
Hall-ypen, 3 Chorus-
typen und 78 Multi-
effekten
2 x 11 W
Verstärkung
2 x 15 W
Info
2 x 15 W
www.korg.de
2 x 7,5 W
* im Internet ermittelter Straßenpreis, UVP und Preise bei weiteren Händlern abweichend, ** Songs zum Lernen und Dazuspielen, nicht Demo-Songs
66
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© PPVMEDIEN 2009
ARRANGER-KEYBOARDS
SPECIAL
Thomann
SP-5500
398 €
88, Hammerm.
64
559
Yamaha
DGX-230
419 €
76
32
116 + 361 XGlit-e
+ 12 Drum/SFX-
Kits
Yamaha
DGX-530
619 €
88
32
Yamaha
DGX-630
759 €
88, Hammermech.
64
Yamaha
PSR-450
565 €
61
32
135 + 480 XGlit-e +
12 Drum/SFX-Kits
Yamaha
PSR-e413
299 €
61
32
116 + 361 XGlit-e +
12 Drum/SFX-Kits +
20 Arpeggio
Yamaha
PSR-S550
699 €
61
64
Yamaha
PSR-S700
1099 €
61
96
127 + 361 XGlite
130 + 361 XGlite +
+ 12 Drum/SFX-
12 Drum/SFX-Kits
Kits
294 + 480 XG +
317 Voices + 16
22 Drum/SFX-
Drum/SFX-Kits +
Kits
480 XG + GM2 + GS
(GS-Song-Playback)
203
6 Spuren
160
160
160
5 Songs, 6 Spuren,
max. 10.000 Noten,
SMF-Player
30 (+ 70 auf CD-ROM)
3 Live-, 8 Sweet-,
5 Cool-Voices, Easy
Song Arranger,
Musikdatenbank plus
externe Daten, inkl.
Ständer, Querstrebe mit-
3er-Pedal optional,
Graphik-Display mit
Lyrics und Noten-
anzeige, USB to Device
140 (+ 5 St-yles
auf FDD)
5 Songs, 6 Spuren,
max. 10.000 Noten,
SMF-Player
5
1 Live-, 8 Sweet-,
6 Cool-Voices,
Musikdatenbank,
FD-Laufwerk
165
5 Songs, 6 Spuren,
max. 10.000 Noten,
SMF-Player
30 (+ 70 auf
CD-ROM)
5 Sweet--, 3 Cool-
Voices, Musikdaten-
bank, Regler zur
Echtzeitkontrolle
176
5 Songs, 16
Spuren, max.
10.000 Noten,
SMF-Player
9
11 Regional
Voices, 8
Regional Drum/
Percussion-Kits,
11 Sweet-, 16
Cool-, 13 Live-
Voices, Musik-
datenbank,
Style Creator,
Graphik-Display
mit Lyrics und
Notenanzeige,
USB to Device
2 x 12 W
205
16 Spuren, Anzahl
der Songs und Länge
abhängig vom
Speichermedium
5
10 Mega-, 11 Sweet-,
18 Cool-, 14 Live-
Voices, 10 Organ-
Flutes, Music Finder,
Style Creat-or, Sound
Creator, AI Fingered
Begleitautomatik,
Internet Direct Con-
nection (LAN-Port),
Graphik-Display mit
Lyrics und Notenan-
zeige, USB to Device
5 Songs, 6 Spuren,
5 Songs, 6 Spu-
max. 10.000
ren, max.
Noten, SMF-Player
10.000 Noten,
SMF-Player
30 (+ 70 auf CD-
ROM)
Cool- und Sweet--
Voices, Musik-
datenbank, Easy
Song Arranger
30 (+ 70 auf
CD-ROM)
3 Live-, 8 Sweet-,
5 Cool-Voices,
Easy Song Arran-
ger, Musikda-
tenbank plus
externe Daten,
Graphik-Display
mit Lyrics und
Notenanzeige,
USB-to-device
100
SD-Karten-
schacht
2 x 15 W
www.thomann.de
2x6W
2x6W
2x6W
2x6W
www.yamaha.de
2 x 2,5 W
2 x 12 W
www.tastenwelt.de